Das Bürgerhaus ist wie immer pickepackevoll, auch mitten in der Woche an einem Donnerstag. Und wie immer wird, bevor es mit der Kostümsitzung der Vereinigten Karnevalsfreunde (KF) richtig losgeht, das Dreigestirn proklamiert.

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In diesem Jahr stellt die Freiwillige Feuerwehr, die 125 Jahre alt wird, das Trifolium. "Das ist der helle Wahnsinn, was hier los ist", staunte Bürgermeister Volker Mießeler, bevor er die Insignien der karnevalistischen Herrschaft an die ehrenamtlichen Brandschützer überreichte.

Marvin I. (Fuchs) übergab er das Zepter des Prinzen. Fuchs ist Standesbeamter in Köln, war schon Präsident der Kindersitzungen und ist Gardeoffizier bei der Bergheimer Torwache. Schon als Zehnjähriger trat er in die Feuerwehr ein, fährt gerne Motorrad, ist laut KF-Sprecher Achim Mörs "noch zu haben" und ist, wie Mießeler mit Augenzwinkern anfügte, "als FC-Fan leidensfähig".

Bergheim: Oberaußemer Jungfrau ist mit allen Wassern gewaschen

Bauer Manfred Schmitz bekam den Dreschflegel überreicht. Den hatte die Feuerwehr mit blinkendem Blaulicht ausgestattet. Schmitz stammt aus Niederaußem, lebte lange in Oberaußem, wo er 2011 in den Dienst bei der Wehr eintrat, und wohnt jetzt in Quadrath-Ichendorf. Auch er fährt gerne Motorrad und tanzt gerne, wie Mießeler verriet. Jungfrau Tomalla (Tom Taxacher) ist Jugendbetreuer bei der Feuerwehr und beim Kanuverein. "Er ist also mit allen Wassern gewaschen", scherzte Mießeler. Von sich selbst behaupte er, das größte Kind in der Feuerwehr zu sein.

Unterstützt wird das Dreigestirn von Prinzenführer Marc Schumacher, der schon mit Taxacher im Sandkasten gespielt hat. "Er musste erst mit Hilfe seiner heutigen Frau überredet werden", wusste der Bürgermeister zu erzählen, bevor er der Jungfrau den Spiegel überreichte.

Fuchs dankte den Oberaußemern und Präsident Norbert Otto, selbst einst Löschzugführer "und Stimme des Oberaußemer Karnevals", für den "fantastischen Empfang". Im etwas sperrigen Motto heißt es unter anderem "Mit Blaulicht und Tatü trecke mer durch de Stroße" und nach 125 Jahren werde die Wehr auch "die nächsten 125 Johr für üch do" sein.

Bis Mitternacht feierten die Oberaußemer und die gewohnt große Abordnung aus dem Moselstädtchen Kordel mit dem gut aufgelegten und als Literat verantwortlichen Präsidenten Otto Fastelovend mit der eigenen Tanzgruppe Starlights und nahezu allem, was im Kölner Karneval Rang und Namen hat. Dazu zählten der gigantische Aufzug der Altstädter aus Köln, die Redner Martin Schops, Sitzungspräsident Volker Weininger, Marc Metzger und Guido Cantz sowie die Bands Cat Ballou, Brings, Casalla, Rabaue und den Höhnern zum krönenden Abschluss.

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Für die Verdienste des Oberaußemer Löschzugs der Freiwilligen Feuerwehr wurde deren Leiter Jörg Bodewig im Rahmen der Kostümsitzung zum Ehrensenator ernannt. Norbert Otto, Vorsitzender und Präsident der Vereinigten Karnevalsfreunde, würdigte das Engagement der Feuerwehr für den Karneval, etwa bei der Sicherung der Zugwege und der Logistik bei Veranstaltungen. Bodewig ist der 44. Ehrensenator der Karnevalsfreunde. Er darf künftig die Kappe der Ehrensenatoren tragen, die Otto ihm neben der Ernennungsurkunde überreichte.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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