Leicht steigende Arbeitslosigkeit und eine schwächer wachsende Beschäftigung – diese Entwicklung könnte sich nach Ansicht der Bundesagentur für Arbeit (BA) auch in diesem Jahr auf dem deutschen Arbeitsmarkt fortsetzen.

Mehr News aus Nordrhein-Westfalen finden Sie hier

Sie blicke mit gemischten Gefühlen auf 2025, sagte die Vorstandsvorsitzende Andrea Nahles in Nürnberg. Größte Herausforderungen seien die Konjunkturflaute und der Strukturwandel in der Industrie.

Mehr Anreize nötig

"In diesem Jahr drohen wir in Deutschland die Marke von drei Millionen Arbeitslosen zu überschreiten", teilte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger mit. Notwendig sei deshalb eine Wende in der Arbeitsmarktpolitik. "In der Grundsicherung brauchen wir mehr Fordern und die richtigen Anreize. Hohe Teilzeitquoten und teure Frühverrentungsanreize kann sich unser Land nicht leisten."

Im Dezember waren nach BA-Angaben 2,807 Millionen Menschen in Deutschland ohne Job und damit 33.000 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Punkte auf sechs Prozent. Dass die Arbeitslosigkeit zum Jahresende zunimmt, ist üblich, weil befristete Stellen auslaufen, vor Weihnachten weniger neue Arbeitsverträge geschlossen werden und in witterungsabhängigen Branchen wie dem Baugewerbe weniger zu tun ist.

Blickt man auf Nordrhein-Westfalen, so stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember im Vergleich zum November um rund 4800 auf etwa 752.300. Die Arbeitslosenquote liege weiterhin bei 7,5 Prozent, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Düsseldorf mit. Vor einem Jahr waren es 7,2 Prozent. "Der Arbeitsmarkt bot im Dezember ein Spiegelbild des Jahres 2024", sagt NRW-Arbeitsagentur-Chef Roland Schüßler. "Die Wirtschaftsschwäche belastet sichtbar den Arbeitsmarkt." Besorgt zeigte sich Schüßler auch über den Umstand, dass den Arbeitsagenturen im vergangenen Jahr nur rund 288.000 Stellen neu gemeldet worden seien und damit so wenig wie seit 20 Jahren nicht.

Vielen Dank für Ihr Interesse
Um Zugang zu allen exklusiven Artikeln des Kölner Stadt-Anzeigers zu erhalten, können Sie hier ein Abo abschließen.

Lage in Köln vergleichsweise stabil

In Köln zeigt sich die Lage vergleichsweise robust. Im Dezember sank die Zahl der Jobsuchenden im Vergleich zum Vormonat um 294 Personen auf 54.755. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Zahl um 2.267 Personen oder 4,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im Dezember bei 8,8 Prozent und hat sich damit um 0,1 Prozent verbessert. Im Vorjahr lag sie bei 8,6 Prozent. "Wir sehen, dass sich der Kölner Arbeitsmarkt im Dezember trotz schwieriger Rahmenbedingungen immer noch stabil zeigt", so beschreibt Stephanie Lewejohann, Geschäftsführerin Operativ, die aktuelle Situation in Köln. (mit dpa)  © Kölner Stadt-Anzeiger

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.