Die Stadt Köln kann laut eigener Aussage derzeit noch keine detaillierten Aussagen zur Umsetzung von Kölns geplantem ersten Rheinbad im Deutzer Hafen machen.

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Rund um das Hafenbecken inklusive der früheren Industrie-Nutzung soll bis Mitte der 2030-Jahre ein neues Quartier entstehen, dort sollen 6900 Menschen wohnen und insgesamt 6000 Arbeitsplätze entstehen.

Zuletzt hat der Stadtrat Mitte Dezember die Pläne für Parks, Promenaden und Plätzen verabschiedet. Darin hieß es unter anderem zum Hafenbecken: "Finanzierung, Unterhaltungsumfang und -trägerschaft zur Erschließung des Hafenbeckens werden nachgelagert geklärt." Ist das Rheinbad zum Schwimmen für die Kölnerinnen und Kölner also möglicherweise nur eine Idee, die nie Realität wird?

Stadt muss noch einen Träger finden

Dazu teilte die Verwaltung mit: "Die Fläche des Rheinbads ist grundsätzlich durch den Infrastruktur-Bebauungsplan gesichert. Zur konkreten Umsetzung dieses Vorhabens können derzeit noch keine Aussagen getroffen werden." Erst in den nächsten Planungsschritten analysiert die Verwaltung, wer die Trägerschaft für das Hafenbecken übernimmt und wie es finanziert wird. "Diese Untersuchungen erfolgen parallel zu den Überlegungen zu den zukünftigen Nutzungen des Hafenbeckens."

Schon 2021 hatte die stellvertretende Leiterin des Stadtplanungsamtes, Lena Zlonicky, gesagt: "Schwimmen im Rhein soll möglich sein. Wir wissen noch nicht genau, wie es funktioniert, wir müssen die Menschen ja nicht nur ins Wasser bringen, sondern auch wieder heraus. Wir müssen einen Betreiber finden, aber Sie können versichert sein, dass wir alle gemeinsam sehr daran arbeiten, dass dieses Freibad umgesetzt wird."

Ursprünglich war einmal ein eingehängter Pool am Hafenkopf ganz am südlichen Ende des Hafenbeckens vorgesehen, doch mittlerweile ist das Rheinbad auf der West-Seite des Beckens nahe der geplanten Grundschule geplant. Am Hafenkopf wird es stattdessen eine Freitreppe herunter zum Wasser geben.

Als Vergleich für das Rheinbad nannte Andreas Röhrig, Geschäftsführer der "Modernen Stadt", ein Schwimmbecken im Pariser Park "La Villette". Die "Moderne Stadt" ist die städtische Stadtentwicklungsgesellschaft, die den Deutzer Hafen entwickelt. Später kaufen Investoren die einzelnen Baufelder und bauen dort Wohn- und Bürohäuser.

Wie berichtet, sollen insgesamt 18 Gebäude entstehen, die höher sind als 40 Meter. Das höchste steht am südlichen Ende am Hafenplatz und soll 80 Meter hoch sein.

Die neuen Pläne für die Parks, Promenaden und Parks haben deutlich mehr nicht versiegelte Flächen als es vor sechs Jahren einmal angedacht war: Statt sechs Prozent sollen es nun 24 Prozent sein. "Somit entfernt sich der Deutzer Hafen vom überholten Leitbild der steinernen Stadt", hatte die Stadtverwaltung die Veränderungen begründet.

Kreuzfeld als Gartenstadt

Auf Nachfrage, ob die Stadt dieses Leitbild tatsächlich verfolgt, obwohl Köln beispielsweise bis 2035 klimaneutral werden will, teilte sie mit: "Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Stadt Köln insbesondere bei aktuellen Neubauprojekten das Leitbild der ‚steinernen Stadt‘ nicht mehr verfolgt, sondern sich auf das Ziel klimafreundlicher, nachhaltiger Quartiere konzentriert." Beispielsweise ist der geplante neue Stadtteil Kreuzfeld im Kölner Nordwesten für rund 8000 Menschen demnach als "Gartenstadt 2.0" angelegt.

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Das Leitbild der "steinernen Stadt" stamme aus den 1980er-2000er-Jahren und beziehe sich insbesondere auf Altstädte. Es fokussiert sich laut Stadt unter anderem auf Verdichtung und pragmatische Nutzung des begrenzten städtischen Raums. "Demgegenüber stehen heutzutage Themen, speziell zu Nachhaltigkeit, Aufenthaltsqualität und Anpassung an den Klimawandel bei aktuellen Planungen im Fokus."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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