Magdeburg - Starkregen kann binnen kürzester Zeit zu Überflutungen und extremen Schäden führen und auch Menschenleben kosten.

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Wo in Sachsen-Anhalt das Risiko dafür besonders hoch ist, zeigt eine neue Starkregen-Karte. Umweltminister Armin Willingmann (SPD) präsentierte sie in Magdeburg. Die Karte wurde gemeinsam mit dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) sowie weiteren Ländern erstellt. Für Kommunen soll sie Grundlage sein, möglichen Schäden vorzubeugen und Menschenleben zu schützen - noch bevor es zum Katastrophenfall kommt.

Die Hinweiskarte zeigt, über welche Fließwege Niederschlagswasser abfließt, wo es sich sammelt und zu Überflutungen führt. Überflutungstiefe, Fließgeschwindigkeit und Fließrichtung sind angegeben. Berücksichtigt sind Topographie und Bebauung, aber auch Straßendurchlässe.

"Es kann jeden treffen"

BKG-Präsident und Meteorologe Paul Becker betonte mit Blick auf den Starkregen von rund 100 Litern je Quadratmeter in einer Stunde: "Es kann jeden treffen." Genaue Vorhersagen seien bislang nicht möglich. Innerhalb der Karte könne nun bis auf jede Garage gezoomt werden. Bürger könnten erkennen, ob ihr Grundstück gefährdet ist, und sich baulich schützen. Planer der Kommunen hätten Anhaltspunkte für die Planung der Bebauung und für den nötigen Schutz.

Magdeburg genauso betroffen wie kleine Gemeinden

Laut Umweltministerium können den Berechnungen zufolge große Kommunen wie Magdeburg betroffen sein, aber auch kleinere Städte, Gemeinden und Ortslagen wie Eilsdorf (Einheitsgemeinde Huy, Landkreis Harz) und Dolchau (Stadt Kalbe, Altmarkkreis Salzwedel). Überall dort, wo es unter anderem Senken, verbaute Fließwege oder zu enge Straßendurchlässe auch abseits von Gewässern gibt, sollten potenzielle Risiken rechtzeitig abgeklärt und Gegenmaßnahmen geprüft werden, so das Ministerium.

"Starkregenereignisse zählen zu den unmittelbaren Folgen des Klimawandels, die wir auch in Sachsen-Anhalt zu spüren bekommen", erklärte Umweltminister Willingmann. "Die katastrophalen Überflutungen im spanischen Valencia vor wenigen Wochen aber auch das Winterhochwasser 2023/2024 bei uns im Lande müssen uns eine Mahnung sein, dass wir nicht wegschauen, sondern uns vor den Klimafolgen so gut wie möglich rüsten." Der Minister plädierte wiederholt für eine Pflichtversicherung für Grundstücksbesitzer. Binnen der vergangenen 20 Jahre habe es laut der Versicherungswirtschaft im Land einen Gesamtschaden von 200 Millionen Euro durch Starkregenereignisse gegeben, so Willingmann.  © Deutsche Presse-Agentur

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