Naumburg - Das Interesse an Rassetauben wird nach Einschätzung von Experten vielfach innerhalb von Familien weitergegeben.

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Haltung und Zucht der Tauben seien meistens eine Familientradition, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Rassegeflügelzüchter Sachsen-Anhalt, Dieter Kuhr. "Oft wird sie weitergegeben vom Opa zum Enkel." 4.200 Züchter für Rassetauben und Geflügel gebe es in Sachsen-Anhalt, in Deutschland seien es etwa 120.000.

"Die Zahlen sind relativ konstant, gehen altersbedingt aber etwas zurück", sagte Kuhr weiter. 420 Jugendliche unter 18 Jahre zähle der Landesverband Sachsen-Anhalt.

Jüngere züchten oft die kleineren Rassen

Junge Leute züchteten häufig kleinere Rassen. Ältere widmeten sich größeren Tieren, insbesondere Kropftauben. Besonders beliebt seien heutzutage sogenannte Formentauben. "Danach kommen die kleinen, zierlichen Rassen, die nicht viel Futter und auch nicht viel Platz brauchen", so Kuhr, der hauptsächlich Texaner und altdeutsche Mövchen züchtet.

Taubenmarkt am Samstag in Naumburg

Wie der erfahrene Züchter kommen Taubenhalter aus ganz Deutschland und auch aus Nachbarländern Jahr für Jahr nach Naumburg. Marktmeisterin Ines Hackbarth rechnet für den kommenden Samstag mit etwa 150 Akteuren, die ihre Käfige und Körbe mit Trommeltauben, Strassern, Pfautauben oder Mövchen aufstellen werden.

Frühaufsteher gefragt: Ab 5 Uhr geht's los

Dabei sind Frühaufsteher gefragt: Um 5.00 Uhr sind Mitarbeiter der Stadtverwaltung bereits vor dem Rathaus anzutreffen, um den ersten Züchtern die Plätze zuzuweisen. Ab 6.00 Uhr darf offiziell gehandelt und getauscht werden. "Wer zuerst kommt, macht oft auch die besten Geschäfte", berichtete Hackbarth.

Ihr Kollege Christoph Romberg achtet darauf, dass tierschutz- und tierseuchenrechtliche Bestimmungen eingehalten werden. "Lediglich einmal, am 11. Februar 2023, musste der Markt abgesagt werden, nachdem im Tierpark Bad Kösen Enten an der Vogelgrippe erkrankt waren", berichtete er.

Tausende Schaulustige erwartet - am 8. Februar geht's weiter

Bis 12.00 Uhr mittags haben die Züchter vor dem Rathaus das Sagen. Im Laufe des Vormittags kommen erfahrungsgemäß Tausende Schaulustige, um die gefiederten Schönheiten zu bewundern. Am 8. Februar besteht in Naumburg noch einmal die Gelegenheit, am Morgen Tauben auf dem Platz vor dem Rathaus zu sehen, ab 9.00 Uhr werden – nach altem Brauch – auch einige verdienstvolle Züchter vom Oberbürgermeister geehrt.

Taubenmarkt unter freiem Himmel seit 1869

1869 wurde in Naumburg Deutschlands größter Taubenmarkt unter freiem Himmel als Markt für Schlachtgeflügel ins Leben gerufen. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte er sich immer mehr zu einem reinen Taubenmarkt. In der Domstadt dürfen ausschließlich Tauben ausgestellt und verkauft werden - kein Geflügel, keine anderen Vögel oder gar Kaninchen.  © Deutsche Presse-Agentur

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