Chemnitz - Gut zehn Monate nach der Entführung der Affendame Ruma aus dem Leipziger Zoo hat der Prozess gegen drei Angeklagte in Chemnitz begonnen.
Das Trio muss sich vor dem Landgericht unter anderem wegen schweren Raubes, schwerer räuberischer Erpressung und Bandendiebstahl verantworten, wie eine Gerichtssprecherin auf Anfrage sagte. Insgesamt umfasst die Anklage demnach mehrere Punkte, die Entführung des Affen ist nur ein Vorwurf. Zuvor hatte der MDR berichtet.
Ursprünglich war das zum Zeitpunkt der Taten 17, 18 und 19 Jahre alte Trio vor dem Amtsgericht Chemnitz angeklagt. Dies hatte den Fall aber an die nächsthöhere Instanz weitergegeben, ohne ein Urteil zu fällen.
Das Trio soll sich laut Anklage zu einer Bande zusammengeschlossen und Sturmmasken, Softair- sowie Schreckschusswaffen beschafft haben, um Einbrüche und Raubdiebstähle zu begehen. Es soll Überfälle auf Tankstellen, Einbrüche in Geschäfte und den Diebstahl von Autos begangen haben.
Affendame wurde in Park ausgesetzt
Bekannt wurde jedoch vor allem die Entführung der Affendame. Laut Anklage hatten die drei jungen Männer in der Nacht zu Ostersonntag mit einer Leiter den Wassergraben zum Freigehege überwunden und das Tier eingefangen. Im Auto brachten sie es zunächst in eine Garagenanlage nach Chemnitz, setzten es aber Tage später wieder in einem Park in Leipzig aus. Vier Tage nach dem Einbruch wurde es von einem Jogger entdeckt und von Zoomitarbeitern eingefangen.
Das Landgericht hat insgesamt sechs Verhandlungstermine bis zum 8. April 2025 angesetzt. © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.