Dresden - Der sächsische SPD-Chef Henning Homann befürchtet nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump eine weitere Enthemmung bei Social Media.

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"Es ist klar, dass die sozialen Medien weitgehend dereguliert werden", sagte der 45 Jahre alte Politiker in Dresden. Auch Meta-Chef Mark Zuckerberg sei vor Trump eingeknickt.

Die Tech-Konzerne stehen derzeit stark in der Kritik: Während Meta-Chef Zuckerberg ankündigte, die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern in den USA zu beenden, werfen Kritiker Tech-Milliardär Elon Musk vor, den Algorithmus von X geändert zu haben, um rechtsgerichtete Inhalte zu bevorzugen.

Hate Speech wird in sozialen Medien salonfähig

Homann zufolge wird Hate Speech in den sozialen Medien so salonfähig gemacht. Man werde dort nahezu täglich mit Postings konfrontiert, die Hass verbreiten. Auch Videos mit plumper Gewalt, wo Menschen auf der offenen Straße erschossen werden, würden nicht mehr herausgefiltert. "Ich bekomme mehr und mehr den Eindruck, dass in den sozialen Medien unser Verstand sozusagen vergiftet wird." Nun würden letzte Schutzmechanismen fallen.

EU soll weiter für Regularien sorgen

"Wenn ich daran denke, wie unsere Kinder und Jugendlichen diesen völlig deregulierten sozialen Medien ausgesetzt werden, wird mir angst und bange" betonte Homann. Er hoffe sehr, dass die Europäische Union standhaft bleibe. Die sozialen Medien dürften hier kein rechtsfreier Raum werden.

Homann ist für Altersbegrenzung bei Social Media

Homann sprach sich für eine Altersbeschränkung bei der Nutzung sozialer Medien nach dem Vorbild von Australien aus. Der Zugang für Jugendliche unter 16 Jahre müsse limitiert werden, sagte er. Dafür brauche man eine bundesweite Regelung. Ihm wäre es aber lieber, wenn man sich auf internationaler Ebene auf Regularien für die Inhalte von Social Media festlegen würde.  © Deutsche Presse-Agentur

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