Erfurt - Thüringens Automobilindustrie ist besorgt wegen möglicher Importzölle in den USA als einem ihrer wichtigsten Absatzmärkte.
Die von der neuen US-Regierung ins Gespräch gebrachten Handelsbarrieren könnten zu einer massiven Belastung der Branche führen, die stark exportorientiert sei, erklärte die Branchenvereinigung Automotive Thüringen in Erfurt. Sie vertritt vor allem Automobilzulieferer.
Die Automobilindustrie beschäftigt in Thüringen laut der Vereinigung direkt und indirekt etwa 60.000 Arbeitnehmer. Der Jahresumsatz der 690 Firmen liege bei etwa 9,6 Milliarden Euro.
Einige Unternehmen produzieren bereits in den USA
"Handelsbarrieren wie Zölle würden die Unternehmen in Thüringen doppelt treffen: zum einen durch steigende Exportkosten, zum anderen durch die Verteuerung importierter Vorprodukte. Das könnte die Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe erheblich gefährden", sagte der Vorsitzende von Automotive Thüringen, Mathias Hasecke.
Der Präsident des Verbandes der Thüringer Wirtschaft, Hartmut Koch, äußerte sich ebenfalls besorgt. Die USA seinen ein wichtiger Handelspartner für die gesamte Thüringer Wirtschaft, sagte er in Erfurt. Einige große Thüringer Firmen hätten bereits in den vergangenen Jahren in den USA investiert und produzierten für den Markt dort. Für die vielen kleinen Firmen im Freistaat sei das jedoch keine Option. "Ich glaube nicht, dass viele Thüringer Firmen in die USA abwandern - schon wegen ihrer Größe nicht", sagte Koch. © Deutsche Presse-Agentur
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