Der FC Bayern zieht ohne Punktverlust ins Achtelfinale der Champions League ein. Unter den Losen für die nächste Runde ist ein Premier-League-Klub, mit dem die Münchner eine schlechte Erinnerung verbinden. Und das europäische Schwergewicht Real Madrid. Das Power-Ranking zu den möglichen Gegnern.

Eine Analyse

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Joshua Kimmich hatte sein Lächeln zurück. Der deutsche Nationalspieler, der die Kollegen des FC Bayern nach dem 1:2 in der Bundesliga in Gladbach gerüffelt hatte, wirkte nach dem 3:1 in der Champions League gegen Tottenham Hotspur gelöst.

FC Bayern: Mit Coman-Schreckmoment ins Achtelfinale

Einzig, als es um den verletzten Kingsley Coman ging, wurde der 24-jährige Schwabe nachdenklich. "Wir waren sehr geschockt. Als ich ihm in die Augen geschaut habe, hab' ich mich erschrocken", gestand Kimmich nach dem Spiel den Journalisten.

In der Nacht auf Donnerstag gab es leichte Entwarnung – der Franzose hat sich einen Kapseleinriss im Knie zugezogen, keine Kreuzbandverletzung. Fürs Achtelfinale im Februar dürfte er fit sein.

Die Münchner haben als erste deutsche Mannschaft überhaupt alle Gruppenspiele gewonnen. Auf wen kann der FC Bayern treffen? Wie sind die möglichen Gegner drauf? Wer wäre der mutmaßlich einfachste, wer der schwerste Gegner für die Bayern? Das Power-Ranking.

6. Atalanta Bergamo: Viel Dusel und ein deutsches Abwehr-Ass

Es gibt diese deutschen Profifußballer, die hierzulande niemand so recht auf dem Schirm hat. Ein Beispiel: Robin Gosens (Marktwert: geschätzt zwölf Millionen Euro) von Atalanta Bergamo. Der 25-jährige Linksverteidiger war mit den Lombarden in der Vorsaison sensationell Dritter der italienischen Serie A geworden.

Im Interview mit "t-online.de" erzählte er von seinem großen Ziel, dem DFB-Team: "Dieses System mit hohen Außenverteidigern wäre genau auf mich zugeschnitten, da ich das ja auch ständig im Verein spiele", meinte Gosens: "Es ist schon ein ganz konkretes Ziel von mir, mich für die Nationalmannschaft zu empfehlen."

Derzeit läuft es aber eher zäh für Bergamo, Atalanta ist in der Liga Sechster – und kam in der Königsklasse mit gerade einmal sieben Punkten weiter.

5. Olympique Lyon: OL wankt in der Ligue 1

Auch Olympique darf für die Bayern eigentlich kein Problem darstellen, doch was ist in dieser wilden Saison schon normal? Lyonnais taumelt in der Ligue 1, ist nur Siebter. Acht Punkte reichten OL in der Gruppe mit RB Leipzig (elf Punkte) zum Weiterkommen.

Star ist Memphis Depay (Marktwert: 45 Millionen Euro) – doch die Klasse des 25 Jahre alten Niederländers allein würde gegen Bayern wohl nicht ausreichen.

Klopp entschuldigt sich bei Übersetzer

Nach Attacke gegen Dolmetscher: Klopp sagt ''sorry''

Jürgen Klopp hat sich nach dem Champions-League-Auswärtsspiel bei RB Salzburg bei einem Dolmetscher für eine verbale Attacke entschuldigt. Klopp hatte ihn am Tag davor gerügt, weil er die Antworten von Liverpool-Kapitän Jordan Henderson seiner Meinung nach nicht gut genug übersetzt hatte.

4. SSC Neapel: Carlo Ancelotti muss trotz Achtelfinale gehen

Die Neapolitaner sorgten für einen Paukenschlag: Nach der Qualifikation für das Achtelfinale entließen sie Coach Carlo Ancelotti, den 60-jährigen Ex-Trainer des FC Bayern.

"Die Situationen sind unterschiedlich. In München gab es vor allem einen Konflikt mit dem Verein. Ich dachte, ein Generationswechsel sei notwendig, und ich habe mich mit einigen Spielern gestritten", meinte der Italiener nach seinem Aus mit netten Grüßen in Richtung FC Bayern: "In Neapel konnte das Team jedoch sein Leistungsvermögen nicht zeigen, aber es gab keinen Streit."

Napoli (21 Punkte) hat gehörig Probleme, wollte sich in der Serie A eigentlich mit Juventus Turin (36) und Inter Mailand (38) um die Meisterschaft streiten, hat als Siebter aber schon 17 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Inter.

3. Atlético Madrid: Spanien-Riese sucht nach Offensiv-Power

Der Fußball hat nicht selten kuriose Parallelen parat. So finden sich in Bayerns Los-Konstellation mehrere Siebtplatzierte aus den europäischen Top-Ligen wieder: die Münchner selbst, Lyon, Neapel und überraschend auch Atlético Madrid.

Für den Champions-League-Finalisten von 2014 und 2016 läuft es in "La Liga" überhaupt nicht. Es fehlen vor allem Tore (nur 16 in der Liga) – Atlético wäre schlagbar.

2. FC Chelsea: Salihamidzic-Wunsch-Transfer spielt beim Gegner

Er habe sich geradezu in den Spieler verliebt, erzählte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vom Werben seines Sportdirektors Hasan Salihamidzic um Chelsea-Juwel Callum Hudson-Odoi.

Es blieb erfolglos – und das 19-jährige Supertalent in London. In 13 Pflichtspielen in Königsklasse und Premier League erzielte der Außenangreifer aber nicht ein Tor (vier Assists).

Mehr Probleme dürften der wackeligen Bayern-Abwehr der Ex-Dortmunder Christian Pulisic (sechs Pflichtspiel-Tore) und insbesondere Mittelstürmer Tammy Abraham bereiten – der 22-jährige Engländer traf in 15 Premier-League-Spielen bereits elf Mal.

Im Mittelfeld bestimmt N‘Golo Kanté Tempo und Spielzüge, der 28-jährige Franzose (Marktwert: 100 Millionen Euro) befindet sich zweifelsohne auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Chelsea wäre ein schweres Los für den FC Bayern.

1. Real Madrid: Mit Toni Kroos und Karim Benzema in Topform

Das schwerste Los wäre aber Real Madrid. Die Königlichen hatten einen durchwachsenen Saisonstart, steigerten sich sukzessive unter Trainer-Rückkehrer Zinédine Zidane.

In "La Liga" holten die Königlichen 16 Punkte aus den letzten sechs Spielen, sind punktgleich mit Erzrivale FC Barcelona (34) Zweiter. Gerade Sturmtank Karim Benzema (15 Tore in 20 Pflichtspielen) ist in Topform. Gegen Real würde es für die Bayern ganz eng werden.

Verwendete Quellen:

  • sportbild.de: Ancelotti: Aus bei Neapel und Bayern nicht vergleichbar
  • transfermarkt.de: Spielerprofil von Robin Gosens
  • t-online.de: Gosens: DFB-Elf? „Ich muss mich vor niemandem verstecken“
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