Das 1:5-Hinrundendebakel in Frankfurt kontern die Bayern mit einem satten 5:2 beim Wiedersehen in München. Schon vor dem Liga-Gipfel in Dortmund steht fest, dass Flicks Team Spitzenreiter bleiben wird.

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Der FC Bayern hat sich trotz einiger Nachlässigkeiten bestens auf den Liga-Gipfel mit Borussia Dortmund eingestimmt. Drei Tage vor dem deutschen Fußball-Clásico festigten die Münchner am Samstagabend mit einem offensiv beeindruckenden 5:2 (2:0) gegen Eintracht Frankfurt die Tabellenführung. Bei vier Punkten Vorsprung wird der deutsche Serienmeister auch nach dem Topspiel beim BVB am kommenden Dienstag auf jeden Fall Erster bleiben.

Die Bayern bejubelten die Tore von Leon Goretzka (17. Minute), Thomas Müller (41.), Robert Lewandowski (46.), Alphonso Davies (61.) und Martin Hinteregger (74.), der nach seinem Doppelschlag (52./55.) zum 2:4 auch noch ins eigene Tor traf. Die Frankfurter müssen nach der fünften Niederlage am Stück besorgt Richtung Abstiegszone gucken.

Ein Dankeschön an Hansi Flick

Ein halbes Jahr nach dem 1:5 in Frankfurt wurde bei der Revanche in München deutlich sichtbar, welche Wandlung die Bayern nach dem Trainerwechsel von Niko Kovac zu Hansi Flick genommen haben. Die Münchner bestimmten das Geschehen auf dem nassen Rasen, kombinierten druckvoll nach vorne, ließen der Eintracht kaum Raum zur Entfaltung.

Zumindest galt das bis zum 3:0 - danach zog Sorglosigkeit ins Spiel der Bayern ein, die Hinteregger mit seinem Doppelschlag bestrafte. Allerdings wackelten die Bayern maximal kurz. Der agile Davies beruhigte die Situation mit seinem zweiten Saisontreffer nach einer missglückten Abwehraktion von Gelson Fernandes.

Beckenbauer und Hoeneß live dabei

Zu den wenigen zugelassen Augenzeugen in der Allianz Arena, die 15 Jahre nach der Eröffnung erstmals Schauplatz eines Geisterspiel war, gehörten die Bayern-Ehrenpräsidenten Franz Beckenbauer und Uli Hoeneß. Die Weltmeister von 1974 konnten sich überwiegend am Fußball der Flick-Bayern erfreuen. Dem Druck waren die Gäste meist nicht gewachsen. Torjäger Lewandowski setzt den ersten Akzent, traf nach elf Minuten im Anschluss an eine Ecke mit links an die Latte.

Nach weiteren Möglichkeiten von Ivan Perisic und Benjamin Pavard zappelte der Ball im Frankfurter Netz. Müller machte einen klugen Laufweg auf die linke Seite und flankte von dort in den Rückraum. Goretzka rauschte heran und vollendete den Angriffszug mit seinem vierten Saisontor. Die Eintracht wehrte sich zwar, konnte aber kaum eigene Akzente setzen. Nationaltorhüter Manuel Neuer klärte einmal außerhalb des Strafraums vor Mijat Gacinovic (33.).

Pflaster über dem Auge

Hinteregger sah die Gelbe Karte, als er Lewandowski mit der Hand im Gesicht traf (35.). Mit einem Pflaster unter dem rechten Auge spielte der Toptorjäger der Bundesliga weiter und köpfte nach einer Ecke von Joshua Kimmich knapp vorbei (38.). Noch vor der Pause sorgte der umtriebige Müller für die gef. Eine Flanke von Alphonso Davies nahm der Ex-Nationalspieler geschickt an. Eintracht-Kepper Kevin Trapp war gegen den Linksschuss dann machtlos. Müller verbesserte seine starke Saisonbilanz mit sieben Treffern und schon 17 Torvorlagen.

Der pure Spaßfußball, der ein großes Publikum verdient gehabt hätte, ging nach dem Seitenwechsel weiter. Keine Minute war gespielt, da konnte Lewandowski unbedrängt nach Flanke von Kingsley Coman sein 27. Saisontor erzielen. 3:0, Spiel gelaufen, dachten die Bayern. Und standen plötzlich bedröppelt da. Hinteregger nutzte erst eine größere Unordnung im Münchner Strafraum. Beim 2:3 köpfte der Österreicher einen Eckball schulmäßig ins Tor.

Bayerns Nachlässigkeiten rächten sich nicht wirklich, weil Davies die Einladung von Fernandes zum 4:2 dankbar annahm. Frankfurts Filip Kostic traf noch den Pfosten (83.). Schon in zweieinhalb Wochen kommt es in München zum Wiedersehen beider Teams im DFB-Pokal. Die Rollen in dem Halbfinale sind seit Samstagabend eindeutig verteilt. (best/dpa)

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