- Die deutsche Nationalmannschaft hat souverän mit 4:0 gegen Nordmazedonien gewonnen.
- Damit löste das Team von Bundestrainer Hansi Flick vorzeitig das WM-Ticket.
- Flick egalisierte mit seinem fünften Sieg einen Rekord seines Vorgängers.
Im nasskalten Skopje hat Fünf-Siege-Starter
Nach stundenlangem Regen war vor rund 16 000 Zuschauern auf dem tiefen Rasen des Nationalstadions vor allem harte, kraftraubende Arbeit angesagt. Die Revanche für das blamable 1:2 gegen die Nordmazedonier im Hinspiel fiel schließlich deutlich aus. Flicks auf fünf Positionen veränderte Elf erspielte sich ein Chancenplus.
Mit dem fünften Sieg im fünften Länderspiel egalisierte der 56 Jahre alte Flick zugleich den Startrekord seines Vorgängers Joachim Löw aus dem Jahr 2006. Mit 21 Punkten ist das DFB-Team in Gruppe J nach der Rumäniens 1:0-Schützenhilfe gegen Armenien zum Quali-Abschluss im November nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Die WM-Gruppengegner werden erst im kommenden Frühjahr ausgelost.
Nach dem Kraftakt beim 2:1 gegen Rumänien in Hamburg setzte Flick auf ausgeruhte Spieler und brachte bei der Rückkehr des zuletzt angeschlagenen Kapitäns
Bei schwierigen Bedingungen konnte der Chelsea-Profi seine technische Extraklasse mehrfach ausspielen, bewegte sich mit schnellen Drehungen. Nach nicht einmal zwei Minuten gab Havertz bereits per Flanke aus halblinker Position die Vorlage zur ersten großen Chance der Partie: Nordmazedoniens Keeper Stole Dimitrievski rettete beim Kopfball von Joshua Kimmich, der bei eigenen Ecken mehrfach per grünem Laserpointer von Zuschauern geblendet wurde, in höchster Not kurz vor der Linie.
Ähnlich wie gegen Rumänien fehlte es im deutschen Spiel zunächst aber an Präzision, auch wenn mancher Fehler dem Platz geschuldet war. Nordmazedonien überließ den Gästen den Ball, spielte kein Pressing und griff erst gut 20 Meter vor dem eigenen Strafraum an. Die extreme Kontertaktik brachte das deutsche Tor allerdings selten in Gefahr, in der ersten Halbzeit musste Neuer nur den schwachen Flachschuss von Hinspiel-Siegtorschütze Eljif Elmas parieren (26.).
In der Abwehr veränderte Flick im Vergleich zum Sieg gegen Rumänien die Statik seiner Viererkette, auch weil Champions-League-Sieger Antonio Rüdiger mit Rückenproblemen ausfiel und gar nicht im Kader stand. Thilo Kehrer rückte von der linken Seite ins Zentrum, so dass Hoffenheims
Werner zahlt Flicks Vertrauen zurück
Und Raum erledigte seine Aufgabe mit hoher Laufintensität, schlug mehrfach passgenaue Bälle von links ins Zentrum. Nach Flanke des 23-Jährigen und Kopfball-Ablage von
Der Chelsea-Stürmer hatte erneut nicht nur verbal die Rückendeckung von Flick erhalten, konnte seine Verunsicherung nach den medialen Kritiken von Außen aber zunächst nicht ablegen. Kurz vor der Halbzeit machte Werner eigentlich alles richtig, erarbeitete sich eine gute Position zum Abschluss am Fünfmeterraum, traf aber nur den Pfosten (45.+2) - Sinnbild seiner momentanen Misere. 14 Schüsse gab das deutsche Team vor der Pause Richtung Tor des Gegners ab - die finale Aktion ließ noch auf sich warten.
Versuch Nummer 15 führte zu Beginn der zweiten Halbzeit dann aber zum verdienten Erfolgserlebnis. Nach dem siebten Länderspieltor von Havertz war den Nordmazedoniern deutlich anzumerken, dass der hohe Aufwand extrem viel Kraft gekostet hatte. Und so holte sich auch Werner den Lohn für seinen Auftritt. Artistisch erzielte der 25-Jährige sein viertes Tor in der WM-Qualifikation und legte nur wenig später per Schlenzer aus 15 Metern nach. Direkt danach durfte er vom Platz und machte Platz für Jamal Musiala, der Bayern-Profi setzte den Schlusspunkt mit seinem Premierentreffer im DFB-Trikot. In den letzten Qualispiele gegen Liechtenstein und in Armenien darf Flick damit bereits zum Testen für die WM nutzen. (br/dpa)
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