Der Weltfußballverband Fifa hat die Kandidaten zum Weltfußballer des Jahres bekannt gegeben. Fünf deutsche Spieler sind unter den Nominierten. Zum ersten Mal seit 1991 könnte der Titel wieder nach Deutschland gehen. Wir machen den Check: Schweinsteiger, Lahm, Özil, Müller oder Neuer - wer hat die größten Chancen?
Am 13. Januar verleiht die Fifa den Ballon d'Or - den Goldenen Ball für den weltbesten Fußballer.
Bastian Schweinsteiger
Der gebürtige Bayer ist seit Jahren einer der erfolgreichsten Fußballer in Deutschland. Jüngst absolvierte er mit gerade einmal 28 Jahren sein 100. Länderspiel. Während er mit dem DFB bisher glücklos blieb, sammelt Bastian Schweinsteiger mit dem FC Bayern München einen Titel nach dem anderen. Sieben Mal wurde er Deutscher Meister, sechs Mal gewann er den DFB-Pokal. Die Krönung seiner Laufbahn war die Triple-Saison 2012/13. Nach zwei verlorenen Finals gelang endlich der Gewinn der Champions League. In 12 CL-Spielen erzielte der Mittelfeldspieler zwei Tore und bereitete fünf vor. Seine herausragende Leistung würdigten auch die Sportjournalisten: Sie wählten den Mittelfeldspieler zu Deutschlands Fußballer des Jahres 2013. Damit kann er eine gute Bewerbung für die Wahl zum Weltfußballer abgeben.
Bastian Schweinsteiger im Weltfußballer-Check: | |||||
Teamfaktor | Position | Charakter | Nationalmannschaft | Liga | Gesamt |
90 Prozent | 70 Prozent | 60 Prozent | 80 Prozent | 60 Prozent | 55 Prozent |
Fazit:
Philipp Lahm
Er ist der Kapitän: Seit einigen Jahren führt
Philipp Lahm im Weltfußballer-Check: | |||||
Teamfaktor | Position | Charakter | Nationalmannschaft | Liga | Gesamt |
90 Prozent | 50 Prozent | 75 Prozent | 80 Prozent | 60 Prozent | 50 Prozent |
Fazit: Philipp Lahm ist Kapitän des Triple-Siegers und der deutschen Nationalmannschaft. Doch dem Verteidiger fehlt eins – das Spektakuläre, der Glanz, die Überraschungs-Momente. Deswegen wird er den Ballon d'Or nicht gewinnen.
Mesut Özil
Sein Wechsel zu Arsenal London sorgte dieses Jahr für großes Aufsehen. Zu Recht trauert man
Mesut Özil im Weltfußballer-Check: | |||||
Teamfaktor | Position | Charakter | Nationalmannschaft | Liga | Gesamt |
50 Prozent | 90 Prozent | 40 Prozent | 80 Prozent | 75 Prozent | 40 Prozent |
Fazit: Mesut Özil ist ein herausragender Individualist und sorgt in der englischen Liga für spektakuläre Momente. Ihm fehlt jedoch ein internationaler Titel. Deswegen wird er bei der diesjährigen Weltfußballer-Wahl noch leer ausgehen.
Thomas Müller
Die Fans lieben ihn – für seine impulsive Spielweise, seine Bodenständigkeit und sein lockeres Mundwerk. Bei der WM 2010 in Südafrika wurde
Thomas Müller im Weltfußballer-Check: | |||||
Teamfaktor | Position | Charakter | Nationalmannschaft | Liga | Gesamt |
90 Prozent | 60 Prozent | 60 Prozent | 80 Prozent | 60 Prozent | 40 Prozent |
Fazit: Müller ist in der Offensive stark und als Typ sehr markant. Seine Spielweise lebt vom Arbeitseifer und Kampfgeist. Für hohe Fußballkunst ist er nicht zuständig. Das schmälert seine Chancen auf die Wahl.
Manuel Neuer
Manuel Neuer im im Weltfußballer-Check: | |||||
Teamfaktor | Position | Charakter | Nationalmannschaft | Liga | Gesamt |
90 Prozent | 30 Prozent | 60 Prozent | 80 Prozent | 60 Prozent | 20 Prozent |
Fazit: Um Weltfußballer zu werden, hat Manuel Neuer die falsche Position gewählt. Als Torwart ist er zu sehr im Hintergrund.
Die Favoriten: Ribery, Messi und Ronaldo
Die deutschen Spieler waren allesamt äußerst erfolgreich in der vergangenen Saison. Der Gewinn des Triples spricht für sich. Trotzdem sind Schweinsteiger und Co. nur Außenseiter bei der Wahl zum Weltfußballer. Denn die vergangenen Jahre haben gezeigt: Spielwitz und spektakuläre Tricks zählen mehr als Zweikampfstärke oder exzellentes Stellungspiel. Die letzten vier Male hat Lionel Messi die Wahl für sich entschieden, dreimal wurde Cristiano Ronaldo Zweiter. Die beiden stehen für uneingeschränkten Offensiv-Drang, spektakuläre Dribblings und viele Tore. Europas Fußballer des Jahres Frank Ribery kennt sich damit gut aus – und hat gleichzeitig den Champions-League-Gewinn zu bieten. Zusammen mit Messi und Ronaldo dürfte er die größten Chancen auf den Ballon d’Or haben. Deutschland wird wohl weiter auf den ersten Weltfußballer seit über 20 Jahren warten müssen.
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