- 19:04 Uhr: ➤ CDU-Politiker: Masken gehören auch in fünf Jahren noch zum Leben
- 15:55 Uhr: Impfstoffhersteller Biontech mit deutlichem Gewinn- und Umsatzsprung
- 13:51 Uhr: Frankreich verschärft Kontrollen: Gesundheitspass nun für meiste Orte des öffentlichen Lebens nötig
- 12:47 Uhr: Deutschland gibt über eine Million Impfdosen an fünf Länder ab
- 11:03 Uhr: China bestraft mehr als 30 Funktionäre wegen Corona-Ausbruch
➤ CDU-Politiker: Masken gehören auch in fünf Jahren noch zum Leben
Auch in fünf Jahren werden in Deutschland noch Masken zum Schutz vor Corona getragen werden - so lautet zumindest die Prognose von CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel.
"Die Maske wird, glaube ich, auch in fünf Jahren unser Leben noch mitgestalten", sagte der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag im Deutschlandfunk. Er hoffe dabei aber mehr auf die Vernunft der Einzelnen als auf verbindliche Vorgaben.
Insgesamt sprach sich Rüddel dafür aus, angesichts der recht hohen Impfquote das gesellschaftliche Leben mehr zu öffnen und den Mut zu haben, "dass wir im Herbst wieder zu deutlich mehr Normalität kommen".
Rüddel sagte, er habe kein Problem damit, wenn ab Oktober Corona-Tests selbst bezahlt werden müssten. Das sei gerecht, "weil jeder seine Impfchance bekommen hat".
Zum Vorgehen des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln, der ab Ende August nur noch geimpfte oder genesene Zuschauer in sein Stadion lassen möchte, sagte Rüddel, dies sei vertretbar und vom privaten Hausrecht des Clubs gedeckt. In dem Punkt sollte sich die Politik raushalten.
Die weiteren Corona-News:
Silvio Berlusconi leidet noch immer unter COVID-Folgen
17:39 Uhr: Italiens ehemaliger Regierungschef Silvio Berlusconi hat immer noch mit den Folgen seiner COVID-Erkrankung zu kämpfen. Er sei immer noch sehr erschöpft, es gehe ihm aber jeden Tag besser, sagte der 84-Jährige der Tageszeitung "La Stampa".
Die strengeren Corona-Regeln in Italien, die seit Freitag gelten, bezeichnete Berlusconi als positiv. Diese sehen vor, dass für den Besuch der Innenbereiche von Restaurants, Kinos, Theatern und Museen ein "Grüner Pass" beziehungsweise ein sogenannter 3G-Nachweis - getestet, geimpft, genesen - nötig ist.
Wäre er noch persönlich für seine Unternehmen verantwortlich, würde er nicht zulassen, dass Nicht-Geimpfte Seite an Seite mit geimpften Mitarbeitern zusammenarbeiten, sagte er.
Berlusconi hatte sich im vergangenen Oktober mit SARS-CoV-2 infiziert, war in den Monaten darauf immer wieder im Krankenhaus.
Mindestens sechs Corona-Fälle auf Kreuzfahrtschiff
17:27 Uhr: Auf einem Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer sind mehrere Corona-Fälle entdeckt worden. Wie die Reederei Costa Crociere mitteilte, wurden auf dem Schiff "Costa Smeralda", das am Sonntag in Marseille anlegte, sechs Mitglieder zweier Familien positiv getestet.
Die Infizierten und sechs weitere Kontaktpersonen wurden demnach bis zum Ausstieg in der französischen Hafenstadt von den anderen Passagieren isoliert.
Die infizierten Passagiere gehörten den Angaben zufolge zu einer Gruppe von 180 Urlauberinnen und Urlaubern, die an einer einwöchigen Mittelmeer-Kreuzfahrt mit Stopps in Spanien und Italien teilgenommen hatten.
Alle Teilnehmer mussten demnach einen negativen Corona-Test vorlegen, als sie vor einer Woche in Marseille an Bord gingen. Ein zweiter Test wurde zur Mitte der Reise vorgenommen.
Danach meldete sich aber ein Fahrgast mit Fieber bei der Besatzung, wie Costa Crociere mitteilte. Alle Begleitpersonen wurden demnach umgehend getestet.
Weil die Betroffenen nicht in Italien von Bord gehen wollten, wurden sie bis zur Rückkehr nach Marseille auf dem Schiff isoliert und nach dem Ausstieg in Krankenwagen nach Hause gebracht. Die regionale französische Gesundheitsbehörde bestätigte das "sichere Ausschiffen" der betroffenen Passagiere.
Impfstoffhersteller Biontech mit deutlichem Gewinn- und Umsatzsprung
15:55 Uhr: Der Erfolg seines Corona-Impfstoffs hat dem Mainzer Unternehmen Biontech einen riesigen Sprung bei Umsatz und Gewinn beschert. Nach Unternehmensangaben stieg der Nettogewinn im zweiten Quartakreul 2021 auf knapp 2,8 Milliarden Euro nach einem Verlust von 88,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Für die ersten sechs Monate dieses Jahres belief sich der Überschuss auf gut 3,9 Milliarden Euro nach einem Verlust von knapp 142 Millionen Euro im Vorjahr.
Der Umsatz wurde in dem zum 30. Juni beendeten Quartal auf rund 5,3 Milliarden Euro geschätzt nach 41,7 Millionen Euro im Vorjahr. Für das erste Halbjahr ergab sich ein Gesamtumsatz von fast 7,4 Milliarden Euro nach gut 69 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
CDU will Corona-Tests für Ungeimpfte ab Oktober kostenpflichtig machen
14:43 Uhr: Die CDU hat sich für kostenpflichtige Corona-Tests ab Oktober ausgesprochen. Die Tests sollten zahlungspflichtig für diejenigen sein, für die auch eine Impfung bereitstehen würde, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak nach einer Sitzung des Parteipräsidiums am Montag in Berlin.
"Also sollen, so ist unsere feste Überzeugung, die kostenlosen Tests in zwei Monaten auslaufen", sagte er. Das solle aber nicht für Menschen gelten, für die eine Impfung nicht generell empfohlen werde.
"Bitte lassen Sie sich impfen", appellierte Ziemiak an die Bevölkerung. Die Impfkampagne in Deutschland hatte sich zuletzt deutlich verlangsamt; laut Gesundheitsministerium sind 54,8 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
Ziemiak forderte außerdem, der Bundestag müsse die epidemische Lage von nationaler Tragweite verlängern, damit die Bundesländer mit ihren Corona-Schutzverordnungen ihre Maßnahmen fortsetzen könnten.
Laut einem Medienbericht hatte sich sein Parteikollege und Bundesgesundheitsminister
Frankreich verschärft Kontrollen: Gesundheitspass nun für meiste Orte des öffentlichen Lebens nötig
13:15 Uhr: Wer in Frankreich ins Café oder Restaurant geht oder den Zug nehmen muss, braucht seit Montag einen Nachweis, dass er vollständig gegen das Coronavirus geimpft ist, eine Ansteckung erfolgreich überstanden hat oder negativ getestet wurde. Schon seit Wochen gilt die Nachweispflicht bei Besuchen von Kinos, Museen oder Konzerten. Nun hat die Regierung sie trotz wochenlanger Proteste auf weitere alltägliche Aktivitäten der Franzosen ausgeweitet.
Die Nachweispflicht durch einen QR-Code - den sogenannten Gesundheitspass - gilt außer in Cafés und Restaurants nun auch auch beim Betreten von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen, beim Shoppen in manchen Einkaufszentren sowie bei Messen und für Fernverkehrszüge.
Bei deutschen Touristen reichen im Allgemeinen die zu Hause ausgestellten Nachweise. Das vom französischen Parlament Ende Juli verabschiedete Gesetz sieht zudem eine Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegekräfte sowie für Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte vor.
Gegen diese Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen waren am Wochenende erneut zehntausende Menschen in ganz Frankreich auf die Straße gegangen. Das Innenministerium sprach von knapp 237.000 Teilnehmern, soviel wie noch nie in den vergangenen vier Wochen. Von Woche zu Woche hatten die Proteste seit Bekanntgabe der Pläne im Juli zugenommen.
Unterdessen steigt die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern rapide an. Wie die Gesundheitsbehörden am Sonntag mitteilten, wurden binnen 24 Stunden 498 Covid-19-Kranke neu aufgenommen. Damit lagen insgesamt 8685 Corona-Patienten in den französischen Krankenhäusern - 25 Prozent mehr als vor gut drei Wochen. Besonders stark hat den Angaben zufolge die Zahl der Covid-19-Patienten zugenommen, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen.
Delta-Variante verschärft Corona-Krise im Iran
13:11 Uhr: Im Iran verschärft sich die Corona-Krise wegen einer rasanten Ausbreitung der Delta-Variante. Das Gesundheitsministerium registrierte am Montag mit 588 Toten und fast 41.000 Neuinfektionen an nur einem Tag einen Höchstwert.
Die Gesamtzahl der Corona-Toten im Iran liegt nun bei 94.603, die der Infektionen bei fast 4,2 Millionen. Wegen der Delta-Variante sind in vielen Städten die Notaufnahmen mit neuen Corona-Patienten überfüllt. Auch die Impfkampagne für die mehr als 83 Millionen Iraner kommt wegen der Wirtschaftskrise nur schleppend voran.
Deutschland gibt über eine Million Impfdosen an fünf Länder ab
12:47 Uhr: Deutschland gibt erste Corona-Impfdosen des Herstellers Astrazeneca an fünf andere Länder mit akutem Bedarf ab. Wie die Bundesregierung am Montag mitteilte, sollen in einer ersten Tranche 213.600 Dosen nach Afghanistan gehen, 271.200 nach Äthiopien, 357.600 in den Sudan, 100.800 nach Tadschikistan und 355.200 nach Usbekistan. Die Impfstoffe sollen über die internationale Hilfsinitiative Covax verteilt werden.
Die Staaten hätten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besonders hohen Bedarf und könnten die Dosen auch unmittelbar in ihren Impfkampagnen einsetzen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin. Deutschland leiste damit einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Pandemiebekämpfung. Dies könne zudem das Entstehen neuer Virusvarianten verhindern, "die das Potenzial haben, auch uns zu bedrohen".
Die Bundesregierung hat zugesagt, bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben. Davon sollen 80 Prozent Covax zur Verfügung gestellt werden und 20 Prozent direkt an andere Länder gehen.
Dafür werden bis auf weiteres werden alle Lieferungen von Astrazeneca direkt an Covax gespendet, wie das Gesundheitsministerium in der vergangenen Woche erläutert hatte. In Deutschland kommen demnach keine Lieferungen mehr an.
Handelsverband fordert vor Bund-Länder-Treffen schnellere Impfkampagne
11:47 Uhr: Vor dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage am Dienstag hat der Handelsverband Deutschland (HDE) eine schnellere Impfkampagne gefordert. "Die Impfung ist der einzig nachhaltige Weg aus der Pandemie", erklärte am Montag HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Vom Bund-Länder-Treffen erwarte der Verband zudem "eine langfristig angelegte Präventionsstrategie zur Verhinderung eines erneuten Lockdowns".
"Mit den Lehren und Erkenntnissen aus dem bisherigen Pandemiemanagement lässt sich ein erneuter monatelanger Lockdown ohne Perspektive und Planungssicherheit verhindern", erklärte Genth. Die Anwendung der bisherigen Inzidenzwerte für staatliche Anordnungen bis hin zur Schließung der Nonfood-Geschäfte und ganzer Innenstädte sei weder unter epidemiologischen noch unter rechtlichen Gesichtspunkten zu rechtfertigen.
Der HDE forderte die Festlegung eines differenzierten Kriterienkatalogs, in dem weitere Indikatoren wie die Hospitalisierungsrate, die Intensivbettenauslastung und die Impfquote berücksichtigt werden. "Die Politik darf jetzt nicht den einfachen Weg des 'Weiter so' wählen und in den nächsten Lockdown hineinschlittern. Es geht jetzt um passgenaues und wohldosiertes Handeln", sagte Genth.
Israelische Studie: Nach dritter Corona-Impfung ähnliche Reaktion
11:19 Uhr: Nach einer dritten Corona-Impfung hat eine Mehrheit von Befragten in Israel über ähnliche Impfreaktionen wie nach der zweiten Spritze berichtet. 88 Prozent fühlten sich in der Woche nach der Auffrischungsimpfung ähnlich oder besser, wie eine Umfrage der Krankenkasse Clalit ergab. Dies bestätigte eine Sprecherin der Kasse am Montag. Zehn Prozent hätten sich schlechter gefühlt als nach der zweiten Impfung. Insgesamt berichteten demnach 31 Prozent der Befragten über mindestens eine Impfreaktion, die meisten über Schmerzen an der Einstichstelle.
Die Krankenkasse hat nach eigenen Angaben mehr als 240.000 Mitglieder bereits zum dritten Mal geimpft. Rund 4500 Personen hätten sich an der Umfrage beteiligt, hieß es. Neun Prozent der Befragten gaben demnach Müdigkeit als Reaktion auf die dritte Impfung an, rund sechs Prozent Unwohlsein. Ein Prozent nahm nach eigenen Angaben wegen der Impfreaktion medizinische Hilfe in Anspruch.
Israel vergibt seit rund einer Woche Auffrischungsimpfungen für 60-Jährige und ältere Jahrgänge - als erstes Land weltweit. Hintergrund sind Zahlen des Ministeriums, wonach die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachließ. Allerdings kritisieren auch Experten der Regierung, dass diese Zahlen zur Effektivität nicht wissenschaftlich erhoben seien.
China bestraft mehr als 30 Funktionäre wegen Corona-Ausbruch
11:03 Uhr: In China sind mehr als 30 Funktionäre wegen der jüngsten Corona-Welle bestraft worden. Wie die staatliche Zeitung "Global Times" berichtete, wurden Beamte in vier betroffenen Provinzen wegen "schleppender Reaktion und unzureichendem Management" zur Verantwortung gezogen. Um welche Strafen es sich handelt, wurde nicht bekannt. Betroffen seien Vizebürgermeister, Bezirksvorstände, Leiter von lokalen Gesundheitskommissionen, Krankenhausmanager und Beamte aus der Flughafen- und Tourismusbranche.
Seit mehr als einem Jahr hat sich das Leben in China, wo im Dezember 2019 weltweit die ersten Infektionen mit der neuen Viruserkrankung entdeckt worden waren, wieder weitgehend normalisiert. Es wird eine strenge "Null-Covid-Politik" verfolgt: Bei Ausbrüchen wird sofort mit Massentests, Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverfolgung und Quarantäne reagiert. Auch gelten scharfe Beschränkungen für Einreisende, die mindestens zwei Wochen in eine Quarantäneeinrichtung müssen.
Die stark ansteckende Delta-Variante hat die Behörden zuletzt jedoch mehrfach an ihre Grenzen gebracht. Nach einem Ausbruch am Flughafen der ostchinesischen Stadt Nanjing vor drei Wochen breitet sich das Virus aus. Bislang wurden landesweit mehr als 900 Infektionen mit der Variante gemeldet. Vielerorts gibt es Massentests. Auch wurden Reisen in Teilen des Landes eingeschränkt.
Divi-Vorstand Kluge fordert Impfanreize - Unentschlossene überzeugen
10:14 Uhr: Das Vorstandsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Stefan Kluge, hat angesichts steigender Zahlen Impfanreize gefordert. "Wir sehen das jetzt schon: Weltweit sind die Ungeimpften die größte Gruppe auf den Intensivstationen. Die Impfung ist der goldene Ausweg", sagte Kluge am Montag im Sender NDR Info.
Der Leiter der Intensivmedizin am UKE Hamburg erwartet von den Bund-Länder-Beratungen am Dienstag neben Impfanreizen auch neue Kriterien zum Abbilden der Infektionslage. Die 7-Tage Inzidenz als Richtwert sollte bestehen bleiben, sagte Kluge auf NDR Info weiter. Aber der Wert müsse hochgesetzt werden. "Wir können nicht mehr bei 50 irgendwelche Maßnahmen ergreifen. Und die Auslastung der Intensivstationen sollte eine Rolle spielen." Es würden zwar auch noch andere Kriterien diskutiert. "Aber ich glaube, wir brauchen einfache Parameter, die für die Bevölkerung transparent und nachvollziehbar sind."
Kluge erklärte weiter, die Lage sei nicht mehr so dramatisch wie Anfang des Jahres, weil viele Risikogruppen mittlerweile geimpft seien. Momentan sei der Anteil von Patienten, die auf Intensivstationen behandelt würden, ziemlich gering. "Noch ist das gut zu managen. In England und Frankreich sind es aber schon vier bis fünfmal so viele." Kluge geht davon aus, dass es im Herbst auch in Deutschland deutlich mehr Neuinfektionen geben wird - durch Reiserückkehrer, Schulbetrieb und anderes Wetter. Darauf müsse sich die Politik vorbereiten, zum Beispiel mit Impfanreizen und mehr mobilen Teams. "Wir müssen jetzt die 10 bis 30 Prozent überzeugen, die noch unentschlossen sind."
Schottland streicht fast alle Corona-Regeln
09:51 Uhr: Drei Wochen nach dem Ende fast aller Corona-Regeln in England hat auch der britische Landesteil Schottland die meisten Vorschriften aufgehoben. Seit Montag sind - mit wenigen Ausnahmen - die Abstandsregeln aufgehoben. Für Pubs und Restaurants sowie Veranstaltungen gelten keine Kapazitätsgrenzen mehr. Nachtclubs dürfen öffnen. In Behörden sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen allerdings weiterhin Masken getragen werden. Auch in Schulen gilt zunächst noch Maskenpflicht. Allerdings muss bei einem Corona-Fall nicht mehr die gesamte Klasse nach Hause in Isolation.
Regierungschefin Nicola Sturgeon sprach vom "bisher vielleicht bedeutendsten Datum" in der Pandemie. Zugleich rief sie alle auf, vorsichtig zu bleiben. Die Pandemie sei noch nicht vorbei. Bereits seit Samstag sind auch in Wales so gut wie alle Corona-Maßnahmen bis auf die Maskenpflicht beendet. In England gibt es bereits seit dem 19. Juli keine gesetzlichen Vorgaben mehr zum Maskentragen. Am schärfsten sind die Regeln noch in der Provinz Nordirland. Hier will die Regierung in wenigen Tagen entscheiden, ob gelockert wird.
CSU-Generalsekretär erwartet Verständigung auf neues Corona-Regelwerk
08:22 Uhr: Vor der Bund-Länder-Konferenz am Dienstag hat sich der CSU-Generalsekretär Markus Blume optimistisch gezeigt, dass sich die Ministerpräsidenten mit
Bislang ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der zentrale Maßstab für die Bewertung der Notwendigkeit von Corona-Maßnahmen. Dabei handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb dieses Zeitraums. Die Inzidenz steigt seit Wochen kontinuierlich an. Laut den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Montagmorgen lag sie bundesweit bei 23,1.
Blume stellte laut "Bild live" den Schwellenwert von 100 in Frage, ab dem im Frühjahr die bundesweite Bundesnotbremse griff, die unter anderem eine Homeoffice-Pflicht beinhaltete. Eine mögliche Neuauflage des Gesetzes im Herbst hängt laut Bundesregierung von der Entwicklung der Pandemie ab. Falls sie wieder beschlossen werden sollte, gibt es laut Blume "gute Gründe zu sagen, es braucht eine andere Grenze".
Mit seiner Einschätzung steht Blume nicht alleine da: Unionskanzlerkandidat
Anders als Laschet will Blume Nachteile für Ungeimpfte nicht ausschließen. Wenn es zu "drastisch steigenden Neuinfektionen" kommen sollte, könnte es bei Menschen, die nicht geimpft oder genesen, sondern nur getestet sind, zu Einschränkungen kommen, warnte er. "Wir wissen ja, dass Tests und gerade die Schnelltests definitiv nicht das Sicherheits- und Zuverlässigkeitsniveau haben, das wir eigentlich bräuchten", sagte er.
Laschet hatte zuvor in der "BamS" gesagt: "Wer geimpft, genesen oder getestet ist, den darf der Staat nicht von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausnehmen".
Virologe Schmidt-Chanasit macht Entwicklung in Großbritannien Hoffnung
06:52 Uhr: Für den Hamburger Virologen Jonas Schmidt-Chanasit macht die Entwicklung in Großbritannien nach der Lockerung der Corona-Maßnahmen trotz hoher Inzidenz Hoffnung. "Die Entwicklung in Großbritannien zeigt, dass man nicht einfach behaupten kann: 'Wenn wir fast alle Maßnahmen aufheben, läuft alles aus dem Ruder'. Wir sehen jetzt genau das Gegenteil", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Die Lage dort sei zwar nicht eins zu eins auf andere Länder übertragbar. "Aber das macht doch Hoffnung, dass man durch die Impfungen so etwas erreichen kann, dass man trotz Aufhebung fast aller Maßnahmen auch sinkende Fallzahlen sieht und keine Überlastung des Gesundheitssystem."
Die britische Regierung hatte am 19. Juli im Rahmen eines "Freedom Days" (Freiheitstags) fast alle Corona-Einschränkungen zurückgenommen und stattdessen an die Eigenverantwortung der Bürger appelliert - trotz stark steigender Fallzahlen. Zu dem Zeitpunkt hatten 88 Prozent der Erwachsenen eine erste Impfung erhalten. Knapp 68 Prozent waren bereits zwei Mal geimpft. Die Infektionen waren in den Tagen darauf zurückgegangen und auch zuletzt nur wieder vergleichsweise leicht gestiegen.
"Das lässt sich aber wie gesagt nicht eins zu eins übertragen", sagte Schmidt-Chanasit. "Zumal in Großbritannien hauptsächlich der Impfstoff von Astrazeneca verwendet wurde und mehr Menschen bereits geimpft sind." Für Deutschland riet er deshalb zur Vorsicht. "Und es ist vor allen Dingen ja immer auch eine politische Entscheidung." Ob man einen "Freiheitstag" wie in Großbritannien mache, "müssen wir als Gesellschaft diskutieren".
Gleiches gelte für die Forderung der deutschen Musikclubbetreiber nach schrittweiser Aufhebung aller Corona-Auflagen für ihre Betriebe bis Oktober. Als Virologe könne er das nicht entscheiden, als Bürger sei für ihn aber ein Endpunkt erreicht, wenn alle ein Impfangebot erhalten hätten, sagte Schmidt-Chanasit. "Aufgabe der Politik war es ja sicherzustellen, dass alle die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen und weiterhin daran zu arbeiten, noch besser zugängliche Impfangebote zu machen. Aber bezüglich der Grundrechtseinschränkung ist das sicherlich ein Wendepunkt, an dem man sich genau überlegen muss: können wir weiter Grundrechte einschränken?"
Bundesweite Corona-Inzidenz steigt auf 23,1
06:14 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gestiegen und liegt nun bei 23,1. Wie das Robert-Koch-Institut am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 1183 Neuinfektionen sowie zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Vor einer Woche hatte die Inzidenz noch bei 17,8 gelegen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Der Wert steigt seit Wochen in Deutschland wieder kontinuierlich an. Am Dienstag will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Bundesländer über die Corona-Lage beraten.
Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs nach den jüngsten Angaben des RKI auf 3.791.949. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg auf 91.784. Die Zahl der von einer Corona-Infektion Genesenen gab das RKI mit rund 3.667.400 an.
CDU-Gesundheitsexperte spricht sich gegen neue Corona-Lockdowns aus
05:33 Uhr: Vor der Bund-Länder-Konferenz über den weiteren Kurs in der Corona-Krise am Dienstag hat sich der CDU-Gesundheitsexperte Erwin Rüddel gegen neue Lockdowns ausgesprochen. "Es muss die Botschaft kommen, dass es keine automatischen Lockdowns mehr geben wird – auch keine nur für Ungeimpfte", sagte der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Bundestags der "Bild"-Zeitung.
Der Staat dürfe Ungeimpfte nicht "pauschal von privaten Veranstaltungen oder aus Restaurants aussperren". Das sei "Privatrecht, da hat der Staat nichts zu suchen", sagte er laut "Bild" weiter.
Auch volkswirtschaftlich sei die Diskussion über Einschränkungen für Impfverweigerer nicht sinnvoll. Es stelle sich die Frage, "ob es unsere Gesellschaft nicht auch aushalten kann, diejenigen, die sich bewusst nicht impfen lassen und dann schwer erkranken, entsprechend zu versorgen, statt das gesamte Land und die Wirtschaft mit dem Damoklesschwert des Lockdowns zu ängstigen und zu schädigen", sagte Rüddel.
Wie zahlreiche andere Politiker sprach sich Rüddel ebenfalls für eine Abkehr von der Corona-Inzidenz als zentralem Richtwert für Maßnahmen aus. Die Inzidenz sage angesichts der hohen Impfquote "nichts mehr aus über die tatsächliche Belastung des Gesundheitssystems".
Zuvor hatte Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) in der "Bild am Sonntag" gefordert, dass auch die Belegung von Krankenhausbetten und Intensivstationen ausschlaggebend für die Beurteilung der Corona-Situation sein müsse. Zustimmung kam auch aus der CSU, SPD und FDP.
Am Dienstag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Bundesländer in einer Videokonferenz über die Corona-Lage beraten. Zuletzt waren Debatten unter anderem um mehr Freiheiten für Geimpfte sowie um neue Richtwerte zur Einschätzung der Pandemie-Lage aufgekommen.
Bislang ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der zentrale Maßstab für die Bewertung. Dabei handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb dieses Zeitraums. Die Inzidenz steigt seit Wochen kontinuierlich an.
FDP: Bundesregierung muss Ängste vor Impfung zerstreuen
04:12 Uhr: FDP-Fraktionsvize Stephan Thomae hat die Bundesregierung aufgefordert, mit einer "unaufgeregten Aufklärungskampagne" Ängste vor einer Corona-Impfung zu zerstreuen. Dies wäre besser als mit "Drohungen eines unmittelbaren oder mittelbaren Impfzwangs Vorbehalte zu verstärken", sagte Thomae der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor der Konferenz von Bund und Ländern am Dienstag.
Auch die Diskussion über die Kostenpflichtigkeit von Coronatests schade der Pandemiebekämpfung mehr als dass sie nütze, sagte Thomae. "Ohne Freiwilligkeit wird diese Krise nicht erfolgreich zu besiegen sein. Deshalb muss für das Testen verstärkt geworben werden. Das gilt ebenfalls für Genesene und Geimpfte, die zwar weitgehend vor Erkrankung geschützt sind, aber nicht vor einer Weitergabe des Virus an andere.
"Die Kostenlosigkeit der Tests möglichst lange, auch bis in das Jahr 2022 hinein aufrecht zu erhalten, ist gut angelegtes Geld", sagte der FDP-Politiker. Das Bundesgesundheitsministerium hatte ein Ende der kostenlosen Schnelltests für Mitte Oktober vorgeschlagen, mit Ausnahmen.
Thomae kritisierte generell: "Bei der Pandemiepolitik der Großen Koalition reiht sich Panne an Panne. Nachdem die Bundesregierung den Impfstart zum Jahresanfang reichlich verstolpert hat, droht das nächste Debakel: die Impfbereitschaft der Bevölkerung lässt nach und die Impfquote bleibt weit hinter den Erwartungen zurück." Diskussionen darüber, ob Ungeimpften der Zutritt zu Gaststätten, Kinos und Konzertsälen verwehrt werden könne, verunsicherten die Menschen zutiefst." Die Regierung muss dringend durch eine vernünftige und unaufgeregte Aufklärungskampagne darauf hinwirken, Ängste vor der Impfung zu zerstreuen."
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