- 23:24 Uhr: ➤ Hier finden Sie alle News rund um die Pandemie vom 4. April 2021 zum Nachlesen
- 17:40 Uhr: Studie: "No COVID" ist die beste Strategie gegen die Pandemie
- 14:32 Uhr: rmin Laschet: "Wir brauchen einen Brücken-Lockdown"
- 12:01 Uhr: Jens Spahn: Impfen verhindert die dritte Welle nicht
- 11:40 Uhr: Lauterbach: Kurswechsel brächte 60 Millionen Erstgeimpfte bis Juli
➤ Studie: "No COVID" ist die beste Strategie gegen die Pandemie
17:40 Uhr: Laut einer Studie kommen Länder besser durch die Pandemie, die radikal gegen das Coronavirus vorgehen. Das haben Wissenschaftler aus Frankreich herausgefunden: Demnach sind Länder, die die sogenannte No-COVID-Strategie anwenden, besser aufgestellt - wirtschaftlich und auch im sozialen Leben.
Laut dem Institut Economique Molinari sind die volkswirtschaftlichen Schäden knapp dreimal größer, wenn die Regierungen nicht darauf setzen, das Virus rigoros auszurotten. Bei der Untersuchung haben die Wissenschaftler 13 Länder miteinander verglichen.
Auf der einen Seite standen die zehn größten Wirtschaftsnationen - Länder wie Deutschland, Großbritannien und Frankreich - und auf der anderen No-COVID-Länder wie Australien, Neuseeland und Südkorea, wo die Strategie bereits umgesetzt wird. Laut der Studie geht es nicht zulasten der Wirtschaft, wenn eine Regierung versucht, das Virus komplett auszurotten. Es passiert sogar das Gegenteil: Die volkswirtschaftlichen Schäden von Ländern, die nicht auf No Covid setzen und stattdessen versuchen, ihr Gesundheitssystem nicht zu überlasten, sind fast dreimal höher als die Schäden in No-COVID-Staaten.
"Diese Länder verzeichnen deutlich weniger Todesfälle, ihre Volkswirtschaften entwickeln sich besser und ihre Bürger werden weniger stark eingeschränkt", heißt es in der Studie. Das Bruttoinlandsprodukt sei in No-Covid-Ländern im Jahr 2020 um 1,2 Prozent gefallen - in anderen Staaten um 3,3 Prozent.
"Zero-COVID ist mit Abstand die beste die Strategie, die Pandemie zu bekämpfen", schlussfolgern die Wissenschaftler - mit "Zero COVID" ist in etwa das gleiche gemeint wie mit dem in Deutschland gebräuchlichen Begriff "No COVID". Die Wissenschaftler fordern nun Pilotversuche in Frankreich, bei denen nicht nur darauf gesetzt wird, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, sondern eine entschlossene und hartnäckige Pandemiebekämpfung verfolgt wird.
Die weiteren Corona-News des 05. Aprils:
CSU knüpft Vorziehen der Corona-Beratungen an Bedingungen
23:24 Uhr: Bayern ist laut CSU-Generalsekretär Markus Blume nur dann für ein Vorziehen der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) auf diese Woche, wenn alle Bundesländer grundsätzlich zu einer Verschärfung der geltenden Corona-Regeln bereit sind. Blume sagte am Montagabend im Politik-Talk "Die richtigen Fragen" auf "Bild live": "Eine neue MPK bringt ja nichts, wenn danach wieder jeder Seins macht. Deshalb ist ganz entscheidend, dass die Bereitschaft der Länder da ist zu weitergehenden Maßnahmen."
Blume reagierte damit auf den Vorschlag des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten
Die CSU sei dazu bereit, das sei aber nicht überall der Fall, sagte Blume. Mancher wolle ja sogar sein ganzes Land zu einer Modellregion mit Öffnungen erklären, kritisierte er mit Blick auf das Saarland, das an diesem Dienstag mit dem Ausstieg aus dem Lockdown beginnen will. "Ein Corona-Lockdown-Herumgeeiere, wie wir das bei der letzten MPK erlebt haben mit stundenlangen Sitzungen, und danach geht man auseinander, und jeder macht Unterschiedliches, das kann nicht der Weg sein."
Auch SPD-Gesundheitsexperte
Ramelow: Vor Corona-Beratungen muss etwas auf dem Tisch liegen
22:00 Uhr: Thüringens Ministerpräsident
Auch die Co-Vorsitzende der Linken,
Engländer dürfen frühestens ab Mitte Mai ins Ausland reisen
21:02 Uhr: Engländer dürfen frühestens Mitte Mai wieder ins Ausland reisen.
Später soll ein Ampelsystem eingeführt werden, nach dem je nach Infektionslage im Reiseland unterschiedlich strenge Test- und Quarantäneregeln bei der Rückkehr gelten. Welche Länder als rot, gelb oder grün eingestuft werden und ab wann das Reiseverbot tatsächlich aufgehoben wird, soll kurz vor der Einführung bekanntgegeben werden. Für Deutsche, die auf der Insel Urlaub machen wollen, dürfte eine verpflichtende Quarantäne fällig werden, sofern Deutschland nicht als grünes Land eingestuft wird
Türkei: Erneut mehr als 40.000 Corona-Neuinfektionen
20:04 Uhr: Zahl lag damit am Montag den vierten Tag in Folge über der Marke von 40 000. Zudem wurden 193 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit COVID-19 registriert, wie das Ministerium mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist besonders in der Millionenmetropole Istanbul hoch. Sie lag zuletzt bei rund 590 Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche.
Das Land mit rund 84 Millionen Einwohnern hatte die Corona-Beschränkungen Anfang März teilweise aufgehoben - seitdem steigen die Fallzahlen rapide. Inzwischen gelten wieder strengere Maßnahmen in bestimmten Regionen, wie Ausgangssperren am Wochenende. Restaurants und Cafés sollen aber erst zu Beginn des Fastenmonats Ramadan Mitte April wieder geschlossen werden.
Müller gegen Laschets Vorschlag für vorgezogene Corona-Beratungen
19:18 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister
Laschets Vorschlag werfe viele Fragen auf. "Ein Brücken-Lockdown für eine Übergangszeit und dann mit welchen Maßnahmen? Und das soll so lange gelten, bis viele Menschen geimpft sind. Was heißt das alles?" Er glaube, da seien viele Überlegungen bei Laschet noch nicht abgeschlossen, sagte Müller. "Und insofern, glaube ich, macht es auch keinen Sinn, jetzt vorfristig zu einer Ministerpräsidentenkonferenz zusammenzukommen."
Laschet hatte zuvor gefordert, mit einem "Brücken-Lockdown" die Zeit zu überbrücken, bis viele Menschen geimpft seien. Die Lage erfordere es, "dass wir noch mal in vielen Bereichen nachlegen", sagte der CDU-Vorsitzende. Zugleich sprach er sich dafür aus, die für den 12. April geplante Runde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länderchefs vorzuziehen. Es seien nun mehr Tempo und klare Entscheidungen notwendig.
Boris Johnson will am 12. April erstes Bier im Biergarten trinken
18:44 Uhr: Der britische Premier Boris Johnson hat die für England geplanten Corona-Lockerungen ab dem 12. April offiziell bestätigt. "Am Montag, den 12., werde ich selbst zu einem Pub gehen und vorsichtig, aber unwiderruflich, ein Bier an meine Lippen führen", sagte Johnson am Ostermontag in London. Ab der kommenden Woche dürfen in England Pubs ihre Biergärten und Restaurants ihre Außenbereiche wieder öffnen - das gleiche gilt auch für Zoos, Fitnessstudios, Friseure und nicht-essenzielle Geschäfte. Die anderen britischen Landesteile legen ihre eigenen Corona-Regeln fest. Die Infektionslage in Großbritannien hat sich in den vergangenen Wochen deutlich entspannt - die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 44 Fällen pro 100.000 Einwohner.
Armin Laschet: "Wir brauchen einen Brücken-Lockdown"
14:32 Uhr: Armin Laschet (CDU) hat am Ostermontag ein Impfzentrum in Aachen besucht und sich danach über die aktuelle Lage der Corona-Pandemie in Nordrhein-Westfalen geäußert. Er trat mit Corona-Maske vor die Mikrofone der Presse: "Wir sind in einem Impfzentrum, da macht man das so", sagte er.
Dann stellte er klar, dass das Impfversprechen von Angela Merkel eingehalten werden kann. "Die Zusage gilt: Bis zum Ende des Sommers bekommt jeder ein Impfangebot." Die nächste Ministerpräsidenten-Konferenz, die für den 12. April geplant sei, müsse deswegen schon viel früher stattfinden. "Ich würde mir wünschen, dass es in dieser Woche stattfindet," sagte Laschet und sprach sich außerdem dafür aus, dass dabei alle Ministerpräsidenten vor Ort sind.
Dann könnte schnell über einen sogenannten Brücken-Lockdown beraten werden, wie der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen das nannte. Damit meinte er einen harten und kurzen Lockdown im April, mit dem die Zeit überbrückt werden müsse, bis viele Menschen geimpft seien, sagte der CDU-Bundesvorsitzende.
Gebraucht würden dabei weniger private Kontakte. Das könnte auch Ausgangsbeschränkungen in den Abend- und Nachtstunden bedeuten. Diese seien ein effektives Mittel, um Kontakte im privaten Raum zu reduzieren. Zudem müsse man sich auf das Notwendige bei Kitas- und Schulen fokussieren - bei gleichzeitiger Absicherung durch flächendeckende und eng getaktete Tests.
Mehr müsse zudem im Bereich Homeoffice getan werden. "Es sind immer noch viel zu viele Menschen in Bewegung zum Arbeitsplatz", sagte Laschet. In den zwei bis drei Wochen des Lockdowns müsse die Homeoffice-Offensive der Wirtschaft nochmals vorankommen. Dazu werde die Bundesregierung diese Woche nochmals mit den Wirtschaftsverbänden auch über Testungen sprechen. Es müsse zudem bei der Schließung der Gastronomie bleiben, außerdem müsse es im gesamten Freizeitbereich nochmals eine Reduzierung geben.
Jens Spahn: Impfen verhindert die dritte Welle nicht
12:01 Uhr: Bundesgesundheitsminister
Spahn nannte die Situation auf den Intensivstationen und in den Kliniken angesichts steigender Auslastungszahlen besorgniserregend. "Wir müssen diese dritte Welle miteinander brechen und Kontakte reduzieren", sagte er. "Vor allem im privaten Bereich, in den Schulen, auf Arbeit, wo es eben geht."
Der Minister appellierte an die Länder, "dort, wo eine Inzidenz von über 100 ist, die vereinbarte Notbremse konsequent umzusetzen, um die Zahlen runter zu bringen".
Zu Forderungen aus der CSU nach bundeseinheitlichen Regeln sagte Spahn, Ziel müsse sein diese Welle zu brechen. "Idealerweise gibt es ein bundeseinheitliches Vorgehen." Der Mechanismus der Notbremse sei gemeinsam vereinbart. Danach müssten Landkreise, Regionen, Länder bei einer Inzidenz von mehr als 100 zusätzliche Beschränkungen regeln und Öffnung zurücknehmen.
"Deswegen ist nicht der Weg entscheidend, über den gerade so viel geredet wird. Ich finde viel entscheidender, dass es passiert, dass die Notbremse konsequent angewandt wird und dass wir diese Welle zügig besser früher als später brechen."
Spahn machte sich erneut stark für Erleichterungen bereits geimpfter Menschen. Es gehe darum, vollständig Geimpfte so behandeln zu können wie negativ Getestete. Abstandsregeln, Hygiene oder medizinische Schutzmasken seien für negativ Getestete wie für vollständig Geimpfte weiterhin notwendig. "Niemand hat mehr oder weniger Möglichkeiten als jemand anders solange klargestellt ist, dass das Infektionsrisiko reduziert ist durch Testung oder Impfungen."
Polizei in England löst mehrere illegale Raves auf
11:49 Uhr: In England sind am Osterwochenende mehrere illegale Raves von der Polizei aufgelöst worden. In der Grafschaft Essex hatten sich rund 100 Feiernde versammelt, wie die Polizei mitteilte. Auch in den West Midlands löste die Polizei laut Nachrichtenagentur PA eine größere Veranstaltung in der Nacht zum Ostermontag auf und nahm einige Beteiligte fest. Einen geplanten Rave im südenglischen Kent verhinderte die Polizei, indem sie vorab Ausrüstung beschlagnahmte und die Veranstalter nach Hause schickte.
"Wir möchten, dass Menschen Spaß haben, aber nicht auf Kosten Anderer in der Gesellschaft", sagte ein Sprecher der Polizei in Kent. Unter den aktuellen Corona-Beschränkungen dürfen sich in England maximal sechs Menschen draußen treffen, Großveranstaltungen sind bislang nicht erlaubt. Veranstaltern drohen Strafen von 10.000 Pfund (umgerechnet rund 11.800 Euro).
Lauterbach: Kurswechsel brächte 60 Millionen Erstgeimpfte bis Juli
11:40 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert einen Kurswechsel in der Corona-Impfstrategie hin zu möglichst vielen kurzfristigen Erstimpfungen. Wenn der Abstand zur Zweitimpfung bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna von sechs auf zwölf Wochen verlängert würde, könnten bis Juli über 60 Millionen Menschen in Deutschland erstgeimpft und so gegen schwere Krankheitsverläufe geschützt sein, sagte er der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag). "Wenn wir jetzt unsere Strategie wechseln und auf möglichst viele Erstimpfungen ausrichten, wird kein vierter Lockdown mehr nötig sein."
Lauterbach verwies auf Erfahrungen aus Großbritannien sowie Modellrechnungen unter seiner Beteiligung, wonach so "weit über 10.000" Todesfälle verhindert werden könnten. "Studienergebnisse aus Australien weisen darauf hin, dass der Schutz der mRNA-Impfstoffe auch zwischen der sechsten und der zwölften Woche nach der Impfung so stark ausgeprägt ist, dass bei einer Corona-Infektion das Risiko schwerer Verläufe mit Klinikaufenthalten oder tödlichem Ausgang extrem gering ist."
Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, stützte den Vorschlag und forderte, keine Dosen für Zweitimpfungen mehr zurückzulegen. "Wir haben derzeit über 1,2 Millionen Dosen Biontech und eine halbe Million von Moderna auf Lager in den Gefrierschränken liegen", sagte Watzl der "Augsburger Allgemeinen". "Wir müssen jetzt aber pragmatisch sein und alles verimpfen, was geliefert wird." Möglich sei, dass der Schutz zwischen Woche sechs und zwölf etwas nachlasse. Doch: "Selbst wenn der Impfabstand etwas länger als sechs Wochen ist, retten wir dadurch möglicherweise mehr Menschenleben als wir schwere Erkrankungen riskieren."
Die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert-Koch-Institut hatte zunächst für das Biontech/Pfizer-Mittel einen Abstand von drei bis sechs Wochen empfohlen, für den Moderna-Impfstoff einen Abstand von vier bis sechs Wochen. In einem Beschlussentwurf vom 1. April zu einer Aktualisierung der Empfehlungen heißt es nun: "Die Gabe der zweiten Impfstoffdosis soll für die mRNA-Impfstoffe nach sechs Wochen und für den Astrazeneca-Impfstoff nach zwölf Wochen erfolgen, da dadurch sowohl eine sehr gute individuelle Schutzwirkung als auch ein größerer Effekt der Impfung auf Bevölkerungsebene zu erzielen ist."
Nach Corona-Notbremse: München lockert wieder
10:48 Uhr: Die seit Ostersonntag in München geltenden schärferen Corona-Regeln werden ab Mittwoch wieder gelockert. Nachdem in der bayerischen Landeshauptstadt an Karfreitag die kritische Inzidenzmarke von 100 am dritten Tag in Folge überschritten war, trat am Ostersonntag die sogenannte Corona-Notbremse in Kraft. Weil aber von Karsamstag bis Ostermontag der Inzidenzwert drei Tage lang wieder unter 100 lag, werden die verschärften Maßnahmen nach Angaben der Stadt ab Mittwoch wieder zurückgenommen. Die nächtliche Ausgangssperre entfällt dann, und Geschäfte, Museen und der Tierpark dürfen wieder öffnen.
Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag in München laut Robert-Koch-Institut (RKI) am Ostermontag bei 96,1. Am Ostersonntag betrug der Wert 94,5. Das RKI verweist darauf, dass Infektionszahlen an Feiertagen unter Umständen zeitverzögert von den Gesundheitsämtern gemeldet werden und sich zudem möglicherweise weniger Menschen testen lassen.
Bayernweit steigen die Neuinfektionen seit einiger Zeit wieder deutlich an. Ein Großteil der Landkreise und kreisfreien Städte im Freistaat hat den Inzidenzwert von 100 überschritten. Spitzenreiter war am Montag die Stadt Hof mit 469,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche.
Erstmals mehr als 100.000 Corona-Fälle an einem Tag in Indien
09:12 Uhr: In Indien sind erstmals an einem Tag mehr als 100.000 Corona-Neuinfektionen erfasst worden. Das geht aus Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums vom Montag hervor. Besonders betroffen ist der reichste Bundesstaat Maharastra mit der Finanzmetropole Mumbai. Premierminister Narendra Modi hatte am Wochenende vor einem alarmierenden Anstieg der Fälle gewarnt.
Trotzdem leben viele Menschen wieder so, als gebe es keine Pandemie mehr. Es gibt auch vor den Parlamentswahlen in mehreren Bundesstaaten große Wahlveranstaltungen. Zum großen Pilgerfest Kumbh Mela strömen Hunderttausende Inder zum heiligen Fluss Ganges - oft ohne Masken, wie Aufnahmen vor Ort zeigen. Zudem könnten Virusmutationen zum Anstieg beitragen. Noch Anfang des Jahres gab es teilweise weniger als 10.000 erfasste Fälle an einem Tag, beim bisherigen Höchststand im vergangenen Sommer waren es teils knapp 100.000 pro Tag.
Indiens Impfkampagne liegt derzeit noch klar hinter dem von der Regierung angestrebten Ziel, bis Sommer 300 Millionen der mehr als 1,3 Milliarden Menschen im Land impfen zu lassen. Seit dem Impfstart im Januar wurden 79 Millionen Dosen verabreicht. Indien gilt auch als Apotheke der Welt. Das Land produziert viel Impfstoff für den Export. Aber angesichts der rasch steigenden Fallzahlen im Land wurde dieser nun eingeschränkt. Davon betroffen ist auch die UN-Initiative Covax, die ärmere Länder mit Impfdosen versorgen soll.
Umfrage: Große Mehrheit zweifelt an Merkels Impfversprechen
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat vollständig gegen Corona geimpften Menschen Hoffnung auf mehr Freiheiten gemacht - viele glauben aber nicht an eine Impfung bis zum Ende des Sommers. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur erwartet nur knapp ein Viertel (23 Prozent), dass das Ziel eingehalten wird, bis zum 21. September jedem Impfwilligen eine Corona-Impfung anzubieten. 62 Prozent rechnen dagegen nicht damit. 15 Prozent machten keine Angaben.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat meh
rfach angekündigt, bis zum 21. September allen impfwilligen Erwachsenen in Deutschland ein entsprechendes Angebot machen zu wollen. Das Vertrauen in dieses Versprechen ist gesunken: In einer vergleichbaren YouGov-Umfrage Anfang Februar hatten noch 26 Prozent daran geglaubt, dass das Ziel erreicht wird. 57 Prozent hatten schon damals kein Vertrauen in das Versprechen.
Die Corona-Impfungen sind in Deutschland im Vergleich zu Ländern wie Großbritannien oder den USA schleppend angelaufen. Nach Ostern sollen sie auch in bundesweit 35.000 Hausarztpraxen starten und dort allmählich hochgefahren werden. Später sollen auch Fachärzte, Privatärzte und Betriebsärzte mitimpfen.
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vom Samstag sind gut zwölf Prozent der Deutschen mindestens einmal geimpft worden - mehr als zehn Millionen Bürgerinnen und Bürger. 4,3 Millionen Menschen haben demnach bereits die zweite Impfung erhalten. Minister Spahn hatte am Sonntag gesagt: "Wer vollständig geimpft wurde, kann beim Reisen oder beim Einkaufen wie jemand behandelt werden, der ein negatives Testergebnis hat." Spahn bezog sich auf eine Auswertung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse durch das Robert-Koch-Institut (RKI), die auch an die Bundesländer geschickt wurde.
RKI registriert 8.497 Corona-Neuinfektionen und 50 neue Todesfälle
05:22 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8.497 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 50 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI von Montagmorgen hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9.872 Neuinfektionen und 43 neue Todesfälle verzeichnet.
Das RKI weist darauf hin, dass rund um die Osterfeiertage vielerorts meist weniger Tests gemacht und gemeldet werden. Zudem könne es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI übermitteln. Die berichteten Fallzahlen dürften dadurch niedriger ausfallen und nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 128,0. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 127,0 an, vor drei Wochen mit 82,9.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.893.883 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.581.500 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 77.013.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Sonntagnachmittag bei 0,97 (Vortag: 1,02). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Corona: Bislang kaum Erfolge bei Suche nach Medikamenten
05:00 Uhr: Wissenschaftler dämpfen die Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch bei der Suche nach Medikamenten gegen das Coronavirus. Man dürfe nicht sehr optimistisch sein, dass Arzneimittel in Kürze die Sterblichkeit bei intensivmedizinisch behandelten Patienten drastisch senken könnten, sagt Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Im Laufe der Pandemie habe es immer wieder Glauben und Hoffen gegeben - doch 95 oder eher sogar 99 Prozent der Medikamente seien in Studien durchgefallen, sagte Kluge, der Koordinator der Behandlungsleitlinien der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist.
Bisher werden vor allem Mittel eingesetzt, um Symptome zu lindern. So kommt bei Klinik-Patienten vor allem das entzündungshemmende und lange bekannte Dexamethason zum Einsatz. Es soll eine überschießende Immunreaktion bremsen, die bei Covid häufig auftritt. Dexamethason gehört zu den laut nationaler Leitlinie empfohlenen Medikamenten.
Gemeindebund will Länder-Disziplin statt Corona-Bundesgesetz
02:15 Uhr: Der Chef des Städte- und Gemeindebunds wünscht sich bei der Pandemiebekämpfung mehr Einheitlichkeit zwischen den Bundesländern trotz regional angepasster Maßnahmen. Die Menschen könnten die unterschiedlichen Regelungen sonst kaum nachvollziehen, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Montag). Ein Bundesgesetz für einheitliche Maßnahmen, wie es Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) vorgeschlagen hat, käme aus Landsbergs Sicht wegen des "erfahrungsgemäß" mehrwöchigen Gesetzgebungsverfahrens aber für die dritte Welle wohl zu spät. "Zudem hat sich der Föderalismus in der Pandemie bewährt. Unterschiedliche Regelungen in unterschiedlichen Regionen sind dann gerechtfertigt, wenn die Inzidenzzahlen dieses Vorgehen zulassen."
Seehofer hatte der "Welt am Sonntag" gesagt, dass so ein Gesetz in kürzester Zeit beschlossen werden könnte. Auch ein Regierungssprecher hatte von Überlegungen zu einheitlichen Vorgaben zur Eindämmung der dritten Corona-Welle gesprochen - falls das Vorgehen der Länder nicht ausreiche.
Landsberg sprach sich für die Fortsetzung der Zusammenarbeit auf Verhandlungsebene aus, mahnte allerdings auch zu mehr Disziplin. "Bund und Länder könnten sich auch kurzfristig auf strengere gemeinsame Regeln verständigen. Das würde allerdings voraussetzen, dass sich dann auch alle wirklich an die getroffenen Vereinbarungen halten", sagte er den Zeitungen. "Das Infektionsgeschehen ist dramatisch. Die Notbremse muss jetzt konsequent umgesetzt werden."
Zwei kostenlose Corona-Tests pro Woche für Bürger in England
01:01 Uhr: Die Bürger in England sollen sich bald zweimal pro Woche kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können. Die Schnelltests sollen künftig neben Schulen und Arbeitsplätzen auch großflächig für alle an lokalen Teststationen angeboten werden, wie die britische Regierung am Ostermontag mitteilte. Bislang waren frei verfügbare Schnelltests auf besonders gefährdete Gruppen beschränkt.
Das Testen sei unbedingt notwendig, um während der geplanten Lockerungen die Erfolge der britischen Impfkampagne nicht zu gefährden, sagte Premierminister Boris Johnson. "Deshalb machen wir Schnelltests jetzt für alle in England verfügbar - um Ausbrüche schnell zu stoppen, damit wir wieder die Menschen, die wir lieben, sehen und die Dinge, die wir genießen, tun können", sagte Johnson einer Mitteilung zufolge.
Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten können Schnelltests für ihre Beschäftigten anfordern, auch an Schulen wird weiter regelmäßig getestet. Privatleute sollen sich außerdem an lokalen Teststationen testen lassen oder Tests nach Hause bestellen können.
Mehr zum Themenkomplex Coronavirus:
- Das sind die wichtigen Begriffe der Coronavirus-Pandemie
- Gesammelte Faktenchecks rund um das Coronavirus und COVID-19
- Händewaschen: Diese Fehler gilt es zu vermeiden
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.