Austrias Kanzler gab sich zuletzt optimistisch, doch der deutsche Innenminister sagt: "Das Virus macht keinen Urlaub." Merkel und Spahn haben falsche Infektionszahlen genannt. Westliche Geheimdienste bezichtigen China in der Coronakrise der Vertuschung, Unterdrückung und Zensur. Alle News zum Coronavirus vom 3. Mai zum Nachlesen.

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Impfstoff-Suche: "Kann Jahre dauern"

19:32 Uhr: Die Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus kann nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn womöglich noch Jahre dauern. Es gebe viel versprechende Ansätze, aber die Entwicklung von Impfstoffen sei "das Herausfordernste, mit das Schwierigste, das es gibt in der Medizin", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin". "Ich freue mich, wenn es in wenigen Monaten gelänge." Aber man müsse auch realistisch bleiben: "Es kann auch Jahre dauern, weil es natürlich auch Rückschläge geben kann, das haben wir bei anderen Impfstoffen gesehen."

Seehofer: "Das Virus macht keinen Urlaub"

17:40 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich gegen eine schnelle Wiederaufnahme des Reisebetriebes zwischen Deutschland und Österreich ausgesprochen. "Solange das Virus keinen Urlaub macht, müssen auch wir uns mit unseren Reiseplänen beschränken - so verständlich der Wunsch für die Menschen und die Tourismusbranche auch ist", sagte Seehofer der "Bild am Sonntag". "Der Infektionsschutz gibt da den Zeitplan vor."

Seehofer warnte vor "leichtsinnigen Öffnungen, die später in Gestalt erhöhter Ansteckungszahlen zurückschlagen". Ob und wann wieder Urlaub gemacht werden könne, hänge vom Infektionsgeschehen ab.

Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz hatte eine baldige Öffnung der Grenzen zu Deutschland für möglich erklärt. Sein Land hofft auf deutsche Touristen spätestens in den Sommerferien.

Daten nachgemeldet: 474 weitere Corona-Todesfälle in Italien

16:39 Uhr: Italien hat am Samstag 474 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen gemeldet, der im Vergleich zum Vortag besonders starke Anstieg dürfte aber statistische Gründe haben. Denn die Region Lombardei hatte bislang 282 unberücksichtigte Todesfälle aus dem Monat April nachgemeldet.

Von den Zahlen her wäre es eigentlich der größte Anstieg der Opferzahl seit elf Tagen gewesen. Die täglich vom Zivilschutz mitgeteilte Zahl neuer Todesopfer wäre damit so groß wie seit dem 21. April nicht mehr gewesen, als die Behörde von 534 weiteren Toten berichtet hatte. Am Freitag lag die Zahl bei 269. Ohne die nachgemeldeten Zahlen liegt die Zunahme der Todesfälle bei 192.

Insgesamt starben in Italien bisher 28.710 Menschen nach Infektionen mit dem Coronavirus, wie aus den Zahlen des Zivilschutzes hervorgeht. Die Gesamtzahl der Infektionen betrage nun 209.328, ein Plus von 1.900 seit Freitag. Mit 0,9 Prozent gehört die Erhöhung binnen eines Tages gemeldeter Ansteckungen zu den niedrigsten Anstiegen, die während der Pandemie in Italien erfasst wurden.

Merkel und Spahn in der Kritik: Falsche Infektionszahlen genannt

14:47 Uhr: Fakten und richtige Zahlen sind wichtige Grundlagen, um erstens die richtigen Entscheidungen in der Coronakrise zu treffen und zweitens das Vertrauen der Bürger in diese Entscheidungen zu stärken. Insofern haben Angela Merkel und Jens Spahn ein Eigentor geschossen: Laut Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hat die Bundesregierung in Person der Kanzlerin und des Bundesgesundheitsministers beim Bund-Länder-Gipfel am vergangenen Donnerstag falsche Infektionszahlen genannt.

Wie eine Sprecherin des Ministeriums laut "Spiegel" einräumte, sei die kommunizierte Zahl von 40.000 akut Infizierten falsch gewesen. Spahn hatte die Zahl auch in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" genannt. Merkel hatte auf einer Pressekonferenz im Anschluss an den Gipfel von 40.000 Infizierten gesprochen. Aus dem Kanzleramt gab es bislang noch keine Stellungnahme.

Laut den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) gab es am Donnerstag wesentlich weniger, nämlich 29.000 infektiöse Menschen in Deutschland.

Grund für die zu hohen Zahlen scheint ein Rechenfehler zu sein. Spahn hatte vergangenen Mittwoch von 157.000 Infizierten gesprochen, von denen man die 120.000 Genesenen abziehen müsse, somit blieben 37.000 akut Infizierte übrig. Die Zahl der rund 6.000 Toten von dieser Differenz abzuziehen, hatte der Gesundheitsminister wohl vergessen. Demnach waren es am Mittwoch laut RKI rund 31.000 Infizierte, für den Tag des Bund-Länder-Gipfels aufgrund steigender Totenzahlen und mehr Geheilten als Neuinfizierten waren es dann noch rund 29.000.

In den letzten beiden Tagen lag die Zahl der Neuinfektionen unter der wichtigen Marke von 1.000, aktuell gibt es etwa 25.000 Infizierte in Deutschland. Allerdings haben mehrere Gesundheitsämter aufgrund des langen Wochenendes mit dem 1. Mai-Feiertag noch keine neuen Daten geliefert, so das RKI.

Polens Auflagen für Pendler fallen weg - mit einer Ausnahme

13:18 Uhr: Ab dem 4. Mai gelten neue Regeln für polnische Bürger, die in Deutschland, der Slowakei, Tschechien oder Litauen arbeiten oder studieren. Laut einer Verordnung der Regierung in Warschau müssen die Pendler bei einer Rückkehr nach Polen nicht mehr wie bislang für 14 Tage in Quarantäne. Diese Regelung gelte allerdings nicht für Menschen, die einen medizinischen Beruf ausüben oder in Pflegeeinrichtungen tätig sind, heißt es in der Verordnung vom 30. April. Am Freitag hatte es in Mecklenburg-Vorpommern auf der deutschen Seite das Grenzübergangs Linken-Lubieszyn einen Protest gegen diese Ausnahmeregelung für medizinisches Personal gegeben, wie die Nachrichtenagentur PAP berichtete.

Mitte März hatte die nationalkonservative Regierung in Warschau beschlossen, die EU-Binnengrenzen für Ausländer zu schließen. Dabei soll es auch bis zum 13. Mai bleiben. Ausnahmen gelten für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und Diplomaten. Polen, die aus dem Ausland zurückkehrten, mussten seitdem für 14 Tage in Quarantäne. Diese Regelung hatte besonders Berufspendler an der Grenze zu Deutschland und Tschechien hart getroffen.

Geheimdienstpapier: Schwere Vorwürfe gegen China wegen Corona-Krise

11:51 Uhr: In einem westlichen Geheimdienstpapier wird China scharf für den Umgang mit der Coronakrise kritisiert. Das Dossier der "Five Eyes" genannten Geheimdienstallianz der USA, Großbritanniens, Australiens, Kanadas und Neuseelands fasst die Vorwürfe und Verdächtigungen zusammen, wie die australische Zeitung "Saturday Telegraph" am Wochenende berichtete.

Demnach dokumentiert das Dossier die Vertuschung chinesischer Behörden und weist auf riskante Forschungsarbeiten in einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan hin, wo das neue Coronavirus im Dezember erstmals aufgetaucht war.

Das 15-seitige Dokument demonstriert die Stoßrichtung der laufenden Ermittlungen der Nachrichtendienste. Es erwähnt nach Angaben der Zeitung aber auch ihre Differenzen über den Verdacht, dass das Virus wirklich aus dem Institut für Virologie in Wuhan stammen könnte. US-Präsident Donald Trump hatte die Spekulationen darüber angefacht.

Wissenschaftler halten es für viel wahrscheinlicher, dass Sars-CoV-2 von Fledermäusen über ein anderes Tier und durch den Wildtierhandel auf den Menschen übertragen wurde. China hatte deswegen im März den Handel mit wilden Tieren mit einem neuen Gesetz verboten.

Wissenschaftler haben auch nachgewiesen, dass das Virus nicht künstlich erzeugt worden ist, sondern natürlichen Ursprungs ist, wie vergangene Woche auch die US-Geheimdienste bestätigten. In dem Papier wird auf gefährliche Forschungsarbeiten in dem Labor mit Viren von Fledermäusen verwiesen, die allerdings auch in Zusammenarbeit mit amerikanischen und australischen Wissenschaftlern erfolgt waren.

Das Papier bildet laut "Saturday Telegraph" die Grundlage für die Vorwürfe, denen die Geheimdienste nachgehen. Es hält fest, wie Chinas Behörden frühzeitige Warnungen seiner Mediziner unterdrückte, das wahre Ausmaß des Ausbruchs herunterspielte und Informationen zensierte, was auch in Medienberichten bereits mehrfach dargestellt wurde. Die Vertuschung wird in dem Dossier als "Anschlag auf die internationale Transparenz" beschrieben.

Erster Gottesdienst im Kölner Dom

11:16 Uhr: Im Kölner Dom hat es am Sonntag den ersten öffentlichen Gottesdienst seit dem 14. März gegeben. In den vergangenen Wochen habe man sich wegen der Corona-Pandemie mit der Übertragung von Gottesdiensten im Internet beholfen, sagte Kardinal Rainer Maria Woelki zur Begrüßung. "Viele haben einfach als Corona-Engel gearbeitet und alte und gefährdete Menschen im Blick gehabt." Es sei schön, jetzt auch wieder gemeinsam die heilige Messe feiern zu können.

Es galten zahlreiche Schutzbestimmungen gegen eine Verbreitung des Coronavirus. Zugelassen waren lediglich 122 Teilnehmer, die im Abstand von zwei Metern auf den Kirchenbänken saßen. Punkte auf dem Boden wiesen den Gläubigen den Weg durch die Kathedrale. Auf gemeinsamen Gesang wurde verzichtet.

Baden-Württemberg lockert Corona-Beschränkungen

10:55 Uhr: Baden-Württemberg wagt nach einigen Wochen des sogenannten Lockdowns weitere Schritte zurück in die Normalität. Unter anderem Spielplätze, Museen und Zoos sollen kommende Woche wieder öffnen dürfen, wie das Staatsministerium mitteilte.

Das grün-schwarze Kabinett habe die Corona-Verordnung am Samstag entsprechend angepasst. Ab Montag dürfen Gottesdienste wieder stattfinden. Ab Mittwoch können Spielplätze, Museen, Ausstellungen, Gedenkstätten, Zoos und Tierparks wieder öffnen.

Einzelhandelsgeschäfte können ab Montag wieder öffnen, auch wenn ihre Verkaufsfläche größer als 800 Quadratmeter ist. Zahnärzte dürfen wieder alle Leistungen anbieten. Ebenso dürfen Friseursalons und Fußpflegestudios öffnen. Die Ausgangssperre für Heimbewohner wird aufgehoben.

Verzweifelter Hilferuf aus Manaus an Greta Thunberg

10:39 Uhr: In seiner Verzweiflung über die Folgen der Corona-Pandemie in der brasilianischen Stadt Manaus hat deren Bürgermeister die schwedische Klimaschutz-Ikone Greta Thunberg um Hilfe gebeten.

"Wir brauchen Hilfe", wandte sich Bürgermeister Arthur Virgilio Neto in einer im Onlinedienst Twitter veröffentlichten Videobotschaft auf Englisch an Thunberg. In seiner Stadt im Herzen des Amazonas-Gebiet müssten die "Leben von Waldschützern" gerettet werden.

Deutschlands Osten weniger von Corona-Pandemie betroffen

09:49 Uhr: Die Corona-Pandemie hat Deutschland erreicht - aber nicht überall gleichermaßen: Mit Ausnahme von Berlin sind die Infektionszahlen in den ostdeutschen Bundesländern bislang verhältnismäßig niedrig. Warum ist das so? Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen bringt mehrere Faktoren ins Spiel. Viele rätseln, ob die damalige DDR-Impfpflicht etwas damit zu tun haben könnte.

Tschechien erwägt Öffnung der Grenzen im Juli

09:11 Uhr: Die tschechische Regierung erwägt, die Grenzen des Landes im Juli wieder zu öffnen. Die Gespräche darüber mit Österreich und der Slowakei seien weit fortgeschritten, die mit Polen allerdings kompliziert, sagte Außenminister Tomas Petricek am Samstagabend laut Nachrichtenagentur CTK. "Ich würde im Juli gerne die Grenzen zu Deutschland, Österreich, Polen und der Slowakei öffnen." Wenn sich die Situation bei der Bekämpfung der Corona-Epidemie gut entwickele, könne die Grenzöffnung auch früher erfolgen.

Mitte März hatte die tschechische Regierung als Schutzmaßnahme gegen eine Ausbreitung des Coronavirus ein Ausreiseverbot für die eigenen Bürger verhängt, dieses aber Ende April wieder aufgehoben. Nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland müssen Tschechen nun einen Coronavirus-Test machen. Die Grenzkontrollen sollen derzeit noch bis zum 14. Mai bestehenbleiben.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Samstag hat Tschechien 7750 nachgewiesene Coronavirus-Fälle und 245 Todesopfer.

Boris Johnson: Ärzte bereiteten die Nachricht meines Todes vor

08:00 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat nach seinem Krankenhausaufenthalt wegen einer COVID-19-Erkrankung über Pläne für einen möglichen Todesfall gesprochen. "Es war ein schwieriger Augenblick, das bestreite ich nicht. Sie hatten eine Strategie, um mit einem Szenario wie bei "Death of Stalin" umzugehen", sagte Johnson in einem Interview der Boulevardzeitung "The Sun" (Sonntagsausgabe). Damit spielte der Premier wohl auf den Film "The Death of Stalin" (2017) an, in dem es um die Ereignisse um den Tod des sowjetischen Diktators Josef Stalin im Jahr 1953 geht.

"Ich war nicht in einer besonders guten Verfassung, und ich wusste, dass es Notfallpläne gab", sagte der 55-Jährige weiter. "Die Ärzte hatten allerlei Absprachen für den Fall getroffen, dass etwas sehr schiefgehen sollte", so Johnson. Sie hätten ihm "Liter um Liter" Sauerstoff gegeben, sagte der Premierminister. Er habe sich in der schwierigen Zeit auf der Intensivstation immer wieder gefragt, wie er aus dieser Situation herauskommen würde. Er habe schon viele Verletzungen gehabt und viele Knochen gebrochen. "Aber ich hatte noch nie etwas so Ernstes wie das hier", sagte Johnson mit Blick auf seine jüngste Lungenkrankheit.

Kretschmann rechnet mit Ermüdungseffekten im Kampf gegen Corona

04:50 Uhr: Die Erfolge bei der Eindämmung des Coronavirus bergen nach Meinung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann auch die Gefahr einer neuen Infektionswelle. Er gehe davon aus, dass Ermüdungseffekte eintreten, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist ja auch nur menschlich." Es liege an der Politik, unermüdlich darauf hinzuweisen, wie wichtig die disziplinierte Einhaltung der Maßnahmen ist. "Denn sie wirken, das sieht man jetzt."

Kretschmann warb für eine "neue Normalität" im Umgang miteinander und im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. "Eine Normalität, in der Abstand halten und Hygienevorschriften im Mittelpunkt stehen und allen klar ist, dass manches einfach nicht geht", sagte er. "Große Veranstaltungen mit dicht gedrängten Menschenmassen, feuchtfröhliche Großparties wie der Cannstatter Wasen sind auf absehbare Zeit einfach nicht drin."

Unterwegs zum Rückholflug: Sechs Tote bei Flugzeugabsturz in Bolivien

04:12 Uhr: Beim Absturz eines leichten zweimotorigen Flugzeugs der bolivianischen Luftwaffe FAB sind in Bolivien alle sechs Menschen an Bord ums Leben gekommen. Bei den Todesopfern handle es sich um zwei bolivianische Besatzungsmitglieder und vier spanische Passagiere, teilte die FAB am Samstag (Ortszeit) mit. Die Beechcraff Baron B-55 befand sich demnach auf einem humanitären Hilfsflug von Trinidad, der Hauptstadt des Amazonas-Departments Beni im Nordosten, nach Santa Cruz im Südosten. Vom dort soll in der kommenden Woche ein Rückholflug nach Spanien starten, der in der Corona-Pandemie gestrandete Reisende in ihr Heimatland zurückbringt.

Einem Mitglied der Rettungskräfte zufolge, das verschiedene bolivianische Zeitungen zitierten, soll das Flugzeug 15 Minuten nach dem Start Probleme gemeldet haben. Es habe vergeblich versucht, wieder zum Ausgangsflughafen zurückzukommen. Die Maschine transportierte neben den Passagieren auch Proben von Patienten, die sich möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert haben.

Zahl der Coronavirus-Toten in Japan steigt auf mehr als 500

03:38 Uhr: In Japan hat die Zahl der Toten die Marke von 500 überschritten. Das berichteten japanische Medien am Sonntag. Mehr als 15.500 Menschen sind nach offiziellen Angaben positiv auf den Erreger getestet worden. Darunter sind auch 712 Menschen, die sich an Bord eines zeitweise unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes befunden hatten. Insgesamt beläuft sich die Zahl der wegen des Virus gestorbenen Menschen bereits auf 530 Menschen, meldete der japanische Fernsehsender NHK.

An diesem Montag will Regierungschef Shinzo Abe über eine Verlängerung des über das gesamte Land verhängten Notstands um rund einen Monat entscheiden. Er gilt bislang zunächst bis zum Ende der "Goldenen Woche"-Feiertage am 6. Mai. Der Notstand in Japan bedeutet allerdings keine harte Abschottung wie in Europa. Die Bürger sind lediglich dazu aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. Zwar sind viele Geschäfte, Restaurants und Kaufhäuser inzwischen geschlossen. Doch in manchen Spielhallen, Parks und an Stränden wurden bisweilen viele Menschen zwar mit einer Maske, aber dicht beieinander gesehen.

Spahn bittet Ethikrat um Stellungnahme zu Corona-Immunitätsausweis

02:40 Uhr: In der Diskussion über die Ausstellung von Corona-Immunitätsausweisen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einem Medienbericht zufolge den Ethikrat zu einer Stellungnahme aufgefordert. Es sei ihm "ein Anliegen, dass die ethischen Aspekte im Rahmen der Anwendung der Vorschrift eine ausreichende Würdigung erfahren", heißt es in einem Schreiben an den Rat, aus dem die "Bild am Sonntag" zitierte. Die Ethik-Experten sollten eine Einschätzung abgeben, "wie und in welchem Zusammenhang der Nachweis einer Immunität genutzt werden sollte".

Mit einem Immunitätsausweis hatte sich das Bundeskabinett am Mittwoch befasst. Für den Fall, dass es demnächst gesicherte Erkenntnisse zur Immunität nach einer Corona-Infektion geben sollte, soll eine Bescheinigungsmöglichkeit dafür kommen - ähnlich wie im Impfpass. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisationen (WHO) ist derzeit allerdings noch nicht hinreichend klar, ob eine überstandene COVID-19-Erkrankung überhaupt zu Immunität führt.

Maas gegen Schnellschüsse bei Aufhebung von Reisewarnungen

02:00 Uhr: Außenminister Heiko Maas wirbt für Bedacht bei der Aufhebung der weltweiten Reisewarnungen. "Wenn Leute nicht nur wieder ins Ausland fliegen können, sondern auch mit hinreichender Sicherheit zurückkommen, dann können wir die Reisewarnung schrittweise zurückfahren", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Es darf dabei aber keine Schnellschüsse geben. Wir können und werden im Sommer nicht noch einmal eine Viertelmillion Menschen aus dem Urlaub zurückholen."

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Maas betonte, die Grenzen in Europa dürften "keinen Tag länger als nötig" geschlossen bleiben. Aber auch bei den Grenzöffnungen müsse die Bundesregierung "kontrolliert und koordiniert vorgehen, um nicht die Fortschritte im Kampf gegen das Virus aufs Spiel zu setzen, für die wir alle in den letzten Wochen einen Teil unseres normalen Lebens geopfert haben".

Für Auslandsreisen gilt weiterhin eine weltweite Reisewarnung des Auswärtigen Amtes, sie wurde am Mittwoch bis Mitte Juni verlängert.

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