Angela Merkel warnt erneut vor schwierigen Monaten wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus. In Spanien ist der landesweite Gesundheitsnotstand ausgerufen worden. Ministerpräsident Pedro Sánchez will ihn bis Mai 2021 verlängern. Alle Infos zur Pandemie vom 25. Oktober zum Nachlesen.

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  • 23:35 Uhr: Israel lockert Corona-Maßnahmen weiter - Mehr Schulen öffnen
  • 20:35 Uhr: Frankreich: Erstmals mehr als 50.000 Corona-Neuinfektionen
  • 20:05 Uhr: Merkel warnt intern vor "sehr, sehr schweren Monaten"
  • 18:40 Uhr: Rund 2.000 Menschen protestieren in Berlin gegen Corona-Auflagen
  • 14:51 Uhr: Spanien ruft landesweiten Gesundheitsnotstand aus
  • 14:10 Uhr: Jens Spahn appelliert in Video an Bevölkerung
  • 12:39 Uhr: Italien beschließt neue Maßnahmen im Kampf gegen Pandemie
  • 10:54 Uhr: Unbekannte werfen Brandsätze gegen Fassade des RKI
  • 10:07 Uhr: Corona-Ampel für München springt auf "Dunkelrot"
  • 8:27 Uhr: Lauterbach ruft zu massiven Kontaktbeschränkungen auf
  • 6:13 Uhr: Gesundheitsämter melden 11.176 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

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Top-News: Merkel warnt intern vor "sehr, sehr schweren Monaten"

20:05 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einem Medienbericht zufolge erneut vor schwierigen Monaten wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus gewarnt. "Es stehen uns sehr, sehr schwere Monate bevor", sagte die CDU-Politikerin laut "Bild"-Zeitung vom Sonntagabend in einer Schaltkonferenz mit den CDU-Fraktionschefs der Bundesländer. An der Runde nahm nach dpa-Informationen auch der Chef der Union-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus (CDU), teil. Über die bevorstehende Ministerpräsidentenkonferenz in der anstehenden Woche zeigte sich Merkel laut "Bild" besorgt. Sie habe "kein so gutes Gefühl", sagte die Kanzlerin demnach. "So kann es nicht weitergehen".

Am Wochenende hatte Merkel die Bevölkerung erneut dazu aufgerufen, auf Reisen und Kontakte zu verzichten. "Das Gebot der Stunde heißt für uns alle: Kontakte reduzieren. Viel weniger Menschen treffen", sagte sie in ihrem am Samstag veröffentlichten Videopodcast.

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:

Israel lockert Corona-Maßnahmen weiter - Mehr Schulen öffnen

23:35 Uhr: Israel wird seine Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus weiter lockern und wieder mehr Kinder zum Präsenzunterricht schicken. Wie die Regierung am Sonntagabend mitteilte, sollen ab 1. November Erst- und Zweitklässler wieder für einige Stunden in den Schulgebäuden unterrichtet werden. Die Klassen werden dabei in zwei Gruppen geteilt.

Die beiden Gruppen wechseln sich dann jeden Tag für einige Stunden im Präsenzunterricht ab, während der jeweils anderen Hälfte des Schultags muss zu Hause weiter gelernt werden. Dritt- und Viertklässler sollen, in Gruppen, wieder vollständig in den Schulgebäuden unterrichtet werden. Die älteren Schüler bleiben im Homeschooling. Kinder unter sechs Jahren dürfen bereits seit vergangenem Sonntag die Kindergärten und Vorschulen wieder besuchen.

In Israel, einem Land mit rund neun Millionen Einwohnern, werden die Anti-Corona-Maßnahmen seit einer Woche wieder gelockert. Das israelische Gesundheitsministerium hatte am Samstag 692 Neuinfektionen mit dem Coronavirus für den Vortag registriert. Ende September hatte die Zahl der Ansteckungen mit mehr als 9.000 ihren bisherigen Höchststand erreicht. Seit Beginn der Pandemie sind 2.372 Menschen in Verbindung mit einer COVID-19-Erkrankung gestorben.

Ronaldinho positiv auf Coronavirus getestet

22:30 Uhr: Der brasilianische Ex-Fußballstar Ronalinho hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Er sei positiv getestet worden, habe aber keine Symptome, erklärte der 40-Jährige in einem Video, das er bei Instagram veröffentlichte. Der Sender Rádio Itatiaia berichtete, der zweimalige Weltfußballer werde sich in einem Hotel in der südostbrasilianischen Stadt Belo Horizonte isolieren. Er sei dorthin gereist, um an einer Veranstaltung im Stadion Mineirão teilzunehmen.

Brasilien ist das Land mit den drittmeisten Corona-Fällen und den zweitmeisten Toten weltweit. Im größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas wurden bislang rund 5,4 Millionen Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 und 157.000 Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit COVID-19 bestätigt. Gemessen an der Einwohnerzahl ist die Sterberate dort nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in den USA mehr als sechs Mal so hoch wie in Deutschland.

Frankreich: Erstmals mehr als 50.000 Corona-Neuinfektionen

20:35 Uhr: In Frankreich sind binnen 24 Stunden erstmals mehr als 50.000 neue Corona-Infektionen registriert worden. Die Gesundheitsbehörde meldete am Sonntagabend 52.010 neu erfasste Ansteckungen. Damit gab es erneut einen Spitzenwert innerhalb eines Tages seit Beginn der großflächigen Corona-Testungen in Frankreich.

Die Corona-Lage verschlechtert sich in dem Land mit 67 Millionen Einwohnern seit Wochen dramatisch. Die Behörden meldeten allein in der vergangenen Woche mehrmals neue Rekorde bei den Neuinfektionen. Am Freitagabend war die Marke von einer Million gemeldeter Fälle seit Beginn der Pandemie überschritten worden. Mehr als 34.700 Menschen im Land sind bereits im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung gestorben. Rund 17 Prozent der Corona-Tests sind nach Angaben von Sonntag positiv.

Seit Samstag gilt in Frankreich die nächtliche Ausgangssperre für rund zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner des Landes, also rund 46 Millionen Menschen. Die Ausgangssperre gilt in 54 Départements und dem französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien. In den Nachtstunden dürfen die Menschen nur mit einem triftigen Grund vor die Tür.

Berlin: Rund 2.000 Menschen protestieren gegen Corona-Auflagen

18:40 Uhr: Aus Protest gegen die staatlichen Corona-Beschränkungen sind am Sonntag in der Hauptstadt erneut Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Polizei sprach von rund 2.000 Menschen, die sich auf dem Alexanderplatz in Berlin-Mitte versammelten.

Die Situation war dort zeitweise unübersichtlich, weil Menschen aus der Menge ausbrachen. Die Polizei sprach von einer "dynamischen Lage". "Es wurde weitgehend weder der Mindestabstand noch die Pflicht zur Mund-Nase-Bedeckung eingehalten", twitterte die Polizei. Dies waren jedoch Auflagen gewesen.

Ein Anlass für die Proteste war unter anderem die Gesundheitskonferenz "World Health Summit", die ursprünglich im Veranstaltungszentrum Kosmos geplant war. Wegen steigender Infektionszahlen findet die Veranstaltung, an der auch Vertreter des Robert Koch-Instituts teilnehmen, online statt. Dennoch zogen Demonstranten am Nachmittag vor das Gebäude.

Zu Festnahmen und möglicherweise Verletzten machte die Pressestelle der Polizei am Sonntag zunächst keine Angaben. Sie verwies auf eine Bilanz am Montag.

Spanien ruft landesweiten Gesundheitsnotstand aus

14:51 Uhr: Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen hat die Regierung in Spanien am Sonntag den landesweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. Die Ausrufung des Alarmzustands, der dritthöchsten Notstandsstufe des Landes, wurde am Sonntag bei einer außerordentlichen Ministerratssitzung in Madrid vereinbart, wie Ministerpräsident Pedro Sánchez mitteilte. Der Notstand, der noch am Sonntag in Kraft trat, gilt zunächst für zwei Wochen.

Eine Verlängerung müsste gemäß Verfassung vom Nationalparlament gebilligt werden. Sánchez hoffe, den Notstand mit Unterstützung des Parlaments bis zum 9. Mai verlängern zu können, sagte der Chef der linken Minderheitsregierung. Die Ausrufung des Notstands sei von zehn der insgesamt 17 Regionen Spaniens, den sogenannten Autonomen Gemeinschaften, beantragt worden. "Europa und Spanien sind mitten in der zweiten Welle", so Sánchez.

Unter dem Notstand darf die Regierung die Bewegungsfreiheit der Menschen einschränken. Anders als bei dem Notstand, der in Spanien wegen Corona zwischen dem 14. März und dem 20. Juni herrschte, wird diesmal keine totale Ausgangssperre verhängt, sondern ein nächtliches Ausgehverbot zwischen 23 Uhr und sechs Uhr morgens. Die Anordnung gilt fast für das ganze Land. Ausgenommen sind nur die Kanaren, die vor wenigen Tagen von Deutschland und Großbritannien von der Liste der Risikogebiete gestrichen worden waren.

Jens Spahn appelliert in Facebook-Video an Bevölkerung

14:10 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich erstmals seit seinem positiven Corona-Test per Video zu Wort gemeldet und an die Bevölkerung appelliert, bei der Eindämmung des Virus mitzuhelfen. Der 40-Jährige postete die Aufnahme am Sonntag auf seiner Facebookseite.

Vor hellgrauer Wand neben einem Blumenstrauß in weißem Hemd und blauer Strickjacke bedankt sich der Gesundheitsminister nach einem kurzen "Hallo, hier ist Jens Spahn" zunächst für die vielen Genesungswünsche, die ihn erreicht hätten. "Mir geht's soweit den Umständen entsprechend ganz gut. Die Erkältungssymptome sind bisher jedenfalls, toi toi toi, nicht stärker geworden."

In dem knapp 3-minütigen Clip erklärt Spahn, dass seine engeren Mitarbeiter im Ministerium bisher alle negativ getestet worden seien und von zu Hause aus arbeiteten. Er bedankt sich zudem bei den Gesundheitsämtern für ihre Arbeit. Fast 15.000 Neuinfektionen an nur einem Tag, das sei besorgniserregend. Angesichts der steigenden Zahlen "auch auf den Intensivstationen" appelliert Spahn in dem Video an die Bevölkerung, die Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten.

"Bitte helfen Sie weiter mit und hören Sie nicht auf diejenigen, die verharmlosen und beschwichtigen. Es ist ernst. Wir wissen, was dieses Virus anrichten kann, gerade bei Menschen mit Vorerkrankungen und bei den Älteren, den Höchstbetagten."

Auch bei jüngeren könne es zu schweren und schwersten Verläufen kommen. "Deshalb geben Sie weiter aufeinander acht." Man brauche jetzt einen Kraftakt: "Mithelfen, konsequent sein, Zusammenhalten." Gemeinsames Ziel sei es, die Kurve abzuflachen und das Gesundheitssystem nicht zu überfordern.

Italien beschließt neue Maßnahmen im Kampf gegen Pandemie

12:39 Uhr: Unter dem Druck steigender Infektionszahlen hat Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte ein neues Paket von Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus unterzeichnet. Landesweit müssen demnach alle Restaurants und Bars von Montag an um 18 Uhr für Gäste schließen, wie aus einem Dokument hervorgeht. Zudem dürfen auch Kinos, Theater, Fitnessstudios, Bäder, Skiresorts und Konzerthallen nicht mehr öffnen. Die Maßnahmen sollen zunächst bis zum 24. November gelten.

Ferner muss der Unterricht für mindestens 75 Prozent der Gymnasialschüler online abgehalten werden. Die Conte-Regierung empfiehlt zudem dringend, auf den Empfang von Gästen zu Hause sowie auf nicht dringende Reisen zu verzichten. Bars und Restaurants können dem neuen Maßnahmenpaket zufolge nach 18 Uhr weiter für Lieferservices sowie Essensmitnahme arbeiten. Museen können demnach offen bleiben, allerdings mit einer begrenzten Anzahl von Besuchern.

Unternehmen hatten sich über neue Einschränkungen wegen der Auswirkungen auf ihre Geschäftslage besorgt gezeigt. Zudem gab es in Rom und Neapel, wo nächtliche Ausgangssperren bereits in Kraft sind, am Wochenende gewalttätige Proteste gegen Einschränkungen.

Steinmeier wendet sich gegen "Impfstoffnationalismus"

12:16 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Staatengemeinschaft im Kampf gegen Corona und besonders beim Thema Impfstoff zur Zusammenarbeit aufgerufen. "Wenn wir nach der Pandemie nicht in einer Welt leben wollen, in der der Grundsatz 'Jeder gegen jeden, und jeder für sich' noch mehr Raum greift, dann brauchen wir die aufgeklärte Vernunft unserer Gesellschaften und unserer Regierungen", sagte er am Sonntag in einer Videoansprache zur Eröffnung der Gesundheitskonferenz "World Health Summit". Die Pandemie müsse mit einem Geist der Zusammenarbeit, nicht im Geist des "Impfstoffnationalismus" überwunden werden.

Weltweit haben sich wohlhabende Staaten, darunter auch Deutschland, schon vor der Zulassung Millionen Impfstoffdosen durch Vorverträge mit den Herstellern gesichert. "Wir alle wissen auch, dass Regierungen zuallererst ihrer eigenen Bevölkerung verpflichtet sind", sagte Steinmeier. Aber zur Wahrheit gehöre auch, dass eine solche frühzeitige Impfstoffsicherung einiger zu Lasten anderer gehen werde. Steinmeier rief zur Unterstützung der internationalen Impfinitiative Covax auf. Die von der Weltgesundheitsorganisation WHO getragene Initiative setzt sich für eine faire Verteilung der Mittel auch an arme Länder ein.

Selten in der Menschheitsgeschichte lägen die menschenrettenden und wohlstandsichernden Früchte internationaler Zusammenarbeit einerseits und die kalten Folgen einer "Jeder für sich"-Politik andererseits so offen zutage wie in Zeiten der Corona-Pandemie, sagte Steinmeier. "Wenn wir hier scheitern, wie können wir dann die Zuversicht bewahren, dass wir im Kampf gegen den ungleich komplexeren Klimawandel, dass wir diesen Kampf gewinnen können?"

Kassenärzte-Chef warnt vor Verschiebung von Arztterminen: "Müssen uns an Virus gewöhnen"

11:56 Uhr: Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat vor Verschiebungen von Arztterminen oder Operationen wegen der Corona-Krise gewarnt. "Die Ärzte sind für den Winter wesentlich besser gerüstet als zu Beginn der Pandemie. Es gibt für Patienten keinen Grund mehr, wie im März wegen Corona Krebsvorsorge-Termine oder wichtige Operationen zu verschieben", sagte er in einem Gespräch mit der "Bild am Sonntag", an dem auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und die Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, teilnahmen.

Gassen sagte, es werde nicht ad hoc ein Impfstoff für 83 Millionen in Deutschland oder gar sieben Milliarden Menschen weltweit zur Verfügung stehen. Über die Jahre werde es zu einer zunehmenden Durchseuchung der Weltbevölkerung kommen. "Wir müssen uns an das Virus gewöhnen und dürfen dabei nicht vergessen, dass es neben COVID-19 auch noch andere Krankheiten gibt", so der KBV-Chef.

Gassen sprach von Alarmismus, der niemandem nutze. "Wir brauchen endlich ein Rendezvous mit der Realität. Es bringt nichts, die Farbskala immer weiter dunkelrot einzufärben und am Ende '50 Shades of Red' auszuweisen." Alle seien darauf angewiesen, dass die Bürger eigenverantwortlich handelten und auf sich und andere achteten.

Unbekannte werfen Brandsätze gegen Fassade des RKI

10:54 Uhr: Unbekannte haben nach Angaben der Polizei ein Gebäude des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin attackiert. Gegen die Fassade seien in der Nacht zum Sonntag Brandsätze geworfen worden, teilten die Ermittler mit. Es sei niemand verletzt worden.

Gegen 2.40 Uhr habe ein Sicherheitsmitarbeiter mehrere Personen entdeckt, die Flaschen geworfen hätten. "Dabei soll auch eine Fensterscheibe zu Bruch gegangen sein. Die Flammen konnte der Mitarbeiter löschen", heißt es im Polizeibericht.

Die Verdächtigen seien unerkannt entkommen. Ermittelt werde in alle Richtungen, sagte eine Polizeisprecherin am Mittag. Weil es sich um eine Liegenschaft des RKI handle, werde auch eine politische Motivation geprüft. Ermittelt wird wegen versuchter Brandstiftung. Der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen übernommen.

Angegriffen wurde laut Polizei ein Institutsgebäude im südlichen Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg. Das Hauptgebäude liegt im Nordwesten der Hauptstadt. Das Robert-Koch-Institut war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Steigende Corona-Zahlen: Lauterbach hält erneuten Lockdown in wenigen Wochen für möglich

Düstere Zukunftsprognose des SPD-Gesundheitsexperten Lauterbach: Ohne eine strikte Beschränkung persönlicher Kontakte sei ein zweiter Lockdown kaum zu vermeiden - und mitunter schon in wenigen Wochen notwendig. (Vorschaubild: imago/Reiner Zensen)

Corona-Ampel für München springt auf "Dunkelrot"

10:07 Uhr: In der Corona-Pandemie ist in der bayerischen Landeshauptstadt München ein weiterer kritischer Wert der Neuinfektionen überschritten worden. Nach Zahlen des Robert Koch-Institutes vom Sonntag (00:00 Uhr) liegt der Wert bei 100,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

Damit hat München nach der bayerischen Corona-Ampel nun den Status "Dunkelrot". Ab einer sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz von 100 müssen die Bewohner der betroffenen Kommune mit verschärften Einschränkungen im Alltag rechnen. So müssen Restaurants um 21 Uhr schließen.

Lauterbach ruft zu massiven Kontaktbeschränkungen auf

8:27 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die von Bund und Ländern getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie als unzureichend kritisiert und vor einem deutlichen Anstieg der Todesfallzahlen im Dezember gewarnt. "Da müssen wir nachjustieren", sagte er der "Bild am Sonntag". Ohne eine entschlossenere Beschränkung persönlicher Kontakte sei ein zweiter Lockdown nicht zu vermeiden.

"Wenn es uns in den kommenden zwei bis drei Wochen nicht gelingt, die persönlichen Kontakte zu beschränken, werden die Zahlen in wenigen Wochen so stark gestiegen sein, dass uns nur noch ein erneuter Lockdown bleibt", warnte Lauterbach.

Lauterbach forderte, die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, auszuweiten. Weiter schlug der SPD-Politiker eine Verkleinerung der Schulklassen vor. "Wenn wir nicht wollen, dass die Schulen mit regelmäßigem Schulausfall auch noch zu Hotspots werden, sollten die Schulklassen jetzt aufgeteilt werden in Vormittags- und Nachmittagsunterricht."

Alltagsmaske richtig auf- und absetzen
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Gesundheitsämter melden 11.176 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

6:13 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages 11.176 neue Corona-Infektionen gemeldet. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen allerdings meist niedriger, auch weil am Wochenende weniger getestet wird. Insgesamt haben sich demnach seit Beginn der Pandemie 429.181 Menschen in Deutschland mit dem Virus infiziert. (Stand: 25.10., 00.00 Uhr) Vor genau einer Woche waren es noch 5.587 Neuinfektionen an einem Tag.

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich um 29 auf insgesamt 10.032. Die Marke von 10.000 war am Vortag überschritten worden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 1,36 (Vortag: 1,23). Das bedeutet, dass zehn Infizierte knapp 14 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Samstag bei 1,38 (Vortag: 1,30). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Positiver Corona-Test bei Stabschef von US-Vizepräsident Pence

4:23 Uhr: Der Stabschef von US-Vizepräsident Mike Pence ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Test bei Pence selbst sei negativ ausgefallen und er wolle an seinem Programm unter anderem mit Wahlkampfauftritten festhalten, teilte Pence' Sprecher in der Nacht zum Sonntag mit. Sein Stabschef Marc Short sei jetzt in Quarantäne.

Es ist bereits das zweite Mal, dass die US-Regierungsspitze direkt von der Pandemie getroffen wird. Erst Anfang des Monats waren Präsident Donald Trump und diverse Mitarbeiter des Weißen Hauses positiv getestet worden. Trump erholte sich von seiner COVID-19-Erkrankung, nachdem er unter anderem mit einem noch experimentellen Antikörper-Mittel behandelt worden war.

Zahl der Corona-Fälle in Kolumbien überschreitet eine Million

2:16 Uhr: Als achtes Land der Welt hat Kolumbien mehr als eine Million Corona-Fälle registriert. Nach Zahlen des Gesundheitsministeriums vom Samstag (Ortszeit) stieg die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in dem südamerikanischen Land seit Beginn der Pandemie auf 1.007.711. Im Vergleich zum Vortag waren demnach knapp 8.800 Neuinfektionen, rund 5.700 Genesene und 198 Todesopfer zu der Statistik hinzugekommen. Insgesamt liegt die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 bei 30.000 - nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in den USA sind das die elftmeisten weltweit.

Altmaier: Keine Gefahr von Versorgungsengpässen

1:33 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht keinen Anlass für Sorgen vor neuen Versorgungsengpässen in der Corona-Pandemie. Im Frühjahr seien "Lieferschwierigkeiten dadurch entstanden, dass Lastwagen an der Grenze im Stau standen oder Regale im Supermarkt durch Hamsterkäufe leergeräumt wurden", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Ich bin davon überzeugt, dass wir auch hier viel aus der ersten Welle der Pandemie gelernt haben und keine Wiederholung erleben werden."

Das gilt nach seinen Worten auch für Mund-Nasen-Bedeckungen. Er gehe davon aus, "dass genügend Masken zu jedem Zeitpunkt vorhanden sein werden", sagte Altmaier. Das Ziel, zehn Milliarden Masken im Jahr herzustellen, "werden wir erreichen". Die Produktion von Filtervlies sei "herausragend gesteigert" worden.

Infektionsketten nachvollziehen: So kann ein Kontakt-Tagebuch helfen

Um Infektionsketten besser nachzuvollziehen zu können, könnte ein Kontakt-Tagebuch helfen - auch Epidemiologe Hajo Zeeb rät dazu, so ein Tagebuch zu führen.

Frankreich erreicht Spitzenwert mit über 45.000 Corona-Neuinfektionen

1:02 Uhr: in Frankreich sind binnen 24 Stunden erstmals mehr als 45.000 neue Corona-Infektionen registriert worden. Die Gesundheitsbehörde meldete am Samstagabend 45.422 neu erfasste Ansteckungen. Damit gab es erneut einen Spitzenwert innerhalb eines Tages seit Beginn der großflächigen Corona-Testung in Frankreich. In Frankreich leben rund 67 Millionen Menschen.

Die Corona-Lage in Frankreich verschlechtert sich seit Wochen. Die Behörden meldeten allein in der vergangenen Woche mehrmals neue Spitzenwerte bei den Neuinfektionen. Demnach war am Freitagabend erstmals die Marke von einer Million gemeldeter Fälle seit Beginn der Pandemie überschritten worden. Mehr als 34.500 Menschen im Land sind bereits im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung gestorben.

Seit Samstag gilt in Frankreich die nächtliche Ausgangssperre für rund zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner des Landes, also rund 46 Millionen Menschen. Die Ausgangssperre gilt in 54 Départements und dem französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien. In den Nachtstunden dürfen die Menschen nur mit einem triftigen Grund vor die Tür.

Fetischparty mit 600 Gästen in Berlin aufgelöst

0:47 Uhr: Eine Fetischparty mit etwa 600 Gästen in einer angesagten Location in Berlin-Mitte hat am Samstagabend ein jähes Ende gefunden. Beamte der Berliner Polizei und der Bundespolizei lösten die Veranstaltung in der Alten Münze auf. "Es waren einfach zu viele für zu wenig Platz", hieß es bei der Polizei am späteren Abend.

Die Veranstalterin erwartet demnach ein Verfahren wegen Verstoßes gegen die Infektionsschutzverordnung. Der Mindestabstand habe wegen der Vielzahl der Personen nicht eingehalten werden können. Die Veranstalterin habe die Party nach Aufforderung durch die Beamten beendet. Die Gäste wurden in die Berliner Nacht entlassen und nach Hause geschickt.

Mit Hunderten Einsatzkräften kontrollierte die Berliner Polizei am Samstag, ob sich die Menschen an die Corona-Regeln halten. Rund 1.000 Polizisten sollten im Laufe des Tages im Einsatz sein, die Hälfte von der Bundespolizei. Auch für den Sonntag waren Kontrollen geplant.

Außenhandelspräsident fordert härtere Maßnahmen gegen Corona

0:30 Uhr: Der Präsident des Groß- und Außenhandelsverbands, Anton Börner, hat härtere Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung gefordert. "Wir müssen unter allen Umständen die Pandemie unter Kontrolle halten, um einen erneuten Shutdown vermeiden zu können", sagte der Chef des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) der "Bild am Sonntag". Dazu sei "in noch viel stärkeres Herunterfahren des öffentlichen Lebens" nötig. "Je länger wir damit warten, umso größer wird der Schaden für die Gesundheit der Menschen und auch für die Wirtschaft. Lieber jetzt entschlossen handeln, auch wenn es schmerzhaft ist, damit uns nicht die Zeit davonrennt", erklärte er.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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