• 20:30 Uhr: ➤ Große Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Erfurt
  • 16:36 Uhr: Berliner Klinik stoppt Aufnahmen wegen Corona-Mutation
  • 14:01 Uhr: Bartkulanz wegen FFP2-Maske in Oberammergau - Rasierverbot gelockert
  • 10:15 Uhr: Biden rechnet mit mehr als 600.000 Corona-Toten in den USA
  • 07:57 Uhr: Laschet: Langfristiges Corona-Konzept ist schwierig

Mehr aktuelle News

➤ Rund 1.000 Menschen gehen gegen Corona-Maßnahmen auf die Straße

20:30 Uhr: Wenige Tage vor dem geplanten Inkrafttreten einer neuen Corona-Verordnung haben in Erfurt rund 1.000 Menschen gegen die Anti-Corona-Regeln demonstriert. Nach Angaben einer Sprecherin der Polizei wurde am Samstag die nach der geltenden Verordnung maximal mögliche Teilnehmerzahl von 1.000 erreicht. Weitere Teilnehmer seien von der Polizei zurückgewiesen worden. Angemeldet waren 500 Teilnehmer. Laut Polizei gab es vereinzelt Verstöße gegen die Auflagen für die Versammlung - etwa gegen die Pflicht, eine Maske zu tragen. Thüringen ist derzeit das Land mit dem bundesweit größten Infektionsgeschehen.

Die weiteren Corona-News des Tages im Live-Ticker:

Berliner Klinik stoppt Aufnahmen wegen Corona-Mutation

16:36 Uhr: Das Berliner Vivantes Humboldt-Klinikum nimmt nach mehreren entdeckten Infektionen mit der erstmals in Großbritannien entdeckten Corona-Variante keine Patienten mehr auf. Routinescreenings in der Station für Innere Medizin und Kardiologie ergaben positive Nachweise bei bislang 14 Personen, wie die Klinik am Samstag bestätigte.

Der Virus-Typ B.1.1.7 war bisher vor allem in Großbritannien aufgetreten. Die Variante ist Experten zufolge leichter übertragbar und womöglich auch tödlicher als die bislang vorherrschende.

Der seit Mitternacht verhängte Aufnahmestopp gilt bis auf Weiteres. Notfälle werden in andere Krankenhäuser gebracht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses stehen unter sogenannter Pendelquarantäne: Sie dürfen nur zwischen ihrem Zuhause und der Klinik unterwegs sein.

Spahn: Im Februar mindestens drei Millionen Impfdosen von Astrazeneca

17:01 Uhr: Trotz verringerter Lieferzusage des Impfstoffherstellers Astrazeneca an die EU rechnet Gesundheitsminister Jens Spahn für Deutschland "im Februar mit mindestens drei Millionen Impfdosen". Das sei "leider weniger, als erwartet war", sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag". Er traf die Aussage unter der Voraussetzung, dass der Impfstoff von Astrazeneca wie erwartet Ende Januar in der EU zugelassen wird. Es zeige sich einmal mehr, dass die Produktion von Impfstoffen deutlich komplexer sei, als manche Überschrift vermuten lasse, sagte er.

Astrazeneca wird nach einer Zulassung zunächst weniger Corona-Impfstoff an die EU liefern als geplant, hatte eine Sprecherin des britisch-schwedischen Unternehmens am Freitag mitgeteilt. Grund sei eine geringere Produktion an einem Standort in der europäischen Lieferkette.

Thüringens Bildungsminister: Schulen bis Ostern geschlossen

16:35 Uhr: In Thüringen gibt es vermutlich länger als bisher geplant keinen Präsenzunterricht in den Schulen. "Ich gehe davon aus, dass wir zumindest noch bis Ostern in dieser Situation verharren, dass wir mindestens bis Ostern mit diesem System der geschlossenen Schulen arbeiten müssen", sagte Bildungsminister Helmut Holter (Linke) nach Angaben des MDR vom Freitag im Thüringen Journal.

Häusliches Lernen und Distanzlernen werde anhalten. Gleichzeitig sagte Holter: "Es werden bestimmte Schülerinnen und Schüler in der Schule sein. Das sind insbesondere die Abschlussklassen und die, die besonderen Förderbedarf haben." Eltern, Kinder und Lehrer müssten sich darauf einstellen, länger durchhalten zu müssen, auch wenn das eine riesige Herausforderung und Belastung für alle sei.

Spahns Ministerium setzt wegen Ärger bei Maskenbeschaffung Dutzende Anwälte ein

16:22 Uhr: Wegen Problemen im Zusammenhang mit der Beschaffung von Schutzmasken im Frühjahr setzt das Bundesgesundheitsministerium Dutzende Anwälte ein. Zeitweise seien rund 50 Rechtsanwälte des Beratungsunternehmens Ernst&Young (EY Law) damit befasst gewesen, heißt es in einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion, die AFP am Samstag vorlag.

Beim Landgericht Bonn seien mit Stand 5. Januar 58 Klagen in der Angelegenheit mit einem Streitwert von insgesamt 142 Millionen Euro anhängig gewesen.

Allein für die Anwälte von EY habe das Ministerium im vergangenen Jahr neun Millionen Euro ausgegeben, berichtete der "Spiegel", der auch zuerst über die Antwort des Gesundheitsministeriums berichtet hatte. Insgesamt habe das Ministerium bislang 30 Millionen Euro für Berater ausgegeben, die bei der Beschaffung von Schutzausrüstung helfen sollten. Für dieses Jahr seien weitere 33 Millionen Euro eingeplant.

Die juristischen Probleme um die Beschaffung von Masken stammen aus dem vergangenen Frühjahr. Um möglichst schnell große Mengen von Masken zu kaufen, hatte das Ministerium von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) interessierten Händlern eine Abnahme zum Fixpreis garantiert.

Erstmals Ausgangssperre in den Niederlanden

14:52 Uhr: Die Niederländer stehen vor der bisher schwersten Anti-Corona-Maßnahme. Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie gilt ab Samstag landesweit eine Ausgangssperre. Von 21.00 bis 4.30 Uhr dürfen Bürger die Wohnungen nicht mehr verlassen.

Damit will die Regierung die Verbreitung des Virus stark bremsen. Große Sorgen machen sich die Behörden vor allem über die Virus-Mutationen. Daher gilt auch ein Verbot für Passagierflüge aus Großbritannien, Südafrika und Südamerika.

Verstöße gegen die Sperrstunde werden mit einer Geldbuße von 95 Euro bestraft. Ausnahmen gelten für Personen, die beruflich unterwegs sein müssen, sowie Menschen, die andere pflegen oder Reisende. Auch Gassigehen mit dem Hund ist erlaubt. Die Ausgangssperre gilt vorerst bis zum 9. Februar.

Die geschäftsführende Regierung hatte auch Reisebeschränkungen weiter verschärft. Reisende aus Hochrisikogebieten müssen nicht nur einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Sie müssen sich zusätzlich maximal vier Stunden vor Abreise mit Flugzeug, Boot, Zug oder Bus einem Schnelltest unterziehen.

Seit Mitte Dezember gilt ein Lockdown. Schulen, Geschäfte und Gaststätten sind geschlossen. Privatkontakte auf eine Person außerhalb des eigenen Haushaltes beschränkt. In dem Land mit rund 17 Millionen Einwohnern sind bislang rund 13.500 Tote in Verbindung mit COVID-19 registriert worden.

Bartkulanz wegen FFP2-Maske in Oberammergau - Rasierverbot gelockert

14:01 Uhr: Die Coronakrise beeinträchtigt auch den Haarwuchs in Oberammergau. Von Aschermittwoch an sind ein Jahr vor den Passionsspielen traditionell Schere und Rasiermesser für alle Mitspieler tabu, dann gilt der Haar- und Barterlass. Doch dieses Jahr gibt es bei den Bärten aus Infektionsschutzgründen Kulanz. "Die FFP2-Maske sollte richtig sitzen, ob Bart getragen wird, muss jeder für sich selbst entscheiden", sagte eine Sprecherin der Passionsspiele der Deutschen Presse-Agentur.

Am 17. Februar wird Spielleiter Christian Stückl der Tradition folgend alle Mitspieler aufrufen, sich Haare und Bärte wachsen zu lassen. "Der Fokus liegt hier klar auf den Haaren, da es ja seine Zeit dauert bis die Haar eine gewisse Länge haben. Der Bart ist natürlich auch wichtig, da sind wir aber in der derzeitigen Situation nicht streng", sagte die Sprecherin. "Es würden auch zwei bis drei Monate Vorlauf reichen für einen vorzeigbaren Bart auf der Bühne."

Rund 2.500 Oberammergauer - fast die Hälfte der Bewohner - wollen vom 14. Mai bis 2. Oktober 2022 das jahrhundertealte Laienspiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu aufführen. Es geht auf ein Gelübde zurück: Als vor fast 400 Jahren die Pest tobte, gelobten die Oberammergauer, alle zehn Jahre die Passion aufzuführen, wenn niemand mehr sterben würde - was der Legende nach auch geschah.

Just wegen der Corona-Pandemie wurden die Passionsspiele im März vergangenen Jahres kurz vor dem Start verschoben. Hatte man vor einem Jahr auf den Straßen des Ortes schon dichte Bärte und wallende Mähnen gesehen, so griffen nach der Absage viele zu Rasiermesser und Schere. Mancher fängt am Aschermittwoch trotzdem nicht bei ganz kurz an - sondern hat wegen des Lockdowns und der geschlossenen Friseurläden schon eine "Corona-Frisur".

Scholz fordert bessere Bezahlung für "Corona-Heldinnen und Corona-Helden"

12:59 Uhr: Der SPD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Olaf Scholz, hat eine bessere Bezahlung für systemrelevante Berufe gefordert. In der Krise hätten alle den "Corona-Heldinnen und Corona-Helden" applaudiert, sagte Scholz am Samstag auf einem digitalen Parteitag der SPD Sachsen-Anhalt. "Aber wir dürfen nicht nur klatschen, wenn alle in Not sind", sagte der Vizekanzler. "Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft sich ändert und dass diese systemrelevanten Berufe auch in Zukunft besser bezahlt werden."

Das werde die SPD sicherstellen, kündigte Scholz an. Dazu bekräftigte er seine Forderung, den Mindestlohn auf 12 Euro anzuheben und sprach sich für höhere Tariflöhne aus. Außerdem forderte der Finanzminister mehr Anerkennung für Lehrberufe.

Manche Menschen, die sich etwa für einen Beruf im Handwerk oder in der Altenpflege entschieden haben, hätten das Gefühl, dass ihre Leistung nicht gleichermaßen anerkannt werde wie die von akademischen Berufen. Das sei ein Problem.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Expertin: Jeder neunte Österreicher hatte bereits Corona

12:40 Uhr: In Österreich hat nach Ansicht einer Expertin bereits etwa jeder neunte Bürger eine Infektion mit dem Coronavirus durchgemacht. Schon vor drei Monaten hätten 4,7 Prozent der Österreicher eine solche Infektion hinter sich gehabt, sagte die Leiterin des Zentrums für Virologie der MedUni Wien, Elisabeth Puchhammer, am Samstag.

Schätzungsweise 60 Prozent der Infektionen verliefen asymptomatisch. "Damit dürften in Österreich jetzt schon mehr als eine Million Österreicher eine Infektion mit SARS-CoV-2 hinter sich haben", sagte die Expertin weiter. Es gilt als sicher, dass die ehemals Infizierten zumindest eine Zeit lang vor einer Erkrankung geschützt sind. In der offiziellen Statistik sind rund 400.000 laborbestätigte Fälle von Corona ausgewiesen.

Bei der Letalität - also dem Anteil derer, die an der Krankheit sterben im Vergleich zu den insgesamt daran Erkrankten - zeige sich in den USA eine Rate von 1,7 Prozent, in Österreich von 1,8 Prozent und in Deutschland von 2,2 Prozent, so die Expertin weiter.

Mehr als 200 neue Corona-Infektionsfälle in China

12:23 Uhr: In China, wo das Corona-Virus Ende 2019 erstmals aufgetreten war, sind mehr als 200 neue Corona-Infektionsfälle entdeckt worden. 69 der insgesamt 206 Neuinfektionen gab es in den nordöstlichen Provinzen Heilongjiang und Jilin, wie die Behörden am Samstag mitteilten.

Betroffen waren demnach zudem auch die Provinz Hebei mit 15 Fällen. Aus der Hauptstadt Peking und der Millionenmetropole Shanghai wurden je drei Fälle gemeldet. 107 der Infizierten zeigten Symptome, wobei in 17 Fällen das Virus aus dem Ausland nach China gebracht worden sei, wie es weiter hieß.

Vodafone-Chef regt Nutzung von Handydaten zu Pandemie-Bekämpfung an

12:03 Uhr: Der Chef von Vodafone Deutschland, Hannes Ametsreiter, hat die stärkere Nutzung von Handydaten zur Pandemiebekämpfung angeregt. "Mobilitätsdaten können helfen, die Krise schneller und besser zu bewältigen - man sollte also überlegen, ob man sie nicht besser nutzen könnte", sagte der Konzernchef dem "Spiegel" vom Samstag.

Aktuell sei dies wegen des "hiesigen Datenschutzes" nicht gestattet. Er frage sich angesichts der aktuellen Fallzahlen aber, "ob wir jetzt nicht mal über unseren Schatten springen sollten".

Ametsreiter sagte, "die großen Entscheidungen in einer Pandemie sollten auf Basis einer möglichst guten und reichhaltigen Datenbasis gefällt werden". Dazu könnten Mobilfunkdaten beitragen. Der Manager verwies auf das Beispiel Österreich, wo Mobilfunkanbieter der Regierung Bewegungsdaten anonymisiert zur Verfügung stellen.

Darüber sollte auch in Deutschland nachgedacht werden: "Man könnte darüber Rückschlüsse auf die Mobilität bestimmter Personengruppen oder in bestimmten Gegenden erheben", sagte Ametsreiter. Damit ließe sich beispielsweise verfolgen, wie sich Einreisende aus Risikoländern bewegt hätten.

Der Datenschutz solle dabei nicht ausgehebelt werden: Solange die Daten anonymisiert weitergegeben und keine Identitäten offengelegt würden, sehe er "viele Vorteile und wenige Probleme", sagte Ametsreiter.

Er sprach sich im "Spiegel" aber auch für eine Debatte über einen weitergehenden Ansatz aus: "Personalisierte Daten wären ein weitreichender Schritt, selbst darüber sollte man aber nachdenken und reden können." Solche Einschränkungen der aktuellen Rechtslage sollten "diskutabel sein - wenn uns das andere Freiheiten früher zurückbringt".

Einen Mund-Nasen-Schutz selber nähen
Einen Mund-Nasen-Schutz selber nähen © 1&1 Mail & Media

Madrid verschärft Corona-Maßnahmen

11:35 Uhr: Die spanische Hauptstadt Madrid hat angesichts der drastisch steigenden Zahl von Corona-Infektionen die Gegenmaßnahmen weiter verschärft. So beginnt die nächtliche Ausgangssperre in der Millionenmetropole ab Montag schon eine Stunde früher um 22.00 Uhr, so wie das in anderen spanischen Regionen schon seit längerem gilt.

Die konservative Regionalregierung hatte sich lange gegen einschneidendere Maßnahmen gesträubt. Die hohe Zahl der Neuinfektionen und die Überlastung der Intensivstationen mit Corona-Patienten zwangen die Verantwortlichen nun aber zur Kehrtwende, wie die Zeitung "El País" am Samstag schrieb.

Deutschland hatte Spanien neben anderen Ländern wegen der besorgniserregenden Corona-Zahlen am Vortag zum Hochrisikogebiet erklärt, was das Reisen in das beliebte Urlauberland weiter erschweren soll.

Allerdings sind auch die neuen Maßnahmen Madrids nicht ganz so streng wie in manchen anderen Teilen des Landes, vor allem die für Gaststätten. So dürfen an Treffen in Restaurants, die spätestens um 21.00 Uhr schließen müssen, zwar künftig nur noch maximal vier Personen teilnehmen, sie müssen jedoch nicht aus demselben Haushalt stammen. Zudem dürfen Gaststätten auch weiter in Innenräumen bedienen. Anders sieht es bei privaten Treffen zuhause aus. Dorthin darf dann in Madrid niemand mehr Gäste aus anderen Haushalten einladen.

Weiter weit über 3.000 Corona-Todesfälle in den USA binnen 24 Stunden

11:22 Uhr: In den USA sind 3.655 Todesfälle binnen eines Tages im Zusammenhang mit dem Corona-Virus registriert worden. Diese Zahl für Freitag meldete die Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore am Samstagmorgen (MEZ) auf ihrer Internetseite. Der bisherige Höchstwert an Corona-Toten war am 12. Januar mit 4.462 verzeichnet worden. Die Anzahl der registrierten Neuinfektionen binnen 24 Stunden erreichte am Freitag 186.891. Der bisherige Tagesrekord wurde am 2. Januar mit 298.031 neuen Fällen verzeichnet.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang rund 24,8 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 414.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Pflegerat dringt auf mehr Impfungen für Pflegerinnen und Pfleger

10:37 Uhr: Der Deutsche Pflegerat und die Bundespflegekammer dringen auf mehr und raschere Impfungen für Pflegerinnen und Pfleger. "Es gibt deutlich mehr impfbereite Pflegende, als es Angebote zur Impfung gibt", sagte der Präsident des Pflegerats, Franz Wagner, der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Kritik übte er an einigen Bundesländern. Dort müsse "deutlich nachgebessert werden, wie die Impfungen organisiert werden".

"Eine Impfung der Pflegenden am Arbeitsplatz muss überall ermöglicht werden", forderte Wagner. "Und es muss deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung gestellt werden, da derzeit nicht einmal die Menschen mit höchster Priorität alle zeitnah geimpft werden können." Parallel dazu solle weiter an Impf-Informationskampagnen gearbeitet werden, um passgenau unterschiedliche Zielgruppen ansprechen zu können.

Londoner Polizei löst Party mit 200 Gästen auf - zwei Beamte verletzt

10:16 Uhr: Bei der Auflösung einer illegalen Party mit 200 Gästen in London sind zwei Polizisten verletzt worden. Feiernde hätten die Beamten angegriffen, als sie zu fliehen versuchten, teilte die Polizei am Samstag mit. Noch am Ort brummten die Einsatzkräfte bei dem Vorfall, der sich in der Nacht zum vorigen Sonntag ereignet hatte, mehr als 30 Gästen Bußgelder zu je 200 Pfund (rund 225 Euro) auf.

Das Gebäude wurde für drei Monate gesperrt, der Eigentümer musste bereits in der Vergangenheit wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln eine Geldstrafe von 1.000 Pfund zahlen.

Ebenfalls am vergangenen Wochenende ging die Londoner Polizei gegen eine Feier mit 30 Teilnehmern vor, wie sie erst am Samstag mitteilte. Der Besitzer des Gebäudes muss 10.000 Pfund Strafe zahlen. In England gelten scharfe Ausgangs- und Reisebeschränkungen. Treffen mit Mitgliedern anderer Haushalte sind nur in Ausnahmefällen genehmigt, etwa zur gegenseitigen Unterstützung, zur Pflege oder bei Hochzeiten und Beerdigungen.

Innenministerin Priti Patel kündigte jüngst an, die Strafen für Erstverstöße auf 800 Pfund zu vervierfachen. Großbritannien ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder in Europa.

Biden rechnet mit mehr als 600.000 Corona-Toten in den USA

10:15 Uhr: US-Präsident Joe Biden rechnet damit, dass die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus bis weit über 600.000 steigen wird. Das Virus verbreite sich weiter stark, die Zahl der Todesopfer werde von derzeit mehr als 400.000 weiter zunehmen, sagte Biden am Freitag.

In den USA führe die Pandemie dazu, dass "Familien Hunger haben" und ihr Dach über dem Kopf verlieren, sagte Biden. Die Zahl der Arbeitslosen nehme zu. Der neue Präsident unterzeichnete am Freitag mehrere Anordnungen, mit denen die staatlichen Hilfen für bedürftige Familien in der Coronakrise ausgebaut werden.

Der seit Mittwoch amtierende Biden will die durch die Coronakrise gelähmte US-Wirtschaft mit einem Rettungspaket im Umfang von 1,9 Billionen Dollar wieder ankurbeln. Außerdem hat er ein Programm zur Schaffung von Arbeitsplätzen angekündigt.

Weltgesundheitsorganisation hält Stoffmasken weiterhin für wirksam

10:10 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält Stoffmasken trotz der sich ausbreitenden Coronavirus-Mutanten weiterhin für ausreichend. "Wir haben keinen Hinweis darauf, dass sich die Art der Übertragung verändert hat", sagte die für die Corona-Pandemie zuständige WHO-Expertin Maria Van Kerkhove am Freitag in Genf. Deshalb ändere die WHO ihre Empfehlungen derzeit nicht.

Nicht-medizinische Stoffmasken könnten weiterhin "von der allgemeinen Bevölkerung unter 60 Jahren ohne gesundheitliche Vorbelastung verwendet werden", erklärte Van Kerkhove.

Deutschland und Österreich haben vor kurzem eine Pflicht zum Tragen medizinischer Masken im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr eingeführt. "Es steht den Ländern frei, die Maßnahmen zu ergreifen, die sie für notwendig erachten", sagte Van Kerkhove.

Die WHO-Expertin wies darauf hin, dass Stoffmasken aus drei Schichten bestehen sollten, um wirksamen Schutz zu bieten: Die innere Schicht sollte etwa aus Feuchtigkeit absorbierender Baumwolle hergestellt sein, die mittlere sollte aus einem Material wie Polypropylen-Vlies bestehen und als Filter fungieren. Die äußerste Schicht sollte demnach aus wasserabweisendem Material wie Polyester sein.

US-Gesundheitsbehörde: Schwere allergische Reaktion auf Moderna-Impfstoff "selten"

10:00 Uhr: Schwere allergische Reaktionen auf den Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna sind nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC "selten". Nach Verabreichung von mehr als vier Millionen Dosen des Vakzins seien nur bei zehn der Impfstoff-Empfänger sogenannte anaphylaktische Schocks aufgetreten, teilte die CDC am Freitag (Ortszeit) mit. Keine der allergischen Reaktionen habe zum Tod geführt.

Die CDC stützte sich bei ihrer Einschätzung auf die Dokumentation von insgesamt 4.041.396 Impfstoff-Dosen, die zwischen dem 21. Dezember 2020 und dem 10. Januar dieses Jahres verabreicht worden waren. Insgesamt wurden dabei 108 allergische Reaktionen festgestellt. Bei zehn Impfstoff-Empfängern, alle von ihnen Frauen zwischen 31 und 63 Jahren, waren diese Reaktionen demnach schwerwiegend.

Simbabwe verliert kurz hintereinander zwei Minister wegen Covid-19

09:53 Uhr: Im südafrikanischen Krisenstaat Simbabwe hat die Regierung innerhalb weniger Stunden zwei Kabinettsmitglieder durch das Coronavirus verloren. Verkehrsminister Joel Matizas Tod wurde am späten Freitagabend von der Regierung bekanntgegeben - Außenminister Sibusiso Moyo starb weniger als zwei Tage zuvor ebenfalls an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung. Seit Beginn der Pandemie sind insgesamt vier Minister an COVID-19-Komplikationen gestorben. Nach offiziell unbestätigten Medienberichten sollen mehrere weitere Kabinettsmitglieder in einer Privatklinik mit dem Tode ringen.

"Wir befinden uns in einer düsteren Wolke, die wir baldmöglichst loswerden müssen", sagte der stellvertretende Gesundheitsminister John Mangwiro am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Er stellte eine Verschärfung des Anfang Januar verhängten Lockdowns mit seiner strengen Ausgangssperre in Aussicht. "Wir haben gesehen, dass nicht alle Menschen den Lockdown respektieren", sagte er.

Nach den bisherigen Bestimmungen dürfen die Menschen zwischen 18.00 Uhr und 6.00 Uhr (Ortszeit) nicht das Haus verlassen. Nicht mehr als 30 Teilnehmer sind bei Versammlungen erlaubt. Unter anderem müssen Restaurants, Bars und Sporthallen schließen. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem afrikanischen Land 30.523 Infektionen verzeichnet, 962 Menschen starben an den Folgen.

Die Zahlen sind im Vergleich zu denen anderer Länder zwar gering, bringen das Gesundheitssystem des Landes aber in Schwierigkeiten. In den sozialen Medien wird zunehmend der Regierung die Schuld gegeben, die dem Krankenhauspersonal geforderte Schutzkleidung sowie Gehaltserhöhungen verweigerte und einen Streik provozierte.

Laschet: Langfristiges Corona-Konzept ist schwierig

07:57 Uhr: Der neue CDU-Chef Armin Laschet hat Hoffnungen auf ein langfristiges Corona-Konzept gedämpft. "Ein langfristiges Konzept ist schwierig, da sich die konkrete Entwicklung der Pandemie gerade mit der hochansteckenden neuen Mutation nur schwer vorhersagen lässt", sagte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag).

"Aktuell sinkt die Inzidenz zwar. Aber das neue mutierte Virus ist unberechenbar. Wie es wirkt, wie schnell es wirkt und in welchen Gruppen es wirkt, das kann abschließend heute niemand fundiert vorhersagen."

Deshalb sei äußerste Vorsicht geboten, sagte Laschet. "Wir müssen die Schäden, die durch die Maßnahmen besonders für Kinder und ihre Bildungschancen entstehen, ständig abwägen mit dem Gesundheitsschutz, der jetzt in der Phase der Ungewissheit absolute Priorität hat. Die Entwicklungen in Irland und Großbritannien müssen uns eine Warnung sein."

Furcht vor Corona-Ausbruch: Hongkong schottet ganzen Stadtteil ab

05:53 Uhr: Aus Furcht vor einer sprunghaften Verbreitung des Coronavirus ist ein besonders dicht besiedelter Stadtteil der Millionenmetropole Hongkong im Morgengrauen abgeriegelt worden. Tausende Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Einwanderungsbehörden sind seit Samstagfrüh (Ortszeit) damit beschäftigt, die rund 10.000 Bewohner des Jordan-Viertels nach und nach alle auf den Erreger zu testen.

Das betroffene Gebiet mit 150 Wohnblöcken werde zu diesem Zweck für zwei Tage bis voraussichtlich Montagmorgen hermetisch abgeschottet, teilte die Regierung mit. Bis dahin, so die Hoffnung der Behörden, sollen alle Testergebnisse vorliegen.

Es handelt sich um den ersten derartigen Lockdown in Hongkong seit Beginn der Corona-Pandemie vor etwa einem Jahr. Bewohner des betroffenen Viertels, das zu den ärmsten in Hongkong gehört, dürfen die Sperrzone seit Samstagmorgen 4:45 Uhr (Ortszeit; 21:45 Uhr MEZ) nicht mehr verlassen und müssen nach dem Test in häuslicher Quarantäne bleiben, bis ein gesichertes Ergebnis vorliegt. Lokale Medien zeigten Bilder von Einsatzkräften in weißen Schutzanzügen, die das Viertel in Gruppen durchkämmten und auf der Suche nach Infizierten von Tür zu Tür ziehen sollten.

Grund für die Abschottung ist die jüngste Häufung von Corona-Infektionen in dem Stadtteil. Von den 55 am Freitag in ganz Hongkong gemeldeten Neuansteckungen machten sie fast die Hälfte aus.

16.417 Corona-Neuinfektionen und 879 neue Todesfälle gemeldet

05:44 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 16.417 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 879 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Samstagmorgen bekanntgab.

Vor genau einer Woche hatte das RKI 18.678 Neuinfektionen und 980 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

Der Höchststand von 1.244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bei 112,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Zahl schwankte danach und sinkt seit einigen Tagen wieder.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.122.679 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 23.01., 00.00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 51.521. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1 795 400 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 0,97 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Mehr zum Coronavirus-Thema

Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.