• Hier finden Sie alle wichtigen News rund um Corona vom 25. Dezember im Ticker zum Nachlesen.
  • 21:28 Uhr: ➤ Kreuzfahrtschiff darf wegen Corona-Fällen an Bord zwei Karibik-Häfen nicht anlaufen
  • 20:59 Uhr: Mehr als 100.000 neue Corona-Fälle in Frankreich
  • 20:03 Uhr: Studie zeigt neues Symptom bei Omikron-Infizierten
  • 17:31 Uhr: Bayerns Ministerpräsident glaubt an Ende der "Spaltung der Gesellschaft" durch Impfpflicht
  • 15:27 Uhr: Holetschek schlägt negative Auswirkungen von Impfpflicht-Verstoß auf Krankenversicherung vor
  • 09:29 Uhr: RKI meldet neue Zahlen und verweist auf Unvollständigkeit

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➤ Kreuzfahrtschiff darf wegen Corona-Fällen an Bord Häfen nicht anlaufen

Wegen einiger Corona-Fälle an Bord ist einem Schiff des Kreuzfahrtriesen Carnival in der Karibik in zwei Häfen die Einreise verweigert worden. Die Behörden der niederländischen Karibikinseln Aruba und Bonaire hätten der Carnival Freedom nicht erlaubt, deren Häfen anzulaufen, teilte Carnival am Wochenende mit.

Eine "kleine Anzahl von Personen" an Bord befinde sich aufgrund positiver Covid-Tests in Isolation. Alle Gäste auf dem Schiff seien geimpft und hätten einen negativen Corona-Test vorweisen müssen, bevor sie einchecken konnten.

"Die rasche Verbreitung der Omikron-Variante kann die Art und Weise beeinflussen, wie einige Behörden selbst eine kleine Anzahl von Fällen betrachten - selbst wenn diese mit unseren strengen Protokollen gehandhabt werden", so die Kreuzfahrtgesellschaft.

Das Schiff startete am 18. Dezember in Miami - die für Mittwoch und Donnerstag geplanten Zwischenstopps auf den Inseln Bonaire und Aruba wurden gestrichen und mit einem Zwischenstopp in der Dominikanischen Republik ersetzt. Das Schiff sollte wie geplant am Sonntag nach Miami zurückkehren.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Mehr als 100.000 Corona-Neuinfektionen in Frankreich

20:59 Uhr: Frankreich hat mit mehr als 100.000 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages einen Höchstwert verzeichnet. Nach offiziellen Angaben vom Samstagabend wurden 104.611 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet - so viele wie noch nie seit Pandemiebeginn. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag landesweit zuletzt bei knapp 647 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Deutschland stuft Frankreich aktuell als Hochrisikogebiet ein.

Frankreichs Regierung will angesichts der drastisch steigenden Zahlen die Zugangsregeln etwa für die Gastronomie und Kulturbetriebe ändern. Zurzeit gilt dort sowie an zahlreichen weiteren Orten 3G. Künftig soll ein negativer Test alleine nicht mehr ausreichen. Ein entsprechendes Gesetz will die Regierung in einer Sondersitzung am Montag auf den Weg bringen, es soll Mitte Januar verabschiedet werden.

Wissenschaftler entdecken neues Symptom bei Omikron-Variante

20:03 Uhr: Die neue Coronavirus-Variante Omikron ist weltweit auf dem Vormarsch. Forscher arbeiten mit Hochdruck daran, mehr über die grassierende Mutante herauszufinden. Eines scheint sich zu verdichten: Omikron verursacht wohl mildere Krankheitsverläufe als etwa die Delta-Variante.

Jetzt haben Forscher ein Symptom entdeckt, das bislang nicht in Erscheinung trat: Appetitlosigkeit. Das berichtet der britische "Mirror". Wissenschaftler, die an der ZOE Covid Symptomstudie mitarbeiten, verglichen aufgetretene Symptome bei Omikron-positiven Patienten mit Daten von Anfang Oktober, als die Delta-Variante vorherrschend war.

Das überraschende Ergebnis: Studienteilnehmer berichteten von Appetitlosigkeit als einem ihrer Symptome während ihrer Infektion. Dieses Merkmal tauchte bei Infizierten mit der Delta-Variante gar nicht auf.

Die Studie machte zwar auch deutlich, dass sich die häufigsten Symptome bei Omikron nicht entscheidend von denen bei Delta unterscheiden. Die Hälfte der Teilnehmer berichtete von Symptomen wie Fieber, Husten sowie Geschmacks- und Geruchsverlust. Das Symptom "Appetitlosigkeit" könnte allerdings vor allem bei symptomfreien Infizierten einen Hinweis auf die Omikron-Variante liefern, so die Forscher.

Söder: "Impfpflicht wird die Spaltung der Gesellschaft überwinden"

17:31 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verspricht sich von einer Impfpflicht eine positive Wirkung auf die Gesellschaft. "Eine Impfpflicht wird die Spaltung der Gesellschaft eher überwinden als vertiefen - davon bin ich überzeugt", sagte der CSU-Chef der "Welt am Sonntag".

Einerseits würden "Vorurteile überwunden". Andererseits würden viele Menschen "feststellen, dass es nicht so schlimm ist, sich impfen zu lassen – sondern im Gegenteil sogar schützt und Freiheit gibt".

Besorgt äußerte sich Söder über den derzeitigen Zustand der Gesellschaft. "Das Land ist in vielerlei Hinsicht gespalten", sagte er. "In der ersten Welle gab es kein politisches Hickhack, sondern ein Bewusstsein aller Parteien für das Gemeinwohl - es gab auch eine einheitlichere mediale Beurteilung, die die Bevölkerung zum Mitmachen animierte."

Heute gebe es eine extreme politische Instrumentalisierung des Themas, sagte Söder in dem Interview. "Das haben wir alle in der Dimension so nicht gesehen", räumte der bayerische Ministerpräsident ein. Er selbst habe "die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, überschätzt und den Glauben an Verschwörungstheorien unterschätzt".

Angesichts der befürchteten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus forderte Söder eine neue Strategie. "Die aktuell gültigen Quarantäneregeln bedürfen mit Blick auf eine mögliche explosionsartige Verbreitung von Omikron einer Überarbeitung - wir können nicht das ganze Land in Quarantäne schicken", sagte er. Das Robert-Koch-Institut müsse dazu einen Vorschlag vorlegen.

Nötig sei "überall eine umfassende Maskenpflicht mit FFP2". Er erhoffe sich von den Experten und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zudem eine Klärung, wie es mit den Genesenen weitergehen soll. "Wann sollen sie geboostert werden, wann braucht es keine Quarantäne?" Es gebe derzeit "noch viele Fragen und zu wenige Antworten".

Woidke: Über Frage der Impfpflicht erst später entscheiden

16:57 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) rät dazu, über die umstrittene Frage einer Impfpflicht für alle erst in einigen Wochen zu entscheiden. "Ab Ende Januar oder im Februar werden wir wissen, wo wir stehen - in Brandenburg und bundesweit", sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam.

"Dann wissen wir, ob eine Impfpflicht noch notwendig ist oder - viel besser - viele Menschen erkannt haben, dass sie ganz persönlich und freiwillig durch Impfen einen Beitrag zum Weg aus der Pandemie leisten können. Dieser Weg ist mir der liebste und täte unserem Gemeinwesen gut."

Der Bundestag hatte am 10. Dezember eine Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken oder Pflegeheimen beschlossen. Um die Impfquote zu erhöhen, ist nun auch eine allgemeine Impfpflicht im Gespräch. Angedacht ist, dass der Bundestag ohne Fraktionszwang darüber abstimmt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte nach den Bund-Länder-Beratungen am Dienstag über eine allgemeine Impfpflicht gesagt: "Ich bin nicht der Meinung, dass wir davon Abstand nehmen sollten."

Auch Woidke hält Impfen für den Weg aus der Pandemie. Er verwies darauf, dass die Impfbereitschaft in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen sei. "Wir konnten unser wöchentliches Ziel von 160.000 Impfungen mehrfach deutlich übertreffen." In Brandenburg sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts mehr als 1,6 Millionen Menschen bis zu zweimal geimpft, mit seiner Impfquote liegt das Land allerdings deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

"Ich bin fest davon überzeugt, dass wir es schaffen können, diese Omikron-Variante nicht zum Worst-Case-Szenario werden zu lassen mit zehn Millionen Infizierten schon in der zweiten Januar-Woche, sondern die Kurve deutlich senken können - aber nur mit den geeigneten Maßnahmen und mit Verständnis in der Bevölkerung", sagte Woidke. Am 7. Januar will sich Kanzler Scholz erneut mit den Länderchefs treffen, um über die Pandemiebekämpfung zu beraten.

Holetschek für Malusregelung in Krankenversicherung bei Verstoß gegen Impfpflicht

15:27 Uhr: Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat vorgeschlagen, bei Verstößen gegen die geplante allgemeine Impfpflicht nicht nur Bußgelder zu verhängen, sondern auch finanzielle Nachteile bei der Krankenversicherung zu erwägen.

"Wir sollten zusätzlich auch prüfen, ob Malusregelungen im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung möglich und sinnvoll wären", sagte der amtierende Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut Mitteilung vom Samstag. "Denn das Risiko für Ungeimpfte, an Corona schwer zu erkranken, ist deutlich erhöht."

Holetschek nannte keine Präferenzen. Infrage kämen unter anderem höhere Krankenkassenbeiträge für Ungeimpfte, eine Beteiligung an den Behandlungskosten oder die Streichung des Krankengelds. Die beiden letztgenannten Möglichkeiten sind demnach bereits gesetzlich geregelt - etwa bei Folgebehandlungen aufgrund von Komplikationen bei Schönheitsoperationen, Tattoos oder Piercings.

Holetschek fordert die Bundestagsparteien auf, die Impfpflicht noch im Januar auf den Weg zu bringen. "Wir müssen die allgemeine Impfpflicht zeitnah zum Wirksamwerden der einrichtungsbezogenen Impfpflicht starten", sagte er mit Blick auf die Übergangsfrist bis zum 15. März. Bis dahin müssen Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen eine vollständige Impfung nachweisen.

Holetschek sagte, viele Gesundheits- und Pflegebeschäftigte fühlten sich "durch die nur für sie geltende Impfpflicht stigmatisiert". Sie hätten "das Gefühl, allein für die Impflücken verantfwortlich gemacht zu werden". "Mit einer allgemeinen Impfpflicht sorgen wir für eine Gleichbehandlung und verhindern zudem, dass noch mehr Pflegekräfte ihren Beruf verlassen."

Lauterbach: Impfen ist Geschenk an die ganze Gesellschaft

14:50 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat seine Weihnachtsgrüße verbunden mit einem Appell zum Corona-Testen sowie einem Dank an Impfende und Impfwillige.

"Ich wünsche uns allen ein frohes Weihnachtsfest", schrieb der SPD-Politiker am Samstag bei Twitter. "Werde heute beim Familienfest alle testen. Tun Sie bitte das auch. Es kann Leben retten."

Hendrik Wüst

Hendrik Wüst stellt Bürger auf weitere Corona-Einschränkungen ein

Die Corona-Pandemie wird sich nach Einschätzung des Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, Hendrik Wüst (CDU), auch im kommenden Jahr stark auf den Alltag in Deutschland auswirken.

Der Minister dankte zugleich allen, "die heute noch impfen oder sich impfen lassen. Es ist ein Geschenk an die ganze Gesellschaft. Danke".

Konzert mit 800 Besuchern ohne Corona-Regeln in Hamburg beendet

13:00 Uhr: Ein Konzert mit etwa 800 Besuchern ist aufgrund der Missachtung der Corona-Verordnung am Freitagabend in Hamburg durch die Polizei beendet worden. Wie ein Polizeisprecher am Samstag mitteilte, wurden bei der gewerblichen Veranstaltung mit Live-Band unter anderem keine Abstände eingehalten.

Der Veranstalter sei daher kontaktiert worden. Im Laufe des Einsatzes sei es zu vereinzelten Zwischenfällen gekommen, so sei die Halle beschädigt worden und es seien auch Platzverweise ausgesprochen worden. Diverse Ordnungswidrigkeitsverfahren seien eingeleitet worden.

Weißer Ring sieht deutliche Zunahme häuslicher Gewalt in der Pandemie

12:39 Uhr: Gewalt in Partnerschaften und Familien ist während der Corona-Pandemie nach Einschätzung des Weißen Rings deutlich gestiegen. "Bei häuslicher Gewalt haben wir 2020 ein Plus von etwa zehn Prozent zu verzeichnen, seit 2018 sogar um 20 Prozent. Und wir werden wohl in diesem Jahr das Niveau von 2020 wieder erreichen", sagte der Bundesvorsitzende des Weißen Rings, Jörg Ziercke, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

Insgesamt hätten die ehrenamtlichen Mitarbeiter in den rund 400 Außenstellen der Opferschutzorganisation im Jahr 2020 rund 17.000 Fälle betreut. 20 Prozent davon beziehen sich auf häusliche Gewalt, wie Ziercke sagte. Bei weiteren 26 Prozent aller Fälle gehe es um Sexualdelikte.

"Die Prognose, dass häusliche Gewalt mit der Pandemie und dem Lockdown zunimmt und dass das mit einem Verzögerungseffekt deutlich wird, hat sich bestätigt", sagte Ziercke. Einige Wochen nach den Lockdowns 2020 und 2021 sei der Trend sprunghaft nach oben gegangen und die Bereitschaft der Opfer gestiegen, sich zu melden.

Das bedeute aber keine deutliche Aufhellung des Dunkelfelds. Angesichts "des ständigen Aufeinandersitzens in Lockdown-Phasen" habe sich das Dunkelfeld eher noch vergrößert - sprich: Viele Fälle häuslicher Gewalt werden weiterhin nicht erfasst. Rund 80 Prozent der Opfer von häuslicher Gewalt seien Frauen, sagte Ziercke.

Auch die Gesamtzahl der Anrufe beim Opfer-Telefon und bei der Online-Beratung habe zugenommen, berichtete Ziercke, der früher Chef des Bundeskriminalamts war. Von 2019 auf 2020 sei die Zahl der Anrufe um etwa 4.000 auf rund 22.000 gestiegen, also um ungefähr 20 Prozent. "Wir glauben, dass der Trend auch in diesem Jahr ein ähnliches Niveau haben wird", sagte Ziercke.

Die Zahl der Online-Beratungen bei dem Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern habe sich von 2019 auf 2020 sogar verdoppelt, auf 3.350 Fälle. Sie sei damals allerdings noch ganz neu gewesen, und auch dies könne ein Grund sein. In diesem Jahr sei noch einmal mit einem Plus von sieben bis zehn Prozent zu rechnen.

Kölner Karnevalisten üben harsche Kritik an Lauterbach

12:10 Uhr: Der organisierte Kölner Karneval hat harsche Kritik an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geübt. Es sei "schade, wie wenig Sie als Rheinländer über den Karneval wissen", hieß es in einem offenen Brief des Festkomitees Kölner Karneval an den Minister vom Freitag. "Sonst würden Sie sich nicht öffentlich eine Verlegung der Karnevalsaktivitäten in den Sommer wünschen."

Der Karneval sei "ein Fest im Jahreskreislauf wie Weihnachten oder Ostern". "Niemand würde ernsthaft fordern, alle weihnachtlichen Feiern vom Weihnachtsmarkt über die Christmette bis zu den Treffen im Familienkreis auf den Sommer zu verlegen – selbst in Pandemiezeiten nicht", erklärte das Festkomitee.

Der rheinische Karneval sei "zu Recht" als immaterielles Kulturgut der Bundesrepublik anerkannt, "denn unser Brauchtum besteht eben aus viel mehr als wilden Partys und zügellosem Alkoholkonsum". Dass dies nicht zur Pandemielage passe, sei "völlig unstrittig". "Aber der Karneval gibt den Menschen auch Hoffnung und Zuversicht."

"Wir wollen gerade nicht um jeden Preis feiern", erklärte das Festkomitee. Der Schutz der Gesundheit gehe vor - das hätten die Karnevalisten in den vergangenen Monaten etliche Male bewiesen. Und auch in der aktuellen Session übernähmen die Vereine Verantwortung und sagten freiwillig ihre Karnevalssitzungen ab.

Der organisierte Karneval versuche dabei gerade nicht, sich "durchzulavieren". Vielmehr versuchten die Vereine, "dort Orientierung zu geben, wo die Politik es leider versäumt, klare Regeln zu formulieren". Sie stellten etwa selbst frühzeitig Regeln auf und beteiligten sich auch an der Impfkampagne.

Lauterbach ignoriere dies und werfe "Bilder von einer Partymeile am 11.11., die mit Karneval nichts zu tun hat, mit hervorragend ehrenamtlich organisierten Veranstaltungen in der Innenstadt in einen Topf". Er tue so, "als seien alle Kölner Karnevalisten unbelehrbare Corona-Leugner".

"Das sind wir nicht", stellte das Festkomitee klar und forderte "einen respektvollen Umgang" ein. Nötig seien "keine weiteren moralischen Appelle, sondern eine klare Haltung und Unterstützung" für pleitebedrohte Beteiligte. "Kommen Sie aus dem Talkshowmodus heraus und agieren Sie wie ein Minister", forderte das Festkomitee.

Als Erwiderung auf die Kritik schrieb Lauterbach auf Twitter: "Auch mir ist der Karneval in Köln sehr wichtig. Besonders das Leben der Feiernden. Die Vereine müssen planen können. Wir erwarten eine so massive Omicron Welle, dass der Karneval unter den geplanten 2G Bedingungen wahrscheinlich nicht sicher genug ist."

Lauterbach hatte den Karnevalisten am Donnerstag im WDR wenig Hoffnung auf eine normale Session gemacht. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir den Karneval durchführen können. Und es ist auch kein guter Karneval", hatte Lauterbach erklärt.

"Was ist das für ein Karneval, wo man versucht, fröhlich zu sein, wo es aber immer mit dem Risiko einhergeht, dass man sich selbst oder andere infiziert und dann möglicherweise mit einer schweren Krankheit rechnen muss?" Er schlug vor, wegen der drohenden Omikron-Virus-Varianten-Welle die närrischen Aktivitäten in die warme Jahreszeit zu verlegen.

Günther zu niedrigen Corona-Zahlen im Norden: "Wat mutt, dat mutt"

11:30 Uhr: Ministerpräsident Daniel Günther sieht in der Mentalität der Schleswig-Holsteiner einen Grund für die im Ländervergleich niedrigen Corona-Infektionszahlen. "Wir sind ein anderer Schlag Menschen", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Wat mutt, dat mutt (Was sein muss, muss sein - Anmerkung der Redaktion). Das zeigt sich eben auch in einer solchen Krisensituation."

Natürlich hielten sich auch nicht alle Schleswig-Holsteiner gerne an Kontaktbeschränkungen oder andere Corona-Regeln, sagte Günther. "Es ist den Leuten hier im Norden aber klar, dass so eine Krise nur mit Solidarität und mit Gemeinschaftsgefühl und Selbstverantwortung bekämpft werden kann." Diese Einsicht sei offenkundig in Schleswig-Holstein weiter verbreitet als in manchen anderen Bundesländern.

Keine Weihnachtsruhe: 67.000 Impfdosen an Heiligabend verabreicht

10:58 Uhr: Kein Verschnaufen, auch nicht am Heiligen Abend: Am 24. Dezember haben sich erneut in Deutschland zahlreiche Menschen den schützenden Piks gegen das Coronavirus abgeholt.

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) wurden am Freitag rund 67.000 Impfungen verabreicht, davon waren 51.000 sogenannte Booster-Impfungen zum Auffrischen des Impfschutzes (Stand: Samstag, 10.31 Uhr). Der bisherige Impf-Rekord war am 15. Dezember mit insgesamt 1,6 Millionen Dosen erzielt worden.

Mindestens 58,9 Millionen Menschen sind demnach bisher zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 70,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 29,9 Millionen Menschen haben zusätzlich einen "Booster" erhalten.

Aktuell sind 21,7 Millionen Menschen in Deutschland nicht geimpft, das entspricht 26,2 Prozent der Bevölkerung. Für vier Millionen dieser Menschen im Alter von null bis vier Jahren (4,8 Prozent) steht bisher kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung.

Auf dem RKI-Dashboard wird darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als Mindestimpfquoten zu verstehen sind, "da eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann". Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt.

Omikron-Variante in allen Bundesländern angekommen

Experten sind sich sicher: Das Omikron in Deutschland zur dominierenden Corona-Variante wird, ist nur eine Frage der Zeit. Die Mutation wurde inzwischen in allen Bundesländern Deutschlands nachgewiesen. Auch der erste Todesfall nach einer Omikron-Infektion wurde bereits erfasst.

Spanien, Portugal und USA seit Samstag Corona-Hochrisikogebiete

10:24 Uhr: Die beliebten Urlaubsländer Spanien und Portugal sowie die USA gelten seit Samstag wegen hoher Corona-Infektionszahlen als Hochrisikogebiete. Die Regelung trat um Mitternacht in Kraft. Ebenfalls auf die Liste der Hochrisikogebiete wurden Finnland, Zypern und Monaco aufgenommen. Von der Liste gestrichen wurden hingegen Österreich, Belize, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Malaysia.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.

Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist automatisch auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

Ärztevertreterin: Gesundheitsämter in der Pandemie am Limit

09:40 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland kommen in der Corona-Pandemie mit der Arbeit kaum mehr nach. Das führe auch zu Lücken bei der Kontaktverfolgung, sagte die Bundesvorsitzende der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

"Eine flächendeckende Nachverfolgung findet im Moment fast gar nicht mehr statt." Mehrere Länder wie Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg hätten die Suche nach Kontaktpersonen sogar komplett ausgesetzt. Man gehe dort davon aus, dass sich die Menschen selbst informierten, was bei einem positiven Testergebnis oder einem Risikokontakt zu tun sei.

Eine Sprecherin der Berliner Gesundheitsverwaltung wies die Aussage Teicherts zurück. "Die Darstellung, dass Berlin zu den Bundesländern gehöre, in denen die Gesundheitsämter keine Kontaktnachverfolgung im Rahmen der Corona-Pandemie mehr gewährleisten, ist nicht korrekt", sagte sie. "Die Berliner Gesundheitsämter leisten die Kontaktnachverfolgung gemäß den Richtlinien des RKI. In acht Gesundheitsämtern ist zudem die Bundeswehr dafür im Einsatz."

Teichert sagte dem RND weiter, die dauerhaft angespannte Lage in den Gesundheitsämtern verschärfe auch die Personalnot. "Seit Beginn der Pandemie beobachte ich neben der Fluktuation auch eine Flucht des Personals aus den Gesundheitsämtern", sagte Teichert. Daran sei auch eine vergleichsweise schlechte Bezahlung schuld. "Es gibt ein erhebliches Lohngefälle, das die Arbeit im Gesundheitsamt unattraktiv macht."

Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen zeigt sich besorgt wegen der fehlenden Kontaktnachverfolgung, gerade mit Blick auf die Omikron-Variante. "Sie kann sich rasant ausbreiten, ohne dass dies rechtzeitig bemerkt wird", sagte er dem RND.

Es sei wichtig, dass Kontaktpersonen informiert würden und sich testen ließen. "Wenn wir nicht frühzeitig bemerken, dass die tatsächlichen Fallzahlen steigen, kann die Politik darauf nicht angemessen reagieren", warnte er.

RKI meldet neue Zahlen und verweist auf Unvollständigkeit

09:29 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 242,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 265,8 gelegen.

Vor einer Woche hatte das RKI keine Inzidenz angegeben, im Vormonat lag der Wert bei 419,7. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 22.214 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:14 Uhr wiedergeben.

Das RKI weist darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen ist. Deshalb könnten die offiziell ausgewiesenen Fallzahlen nur ein unvollständiges Bild der Corona-Lage in Deutschland zeigen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 157 Todesfälle verzeichnet. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.981.281 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Bundesamt zu kritischen Infrastrukturen: "Es gibt Reserven"

08:08 Uhr: Eine fünfte Corona-Welle wird nach Einschätzung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) nicht zu einem Zusammenbruch kritischer Infrastrukturen in Deutschland führen. "Eine fünfte Welle könnte zwar zu Einschränkungen führen, aber nicht zu einem Zusammenbruch", sagte ein Sprecher des Amtes dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es gibt keinen Grund, das anzunehmen. Es gibt Reserven. Wir sind mit unserem Latein nicht am Ende."

Ohnehin werde es wohl noch bis Jahresbeginn dauern, bis sich Omikron in Deutschland voll auswirke, sagte der Sprecher. Er lobte zugleich die Vorbereitung auf die bisherigen Wellen. "Wir haben vier Wellen, die schon wuchtig waren, ohne Einschränkungen gemeistert - mit Ausnahme der Intensivstationen." Das liege daran, dass die Verantwortlichen auf so etwas vorbereitet seien, weil entsprechende Pläne existierten. "Die Unternehmen waren ebenfalls vorbereitet."

Ärztevertreterin: Gesundheitsämter in Pandemie am Limit

06:01 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland kommen in der Corona-Pandemie mit der Arbeit kaum mehr nach. Das führe auch zu Lücken bei der Kontaktverfolgung, sagte die Bundesvorsitzende der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Eine flächendeckende Nachverfolgung findet im Moment fast gar nicht mehr statt." Mehrere Länder wie Baden-Württemberg, Berlin und Hamburg hätten die Suche nach Kontaktpersonen sogar komplett ausgesetzt. Man gehe dort davon aus, dass sich die Menschen selbst informierten, was bei einem positiven Testergebnis oder einem Risikokontakt zu tun sei.

Eine Sprecherin der Berliner Gesundheitsverwaltung wies die Aussage Teicherts zurück. "Die Darstellung, dass Berlin zu den Bundesländern gehöre, in denen die Gesundheitsämter keine Kontaktnachverfolgung im Rahmen der Corona-Pandemie mehr gewährleisten, ist nicht korrekt", sagte sie. "Die Berliner Gesundheitsämter leisten die Kontaktnachverfolgung gemäß den Richtlinien des RKI. In acht Gesundheitsämtern ist zudem die Bundeswehr dafür im Einsatz."

Teichert sagte dem RND weiter, die dauerhaft angespannte Lage in den Gesundheitsämtern verschärfe auch die Personalnot. "Seit Beginn der Pandemie beobachte ich neben der Fluktuation auch eine Flucht des Personals aus den Gesundheitsämtern", sagte Teichert. Daran sei auch eine vergleichsweise schlechte Bezahlung schuld. "Es gibt ein erhebliches Lohngefälle, das die Arbeit im Gesundheitsamt unattraktiv macht."

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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