- 19:27 Uhr: ➤ RKI: Omikron-Variante ist in allen Bundesländern angekommen
- 17:04 Uhr: Regierung stuft Spanien, Portugal und USA als Hochrisikogebiete ein
- 16:14 Uhr: Zwei bayerische Ärztinnen sollen Impfbetrug begangen haben
- 14:32 Uhr: Erster Todesfall nach Infektion mit Omikron in Deutschland erfasst
- 12:43 Uhr: Ciesek sorgt sich um Motivation in der Pandemie-Bekämpfung
- 11:02 Uhr: Streeck: Jeder sollte sich auf positiven Corona-Test vorbereiten
- 09:41 Uhr: Lauterbach rechnet mit großer Omikron-Welle zum Jahreswechsel
➤ RKI: Omikron-Variante ist in allen Bundesländern angekommen
Die Omikron-Variante ist mittlerweile in allen Bundesländern angekommen. Auch wenn der überwiegende Anteil der Infektionen nach wie vor von der Delta-Variante des Coronavirus verursacht wird, ist die Zahl der nachgewiesenen Omikron-Fälle in den letzten Wochen deutlich angestiegen, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagabend in seinem Wochenbericht. Bis zum 21. Dezember seien 441 über eine Genomsequenzierung bestätigte Omikron-Infektionen übermittelt worden. Bei 1.438 Fällen bestehe nach einem spezifischen PCR-Tests der Verdacht darauf. In Deutschland wird jedoch nur ein kleiner Teil der positiven Proben auf Omikron hin getestet.
"Bisherige Meldedaten zu Symptomen deuten auf eher milde Verläufe bei Infizierten mit vollständiger Impfung beziehungsweise Auffrischimpfung", schreibt das RKI. Für insgesamt mehr als 1.200 Fälle wurden dem RKI zufolge Angaben zu den Symptomen übermittelt. Überwiegend seien demnach keine oder milde Symptome genannt worden, am häufigsten Schnupfen, Husten und Halsschmerzen. Bisher kamen dem RKI-Wochenbericht zufolge 28 Covid-Erkrankte, bei denen Omikron nachgewiesen wurde, ins Krankenhaus, eine Person ist nachweislich verstorben. Experten haben allerdings stets betont, dass bei der erwarteten hohen Zahl an Infizierten im Zuge der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante, dennoch eine große Zahl von Menschen gleichzeitig schwerer erkranken werde und im Krankenhaus behandelt werden müsse.
So warnte RKI-Chef Lothar Wieler am Mittwoch vor einer Überlastung des Gesundheitssystems und einer Beeinträchtigung kritischer Versorgungsstrukturen, sollte die Omikron-Welle nicht mit strikten Maßnahmen gebremst werden können. "Der Trend ist glasklar: Bei einer Verdopplungszeit von etwa drei Tagen könnte die neue Variante in den nächsten ein, zwei, spätestens drei Wochen bereits die Mehrzahl aller Infektionsfälle in unserem Land ausmachen."
Die weiteren Corona-News des Tages:
Frankreich registriert Rekordwert an Corona-Neuinfektionen
23:25 Uhr: Frankreich hat mit 91.608 Neuansteckungen an einem Tag einen Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie verzeichnet. Das teilte die Gesundheitsbehörde am Donnerstag mit. Kurz zuvor hatte Gesundheitsminister Olivier Véran mit Blick auf einen noch leicht niedrigeren Wert von den schlimmsten gemeldeten Daten in der Corona-Krise gesprochen. Die Zahl der positiven Fälle steige rasant an, die Omikron-Variante sei stark im Umlauf.
Auch der Inzidenzwert kletterte in Frankreich in den vergangenen Wochen immer weiter nach oben. Zuletzt steckten sich landesweit auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Woche etwa 565 Menschen an. Deutschland stuft Frankreich aktuell als Hochrisikogebiet ein.
Frankreichs Regierung will angesichts der drastisch steigenden Zahlen die Zugangsregeln für die Gastronomie und Kulturbetriebe ändern. Zurzeit gilt dort sowie an zahlreichen weiteren Orten 3G. Künftig soll ein negativer Test nicht mehr ausreichen. Ein entsprechendes Gesetz will die Regierung in einer Sondersitzung am Montag auf den Weg bringen, es soll Mitte Januar verabschiedet werden.
Schweiz: Tausende Impfzertifikate in Kanton St. Gallen gefälscht
23:03 Uhr: Im Schweizer Kanton St. Gallen sind mehr als 8.000 gefälschte Covid-Impfzertifikate ausgestellt worden. Gegen eine Gruppe von Mitarbeitern in privaten Corona-Testzentren wird wegen Urkundenfälschung ermittelt, wie der an den Bodensee grenzende Kanton am Donnerstag mitteilte. Durch ihre Tätigkeit hatten die Verdächtigen Zugang zum nationalen System für die Ausstellung von Corona-Zertifikaten.
Den mutmaßlichen Tätern drohen bis zu fünf Jahre Haft oder Geldstrafen. Auch die Personen, die hohe Beträge für die falschen Impfnachweise bezahlten, müssen laut der Kantonsverwaltung mit Verurteilungen zu Freiheits- oder Geldstrafen rechnen. Die illegalen Zertifikate wurden annulliert.
Mit einer Impfquote von rund 61 Prozent der Bevölkerung gehört St. Gallen zu den Schlusslichtern unter den Schweizer Kantonen. Insgesamt liegt die Impfquote im Alpenland bei fast 67 Prozent.
Tschechien verschärft Einreisebestimmungen ab Montag
22:04 Uhr: Tschechien verschärft ab Montag die Einreisebestimmungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Auch geimpfte oder genesene Erwachsene, die aus Deutschland oder anderen EU-Ländern einreisen wollen, brauchen dann vor dem Grenzübertritt einen negativen PCR-Test, wie das Gesundheitsministerium in Prag am Donnerstag bekannt gab. Nur wer bereits eine Booster-Impfung bekommen hat, bleibt ebenso wie ungeimpfte Kinder unter zwölf Jahren von der Testpflicht befreit. Jugendlichen bis 18 Jahren genügt weiterhin die zweite Impfung.
Die Testpflicht für Erwachsene ohne dritte Impfung gilt unabhängig vom Herkunftsland. Deutschland gehörte schon bisher nicht zu den Ländern mit besonders geringem Infektionsrisiko, aus denen eine Einreise ohne PCR-Test auch für Ungeimpfte möglich war. Schon am Mittwoch hatte die neue tschechische Regierung beschlossen, den in der Nacht auf 26. Dezember auslaufenden Notstand nicht zu verlängern. Damit fallen ab Sonntag einige Ausgangsbeschränkungen weg.
Italien: Rekord bei Corona-Neuinfektionen - Regierung verschärft Regeln
21:25 Uhr: In Italien haben die Gesundheitsbehörden mit rund 44.600 Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchstwert seit Pandemie-Beginn verzeichnet. Knapp 170 Menschen starben mit dem Virus, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums am Donnerstag hervorging. Zuletzt hatten die Behörden am 13. November 2020 mit knapp 41.000 den höchsten Wert bei den Neuinfektionen registriert.
Die Regierung hat die Regelungen weiter verschärft. Ab dem 1. Februar 2022 sei der Impfnachweis nur noch sechs statt wie bisher neun Monate gültig, teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Donnerstag in Rom nach einer Ministerratssitzung mit. Der Nachweis ist wichtig für den Zugang zu Verkehrsmitteln oder der Arbeit. Die Auffrischungsimpfung könne außerdem nach vier statt wie bisher fünf Monaten verabreicht werden.
Landesweit müssen die Menschen Speranza zufolge im Freien Masken tragen. In öffentlichen Verkehrsmitteln gelte zudem eine FFP-2-Masken-Pflicht, ebenso wie in Kinos, Theatern und Fußballstadien. Dort ist außerdem der Verzehr von Getränken und Speisen untersagt. In Museen und Ausstellungen führt Italien die 2G-Regel ein. Nur noch Geimpfte oder Genesene erhalten dort Zutritt. Bis zum 31. Januar 2022 sind außerdem Feste im Freien untersagt. Diskotheken, die bislang in Italien wieder offen waren, müssen schließen.
Neu ist auch die Regelung für den Zutritt zu Alten- und Pflegeheimen. Dafür müssen die Leute geboostert sein oder zusätzlich zur doppelten Impfung oder dem Genesungsnachweis einen negativen Test machen. Speranza kündigte an, dass die Kontrollen an den Grenzen, vor allem an den Flughäfen, ausgeweitet werden sollen. Italien verlangt für die Einreise aus dem EU-Ausland von allen Reisenden einen negativen Test.
Neuer Hochststand in Großbritannien: Fast 120.000 Neuinfektionen an einem Tag
20:28 Uhr: Die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante hat in Großbritannien die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut auf einen Höchststand ansteigen lassen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 119.789 neue Fälle gemeldet, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten. Das sind nochmals deutlich mehr als am Vortag, als erstmals die Schwelle von 100.000 Fällen binnen eines Tages überschritten wurde.
Die britische Statistikbehörde, die regelmäßig Tests in einer zufällig ausgewählten, repräsentativen Stichprobe durchführt, schätzt, dass allein in der Woche bis zum 16. Dezember in England mehr als 1,2 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert waren - das entspricht einer von 45 Personen. In der laufenden Woche dürfte dieser Wert noch höher liegen.
Auch im Gesundheitssystem macht sich Omikron bereits deutlich bemerkbar: Die Krankheitstage von medizinischen Beschäftigten im Zusammenhang mit COVID-19 stieg im Wochenvergleich zuletzt um 38 Prozent an, wie der "Guardian" unter Berufung auf Zahlen des Gesundheitsdienstes berichtete. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass sich dieser Trend weiter verstärkt.
In England und Schottland ist die hochansteckende Omikron-Variante bereits dominant. Insgesamt sind im Vereinigten Königreich aktuell knapp 91.000 Omikron-Fälle bestätigt, allerdings geht man von einer hohen Dunkelziffer aus.
Drosten: Omikron schreibt jetzt Regeln - Größte Sorge China
19:00 Uhr: Der Virologe
Auf die Frage, ob es in Deutschland einen Lockdown brauche, sagte Drosten, es gelte abzuwarten, "ob und wie die jetzt geltenden und noch einmal nachgezogenen Maßnahmen wirken". Greifen die Kontaktbeschränkungen nicht so wie erhofft, könnte man nach Drostens Ansicht Beschränkungen in Betracht ziehen, bei denen nur bereits geboosterte Menschen Zugang haben - was er als "1G" bezeichnete. Zweifach Geimpfte seien zwar auch bei Omikron vor schweren Verläufen geschützt, "aber praktisch nicht gegen eine Infektion", sagte der Virologe. Auch die Virus-Weitergabe im Fall einer Ansteckung sei kaum reduziert. "Wer aber kürzlich geboostert ist, trägt wahrscheinlich weniger zur Weiterverbreitung bei und ist merklich gegen die Erkrankung geschützt. Bei Delta mögen 2G und 3G reichen, aber jetzt schreibt Omikron die Regeln."
Nach dem bisher bekannten Stand glaube er, dass die geltenden und nun noch nachgezogenen Kontaktmaßnahmen hierzulande den Zuwachs der Fallzahlen etwas langsamer ausfallen ließen als in anderen Ländern. "In Großbritannien und Südafrika sind die Zahlen auch deswegen so in die Höhe geschossen, weil keine Kontrollmaßnahmen mehr da waren." Etwa das Maskentragen scheine "besonders wirksam" zu sein. "Daher und weil die Leute auch im Privaten vorsichtig sind, sind wir in Deutschland schon besser aufgestellt."
Drosten warnt seit langem vor der großen Impflücke, gerade auch in der älteren Bevölkerung. "Wenn wir das Virus jetzt durchlaufen lassen, werden wir viele Tote haben und volle Intensivstationen. Davor darf man nicht die Augen verschließen, deshalb handelt ja auch die Politik", sagte er in dem Interview. Es sei noch unsicher, ob Omikron per se weniger schwer krank macht. "Neueste Studien aus Südafrika, England und Schottland stimmen darin überein, dass die Abschwächung des krank machenden Effekts zwar zu großen Teilen, aber eben nicht ausschließlich durch die zunehmende Immunität der Bevölkerung bedingt ist", sagte Drosten der Zeitung.
Merz: "Bevölkerung nicht in Angst und Schrecken versetzen"
17:30 Uhr: Der designierte CDU-Chef
Mit Blick auf befürchtete Belastungen der kritischen Infrastruktur wegen möglicher Personalknappheit durch Arbeitsausfälle wegen Corona oder Quarantäne sagte Merz, man müsse "die Frage eines systemischen Versagens" natürlich "ernsthaft prüfen".
"Aber wir wissen auch, dass wir gerade bei den Geimpften viel mildere Verläufe haben werden, selbst bei Durchbrüchen von Virusvarianten. Wir sollten die Bevölkerung jetzt nicht in Angst und Schrecken versetzen." Das Problem sei lösbar. "Und ich glaube, in einem Jahr werden wir sagen: Vieles, was manche Ende 2021 befürchtet haben, hat sich – Gott sei Dank – so nicht realisiert."
In der Diskussion über eine allgemeine Impfpflicht wies Merz auf Vorschläge hin, möglicherweise stufenweise vorzugehen und die einrichtungsbezogene Impfpflicht beispielsweise auf Polizei, Sicherheitskräfte oder Beschäftigte in Betrieben der sogenannten "kritischen Infrastruktur" auszuweiten. "Bei jeder staatlichen Impfanordnung muss man ja auch immer fragen, ob unser Staat das auch durchsetzen kann."
Spanien, Portugal und USA werden aus deutscher Sicht Corona-Hochrisikogebiete
17:04 Uhr: Die Bundesregierung stuft Spanien und Portugal wegen hoher Corona-Infektionszahlen von Samstag an als Hochrisikogebiete ein - wie auch die USA. Österreich wird dagegen nach sechs Wochen von der entsprechenden Risikoliste gestrichen, wie das Robert-Koch-Institut am Donnerstag bekannt gab.
Wer aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.
Die Einstufungen gelten wegen der Weihnachtstage bereits von diesem Samstag, 00:00 Uhr, an. Ebenfalls auf die Liste der Hochrisikogebiete werden Finnland, Zypern und Monaco aufgenommen. Von der Risikoliste gestrichen werden neben Österreich auch Belize, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Malaysia.
Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist automatisch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot.
Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.
In Spanien war die Zahl der Neuinfektionen jüngst wieder in die Höhe geschnellt. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 486 und damit wesentlich höher als in Deutschland. Viele Erkrankte weisen allerdings wegen der hohen Impfquote von 80 Prozent keine oder nur milde Symptome auf.
Die Regierung in Portugal hatte angesichts stark steigender Corona-Zahlen für Silvester geplante Einschränkungen des öffentlichen Lebens vorgezogen. Trotz einer hohen Impfquote von rund 90 Prozent ist die Sieben-Tage-Inzidenz in dem beliebten Urlaubsland auf 327 gestiegen.
In den USA ist die Omikron-Variante mittlerweile dominant - die Zahl der Neuinfektionen steigt an. Im Durchschnitt der vergangenen Tage verzeichneten die USA gut 149 000 Neuinfektionen pro Tag, was gegenüber der Vorwoche einem Anstieg von fast 25 Prozent entspricht.
Bericht: Omikron könnte schlimmstenfalls für 240.000 Infektionen pro Tag sorgen
16:37 Uhr: Im schlimmsten Fall könnte die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Deutschland laut Berechnungen von Experten wegen der Omikron-Variante im März bis auf etwa 160.000 bis 240.000 ansteigen. Das berichtete der "Spiegel" am Donnerstag vorab unter Berufung auf Modellrechnungen von Wissenschaftlern, die demnach auch dem Expertenrats der Bundesregierung als Grundlage dienten.
Den Ergebnissen der Forscher zufolge müsste in diesem Szenario theoretisch mit 8.000 Patienten gerechnet werden, die mit einer Corona-Infektion parallel auf einer Intensivstation lägen. Derzeit sind es etwa 4.400, also etwa halb so viele.
Dem Bericht zufolge handelt es sich dabei aber um das schlechteste Szenario. Sollte sich die Omikron-Welle als "relativ mild" herausstellen, "würden die Krankenhäuser gerade so klarkommen", schrieb das Magazin.
Verdacht auf Impfbetrug: Verdünnter Impfstoff und gefälschte Ausweise
16:14 Uhr: Zwei Ärztinnen aus Niederbayern stehen im Verdacht, in zahlreichen Fällen Impfbetrug begangen zu haben. Sie sollen bei Impfgegnern die Impfpässe gefälscht, anderen Patienten verdünnten Impfstoff verabreicht sowie nicht getätigte Impfungen abgerechnet haben, wie ein Sprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) sagte.
Zwei Praxen und mehrere Wohnungen seien durchsucht worden. Es gebe fünf Beschuldigte, darunter zwei Ärztinnen.
Konkret sollen die Ärztinnen bei Patienten, die sich nicht impfen lassen wollten, Etiketten von entsorgten Impfstoffdosen als Bestätigung in den gelben Impfpass geklebt haben. Anderen Patienten sollen sie ohne deren Wissen verdünnten Impfstoff verabreicht haben, so der ZKG-Sprecher.
Weiter sollen in einer noch unbekannten Anzahl von Fällen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) Impfungen vorgetäuscht und unberechtigterweise abgerechnet worden sein. Den Impfstoff sollen die Beschuldigten entsorgt haben.
Eine Privatperson habe die Behörden auf den möglichen Betrug aufmerksam gemacht. Gegen die Beschuldigten werde nun unter anderem wegen Betrugs, vorsätzlicher Körperverletzung und unrichtiger Bescheinigung von Schutzimpfungen ermittelt.
Das Landratsamt Passau hat nach eigenen Angaben knapp 1.000 Patienten für einen Antikörpertest angeschrieben, mehr als 300 hätten sich am Mittwoch testen lassen. Die Aktion dauerte am Donnerstag noch an.
Bei den Durchsuchungen stellten Beamte Dokumente sowie vorbereitete Spritzen sicher. Das Material wird laut ZKG nun untersucht.
Polizei schätzt Impfquote in den eigenen Reihen auf 70 Prozent
16:04 Uhr: Die sächsische Polizei schätzt die Impfquote in ihren eigenen Reihen auf etwa 70 Prozent. Aus Gründen des Datenschutzs sei keine personenbezogene Erfassung des Impfstatus möglich, teilte das Innenministerium am Donnerstag auf Anfrage in Dresden mit.
Bei der Kontrolle der 3-G-Regel am Arbeitsplatz werde lediglich erfasst, ob die notwendigen Voraussetzungen erfüllt sind. Aufgrund freiwilliger Angaben der Bediensteten und mit Blick auf die benötigten Schnelltests lasse sich die Impfquote aber gut abschätzen. "Durch den Polizeiärztlichen Dienst werden unkompliziert Impfungen für alle Bedienstete angeboten. Daneben setzen wir auf Aufklärung."
Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte am Donnerstag die Impfquoten bei der Polizei in den Bundesländern verglichen und den sächsischen Beamten eine niedrige Quote attestiert. Demnach sind in Nordrhein-Westfalen 96 Prozent mindestens zweifach gegen das Coronavirus geimpft. Das rheinland-pfälzische Innenministerium sprach in dem Beitrag von einer "weit überdurchschnittlichen Impfquote von über 90 Prozent." In Sachsen-Anhalt liegt sie laut Innenministerium bei rund 80 Prozent.
Die Zahl für Sachsen ist kaum überraschend, da der Freistaat auch bei der allgemeinen Impfquote bundesweit das Schlusslicht ist. Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge waren am Donnerstag genau 60 Prozent der Menschen im Freistaat zweimal geimpft, 27,9 Prozent hatten eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Lufthansa streicht wegen Omikron jeden zehnten Flug im Winter
15:28 Uhr: Der Lufthansa-Konzern streicht wegen der Ausbreitung der Corona-Variante Omikron sein Flugprogramm nach Weihnachten zusammen. "Ab Mitte Januar bis Februar sehen wir einen scharfen Abriss in den Buchungen. Im Winterflugplan müssen wir daher im Konzern 33 000 Flüge oder rund 10 Prozent streichen", sagte Konzernchef Carsten Spohr im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Vor allem fehlten Passagiere auf den Heimatmärkten der Lufthansa-Gruppe, also Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien, die aktuell besonders stark von der Pandemiewelle betroffen seien.
Der Vorstandsvorsitzende kritisierte in diesem Zusammenhang die EU-Regeln zu Start- und Landerechten, den sogenannten Slots. Lufthansa hätte noch deutlich mehr Flüge im Januar gestrichen. "Aber wir müssen im Winter 18 000 zusätzliche, unnötige Flüge durchführen, nur um unsere Start-und-Lande-Rechte zu sichern." Das schade dem Klima und sei exakt das Gegenteil von dem, was die EU-Kommission mit ihrem Programm "Fit for 55" erreichen wolle.
Spohr erwartet für das zweite Quartal ein Ende der Kurzarbeit bei Lufthansa. Sie werde durch andere Lösungen wie etwa verstärkte Teilzeit ersetzt. Im kommenden Jahr wolle die Lufthansa im Konzern wieder einen Gewinn erzielen. 2021 werde sich der Verlust im Vergleich zu 2020 halbieren.
Patientenschützer rät zu Corona-Selbsttest vor Weihnachtsbesuch
15:05 Uhr: Kurz vor einem Weihnachtsbesuch sollten sich alle selbst auf das Coronavirus testen. Darauf hat Patientenschützer Eugen Brysch am Donnerstag hingewiesen. Es sei wichtig, den Selbsttest unmittelbar vor dem Treffen vorzunehmen, auf jeden Fall am Tag des geplanten Besuchs - und nicht am Vortag, betonte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz in Dortmund.
Das gelte besonders angesichts der ansteckenderen Coronavirus-Variante Omikron. "Wir müssen mit dem Virus leben und zugleich das wichtige Fest der Familien pflegen", sagte Brysch. Dafür sei der Schnelltest ein sinnvoller Baustein. Von Treffen in größeren Gruppen sei abzuraten. "Man kann sich auch in Etappen Zeit nehmen für die Familie."
Erster Todesfall nach Infektion mit Omikron in Deutschland erfasst
In Deutschland hat das Robert-Koch-Institut (RKI) den ersten Todesfall nach einer Corona-Infektion mit der Omikron-Variante erfasst. Das geht aus der täglich vom RKI veröffentlichten Übersichtsdaten zu Omikron-Fällen in Deutschland hervor.
Ob es sich bei der verstorbenen Person um einen Mann oder eine Frau gehandelt hat, lässt sich anhand der RKI-Übersicht nicht sagen. Auch das Alter der Person wird darin nicht genau angegeben, die Person war aber zwischen 60 und 79 alt.
Von 48 Fällen gab es die Information, dass sie ins Krankenhaus aufgenommen wurden. Bei 54 lagen Angaben vor, dass es sich um Reinfektion handelt - also eine Ansteckung trotz früherer Corona-Infektion.
Nach Angaben des Instituts sind in Deutschland bisher 3.198 Corona-Infektionen auf die erstmals in Südafrika entdeckte Virusvariante zurückzuführen gewesen. Am Vortag waren es 810 Fälle weniger gewesen. Das entspricht einer Steigerung von 25 Prozent.
Die Angaben beziehen sich laut RKI auf Nachweise mittels vollständiger Erbgutanalysen sowie auf labordiagnostischen Verdacht durch variantenspezifische PCR-Tests. In Deutschland wird nur ein kleiner Teil der positiven Probe auf Varianten hin untersucht.
Eine Grafik zur zeitlichen Entwicklung zeigt einen recht steilen Anstieg der wöchentlich gemeldeten Zahlen in Verbindung mit Omikron. Während für die Woche bis 21. November ein Fall ausgewiesen wird, sind es für vergangene Woche bereits über 1.800. Für die laufende Woche rechnet das RKI mit einer "hohen Anzahl an Neu- und Nachmeldungen".
In absoluten Zahlen entfallen laut RKI die meisten bisherigen Meldungen, die Omikron zugeordnet werden, auf Nordrhein-Westfalen mit mehr als 1.100. Es folgen Bayern mit knapp 600 und Hamburg mit rund 460. Aus anderen Bundesländern wie dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurden hingegen nur Einzelfälle berichtet. Angaben zur Häufigkeit von Tests auf Varianten je nach Land wurden nicht gemacht.
"Die Daten wurden nicht validiert und unterliegen damit noch möglichen Korrekturen und nachträglichen Änderungen", schreibt das RKI einschränkend. Eine Einschätzung der epidemiologischen Situation werde im Wochenbericht vorgenommen. Dieser erscheint donnerstagabends.
Omikron-Erlass: Polizei soll in NRW feste Teams bilden
14:05 Uhr: Die Polizeibehörden in Nordrhein-Westfalen sollen wegen der grassierenden Omikron-Variante bis spätestens zum Jahreswechsel ihre Dienstpläne umstellen und feste Schicht-Teams bilden. Eine "Durchmischung des Personals" solle möglichst vermieden werden, heißt es in einem neuen Erlass des Innenministeriums zur Corona-Pandemie.
Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur: "Wir in Nordrhein-Westfalen sind vorbereitet für den Fall, dass viele Polizisten krank werden könnten. Wir haben eine Impfquote von 96 Prozent, wir boostern, testen und wir strukturieren die Arbeit neu: weg von Poollösungen hin zu festen Dienstgruppen. So vermeiden wir zu viele Kontakte und sorgen dafür, dass die Polizei weiterhin voll einsatzfähig ist."
Ciesek sorgt sich um Motivation in der Pandemie-Bekämpfung
12:43 Uhr: Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek blickt mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2021 zurück - und sorgt sich um die Motivation, 2022 die Pandemie weiter zu bekämpfen. Man habe auf der einen Seite viele neue Erkenntnisse über das Virus gewonnen, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur: "Neben den monoklonalen Antikörpern stehen uns in den nächsten Wochen weitere neue antivirale Wirkstoffe zur Behandlung zur Verfügung." Trotzdem lief das Jahr schlechter als Ciesek an Weihnachten 2020 erwartet hätte.
"Die Medikamente sind hilfreich, aber ein Ersatz für eine Impfung sind sie nicht." Anfang 2021 war sie davon ausgegangen, dass der Beginn der Impfungen das Ende der Pandemie einläutet. "Ich hätte nicht gedacht, dass sich so viele Menschen nicht impfen lassen", sagt die Virologin heute. "Ich finde das sehr schade, weil wir mit dem Impfstoff ein gutes Tool in der Hand hätten, diese Pandemie zu beenden."
Außerdem habe man 2021 auf die neuen Infektionswellen zum Teil zu spät reagiert. Wenn man beim Gegensteuern zu lange warte, "dann laufen wir Gefahr, dass wir keine Instrumente mehr haben". Die Forderung, die Politik müsse einen langfristigen festen Plan entwerfen, wie man auf Dauer mit dem Virus leben könne, hält Ciesek für nicht zielführend: "Die Situation ist zu dynamisch. Man muss flexibel bleiben - das hat uns zuletzt die neue Variante Omikron gezeigt." Sich langfristig festzulegen, sei gefährlich.
Eine Lehre aus knapp zwei Jahren Pandemie müsse sein: "Man kann leider nichts versprechen und nichts ausschließen." Ob 2022 besser wird? "Mein Eindruck ist es, dass viele Menschen keine Motivation mehr haben, sich weiter mit der Pandemie zu beschäftigen." Ciesek erwartet "weiter eine sehr hohe Arbeitsbelastung", sowohl für die Forschung als auch in den Kliniken.
Sie hofft jedoch, dass sich die Aktivität des Erregers - trotz zunehmender Verbreitung der Omikron-Variante - im Frühjahr abschwächt. Allerdings rechnet sie im Herbst mit einer nächsten Welle, insbesondere, wenn es nicht gelingt, die bestehenden Impflücken bis dahin zu schließen. "Ich hoffe aber, dass wir diesmal besser darauf vorbereitet sind", sagte Ciesek.
Lauterbach macht Jecken wenig Hoffnung: Lieber "Sommer-Karneval"
11:13 Uhr: Bundesgesundheitsminister
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir den Karneval durchführen können. Und es ist auch kein guter Karneval", argumentierte Lauterbach und gab zu Bedenken: "Was ist das für ein Karneval, wo man versucht, fröhlich zu sein, wo es aber immer mit dem Risiko einhergeht, dass man sich selbst oder andere infiziert und dann möglicherweise mit einer schweren Krankheit rechnen muss?"
Vielen Krankheiten könne man nicht vorbeugen, aber: "Hier ist es doch eine Möglichkeit, die wir alle haben. Mir wäre tatsächlich ein Sommer-Karneval lieber, der dann unter sicheren Bedingungen stattfindet, als dass wir versuchen, uns jetzt hier durchzulavieren und gefährden uns. Ich glaube, das ist nicht richtig."
Innenraum-Karnevalsveranstaltungen, ob privat oder öffentlich, würde Lauterbach "auf jeden Fall, wenn immer möglich, absagen". Mit Blick auf die anrollende Welle der Coronavirus-Variante Omikron, die er spätestens zum Jahresbeginn erwartet, mahnte der Gesundheitsminister die Jecken zu besonderer Vorsicht. Mehr als zehn Personen dürften sich ohnehin nicht treffen. "Und je weniger Gruppentreffen es gibt, desto besser. Von daher ist der Innenraum-Karneval aus meiner Sicht leider in diesem Jahr nicht wirklich realistisch. Ich glaube nicht, dass wir in den nächsten Wochen zu anderen Bewertungen kommen."
Streeck: Jeder sollte sich auf positiven Corona-Test vorbereiten
11:02 Uhr: Nach Einschätzung des Bonner Virologen
"Allerdings sollten Infektionen, die bei Geimpften, Genesenen und gerade in den Sommermonaten auftreten, keine großen Probleme bereiten." Auch wenn man nicht jeden schweren Verlauf verhindern könne, sagte Streeck.
"Eine Infektion nach einer Impfung stellt die Immunantwort gegen das Virus auf eine noch breitere Basis", erklärte der Virologe. Das solle kein Aufruf dazu sein, sich zu infizieren. "Aber jeder muss sich darauf vorbereiten, in seinem Leben doch mal positiv auf Corona getestet zu werden."
Lauterbach rechnet mit großer Omikron-Welle zum Jahreswechsel
09:41 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet zum Jahreswechsel mit einer großen Welle der ansteckenderen Coronavirus-Variante Omikron auch in Deutschland. "Eine große, schnelle Welle haben wir noch nicht. Das wird sich ändern zum Jahreswechsel und in der ersten Januar-Woche", mahnte Lauterbach am Donnerstag bei WDR 2. In einigen europäischen Ländern wie in Großbritannien ist die Omikron-Variante bereits vorherrschend.
In der dreistündigen Sendung "Morgenmagazin" seines Heimatsenders beantwortete der 58 Jahre alte Kölner viele Fragen von Radio-Hörerinnen und Hörern rund um die Themen Corona und Impfen.
Lauterbach geht davon aus, dass es mit den derzeit forcierten Booster-Impfungen nicht getan sein wird. "Ich persönlich würde von einer vierten Impfung ausgehen", sagte er. Das sei aber noch nicht wissenschaftlich belegt.
"Was wir sicher wissen, ist, dass wir eine Booster-Impfung benötigen." Mit den Auffrischungsimpfungen könne man "70 bis 80 Prozent der symptomatischen Krankheitsfälle verhindern", betonte der Minister. "Später im Laufe des Jahres" sei wahrscheinlich eine vierte Impfung notwendig, die speziell auf die Omikron-Variante abgestimmt sei.
Die häufig gestellte Frage, ob künftig immer weitere Impfungen notwendig seien, könne er noch nicht seriös beantworten. "Das wird davon abhängen, wie lange die Booster-Impfung wirkt. Zur Impfroutine kann man noch nichts sagen", meinte Lauterbach.
Daher lasse sich auch nicht prognostizieren, wie es mit Corona in einem Jahr aussehe. "Das weiß niemand. Das wäre ein Blick in die Kristallkugel. Ich gehe aber davon aus, dass sich neue Varianten bilden werden. Ob sie gefährlicher werden, kann niemand sagen", so der Mediziner. Man müsse sich auf jeden Fall "Flexibilität" bewahren und die Maßnahmen ständig an die jeweiligen Entwicklungen und neuen medizinischen Erkenntnisse anpassen.
Lauterbach freut sich nun auf das Weihnachtsfest im Kreise der Familie. Die sei in letzter Zeit "viel zu kurz gekommen", räumte der Politiker angesichts des derzeit unermüdlichen Arbeitseinsatzes als Gesundheitsminister ein. Weder zu Weihnachten noch zu Silvester plane er eine große Feier: "Ich werde in ganz kleiner Runde feiern. Weniger als fünf Leute. Ich werde ein besinnliches Fest feiern und das rate ich auch allen", sagte er einen Tag vor Heiligabend.
RKI registriert 44.927 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 280,3
06:15 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 280,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der bundesweite Wert bei 306,4 gelegen, vor einer Woche bei 353,0 (Vormonat: 386,5).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 44.927 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.04 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 51.301 Ansteckungen. Die Zahl gemeldeter Infektionen geht seit rund drei Wochen zurück. Experten befürchten wegen der ansteckenderen Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 425 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 453 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.923.636 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI Dienstag mit 4,73 (Montag: ebenfalls 4,73) an. Die Zahl der Genesenen gab das Institut am Donnerstag mit 5.992.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 109.747.
Corona-Ausbruch in China: Lockdown für 13-Millionen-Stadt Xi'an
05:49 Uhr: Nach einigen Dutzend Corona-Infektionen im chinesischen Xi'an sind massive Ausgangssperren für die 13 Millionen Bewohner der Metropole verhängt worden. Seit Mitternacht dürfen sie ihre Wohnungen nicht mehr verlassen, Ausnahmen sind kaum erlaubt. Jede Familie kann ein Mitglied bestimmen, das alle zwei Tage einkaufen gehen darf, wie die Stadtregierung in ihrem Erlass mitteilte. Die Behörden meldeten am Donnerstag 63 lokale Infektionen. Der Ausbruch sei durch "importierte Fälle" ausgelöst worden, hieß es.
Ob es sich bei dem Virus um die neue Omikron-Variante handelt, wurde nicht mitgeteilt. Neben dem Lockdown in der Provinzhauptstadt von Shaanxi sollen auch millionenfache Corona-Tests dabei helfen, den Ausbruch einzudämmen. Infizierte und ihre engen Kontaktpersonen sollen ins Krankenhaus oder in Quarantäne gebracht, alle Übertragungswege unterbrochen werden. Schulen wurden geschlossen - ebenso Geschäfte, die nicht zwingend für die Versorgung notwendig sind. Auch Verkehrsverbindungen wurden weitgehend unterbrochen. Ein großer Teil der Flüge nach Xi'an wurde gestrichen.
Mit derart rigiden Maßnahmen hat China, das eine Null-COVID-Politik verfolgt, das Virus weitgehend in den Griff bekommen. Seit mehr als einem Jahr ist es um die Pandemielage in der Volksrepublik deutlich besser bestellt als in vielen anderen Ländern. Das tägliche Leben und die Wirtschaft haben sich längst normalisiert. Allerdings hat die ansteckendere Delta-Variante seit Herbst mehrere Ausbrüche verursacht. Und jetzt fürchten Verantwortliche die hochinfektiöse Omikron-Variante, die sich noch schneller ausbreitet. In sechs Wochen sollen in Peking die Olympischen Winterspiele beginnen.
5.000 Menschen auf Corona-Demo in München - Polizei: Beamte attackiert
03:57 Uhr: Etwa 5.000 Menschen haben am Mittwochabend in München gegen Corona-Maßnahmen demonstriert. Die Stimmung sei aggressiv gewesen, teils habe es gewaltsame Auswüchse gegeben, teilte die Polizei mit. Bei den Ausschreitungen soll demnach auch ein Medienvertreter angegriffen worden sein, den mutmaßlichen Täter nahm die Polizei fest. Insgesamt wurden elf Menschen festgenommen und 14 Straftaten zur Anzeige gebracht, darunter das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und gefährliche Körperverletzung gegen Vollstreckungsbeamte. Konkrete Angaben zu verletzten Einsatzkräften machte die Polizei auf Anfrage nicht. Wegen der Angriffe auf Polizisten seien Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt worden.
Nachdem Gegner der Corona-Maßnahmen eine angemeldete Demonstration im Vorfeld abgesagt hatten, wurde nach Angaben der Polizei in Messenger-Gruppen zu sogenannten Spaziergängen durch die Stadt aufgerufen. Letztlich habe sich ein Demonstrationszug gebildet, der in Richtung Innenstadt gezogen und von Ordnungskräften gestoppt worden sei. Die Protestierenden hätten Aufforderungen der Polizei ignoriert, hieß es. Später zerstreuten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, gegen 21.30 Uhr seien dann nur noch vereinzelt Gruppen in der Innenstadt unterwegs gewesen.
Eine Kundgebung von Gegnern der ursprünglich angemeldeten Demonstration verlief laut Polizei ohne Zwischenfälle. Die Gruppe aus rund 160 Menschen habe sich am frühen Abend aufgelöst.
"Nichts ist gut genug": Biden reagiert auf Mangel an Corona-Tests
03:24 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat Fehler bei der Beschaffung von Corona-Tests eingeräumt. Zwar glaube er nicht, dass es sich um schweres Versagen handele, sagte er dem Sender ABC zufolge am Mittwoch in einem Interview. Auf die Frage, warum Tests ausgerechnet an Weihnachten fehlten und nicht eher beschafft worden seien, antwortete er aber: "Man könnte argumentieren, dass wir es vor einem Jahr, vor sechs Monaten, vor zwei Monaten, vor einem Monat hätten wissen müssen." Biden hatte am Dienstag angekündigt, ab Januar würden eine halbe Milliarde kostenlose Selbsttests zur Verfügung stehen. Nun sagte der Demokrat, er wünschte, er hätte dies bereits vor zwei Monaten angeordnet.
Der ABC-Moderator sprach ihn auf die leeren Regale in Apotheken an und fragte, ob das gut genug sei. "Nein, nichts ist gut genug", entgegnete der Präsident. "Aber sehen Sie sich an, wo wir stehen. Letztes Weihnachten waren wir in einer Situation, in der wir deutlich weniger geimpfte Menschen hatten, die Notaufnahmen waren voll", so Biden. "Jetzt sind wir in einer Situation, in der 200 Millionen Menschen vollständig geimpft sind." Die Quote zweifach Geimpfter in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, liegt bei knapp 62 Prozent.
In den vergangenen Tagen hatte es vor Testzentren im ganzen Land lange Schlangen gegeben. Tests waren teilweise ausverkauft oder nur sehr teuer zu haben. Mittlerweile ist in den USA die Omikron-Variante dominant - die Zahl der Neuinfektionen steigt. Gleichzeitig wollen viele Menschen ihre Familien an Weihnachten besuchen und mit einem Corona-Test lieber auf Nummer sicher gehen.
SPD-Chef Klingbeil: Ausschließen einer Impfpflicht war Fehler
00:01 Uhr: Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat das Ausschließen einer Impfpflicht zu Beginn der Corona-Impfkampagne als Fehler bezeichnet. "Auch ich persönlich habe das getan", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Er habe geglaubt, dass sich sehr viel mehr Menschen impfen lassen würden, als es bis heute tatsächlich der Fall sei. "Ich habe deshalb immer sehr überzeugt gesagt, es wird keine Impfpflicht kommen. Das war ein Fehler. Aber ich finde es wichtig, dass Politik auch dazulernen darf." Definitive Aussagen nützten niemandem etwas: "Das schafft nur Enttäuschung, wenn Luftschlösser zerplatzen."
Klingbeil rief dazu auf, sich impfen und boostern zu lassen. Würde die Impfquote von derzeit 70 Prozent in Deutschland schlagartig auf 95 Prozent steigen, wäre die geplante Einführung einer Impfpflicht nicht nötig, sagte er. "Das sehe ich aktuell aber nicht." Er wolle nicht noch einmal einen solchen Winter erleben, "dass die Gesellschaft einen solch harten Rückschlag erlebt wie jetzt Weihnachten 2021".
Klingbeil sagte, er wisse, wie schwer es falle, sich im zweiten Jahr der Pandemie wieder einzuschränken. "Aber die neue Omikron-Variante wird uns jetzt alle noch mal stark fordern.". Auch Geimpfte müssten ihre Kontakte reduzieren - "das machen viele ja jetzt schon, auch wenn die neuen Regeln erst in ein paar Tagen gelten".
Bund und Länder hatten am Dienstag Kontaktbeschränkungen auf zehn Personen bei privaten Treffen erst für den 28. Dezember beschlossen. Einzelne Bundesländer ziehen das bereits um einige Tage vor.
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