• 22:09 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 13 000
  • 21:55 Uhr: ➤ Militär: Geiseln der Hamas waren zeitweise in Schifa-Krankenhaus
  • 21:52 Uhr: Israel: 64 Soldaten seit Beginn von Bodeneinsätzen in Gaza getötet
  • 21:03 Uhr: Macron ruft Netanjahu zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen auf
  • 20:00 Uhr: Israels Armee veröffentlicht Video zu Tunnel unter Schifa-Klinik

Mehr News zum Krieg in Nahost

➤ Militär: Geiseln der Hamas waren zeitweise in Schifa-Krankenhaus

  • 21:55 Uhr

Mehrere Geiseln der islamistischen Hamas waren nach israelischer Darstellung zeitweise in das Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen gebracht worden. Israels Armee veröffentlichte am Sonntagabend Aufnahmen von Überwachungskameras der Klinik, die einen entführten nepalesischen sowie einen thailändischen Staatsbürger in der Einrichtung am 7. Oktober zeigen sollen. "Diese Erkenntnisse beweisen, dass die Terrororganisation Hamas den Komplex des Schifa-Krankenhauses am Tag des Massakers als terroristische Infrastruktur nutzte", teilte die Armee mit.

Auf den Aufnahmen ist eine mutmaßliche Geisel zu sehen, wie sie auf einem Krankenhausbett mit einer sichtbaren Verletzung am Arm in ein Zimmer geschoben wird. Die zweite mutmaßliche Geisel wird von mehreren bewaffneten Männern durch die Gänge des medizinischen Zentrums gezerrt. Die Aufnahmen waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Aus Thailand und Nepal stand eine Reaktion aus.

Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen bei Angriffen im israelischen Grenzgebiet rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Nach Angaben des Außenministeriums in Thailand sind 25 thailändische Staatsbürger unter den Entführten. Die Zahl der entführten Nepalesen wurde zuletzt von der israelischen Regierung mit fünf angegeben. Insgesamt wurden demnach Bürger aus 26 Ländern entführt, darunter auch Deutschland.

Israels Armee hatte vor wenigen Tagen die Leichen von zwei israelischen Geiseln im Gazastreifen geborgen. Sie waren laut Militärsprecher Daniel Hagari in unterschiedlichen Gebäuden in der Nähe des Schifa-Komplexes gefunden worden.

Bei einer der beiden handelte es sich um eine 19-jährige Soldatin. Nach Angaben Hagaris soll sie, anders als von der Hamas behauptet, nicht bei einem israelischen Angriff getötet worden sein. Geheimdienstinformationen belegten, dass die 19-Jährige "innerhalb des Schifa-Krankenhauses von einem Hamas-Terroristen ermordet" wurde, sagte Hagari, ohne näher darauf einzugehen. Laut einem Pathologiebericht soll sie bei dem israelischen Angriff "nicht lebensgefährlich" verletzt worden sein. Auch diese Angaben waren zunächst nicht zu überprüfen. (dpa)

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Machtverhältnisse in Nahost: Verbündete USA/Israel, Verbündete Iran © dpa-infografik GmbH

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 19. November:

Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 13.000

  • 22:09 Uhr

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der islamistischen Hamas auf mehr als 13.000 gestiegen. Mehr als 30.000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Regierungspressestelle in Gaza am Sonntagabend mit. Tausende Menschen würden weiter vermisst. Diese Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen veröffentlichte zuletzt kein tägliches Update der Opferzahlen mehr. Als Gründe führten Beobachter die israelischen Angriffe, den zunehmenden Zusammenbruch des Gesundheitswesens und das Vorgehen der israelischen Truppen im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens an. Zuletzt hatte die Pressestelle der Hamas von rund 12.300 Toten gesprochen.

Es handelt sich den Angaben nach um die mit Abstand höchste Zahl getöteter Palästinenser während eines Kriegs in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind mehr als 1.200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 859 Zivilisten. (dpa)

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Israel: 64 Soldaten seit Beginn von Bodeneinsätzen in Gaza getötet

  • 21:52 Uhr

Seit Beginn der Bodeneinsätze Israels im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach Militärangaben 64 Soldaten getötet worden. Seit dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet seien es insgesamt 385 getötete israelische Soldatinnen und Soldaten, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Diese Zahl beinhaltet auch Soldaten, die an der Grenze zum Libanon ums Leben kamen.

Zum Vergleich: Während des 50-tägigen Gaza-Kriegs 2014 waren auf israelischer Seite 66 Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden. Während des damaligen Konflikts wurden nach UN-Angaben 2251 Palästinenser getötet. (dpa)

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Macron ruft Netanjahu zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen auf

  • 21:03 Uhr

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen ermahnt. Macron habe Netanjahu an die absolute Notwendigkeit erinnert, zwischen Terroristen und der Bevölkerung zu unterscheiden, teilte der Élyséepalast in Paris am Sonntagabend im Anschluss an das Gespräch mit. Es habe zu viele zivile Verluste im Zusammenhang mit den laufenden militärischen Operationen im Gazastreifen gegeben.

Nach Élysée-Angaben wies Macron zudem auf die Notwendigkeit hin, eine sofortige Feuerpause einzurichten, die zu einem Waffenstillstand führen sollte. Auch habe Macron seine Besorgnis angesichts steigender Gewalt gegen palästinensische Zivilisten im Westjordanland zum Ausdruck gebracht. Er habe darauf beharrt, dass alles Notwendige getan werden müsse, um der Ausweitung der Gewalt vorzubeugen. Im Bezug auf die weitere Region habe Macron betont, der Iran und seine verbundenen Kräfte, insbesondere die Hisbollah, sollten sich von dem Konflikt fernhalten.

Macron telefonierte am Sonntag ebenso mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas. Er habe Abbas an die Notwendigkeit erinnert, dass die palästinensischen Behörden und die Länder der Region den Terrorangriff der Hamas in Israel am 7. Oktober mit etwa 1200 Toten entschieden verurteilten. Abbas und Macron waren sich demnach einig, dass eine Wiederaufnahme politischer Gespräche notwendig sei. Demnach sprachen sie auch über die Rolle, die Frankreich dabei spielen könnte. (dpa)

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Israels Armee veröffentlicht Video zu Tunnel unter Schifa-Klinik

  • 20:00 Uhr

Israel hat weitere Details zu einem mutmaßlichen Tunnel der islamistischen Hamas unter dem Komplex des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen veröffentlicht. Der vor wenigen Tagen freigelegte Schacht führe zu einem Tunnel mit einer Länge von rund 55 Metern in einer Tiefe von 10 Metern, teilte die Armee am Sonntag mit. Dazu lieferte das Militär Aufnahmen von zwei Geräten, die den Tunnel von innen zeigen sollen. Am Ende des Tunnels befinde sich demnach eine "explosionssichere Tür". Was sich genau hinter der Tür befindet, war zunächst unklar. Die israelischen Truppen seien zudem damit beschäftigt, "die Route des Tunnels aufzudecken", hieß es vom Militär.

Der Tunneleingang war der Armee zufolge im Bereich des Schifa-Krankenhauses unter einem Fahrzeug freigelegt worden. Die Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen.

Israelische Soldaten sind trotz internationaler Kritik seit Tagen in und um die größte Klinik des Gazastreifens im Einsatz. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, das Krankenhaus für "terroristische Zwecke" zu missbrauchen und unter den Gebäuden eine "Kommandozentrale" zu betreiben. Die Hamas bestreitet dies.

Nach Angaben der Armee wurden in den vergangenen Tagen "mehr als 100 Terroristen" im Gazastreifen festgenommen. Darunter seien auch "verantwortliche Personen, die die Standorte von unterirdischen Tunneln, Lagerstätten und Waffen" preisgegeben haben sollen. Auch diese Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. (dpa)

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Irischer Regierungschef wirft anderen Staaten Doppelmoral vor

  • 19:32 Uhr

Irlands Regierungschef Leo Varadkar hat anderen Staaten angesichts der Eskalation im Nahen Osten eine Doppelmoral vorgeworfen. In einem Interview mit dem irischen Rundfunksender RTÉ erwähnte er die EU und andere westliche Staaten. "Es wird als Doppelmoral wahrgenommen, dass die absolute Ablehnung dessen, was (Wladimir) Putin in der Ukraine getan hat, nicht mit einer ähnlichen Reaktion in Bezug auf Israel einhergeht", sagte Varadkar am Sonntag.

Irlands Regierung hatte bereits kurz nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas gewarnt, dass Israel bei seiner Reaktion im Gazastreifen nicht zu weit gehen dürfe, weil es sonst Gefahr laufe, die Unterstützung anderer Staaten zu verlieren.

Varadkar setzt sich für einen Waffenstillstand ein. Irland habe früh die klare Position vertreten, dass Israel ein Recht auf Selbstverteidigung habe, sagte Varadkar. Israel habe aber nicht das Recht, humanitäres Recht zu brechen. Er habe zudem die Sorge, dass die Doppelmoral einiger Länder nun den Kampf der Ukraine untergrabe. Er und europäische Regierungschefs hätten hart gearbeitet, um aus dem globalen Süden Unterstützung für die Ukraine zu gewinnen. (dpa)

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Tanklaster mit fast 50.000 Litern Diesel erreichen Gazastreifen

  • 17:23 Uhr

Im Gazastreifen sind drei weitere Tankwagen mit insgesamt etwa 50 000 Litern Diesel eingetroffen. Das sagte der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes, Raed Abdel Nasser, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Mit den vorigen Lieferungen hätten damit bisher acht Tankwagen insgesamt 210 000 Treibstoff mit in das abgeriegelte Küstengebiet geliefert. Zudem seien am Sonntag etwa 300 Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausgereist.

Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung im Gazastreifen täglich rund 200 000 Liter Treibstoff nötig. Israel hatte am Freitag die Einfuhr von Diesel für humanitäre Zwecke genehmigt. (dpa)

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Berichte: Huthi-Rebellen entführen Tanker von israelischem Geschäftsmann

  • 16:40 Uhr

Die Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens Medienberichten zufolge ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen. Die Rebellen hätten an Bord des Autotransporters "Galaxy Leader" die Kontrolle übernommen, berichtete der Nachrichtensender Al-Hadath am Sonntag. An Bord sei eine 22-köpfige Besatzung. Eine Quelle für diese Angaben nannte Al-Hadath nicht.

Israelischen Medien zufolge soll das Frachtschiff von einem Unternehmen betrieben werden, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Die etwa 190 Meter lange "Galaxy Leader" wurde 2002 gebaut und fährt unter Flagge der Bahamas.

Ein Sprecher der israelischen Armee sprach von einem "sehr schwerwiegendem Vorfall mit globaler Reichweite". Der Frachter sei von der Türkei auf dem Weg nach Indien mit einer internationalen Crew an Bord gewesen. Israelische Staatsangehörige seien nicht an Bord. Er betonte, es handle sich um "kein israelisches Schiff".

Am Sonntag hatten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen mit Angriffen auf "sämtliche Schiffe" mit Bezug zu Israel gedroht. Ab sofort seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen, die im Besitz israelischer Unternehmen seien oder die von israelischen Firmen betrieben würden, teilte Sprecher Jahja Sari mit.

Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu machte den Iran direkt für den Angriff verantwortlich. "Wir verurteilen den iranischen Angriff auf ein internationales Schiff aufs Schärfste", teilte ein Sprecher mit. Auf dem Schiff sollen sich den Angaben nach 25 Besatzungsmitglieder befinden, darunter Menschen aus der Ukraine, Bulgarien und Mexiko sowie aus den Philippinen. "Dies ist ein weiterer Akt des iranischen Terrorismus". (dpa/lko)

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UN-Hochkommissar für Menschenrechte entsetzt über Gaza-Angriffe

  • 16:04 Uhr

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die Angriffe auf mehrere Schulen, in denen Zivilisten im Gazastreifen Zuflucht gesucht hatten, scharf kritisiert. Das humanitäre Völkerrecht verlange den Schutz von Zivilisten, betonte Türk am Sonntag in Genf. "Die schrecklichen Ereignisse der letzten 48 Stunden in Gaza sind unfassbar", teilte er mit.

Der Hochkommissar für Menschenrechte der UN, Volker Türk. © picture alliance/KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

In einem Video, das in einer der Schulen aufgenommen wurde, waren zahlreiche Tote und Verwundete sowie weitreichende Zerstörung zu sehen. Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) bestätigte den Angriff auf eine Schule, konnte aber nicht sagen, wie viele Menschen dort ums Leben gekommen waren. Türk äußerte sich auch zur Flucht von hunderten Menschen aus dem Schifa-Krankenhaus, die um ihr Leben fürchteten. Hunderttausende seien vertrieben und auf der Flucht.

Er kritisierte das israelische Militär, das Menschen in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens über Flugblätter aufrufe, in Schutzunterkünfte zu ziehen. Die gebe es aber nicht: "Nirgendwo im Gazastreifen ist es sicher", so Türk. "Unabhängig von solchen Warnungen hat Israel die Pflicht, Zivilisten zu schützen, wo immer sie sich aufhalten." (dpa)

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Außenminister muslimischer Staaten und Palästinensischer Autonomiebehörde reisen nach China

  • 15:21 Uhr

Vor dem Hintergrund des Nahostkrieges werden nach chinesischen Angaben Spitzenvertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde und vier muslimisch geprägter Länder in der kommenden Woche zu einem Besuch in China erwartet. Peking werde sich bei den für Montag und Dienstag geplanten Treffen mit den Außenministern der im Westjordanland regierenden Palästinensischen Autonomiebehörde, Saudi-Arabiens, Jordaniens, Ägyptens und Indonesiens sowie dem Generalsekretär der Organisation für Islamische Zusammenarbeit austauschen, erklärte am Sonntag die Außenministeriumssprecherin Mao Ning.

Ziel sei es sich "abzustimmen, um eine Deeskalation des aktuellen palästinensisch-israelischen Konflikts, den Schutz der Zivilbevölkerung und eine gerechte Lösung der palästinensischen Frage zu fördern". (afp)

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Israels Präsident warnt vor weltweitem Anstieg von Antisemitismus

  • 14:58 Uhr

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog sieht seit dem 7. Oktober einen "erschreckenden Anstieg von Antisemitismus auf der ganzen Welt". Er nannte in einer speziellen Botschaft an jüdische Gemeinden in aller Welt am Sonntag Vorfälle in Frankreich, Großbritannien und den USA. Diese zeigten "eine enge Verbindung zwischen Antisemitismus und antiisraelischen Ansichten", sagte er.

Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppierungen hatten am 7. Oktober bei Massakern im israelischen Grenzgebiet rund 1200 Menschen getötet. "Das Hamas-Massaker im Süden Israels hat uns gezwungen, uns einer Art von Bösem entgegenzustellen, das in der modernen Welt nicht mehr existieren sollte", sagte Herzog. "Wir müssen sehr klar sein: Dies ist nicht nur ein Krieg zwischen Israel und der Hamas." Es sei vielmehr "der Kampf der gesamten zivilisierten Welt". Israel sei "entschlossen, sich diesem Bösen zu widersetzen". (dpa)

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Weiter Beschuss an der der Grenze zwischen Libanon und Israel

  • 14:33 Uhr

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon ist es am Sonntag erneut zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Die Hisbollah teilte mit, sie habe mehrere Ziele in der Grenzregion beschossen und den Kibbutz Hanita auf israelischer Seite "direkt getroffen". Die Hisbollah habe auch einen Ort mit Raketen und Artilleriegranaten angegriffen und eine "Versammlung feindlicher Personen und Fahrzeuge", erklärte die Miliz.

Israels Armee teilte mit, sie habe mehrere "verdächtige Luftziele" angegriffen, die aus dem Libanon in Richtung Israel geflogen seien. Eines davon sei erfolgreich abgefangen worden. Zudem habe es weitere Angriffe aus dem Libanon gegeben, auf die Israel mit Beschuss reagiert habe. Berichte über Verletzte gab es nicht. (dpa)

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Völkerrechtler Herdegen verteidigt Israels Vorgehen im Gazastreifen

  • 13:53 Uhr

Der Bonner Völkerrechtler Matthias Herdegen hat Israel gegen internationale Kritik in Schutz genommen. Trotz der vielen zivilen Opfer auf palästinensischer Seite sei das viel kritisierte Vorgehen der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen juristisch gerechtfertigt, sagte Herdgen, der Mitglied der CDU ist, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Sonntag). "Israel muss es nicht hinnehmen, dass die Hamas sich dauerhaft auf verbotene Weise hinter wehrlosen Zivilisten verschanzt."

"Das Völkerrecht zwingt den Angegriffenen nicht dazu, seine Kampfhandlungen so zu beschränken, dass die Zahl der Opfer beim Angreifer nicht die Zahl der Getöteten im eigenen Land übersteigt", führte Herdegen aus. "Eine solche Schranke würde das Recht auf Selbstverteidigung gerade gegenüber solchen Konfliktparteien aushöhlen, die Opfer unter der eigenen Bevölkerung zum Mittel ihres Kampfes machen."

Der Experte warf im Gegenzug der militantislamistischen Palästinenserorganisation Hamas gravierende Verstöße vor, indem sie Waffenlager unter Kliniken, Wohnhäusern und Schulen eingerichtete habe. "Schon in dieser Form der Vorbereitung auf einen Konflikt liegt ein eklatanter Verstoß gegen Regelungen des humanitärem Völkerrechts." Auch ein Krankenhaus verliere in diesem Fall seinen absoluten völkerrechtlichen Schutz.

Das Vorgehen der israelischen Armee und in den vergangenen Tagen vor allem die Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza hatten international Kritik hervorgerufen. Israel vermutet das Hauptquartier der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas in Tunneln unter dem Krankenhauskomplex. (dpa)

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Klinik: 47 Tote bei Angriffen in Chan Junis im südlichen Gazastreifen

  • 12:58 Uhr

Bei israelischen Angriffen in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben einer Klinik seit Samstag mindestens 47 Menschen getötet worden. Dies ging aus einer am Sonntag veröffentlichten Statistik des Nasser-Krankenhauses hervor. Ein Fotograf berichtete der Deutschen Presse-Agentur, in der Klinik seien viele Leichensäcke aufgereiht gewesen. Ein Bild zeigte, wie ein Vater den Leichnam seines kleinen Sohnes im Arm hielt. Die israelische Armee veröffentlichte bisher keine Mitteilung zu den Berichten über Angriffe im Süden des Gazastreifens.

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte am Samstag angekündigt, die Angriffe im Gazastreifen würden in Kürze auf den Süden ausgeweitet. Das Militär ruft die Einwohner des Nordens seit mehr als einem Monat dazu auf, in eine Zone im Süden zu fliehen, die westlich von Chan Junis am Mittelmeer liegt. Zuletzt wurden erstmals auch Einwohner von Chan Junis zur Flucht aufgerufen.

Israel geht nach Medienberichten davon aus, dass die Hamas-Führer Jihia al-Sinwar und Mohammed Deif sich in Chan Junis aufhalten. Sie gelten als Hauptverantwortliche für das verheerende Massaker am 7. Oktober in Israel mit rund 1200 Toten.

Der ehemalige israelische Ministerpräsident Ehud Olmert sagte dem Nachrichtensender Euronews, in Chan Junis liege "das eigentliche Hauptquartier der Hamas". Die Führung verstecke sich dort. "Sie haben Bunker, sie haben Kommandopositionen, sie haben Abschussrampen." Olmert sprach sich dafür aus, direkt nach dem Krieg Verhandlungen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde über eine Zwei-Staaten-Lösung aufzunehmen. Gaza müsse Teil eines palästinensischen Staates werden. Sein Amtsnachfolger Benjamin Netanjahu lehnt dies jedoch ab. Netanjahu sagte am Samstagabend, in ihrer gegenwärtigen Form sei die Autonomiebehörde nicht in der Lage, die Kontrolle im Gazastreifen zu übernehmen. (dpa)

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Hamas-Behörden melden Evakuierung von 31 Frühgeborenen aus Al-Schifa-Klinik

  • 12:13 Uhr

Aus der Al-Schifa-Klinik in Gaza sind nach Angaben der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 31 Frühgeborene evakuiert worden. Die Babys würden von "drei Ärzten und zwei Krankenschwestern" begleitet, sagte der Generaldirektor für die Krankenhäuser im Gazastreifen, Mohammed Zakut, der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag. Es seien "Vorbereitungen im Gange", um die Frühchen über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten zu bringen. (afp)

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Katar sieht nur noch "geringfügige" Hindernisse vor Deal zu Geisel-Freilassung

  • 11:55 Uhr

Bei den Verhandlungen über die Freilassung der von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln stehen nach Angaben der katarischen Regierung nur noch "geringfügige" Hindernisse einem Abkommen im Weg. Die jetzt noch verbliebenen Fragen seien eher "logistischer und praktischer" Natur, sagte Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Sonntag bei einer Pressekonferenz mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Doha. Einen Zeitplan nannte Al Thani nicht.

Nach einigen "Aufs und Abs" in den Gesprächen sei er nun "zuversichtlicher, dass wir ziemlich nahe vor einer Übereinkunft sind, die die Leute sicher nach Hause zurück bringen kann", sagte der katarische Ministerpräsident.

Bereits in der Nacht zum Sonntag hatte der israelische Sender T12 berichtet, dass die islamistische Terrororganisation Hamas ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Freilassung von 87 Geiseln signalisiert habe. Laut der israelischen Armee hält die Hamas noch 236 Geiseln gefangen.

Katar hat einen guten Draht zur Hamas, da das Land die Terrororganisation finanziell unterstützt. Schon bei der Freilassung von zwei Amerikanerinnen zwei Wochen nach der Geiselnahme hatte der Golfstaat vermittelt. (afp/lko)

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UN: Tausende fliehen vom Norden in den Süden des Gazastreifens

  • 10:54 Uhr

Im Laufe des Samstags sind nach UN-Angaben etwa 10 000 Menschen aus dem Norden des Gazastreifens Richtung Süden geflüchtet. Die Zahl beruht auf Schätzungen von UN-Beobachtern vor Ort, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am frühen Sonntag. Darunter seien auch unbegleitete Minderjährige gewesen.

Die Menschen folgten dem Aufruf der israelischen Streitkräfte, die seit Wochen verlangen, dass Zivilisten den Nordteil des abgeriegelten Küstengebiets verlassen. Israel zufolge unterhält die islamistische Hamas im Norden in Krankenhäusern, Schulen und Wohnhäusern Kommandozentralen und Abschussbasen für Raketen.

Nach Angaben von OCHA berichteten Geflüchtete, sie hätten durch israelische Checkpoints mit Maschinen zur Gesichtserkennung gehen müssen. Israel fürchtet offenbar, dass sich bekannte Terroristen unter den Flüchtenden befinden. Einige Menschen wurden dort nach unbestätigten Berichten festgenommen.

Das israelische Militär rief die Menschen im Norden zuletzt täglich zur Evakuierung in den Süden entlang einer bestimmten Straße auf. Satellitenbilder zeigten dort erst vor wenigen Tagen eine große Menschenmenge bei der Flucht in den Süden. (dpa)

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Israel meldet 59 Soldaten seit Beginn von Bodeneinsätzen in Gaza

  • 10:28 Uhr

Seit Beginn der Bodeneinsätze Israels im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach Militärangaben 59 Soldaten getötet worden. Seit dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet seien es insgesamt 380 getötete israelische Soldatinnen und Soldaten, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Diese Zahl beinhaltet auch Soldaten, die an der Grenze zum Libanon ums Leben kamen.

Zum Vergleich: Während des 50-tägigen Gaza-Kriegs 2014 waren auf israelischer Seite 66 Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden. Während des damaligen Konflikts wurden nach UN-Angaben 2251 Palästinenser getötet. (dpa)

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Israelisches Fernsehen berichtet über Details möglicher Geisel-Deals

  • 9:32 Uhr

Das israelische Fernsehen hat in der Nacht zu Sonntag Details einer möglichen Vereinbarung zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen veröffentlicht. Demnach soll die islamistische Terrororganisation Hamas grundsätzliche Bereitschaft zur Freilassung von 87 Geiseln signalisiert haben, berichtete der Sender N12. Darunter seien 53 Frauen, Kinder und Jugendliche sowie 34 Ausländer. Im Gegenzug müsse Israel sich zu fünf Tagen Kampfpause im Gazastreifen sowie zur Freilassung von weiblichen palästinensischen Häftlingen, Minderjährigen in israelischen Gefängnissen und sogenannten Sicherheitshäftlingen verpflichten. Außerdem verlange die Hamas die Einfuhr von mehr Treibstoff in den Küstenstreifen.

Der Sender berichtete gleichzeitig, es sei noch unklar, ob der Deal vorangehen werde. Ein Problem sei, dass es zuletzt kaum noch Kontakt mit dem Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, gegeben habe. Er habe noch keine klare abschließende Antwort über die Vermittler in Katar übermittelt, hieß es. Israel geht davon aus, dass al-Sinwar sich seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober in unterirdischen Verstecken aufhält. Zuletzt wurde er in seinem Geburtsort Chan Junis im Süden des Küstenstreifens vermutet. Die Kommunikation erfolgt dem TV-Sender zufolge über mehrere Vermittler.

Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen bei Massakern und Angriffen im israelischen Grenzgebiet rund 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Vier wurden später freigelassen und eine befreit. Zudem wurden in Gaza die Leichen zweier israelischer Frauen von israelischen Soldaten geborgen. Wie viele von den anderen noch am Leben sind, ist unklar. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari nannte am Samstagabend die Zahl von 236 Geiseln. (dpa)

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WHO: Lage in Al-Schifa-Krankenhaus auch nach weitgehender Räumung dramatisch

  • 9:01 Uhr

Auch nach der weitgehenden Räumung des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über dramatische Zustände in der Klinik berichtet. Nach einem einstündigen Besuch von WHO-Personal im größten Krankenhaus des Gazastreifens erklärte die Organisation am Sonntag, dieses sei eine "Todeszone", die Lage dort "verzweifelt". Unterdessen dementierte die US-Regierung einen Bericht über eine angeblich bevorstehende Einigung auf eine mehrtägige Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

Für das Al-Schifa-Krankenhaus erarbeiteten die WHO und ihre Partnerorganisationen zügig Pläne für die sofortige Evakuierung der verbleibenden Patienten, des Personals und ihrer Familien", schrieb die WHO. Es fehlten dort Wasser, elektrischer Strom, Medikamente und medizinische Ausrüstung sowie Lebensmittel.

291 Patienten und 25 medizinische Mitarbeiter befänden sich derzeit noch im Al-Schifa-Krankenhaus, hieß es in einem Bericht der WHO. Darunter seien 32 Kleinkinder in kritischem Zustand, 22 Dialyse-Patienten sowie zwei Menschen in Intensivbehandlung.

Die WHO erklärte weiter, in den kommenden Tagen würden mehrere Evakuierungseinsätze organisiert, um die verbleibenden Patienten rasch ins Nasser-Krankenhaus und das Europäische Krankenhaus im Gazastreifen zu evakuieren, obwohl diese bereits überfüllt seien. (afp)

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Weißes Haus dementiert Bericht zu Feuerpause zwischen Israel und Hamas

  • 8:45 Uhr

Die US-Regierung hat in der Nacht auf Sonntag einen Bericht der "Washington Post" über eine vorläufige Einigung auf eine Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas dementiert. "Wir haben noch keine Einigung erzielt, aber wir arbeiten weiter hart daran, eine Einigung zu erzielen", erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, Adrienne Watson, auf X (vormals Twitter).

Die "Washington Post" hatte zuvor über eine unter Vermittlung der USA zustande gekommene Vereinbarung berichtet, welche eine fünftägige Feuerpause im Gegenzug für die Befreiung von Geiseln vorsehe. Die Zeitung hatte sich auf mit den Verhandlungen vertraute Kreise berufen - und über ein detailliertes, sechsseitiges Abkommen geschrieben. Das Weiße Haus reagierte jedoch rasch mit einem Dementi.

Wenige Stunden zuvor hatte der Nahost-Berater von US-Präsident Joe Biden, Brett McGurk, eine mögliche "bedeutsame Pause" im Krieg zwischen Israel und der Hamas an die Freilassung der von den Islamisten verschleppten Geiseln geknüpft. Auch die humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen werde nach einer Freilassung der Geiseln zunehmen. (afp)

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Mit Material der dpa und AFP

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