• 19:17 Uhr: ➤ Israels Verteidigungsminister: Hamas hat Kontrolle in Gaza verloren
  • 17:41 Uhr: Drama um Schifa-Krankenhaus spitzt sich immer weiter zu
  • 17:16 Uhr: Palästinenser melden immer mehr Tote in Schifa-Krankenhaus
  • 16:25 Uhr: Frankreich fordert langfristige Kampfpause
  • 16:09 Uhr: UNRWA: Wegen Treibstoffmangels droht in zwei Tagen Ende der Hilfe im Gazastreifen
  • 14:52 Uhr: EU-Chefdiplomat kündigt Reise nach Israel an

Mehr News zum Krieg in Nahost

➤ Israels Verteidigungsminister: Hamas hat Kontrolle in Gaza verloren

  • 19:17 Uhr

Die Hamas hat nach den Worten des israelischen Verteidigungsministers Yoav Gallant "die Kontrolle" im Gazastreifen verloren. Die Hamas-Kämpfer seien dabei, in den Süden des Palästinensergebiets zu flüchten, Zivilisten plünderten Hamas-Stützpunkte, sagte Gallant am Montag in einem von israelischen Fernsehsendern ausgestrahlten Video. Die Zivilbevölkerung habe "kein Vertrauen mehr in die Regierung" der Hamas im Gazastreifen. (afp)

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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 13. November:

Drama um Schifa-Krankenhaus spitzt sich immer weiter zu

  • 17:41 Uhr

Im Zentrum des Kriegs im Gazastreifen steht aktuell das Schifa-Krankenhaus. Wegen Treibstoffmangels musste die größte Klinik des abgeriegelten Küstengebiets den Betrieb einstellen. Tausende Menschen sitzen Augenzeugen zufolge noch in der Einrichtung fest. In der nahen Umgebung des Gebäudes wird heftig gekämpft. Es gilt in Israel als strategisch wichtig, weil die Armee darunter die Kommandozentrale der islamistischen Hamas vermutet.

Dazu legte die Armee vor rund drei Wochen nach eigenen Angaben Geheimdienstinformationen vor. Satellitenaufnahmen sowie eine Audioaufnahme sollen die Existenz des Hamas-Lagers dokumentieren. Unabhängig waren die Informationen jedoch nicht zu überprüfen. Die Hamas sowie Personal des Krankenhauses dementieren die Anschuldigung.

Mehr als 2.000 Patienten, Vertriebene sowie medizinisches Personal sollen sich noch in dem Krankenhaus mit rund 700 Betten aufhalten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind darunter zwischen 600 und 650 Patienten, rund 1.500 Schutzsuchende sowie zwischen 200 und 500 Mitarbeiter der Klinik. Die Angaben beruhen auf Schätzungen des dortigen Gesundheitsministeriums, das von der Hamas kontrolliert wird. Augenzeugen bestätigten die Zahlen.

Die weitere Entwicklung ist völlig unklar. Nach Angaben der Klinik ist es "unmöglich", alle Patienten zu evakuieren. Der Klinikchef warnte bereits vor einer weiteren Verschlechterung der Lage und zahlreichen Toten, sollte sich die Situation nicht verändern.

Ob israelische Soldaten in das Krankenhaus eindringen, auch wenn sich Zivilisten darin befinden, bleibt abzuwarten. Israels Militär sagte zwar, bei der Evakuierung der Babys helfen zu wollen. Schritte in die Richtung waren am Montag aber nicht absehbar. Auch zur Evakuierung der weiteren, zum Teil schwer verletzten Patienten machte die Armee bislang keine Angaben. (dpa/lko)

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Palästinenser melden immer mehr Tote in Schifa-Krankenhaus

  • 17:16 Uhr

Im Schifa-Krankenhaus im Norden des abgeriegelten Gazastreifens starben nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums sieben Neugeborene nach dem Abschalten von Sauerstoffgeräten. Das Fehlen von Treibstoff habe insgesamt zum Tod von 34 Patienten geführt, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Montag mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Das UN-Nothilfebüro OCHA hatte am Morgen noch von zwölf Toten seit Samstag berichtet - darunter zwei zu früh geborene Babys. Das UN-Büro berief sich dabei auf das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah. Demnach waren 36 weitere Frühchen, die auf Brutkästen und damit auf Strom angewiesen sind und mehrere Dialysepatientinnen und -patienten wegen des Stromausfalls in akuter Lebensgefahr.

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"Zu viele zivile Opfer" - Frankreich fordert langfristige Kampfpause

  • 16:25 Uhr

Die französische Außenministerin Catherine Colonna hat die Situation im Gazastreifen bei einem EU-Treffen als unhaltbar kritisiert und eine langfristige Kampfpause gefordert. "Es gibt zu viele zivile Opfer. So kann es nicht weitergehen", sagte Colonna am Montag bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel. Die humanitäre Lage in Gaza müsse schnell verbessert werden.

Die Forderungen Frankreichs gehen damit deutlich über die der EU hinaus. In einer gemeinsamen Erklärung hatten sich die 27 Mitgliedstaaten am Sonntag nur darauf verständigen können, Forderungen nach Feuerpausen zu wiederholen. Mit der Verwendung des Wortes im Plural soll nach Auffassung von Ländern wie Deutschland deutlich gemacht werden, dass die Pausen zeitlich begrenzt sein können und Israel im Anschluss weiter das Recht hat, gegen die Hamas vorzugehen.

Frankreich plädiere für eine langfristige, dauerhafte Kampfpause, damit mehr humanitäre Hilfsgüter in Gaza ankommen könnten, sagte hingegen Colonna am Montag. Hilfe sei zwar bereits eingetroffen, aber nicht in dem Maße, wie sie benötigt werde. Es sei äußerst wichtig, zwischen der Zivilbevölkerung und Terrororganisationen zu unterscheiden.

Wie lang eine Kampfpause aus französischer Sicht mindestens andauern sollte, sagte Colonna nicht. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich bislang nicht konkreter zum Thema geäußert. Er hatte vergangene Woche eine "Waffenruhe" gefordert. (dpa)

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UNRWA: Wegen Treibstoffmangels droht in zwei Tagen Ende der Hilfe im Gazastreifen

  • 16:09 Uhr

Im Gazastreifen droht nach Angaben des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) wegen Treibstoffmangels binnen zwei Tagen ein Zusammenbruch der humanitären Versorgung der Bevölkerung. Da kein Treibstoff in das Palästinensergebiet geliefert werden könne, müsse "der humanitäre Einsatz binnen Stunden eingestellt werden", warnte der UNRWA-Chef im Gazastreifen, Thomas White, am Montag im Onlinedienst X, vormals Twitter.

Am Morgen hätten zwei Subunternehmen für die Trinkwasserversorgung ihre Arbeit mangels Treibstoff einstellen müssen, erklärte White. Damit hätten 200.000 Menschen kein Trinkwasser mehr. (dpa)

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EU-Chefdiplomat kündigt Reise nach Israel an

  • 14:52 Uhr:

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat neue Bemühungen um eine Entspannung der Lage im Nahost-Konflikt angekündigt. "Ich werde diese Woche nach Israel, Palästina, Bahrain, Saudi-Arabien, Katar und Jordanien reisen", teilte der Spanier am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens mit. Bei Treffen mit Spitzenpolitikern aus der Region wolle er unter anderem über humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen sowie über eine politische Lösung der Krise sprechen. "Wir brauchen einen politischen Horizont mit Blick auf die Zwei-Staaten-Lösung", erklärte er. "Dies kann nur durch Dialog erreicht werden."

Die Reise Borrells nach Israel wird die erste seit dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober sein. Der Spanier ist in dem Land, aber auch innerhalb der EU, umstritten, weil er vergleichsweise deutlich Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen übt und einen stärkeren Schutz der dortigen Zivilbevölkerung fordert.

Israelische Marine meldet Sprengsätze von Hamas-Terroristen im Meer

  • 14:08 Uhr

Die israelische Marine hat seit Beginn des Gaza-Kriegs nach eigenen Angaben Dutzende Waffen und militärisches Gerät im Meer nahe des Gazastreifens entdeckt - über und unterhalb der Wasseroberfläche. Die islamistische Hamas habe die Waffen und Sprengsätze bei Versuchen, auf israelisches Gebiet vorzudringen, verwenden wollen, teilte die Armee am Montag mit. Die Marine habe diese Versuche vereitelt.

Die Einheit für Unterwassereinsätze habe unter anderem Sprengsätze, Sprenggürtel, Munition, aufblasbare Boote und eine Rakete gefunden. Die Sprengsätze seien "neutralisiert" worden. Ein Video der Armee zeigte zwei Explosionen an Stränden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (dpa)

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UN: Gebäude von Mitarbeitern im Gazastreifen angegriffen

  • 13:28 Uhr

Israel hat im südlichen Teil des Gazastreifens nach UN-Angaben ein Gebäude zur Unterbringung von UN-Mitarbeitern angegriffen. Die Attacke in der Nähe des Grenzübergangs Rafah sei "ein weiterer Hinweis, dass kein Ort in Gaza sicher ist. Nicht der Norden, nicht die mittleren Gebiete und nicht der Süden", sagte Philippe Lazzarini, Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA am Montag. UNRWA habe die Standort-Koordinaten des Gebäudes zweimal an alle Konfliktparteien übermittelt, darunter am Freitag. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

In dem Gästehaus seien derzeit vier UN-Mitarbeiter untergebracht gewesen, die das Gebäude kurz vor dem Angriff verlassen hätten, teilte UNRWA mit. Andernfalls wären sie bei dem Angriff "alle getötet" worden. Vertriebene würden in dem Gebäude nicht untergebracht, hieß es weiter.

Infolge der Kämpfe im Gazastreifen wurden UN-Angaben zufolge mehr als 1,5 Millionen Menschen vertrieben. Mehr als 60 UN-Einrichtungen seien in vergangenen Wochen direkt oder indirekt beschädigt worden, teilte UNRWA mit. Die meisten davon seien Schulen, die jetzt als Notunterkünfte dienten. Mehr als 600.000 Menschen hätten im südlichen Gazastreifen in UNRWA-Gebäuden Zuflucht gesucht.

Erst am Sonntag hatten die Vereinten Nationen mitgeteilt, dass der Beschuss einer UN-Einrichtung in der Stadt Gaza "zu einer signifikanten Anzahl von Toten und Verletzten geführt" habe. Am Freitag hatte die UNRWA erklärt, dass seit Beginn des Krieges bereits mehr als 100 UNRWA-Mitarbeiter im Gazastreifen getötet worden seien. (dpa/afp/lko)

Israels Armee: 4.300 Angriffe seit Beginn der Bodeneinsätze

  • 12:47 Uhr

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben seit Beginn der Bodeneinsätze im Gazastreifen vor rund zwei Wochen insgesamt 4.300 Angriffe ausgeführt. Daran seien die Luftwaffe und Bodentruppen beteiligt gewesen, teilte die Armee am Montag auf Telegram mit. Dabei seien unter anderem Hunderte Abschussstellungen für Panzerabwehrraketen getroffen worden sowie rund 300 Tunnelschächte. Bei rund 3.000 Zielen habe es sich um "terroristische Infrastruktur" gehandelt. Mehr als 100 jener Ziele seien mit Sprengsätzen versehen gewesen.

Zudem seien Hunderte Kommando- und Kontrollzentren der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas attackiert worden, hieß es. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Videos der Armee zeigten unter anderem Luftschläge auf Gebäude, die in sich zusammenfielen, sowie laufende Soldaten in Kampfausrüstung zwischen zerstörten Häusern. (dpa)

Israel: Hamas verliert Kontrolle - Dramatische Lage in Krankenhäusern

Die Hamas hat nach Angaben Israels die Kontrolle über den Norden des Gazastreifens verloren. Die Lage in den Krankenhäusern dort ist schrecklich. Und die Zukunft des Küstenstreifens liegt im Dunkeln.

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Lage im Gazastreifen: Asselborn warnt vor historischen Fehlern

  • 12:04 Uhr

Der scheidende luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat eine klare Sprache der Europäischen Union gegenüber Israel gefordert. Es stimme zwar, dass die Hamas Krankenhäuser als Schutzschilde nutze, sagte er am Montag bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel. Man müsse aber dennoch auch den Mut haben, den Freunden in Israel zu sagen, dass man Hilfsorganisationen wie den Ärzten ohne Grenzen und dem Chef der Weltgesundheitsorganisation zuhören müsse.

"Hier sind Babys, die ersticken, weil kein Sauerstoff mehr da ist. Es sind Menschen, die in der Intensivstation liegen und keine Chance haben", sagte er mit Blick auf Berichte über dramatische Zustände in Krankenhäusern im Gazastreifen. Das unendliche Leid, das in Israel geschehen sei, dürfe sich nicht in Gaza wiederholen. Krankenhäuser dürften kein Schlachtfeld sein, mahnte er.

"Die Geschichte wird uns das nicht verzeihen", warnte Asselborn (74), der in Kürze aus dem Amt scheiden wird, weil seine sozialdemokratische Partei LSAP nach den jüngsten Wahlen in Luxemburg nicht mehr an der Regierung beteiligt sein wird. (dpa)

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Nach Beschuss: Israel greift Ziele im Süden des Libanons an

  • 11:55 Uhr

Israels Militär hat nach Angriffen aus dem Libanon erneut Ziele in dem nördlichen Nachbarland beschossen. "Terroristen haben eine Panzerabwehrrakete aus dem Libanon auf das Gebiet von Netua im Norden Israels abgefeuert", teilte das Militär am Montag mit. Zudem seien mehrere Mörsergranaten nach Israel geschossen worden, die in offenem Gelände eingeschlagen seien. Es gebe keine Berichte über Verletzte. Die Internetseite "Haaretz" berichtete auf Hebräisch dagegen von mehreren Verletzten.

Die Armee habe als Reaktion darauf unter anderem die Ausgangspunkte des Beschusses angegriffen, teilte das Militär mit. Zudem habe das Militär eine "bewaffnete Terrorzelle" im Süden des Libanons beschossen und getroffen.

Libanesische Sicherheitskreise bestätigten massive Luftangriffe der israelischen Armee im Süden des Libanons in der Nacht auf Montag nach einem Beschuss des Nachbarlands. (dpa)

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Baerbock äußert sich düster zur Lage im Nahen Osten

  • 10:57 Uhr

Außenministerin Annalena Baerbock hat sich nach ihren jüngsten Krisengesprächen im Nahen und Mittleren Osten äußerst pessimistisch zum Gaza-Krieg und den Aussichten für die Zukunft geäußert. "Die Lage in der Region ist zum Zerreißen. Die Gräben scheinen tiefer zu werden", sagte die Grünen-Politikerin am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel. Man spüre an allen Orten, wie groß die Verzweiflung sei. Sowohl im Gazastreifen und im Westjordanland als auch in Israel litten die Menschen. "Die bittere Realität ist, dass wir nur in kleinsten Schritten vorankommen."

Zu den anhaltenden Forderungen nach einem Waffenstillstand erklärte Baerbock: "Ich verstehe total den Impuls in dieser furchtbaren Situation, wo unschuldige Kinder, Menschen, Frauen, Mütter, Familien nicht nur so furchtbar leiden, sondern ums Leben kommen." Aber Impulse reichten eben nicht aus, um Menschen zu helfen. Diejenigen, die solche Dinge forderten, müssten auch Fragen beantworten. So zum Beispiel die Frage, wie Israels Sicherheit gewährleistet werden könne und was mit den Geiseln der Hamas passiere.

Als aus ihrer Sicht aktuell einzig mögliche Option nannte Baerbock Feuerpausen, um humanitäre Hilfe für notleidende Zivilisten zu ermöglichen. "Es braucht Pausen, wo die Kinder, die apathisch in den Trümmern ihrer Häuser sitzen in Gaza, weil ihre Eltern unter dem Schutt verschüttet sind, wirklich auch erreicht werden können." Diese Politik der zum Teil kleinsten Schritte sei die einzige Möglichkeit, dieses Leiden in der Situation einzudämmen und dann in den nächsten Schritten dazu zu kommen, dass Israelis und Palästinenser künftig wirklich in Frieden und Sicherheit leben könnten, sagte Baerbock. (dpa/mbo)

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Erneuter Raketenbeschuss auf Süden Israels

  • 10:11 Uhr

Nach einer zwölfstündigen Pause haben extremistische Palästinenser aus dem Gazastreifen erneut Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Es sei mehrfach Raketenalarm ausgelöst worden, teilte die Armee am Montag auf Telegram mit. Laut israelischem Rettungsdienst gab es zunächst keine Berichte über Verletzte.

Bereits vergangene Woche hatte das Militär mitgeteilt, seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober seien 9.500 Raketen und Mörsergranaten Richtung Israel abgefeuert worden, zudem seien Dutzende Drohnen zum Einsatz gekommen. Seit den Bodeneinsätzen im Gazastreifen sei die Zahl der Abschüsse aber deutlich zurückgegangen, hieß es. Ob auch Geschosse aus dem Libanon, aus dem Jemen und Syrien mitgezählt wurden, teilte die Armee nicht explizit mit.

Israelischen Medien zufolge waren im 50 Tage dauernden Gaza-Krieg im Jahr 2014 insgesamt 4.000 Raketen Richtung Israel abgefeuert worden. (dpa)

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EU kritisiert Einsatz "menschlicher Schutzschilde" durch die Hamas

  • 09:38 Uhr

Die Europäische Union hat den Einsatz von Krankenhäusern und Zivilisten als Schutzschilde durch die islamistische Hamas im Gaza-Krieg verurteilt. "Zivilisten muss erlaubt werden, das Kampfgebiet zu verlassen", heißt es in einer Erklärung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell im Namen der EU von Sonntagabend. Die Kämpfe hätten schwerwiegende Auswirkungen auf die Krankenhäuser und forderten "einen schrecklichen Tribut von Zivilisten und medizinischem Personal".

"Die EU verurteilt den Einsatz von Krankenhäusern und von Zivilisten als menschliche Schutzschilde durch die Hamas", hieß es in der Erklärung. Das humanitäre Völkerrecht sehe vor, dass Krankenhäuser, die medizinische Versorgung und die Zivilisten in den Krankenhäusern geschützt werden müssten. Die Einrichtungen müssten sofort mit dem nötigsten medizinischen Material versorgt und Patienten, die dringend medizinische Versorgung benötigten, müssten sicher evakuiert werden.

"In diesem Zusammenhang fordern wir Israel dringend auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten", heißt es weiter. Zugleich betonte die EU das Recht Israels, sich im Einklang mit dem Völkerrecht zu verteidigen. Die EU bekräftigte auch die Forderung an die Hamas, alle ihre Geiseln unverzüglich und bedingungslos freizulassen. Die EU und die USA haben die Hamas als Terrororganisation eingestuft.

Die EU sei zutiefst besorgt über die sich verschärfende humanitäre Krise im Gazastreifen. Sie schloss sich daher den Rufen nach sofortigen Kampfpausen und der Einrichtung humanitärer Korridore an. "Die EU fordert einen kontinuierlichen, raschen, sicheren und ungehinderten Zugang humanitärer Hilfe, um die Bedürftigen mittels aller erforderlichen Maßnahmen, einschließlich humanitärer Korridore und Pausen für humanitäre Bedürfnisse, zu erreichen", hieß es. (dpa)

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Hamas-Regierung: Alle Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens "außer Betrieb"

  • 08:57 Uhr

Im Norden des Gazastreifens ist wegen der massiven Kämpfe nach Angaben der dort herrschenden radikalislamischen Hamas kein Krankenhaus mehr arbeitsfähig. "Alle Krankenhäuser" seien "außer Betrieb", sagte Jussef Abu Risch, stellvertretender Gesundheitsminister der Hamas-Regierung, am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Am Wochenende war wegen der massiven Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas die Sorge um die Menschen in den Krankenhäusern im nördlichen Gazastreifen gewachsen. (AFP)

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USA attackieren Ziele in Syrien – Reaktion auf "anhaltende Angriffe"

  • 07:03 Uhr

Das US-Militär hat erneut Ziele im Osten Syriens angegriffen, die von den iranischen Revolutionsgarden und anderen von Teheran unterstützten Gruppen genutzt worden sein sollen. Die Attacken auf ein Ausbildungszentrum und einen Unterschlupf seien als Reaktion auf "anhaltende Angriffe" auf US-Personal im Irak und in Syrien erfolgt, teilte das Pentagon am Sonntag mit. Nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei den US-Angriffen Waffendepots und Raketenabschussrampen zerstört.

Die USA hatten seit Ende Oktober bereits zweimal ähnliche Ziele im Osten Syriens angegriffen. Nach Angaben des Pentagons vom Donnerstag verübten proiranische Milizen seit Mitte des vergangenen Monats rund 50 Angriffe auf Militärstützpunkte mit US-Soldaten im Irak und in Syrien.

Die Revolutionsgarden sind die Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte und weitaus wichtiger als die klassische Armee des Landes. Neben den USA will auch Israel verhindern, dass der Iran im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien seinen militärischen Einfluss mit Hilfe von Milizen ausbaut. Der Iran und Russland gelten als wichtigste Verbündete der syrischen Regierung.

Wegen des Gaza-Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober begann, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt. Zur Abschreckung haben die USA unter anderem weitere Waffensysteme sowie Kriegsschiffe und Luftwaffengeschwader ins östliche Mittelmeer verlegt und mehrere hundert Soldaten in die Region entsandt. (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

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