• 18:01 Uhr: ➤ Militärexperte rechnet mit ukrainischem Großangriff in den nächsten Tagen
  • 17:03 Uhr: Wehrbeauftragte: Luftwaffenübung "deutliches Signal" an Russland
  • 15:51 Uhr: Forscher: Ukraine-Krieg wird uns noch lange beschäftigen
  • 14:43 Uhr: Moskau meldet Abwehr Kiewer Angriffsversuche in Südukraine
  • 14:17 Uhr: Britischer Geheimdienst: Russischer Verteidigungsminister inszeniert sich als Stratege
  • 13:54 Uhr: Ukraine meldet sinkenden Wasserstand im überfluteten Kriegsgebiet
  • 12:01 Uhr: Militärexperten: Russland spielt ukrainische Erfolge bei Gegenoffensive herunter

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➤ Militärexperte rechnet mit ukrainischem Großangriff in den nächsten Tagen

  • 18:01 Uhr

Der britische Militärexperte Tobias Ellwood rechnet mit einem ukrainischen Großangriff in den kommenden Tagen. Der Vorsitzende des britischen Verteidigungsausschusses sagte "Sky News": "In den nächsten Tagen sollten wir mit einem Großangriff in dem einen oder anderen Teil des Donbass rechnen." Die Ukraine habe Streitkräfte in Reserve und sei "bereit für diesen einmaligen Angriff".

"Die Russen wissen nicht, wo das sein wird", fügte Ellwood hinzu. Zwischen der Söldnergruppe Wagner und den russischen Streitkräften entstehe "Chaos". Der Vorsitzende des britischen Verteidigungsausschusses warnte jedoch davor, sich zu viel von dem angeblich geplanten Großangriff zu erhoffen: Man solle nicht davon ausgehen, dass die Ukraine "angreifen" und "alles sehr schnell vorbei sein" wird. (tas)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen fast als 8,3 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 23. Mai). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Sergej Schoigu sitzt an einem Tisch.

Schoigu inszeniert sich als führender Stratege

Der russische Verteidigungsminister Schoigu inszeniert sich im Krieg gegen die Ukraine immer mehr als zentrale Figur und wichtiger Stratege. Das geht aus einem Bericht des britischen Verteidigungsministerium hervor. (Bildcredit: Wochit/getty images)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 12. Juni

Wehrbeauftragte: Luftwaffenübung "deutliches Signal" an Russland

  • 17:03 Uhr

Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, sieht die große Luftwaffenübung "Air Defender" als ein Zeichen der Stärke gegenüber Russland. Die Übung solle nicht zur Eskalation beitragen, betonte die SPD-Politikerin am Montag auf dem Militärflugplatz in Wunstorf bei Hannover. Allerdings zeige Russlands Angriff auf die Ukraine, wie wichtig das Manöver sei. "Es ist natürlich eine massive Präsenz. Das ist auch wichtig, ein deutliches Signal gegenüber Russland zu senden, aber es soll eben auch abgewogen und differenziert sein", sagte Högl.

Die Übung ist die größte der Luftwaffe seit Bestehen der Nato. Nach Angaben der Bundeswehr sind rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten und 250 Flugzeuge aus insgesamt 25 Nationen plus Nato beteiligt.

Trainiert werden soll, wie ein fiktiver Angriff eines östlichen Angreifers von den Nato-Verbündeten zurückgeschlagen wird. Die erste Idee für das Manöver ist schon 2018 nach Russlands Annexion der Krim entstanden, also noch vor Russlands Angriff auf die gesamte Ukraine. (dpa/tas)

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Forscher: Ukraine-Krieg wird uns noch lange beschäftigen

  • 15:51 Uhr

Aus Sicht von Friedensforschern sollten sich Deutschland und die anderen Nato-Staaten auf eine langfristige Unterstützung der Ukraine einstellen. "Der Krieg in der Ukraine wird Deutschland, Europa und die Welt noch sehr lange begleiten und darauf müssen die Bundesregierung und die Bevölkerung vorbereitet sein", warnten die führenden Friedens- und Konfliktforscher am Montag in Berlin bei der Vorstellung ihres Friedensgutachtens 2023. Es zeichne sich ab, dass sich der Krieg zu einem langwierigen Abnutzungskrieg entwickle.

Die Bundesrepublik müsse die von Russland angegriffene Ukraine weiter militärisch, politisch und ökonomisch unterstützen. Zugleich sollten schon jetzt Verhandlungen vorbereitet werden, die mit umfangreichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine verbunden sein sollten, erklärten sie. "Wenn wir über glaubwürdige Sicherheitsgarantien sprechen, dann meinen wir damit eine enge Partnerschaft mit der Nato, Ausrüstung und Training mit und auf Nato-Standards und bilaterale Sicherheitsgarantien." Auch sollten nicht-westliche Partner wie Brasilien oder Indien aktiv an Gesprächen beteiligt werden.

Weltweit nehme die Zahl an Gewaltkonflikten zu, und die Lage in vielen Krisenländern sei prekär, betonten die Forscher. Ein Krisenhotspot bleibe auch weiterhin Afrika. Dort habe die Hälfte aller bewaffneten Konflikte stattgefunden, hieß es. "Diese Konflikte dürfen nicht im Schatten der Ukraine vergessen werden", sagten die Forscher.

Das Friedensgutachten ist eine jährliche Publikation des Bonn International Centre for Conflict Studies, des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg und des Instituts für Entwicklung und Frieden der Universität Duisburg-Essen. (dpa)

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Moskau meldet Abwehr Kiewer Angriffsversuche in Südukraine

  • 14:43 Uhr

Das russische Militär meldet trotz anderslautender Berichte, Angriffsversuche ukrainischer Truppen an der Südfront abgewehrt zu haben. "Durch energische Handlungen der verteidigenden Einheiten, Artilleriefeuer und schwere Flammenwerfersysteme hat die Heeresgruppe 'Ost' drei Attacken des Gegners aus Richtung Welyka Nowosilka der Donezker Volksrepublik und im Raum der Ortschaft Lewadne im Gebiet Saporischschja abgewehrt", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag.

Zuvor hatte die Ukraine die Einnahme mehrerer Ortschaften in dem Raum vermeldet. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht prüfen.

Immerhin hieß es in der Erfolgsmeldung Konaschenkows weiter, dass ukrainische Truppenkonzentrationen unter anderem in der Siedlung Neskutschne getroffen worden seien. Die Siedlung galt bislang als russisch kontrolliert, ehe am Wochenende ukrainische Einheiten Bilder vom Hissen der Nationalflagge im Dorf veröffentlichten. Der nun von Moskau gemeldete Beschuss ist also ein weiteres Indiz dafür, dass Neskutschne nicht mehr unter russischer Kontrolle ist.

Seit Monaten wird eine ukrainische Großoffensive zur Rückeroberung der von Russland zu Kriegsbeginn besetzten Territorien erwartet – speziell im Süden des Landes. Offiziell gibt es aus Kiew keine eindeutige Bestätigung für den Beginn der Operation. Nach Einschätzung von Militärexperten läuft diese aber bereits. Die zuletzt von der Ukraine vermeldeten Geländegewinne und Berichte über schwere Gefechte unterstreichen dies. (dpa)

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Britischer Geheimdienst: Russischer Verteidigungsminister inszeniert sich als Stratege

  • 14:17 Uhr

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu inszeniert sich im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung zunehmend als zentrale Figur – auch mit übertriebenen Behauptungen zu Verlusten auf ukrainischer Seite. Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin wolle offenbar im Lichte der ukrainischen Gegenoffensive als führender Stratege erscheinen, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit. "Schoigu ist sich wahrscheinlich der Notwendigkeit bewusst, angesichts der zunehmend unverhohlenen Kritik einiger Landsleute ein positives Image aufrechtzuerhalten", kommentierte die Behörde.

Zuletzt habe der Minister sich mehrmals zu russischen Verteidigungsoperationen geäußert, darunter seien "mit ziemlicher Sicherheit stark übertriebene Behauptungen über die ukrainischen Verluste". Er habe zudem öffentlichkeitswirksam die russische Rüstungsindustrie aufgefordert, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, und Beamte kritisiert, dass sie nicht schnell genug gepanzerte Reservefahrzeuge an die Front geschickt hätten. Die öffentlichen Auftritte stünden in Kontrast zu anderen Schlüsselmomenten des Krieges, als Schoigu nicht zu sehen war, hieß es.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa/tas)

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Ukraine meldet sinkenden Wasserstand im überfluteten Kriegsgebiet

  • 13:54 Uhr

Mehrere Tage nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms ist der Wasserstand des Dnipro im überflutetem südukrainischen Kriegsgebiet Cherson nach Behördenangaben weiter gesunken. Demnach lag er am Montagmorgen in der Gebietshauptstadt Cherson bei rund 3,29 Meter, wie der Chef der dortigen Militärverwaltung Oleksandr Prokudin auf Telegram berichtete.

In der Region soll der durchschnittliche Wasserstand des Flusses inzwischen um zwei Meter auf etwa 3,60 Meter gesunken sein, wie der ukrainische Rettungsstab zur Bekämpfung der Folgen der Dammzerstörung am Montag auf Telegram mitteilte. In Folge der Damm-Zerstörung stieg das Wasser an manchen Orten, so beispielsweise in der nahe gelegenen Stadt Nowa Kachowka, um mehr als zehn Meter, wie russische Medien berichteten.

Laut Rettungsstab hat der Kachowka-Stausee seit der Zerstörung des Damms 72 Prozent seines Wassers verloren. Die abgeflossene Wassermenge von 14,4 Kubikkilometer entspricht etwa einem Drittel des Bodensees. Auf der ukrainisch kontrollierten Nordseite des Dnipros sollen dadurch noch 32 Siedlungen mit rund 3.800 Gebäuden unter Wasser stehen, wie der ukrainische staatliche Notfalldienst DSNS am Montag vermeldete. 14 weitere Siedlungen sind demnach auf der russisch besetzten Flussseite betroffen.

Der Kachowka-Staudamm wurde in der Nacht zum 6. Juni zerstört. Laut Experten wurde dadurch eine schwere Umweltkatastrophe ausgelöst. Bislang war zudem von insgesamt 14 Toten die Rede, davon acht in dem von Russland kontrollierten Teil des Gebiets. Allein dort gelten noch 35 Menschen als vermisst, unter ihnen sieben Kinder. (dpa)

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Militärexperten: Russland spielt ukrainische Erfolge bei Gegenoffensive herunter

  • 12:01 Uhr

Die russische Seite versucht nach Einschätzung westlicher Experten, Erfolge der ukrainischen Streitkräfte bei ihrer Offensive gegen die russische Armee herunterzuspielen. Das schrieb das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in seinem jüngsten Lagebericht am Sonntag (Ortszeit) in Washington. So würden erfolgreiche Vorstöße und Gebietsgewinne der Ukrainer im Süden des Landes in russischen Quellen mit der Darstellung kleingeredet, es handele sich um "Grauzonen", die ohnehin noch umkämpft oder nicht vollständig unter der Kontrolle Russlands gewesen seien. Wenn es ukrainischen Kräften gelinge, russische Verteidigungslinien zu durchbrechen, werde dies verschwiegen.

Die ukrainische Armee habe mehrere Orte bei Angriffen im Süden, Südwesten und Südosten von Welyka Nowosilka im Gebiet Donezk befreit, heißt es in dem Bericht. Auch seien ihr Vorstöße im Gebiet Saporischschja gelungen. Es habe ukrainische Offensivhandlungen an mindestens drei Abschnitten der Front gegeben. Am 10. und 11. Juni seien dabei Gebietsgewinne erzielt worden. Entgegen mancher Darstellung sei es aber verfrüht, zum jetzigen Zeitpunkt von einem ukrainischen "Durchbruch" zu sprechen.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 15 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg, der am 24. Februar 2022 begonnen hatte. Das auch mit westlichen Waffen ausgestattete Land will sich im Zuge einer Gegenoffensive die von Russland besetzten Gebiete zurückholen. Dazu hatte Kiew zuletzt auch breite Offensivhandlungen und Angriffe seiner Truppen bestätigt. Es gab allerdings weiter keine klare Bestätigung, dass die seit Monaten angekündigte Großoffensive begonnen hat. Kremlchef Wladimir Putin hatte am Freitag gesagt, diese Offensive der Ukraine habe bereits begonnen. (dpa/tas)

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Kiew meldet Einnahme eines weiteren Dorfes im Süden des Landes

  • 11:40 Uhr

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei ihrer Offensive das Dorf Storoschewe im Gebiet Donezk eingenommen. "Die Nationalflagge weht wieder über Storoschewe und so wird es mit jeder Ortschaft sein, bis wir die ukrainische Erde völlig befreit haben", schrieb die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag auf ihrem Telegram-Kanal. Storoschewe liegt an der Grenze zwischen den Regionen Donezk und Saporischschja in der Gegend, wo ukrainische Truppen auch am Vortag schon die Einnahme mehrerer Siedlungen verkündet haben.

Die ukrainische Führung hat den Beginn der lange angekündigten Großoffensive zur Befreiung der von Russland besetzten Gebiete nicht eindeutig bestätigt. Nach Einschätzung von Militärexperten läuft diese aber bereits – die Geländegewinne unterstreichen dies.

Auf dem von Vizeverteidigungsministerin Maljar geposteten Foto sind Soldaten mit der Nationalflagge auf einer unbefestigten Dorfstraße vor einem zerstörten Häuschen zu sehen. Die Vizeministerin dankte der 35. Brigade der Marineinfanterie für die Rückeroberung von Storoschewe.

Der Vorstoß der Ukrainer verläuft entlang des Flusses Mokri Jaly. Storoschewe liegt auf der Westseite des Flusses wie auch das zuvor schon als zurückerobert gemeldete südlichere Makariwka. Nach Angaben Kiews haben die in dem Gebiet agierenden russischen Truppen einen Damm gesprengt, um das weitere Vorgehen der Ukrainer zu bremsen. Die Auswirkungen des Dammbruchs sind noch unklar. Mokri Jaly ist ein relativ kleiner Fluss. (dpa)

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Russlands Militär nimmt erste Privatarmee unter Vertrag

  • 10:03 Uhr

Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben vor dem Hintergrund eines andauernden Streits mit der Söldnertruppe Wagner eine erste Privatarmee unter Vertrag genommen. Das Dokument sei zwischen dem Ministerium und der Spezialeinheit Achmat unterzeichnet worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde am Montag. Achmat gilt als Privatarmee des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow.

Am Wochenende hatte das Verteidigungsministerium angekündigt, bis zum 1. Juli alle auf Moskauer Seite kämpfenden Privatarmeen unter seine Befehlsgewalt nehmen zu wollen. Vorausgegangen waren monatelange Kompetenzstreitigkeiten mit der Söldnerarmee Wagner des Oligarchen Jewgeni Prigoschin, die für Moskau im Raum der ostukrainischen Stadt Bachmut aktiv war. Allerdings hat sich Prigoschin dieser Anweisung schon mit der Begründung widersetzt, dass Verteidigungsminister Sergej Schoigu kaum in der Lage sei, die regulären Truppen ordentlich zu führen.

Kadyrow und Prigoschin galten lange Zeit als Tandem im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und kritisierten gemeinsam Generalstab und Verteidigungsministerium wegen der ihrer Ansicht nach falschen Taktik und eines zu weichen Vorgehens. Allerdings haben sich Söldnerchef und Tschetschenenführer zuletzt öffentlich zerstritten. (dpa/tas)

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Kim sichert Putin "volle Unterstützung" seines Landes zu

  • 09:22 Uhr

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Russlands Präsident Wladimir Putin laut Staatsmedien die "volle Unterstützung" seines Landes zugesichert. In einer von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichen Grußbotschaft an den Kreml-Chef anlässlich des russischen Nationalfeiertags am 12. Juni beteuerte Kim die "volle Unterstützung und Solidarität für das russische Volk im Kampf" für seine "souveränen Rechte".

Ohne die russische Invasion in der Ukraine direkt zu erwähnen, lobte Kim Putins "korrekte Entscheidung und Führung (...), um die eskalierende Bedrohung durch feindliche Kräfte zu vereiteln". Pjöngjang hatte zuvor westliche Waffenlieferungen an die Ukraine verurteilt. Den russischen Angriffskrieg bezeichnete Nordkorea in der Vergangenheit als "Stellvertreterkrieg" der USA, der darauf abziele, Russland zu zerstören.

Die USA hatten Nordkorea im Januar vorgeworfen, die russische Söldnergruppe Wagner mit Raketen ausgestattet zu haben. Nordkorea bestreitet die Anschuldigungen. Im März erklärte Washington, Beweise dafür zu haben, dass Moskau dem verarmten kommunistischen Land Nahrungsmittel liefere und im Gegenzug dazu von Pjöngjang Waffenlieferungen für seine Offensive in der Ukraine erwarte.

Das international abgeschottete Land baut seit Jahren sein Waffenprogramm aus und unterliegt deshalb internationalen Sanktionen. Der UN-Sicherheitsrat hat seit 2006 fast ein Dutzend Resolutionen wegen Nordkoreas Atom- und Raketenaktivitäten verabschiedet. Als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats lehnt Russland verschärfte Sanktionen gegen Nordkorea ab. Russland ist eines der wenigen Länder, das weiterhin freundschaftliche Beziehungen zu dem weltweit weitgehend isolierten kommunistischen Land unterhält. (AFP/tas)

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Luftwaffen-Inspekteur will mit "Air Defender 2023" keine Eskalation

  • 08:37 Uhr

Die Luftwaffe will mit dem Manöver "Air Defender 2023" gemeinsam mit den beteiligten Nato-Partnern Stärke zeigen, aber eine Eskalation mit Blick auf Russland vermeiden. "Wir tun alles, damit es nicht eskalierend wirkt", sagte der Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, am Montag im Inforadio des RBB. Als Beispiel sagte er: "Wir werden keine Flüge in Richtung Kaliningrad unternehmen." Viele Leute auch in seinem privaten Umfeld sagten ihm: "Es ist gut, dass wir zeigen, wir sind stark, wir können uns verteidigen, um das ganz klare Signal zu senden: Nato-Territorium ist einfach die rote Linie."

Das Manöver "Air Defender 2023", das an diesem Montag beginnt, ist die größte Luftwaffenübung seit Bestehen der Nato. An der Übung unter deutscher Führung nehmen bis zum 23. Juni 25 Nationen sowie die Nato teil. Nach Angaben der Bundeswehr sind rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten und 250 Flugzeuge beteiligt. "Das ist das Signal, das wir uns selbst zeigen, wie schnell wir handeln können", sagte Gerhartz. "Dass das natürlich jetzt auch in eine ganz besondere Zeit fällt mit Blick auf den Krieg in der Ukraine – ich meine, das ist auch offensichtlich."

Der Inspekteur rechnet nicht mit größeren Einschränkungen für den zivilen Luftverkehr. "Wir haben uns natürlich seit Monaten ganz eng abgestimmt mit der Deutschen Flugsicherung", sagte Gerhartz. Sie habe viele Maßnahmen eingeleitet bis hin zur Erweiterung der Betriebsöffnungszeiten der Flugplätze. Deshalb hoffe er, "dass es keine größeren Einschränkungen geben wird – also zum Beispiel, dass es keine Flugausfälle geben wird". Er betonte: "Wir üben lediglich in den Lufträumen, in denen wir sonst auch unterwegs sind.. (...) Dass natürlich die Intensität höher sein wird, ist völlig klar, aber es sind keine zivilen Flugplätze geschlossen." Die Fluglotsengewerkschaft GdF befürchtet massive Auswirkungen auf den Ablauf der zivilen Luftfahrt.

Vor Beginn des internationalen Manövers demonstrierten am Samstag Hunderte Menschen vor dem Fliegerhorst Wunstorf. Der Luftwaffen-Inspekteur zeigte Verständnis für Proteste gegen die Übung. "Ich bin da absolut dabei, dass es gut ist, dass Leute auch ihre Meinung äußern. (...) Wir bieten da auch jegliches Gespräch an", sagte er. (dpa/tas)

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Mit Material von dpa und AFP

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