Stuttgart/Berlin - Mit einer internationalen Großaktion gegen Enkeltrickbetrüger ist Ermittlern ein Schlag gegen die Szene gelungen.
Bundesweit konnten dabei knapp 400 Enkeltricktaten verhindert werden - und ein Schaden von 4.854.500 Euro, wie die Staatsanwaltschaft Freiburg und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) mitteilten.
Bei der Enkeltrick-Masche versuchen Täter, vorwiegend ältere Menschen um ihr Geld zu bringen. Dem klassischen Vorgehen nach rufen sie Senioren an, geben sich als Verwandte aus und machen den Opfern weis, sich in einer Notlage zu befinden und finanzielle Hilfe zu benötigen.
Ermittler hätten unter anderem die Kommunikation der mutmaßlichen Betrüger teils abgehört, sagte ein LKA-Sprecher. In Polen wurden drei Callcenter und damit ein erheblicher Teil der von den Betrügern genutzten Infrastruktur zerschlagen. Zudem wurden 20 Verdächtige auf frischer Tat festgenommen, die mutmaßlich an Enkeltricktaten beteiligt waren.
Die Aktion ging von Ende November bis Anfang Dezember und dauerte zwei Wochen. Beteiligt waren Strafverfolgungsbehörden aus Deutschland, Luxemburg, Österreich, Polen, der Schweiz, der Slowakei, Tschechien und Ungarn mit Unterstützung von Europol.
Die dritte länderübergreifende Aktion seit November 2023
Ziel war es, an Hintermänner zu gelangen und Netzwerke zu zerschlagen. Bundesweit waren täglich bis zu 1.000 Einsatzkräfte beteiligt. Das Landeskriminalamt Berlin und die Staatsanwaltschaft Berlin haben die Aktion koordiniert, die Maßnahmen in Baden-Württemberg steuerten die Staatsanwaltschaft Freiburg und das LKA Baden-Württemberg.
Es war bereits die dritte länderübergreifende Aktion seit November 2023. Das EU-Projekt "ISF Lumen" hat sie finanziell unterstützt. Das Programm verfolgt verschiedene gegenwärtige kriminelle Phänomene - wie den Enkeltrickbetrug. ISF Lumen läuft unter Federführung des LKA Baden-Württemberg. © Deutsche Presse-Agentur
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