Bilanz des ersten Jahres: Das Land will junge Familien beim Kauf von Wohnimmobilien unterstützen. Doch die bislang zugesagten Beträge sind nur ein Bruchteil der ursprünglich veranschlagten Summe.
Das Land hat mehr als 2500 Anträge auf das sogenannte Hessengeld bewilligt und 41 Millionen Euro zugesagt. Wie Finanzminister Alexander Lorz (CDU) am Montag weiter mitteilte, gingen insgesamt rund 4000 Anträge ein. Die schwarz-rote Koalition hatte die Förderung des ersten Kaufs von Wohnimmobilien zu Anfang des Jahres beschlossen.
Sie ist vor allem für junge Familien gedacht und beträgt 10.000 Euro für jeden Erwachsenen und 5000 Euro für jedes Kind. Die Unterstützung wird bis zur Höhe der gezahlten Grunderwerbsteuer gewährt und über zehn Jahre hinweg in gleichen Raten ausgezahlt.
Zugesagt sind 41 Millionen Euro
So würden die Eigenheim-Quote und die soziale Sicherheit erhöht, erklärte Lorz. Es gehe um Investitionen in die Altersvorsorge, die noch in Jahrzehnten ihre Wirkung entfalteten. Durchschnittlich würden pro Antrag für die Laufzeit von zehn Jahren rund 15.900 Euro bewilligt.
Der zugesagte Betrag von 41 Millionen Euro verteilt sich nach den Angaben des Ministers auf zehn Jahre. Die erste Tranche wurde nach den Angaben des Ministeriums am 15. November 2024 ausgezahlt, allerdings nur an Hessen, die bereits in der geförderten ersten selbstgekauften und eigengenutzten Immobilie wohnen und dies durch eine Meldebescheinigung nachgewiesen haben. So wurden an 831 Familien insgesamt rund 1,3 Millionen Euro ausgezahlt.
Das ist nur ein Bruchteil der ursprünglich veranschlagten Summe. Im April war die Landesregierung in einer Schätzung für 2024 von 38 Millionen Euro ausgegangen. Der Betrag werde natürlich noch deutlich steigen, erklärte Lorz. Der nächste Auszahlungstermin sei der 17. Februar 2025. Dann werde man voraussichtlich 515.000 Euro auszahlen.
Opposition fordert Stopp der Förderung
Bis dahin würden aber noch weitere Anträge eingehen und positiv beschieden werden. Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen spreche Bewilligungen in einem weitgehend automatisierten Verarbeitungsverfahren aus. Mit dem Hessengeld gebe man vor allem jungen Familien einen Teil des Geldes zurück, das sie zuvor als Grunderwerbsteuer bereits an den Staat gezahlt hätten, erklärte Lorz.
Die Opposition kritisiert das Hessengeld. So sprachen die Grünen im Landtag kürzlich von "Wahnsinn", den man stoppen müsse. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Marius Weiß, entgegnete, das Hessengeld sei besser, als den Menschen Geld für Lastenräder hinterherzuwerfen, die ohnehin gekauft würden. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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