Wohnungsmangel in Frankfurt: Ein Konzept für den Bau von Werkswohnungen in Frankfurt wünscht sich die CDU von der Stadtregierung. Diese hat jetzt erst einmal eine Arbeitsgruppe eingerichtet.

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Der Bau von Werkswohnungen gilt als zukunftsweisendes Instrument für Unternehmen, die Fachkräfte gewinnen möchten. Schon im Juni 2023 hat die CDU-Fraktion im Römer beantragt, ein Förderkonzept zu erstellen. Die Mehrheit im Stadtparlament wollte dieses Ansinnen zumindest vom Magistrat prüfen lassen. Nach einem Jahr lag das Ergebnis vor: Ein Förderprogramm stellt die Stadtregierung nicht in Aussicht. Vielmehr sei eine Arbeitsgruppe mit Arbeitgebern, Stadt und den großen Wohnungsbaugesellschaften eingerichtet worden, heißt es in dem Bericht von Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD), über den das Stadtparlament am Donnerstagabend diskutiert hat. Zusammen mit Kammern, Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften sei eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden.

Der Magistrat verweist außerdem auf ein Bauprojekt am Bahnhof Höchst, wo die Entsorgungsgesellschaft FES Wohnungen für ihre Mitarbeiter bauen will. Doch dieses Vorhaben ist laut Susanne Serke (CDU), Ortsvorsteherin im Frankfurter Westen und wohnungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Römer, noch nicht sehr weit gediehen. Nach dem ersten Spatenstich im Mai habe erst einmal Stillstand geherrscht, da die Baugenehmigung gefehlt habe, sagte sie im Stadtparlament.

"So löst man die dringlichsten Probleme unserer Stadt nicht", sagte Serke. Der Magistrat habe beim Thema Mitarbeiterwohnen lediglich eine "unambitionierte Absichtserklärung" geliefert, der es an Impulsen und erkennbarem Nutzen mangle. Es fehlten kurzfristige Maßnahmen, die schnell Wirkung zeigen. Serke vermisst einen "klaren Plan". Der Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt fehle das Bewusstsein für die Dringlichkeit des Problems, obwohl sie sich schon in ihrem Koalitionsvertrag zur Förderung von Werkswohnungen bekannt habe.

Fördermittel von 160 Millionen Euro jährlich

Almuth Meyer (SPD) warf der CDU vor, es gehe ihr gar nicht um bezahlbaren Wohnraum. Vielmehr wolle sie "Wohltaten an die Wirtschaft" verteilen. Aus ihrer Sicht gibt es in Frankfurt ausreichend Förderprogramme. So sei es jetzt auch möglich, den Bau von Wohnungen für Auszubildende zu unterstützen. Arbeitgeber, die Wohnraum für ihre Mitarbeiter errichten wollen, könnten außerdem Mittel aus den Töpfen für den geförderten Wohnungsbau in Anspruch nehmen.

Johannes Lauterwald (Die Grünen) verwies darauf, dass im städtischen Haushalt jedes Jahr Fördermittel in Höhe 160 Millionen Euro zur Verfügung stünden. Mitarbeiterwohnungen kann er sich unter anderem im Umfeld der Handwerkerhöfe vorstellen, die am Gutleuthafen entstehen sollen. Sinnvoll für die Schaffung von Wohnraum für Beschäftigte ist aus seiner Sicht auch die Gründung eines Auszubildendenwerks nach Vorbild des Studentenwerks. Denn jede Fachkraft müsse zunächst ausgebildet werden.

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Sebastian Papke (FDP) plädierte dafür, schneller und effizienter neue Baugebiete auszuweisen. Doch nach Ansicht von Lauterwald scheitert der Wohnungsbau selten nicht am Planungsrecht, sondern an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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