Trotz Engpässen im Haushalt: Das Land Hessen erhöht trotz angespannter Haushaltslage die Lehrerstellen. Das ist ein gutes Zeichen.

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Auf einem Elternabend an einer Grundschule in Frankfurt verkündet die Klassenlehrerin, dass sie sich bald zum Teil aus dem Unterricht zurückziehen muss. Eine Kollegin verlässt die Schule, und die beliebte Lehrerin muss nun auch in deren Klasse aushelfen. Viel Hoffnung, dass die freie Stelle schnell wieder besetzt wird, hat sie nicht. Lehrer seien eben gerade sehr schwer zu finden, sagt sie. "Aber trösten Sie sich: An anderen Schulen ist es noch schlimmer."

Das ist ein schwacher Trost, aber immerhin hat das Kind überhaupt noch eine Klassenlehrerin. Das ist längst nicht mehr selbstverständlich. Der Lehrermangel ist enorm, an vielen Schulen fehlen Pädagogen. Das geht auch zulasten der Unterrichtsqualität. Vertretungslehrer müssen einspringen, Förderstunden fallen immer wieder aus, Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag werden an vielen Schulen überhaupt nicht mehr angeboten.

Neben der prekären baulichen Situation ist der Lehrermangel das größte Problem an den Schulen. Deshalb sorgt die Nachricht, dass das Land Hessen trotz der angespannten Haushaltslage mehr als 2100 neue Lehrerstellen schafft, für ein wenig Optimismus und einen Hoffnungsschimmer. Es wird nicht an der Bildung gespart, verkünden der Finanzminister, der zuvor Kultusminister war, und sein Nachfolger in diesem Amt. Das ist eine gute Nachricht.

Besoldung, Schulen und Ausbildung verbessern

Es bringt allerdings nichts, nur Lehrerstellen vorzuhalten. Sie müssen auch besetzt werden. Um genügend Bewerber für den Schuldienst zu akquirieren, darf die Landesregierung in ihren Bemühungen nicht nachlassen, die Attraktivität des Lehrerberufs weiter zu steigern. Das beginnt mit ausreichend Studienplätzen und endet nicht mit der Besoldung.

Dass das Grundgehalt der Grundschullehrer angehoben wurde, war ein Schritt in die richtige Richtung. Dazu gehören aber auch Fortbildungsmöglichkeiten an der Lehrkräfteakademie und eine gute Ausstattung mit digitalen Geräten.

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Nicht zuletzt muss auch das Arbeitsumfeld stimmen. Hier sind die Schulträger gefragt, also die Kommunen. Dass wie jüngst in Frankfurt die Erweiterung und Sanierung einer Schule doppelt so teuer ausfällt wie geplant und sich um mehrere Jahre verlängert, sollte nicht vorkommen. Ein guter Bauzustand der Schulen ist nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung der Schüler, sondern auch der Lehrer. Sonst bewerben sie sich in anderen Kommunen, in denen die Arbeitsbedingungen besser sind. Offene Stellen gibt es überall genug.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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