Fahrgast-Analyse: Wo sind die Fahrer am freundlichsten? Wer wartet am längsten? Wer nutzt den Fahrdienst am meisten? Der Uber-Atlas verrät viel über die Nutzer.

Mehr News aus Hessen finden Sie hier

Das Waldstadion in Frankfurt ist zwar nicht gerade schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, und es gibt auch eine ganze Reihe Parkplätze. Doch offensichtlich gibt es viele, die es beim Besuch eines Fußballspiels oder Konzerts gerne bequem haben und sich zum Stadion chauffieren lassen. Das geht aus der Statistik des Fahrtenvermittlers Uber hervor. Nach deren jüngster Erhebung ist der Deutsche Bank Park vor Zielen wie der Konstablerwache und dem Einkaufszentrum MyZeil in der Innenstadt die beliebteste Destination der Frankfurter – Hauptbahnhof und Flughafen wurden in der Analyse allerdings nicht berücksichtigt.

Die Mainzer steuern am häufigsten die Rheingoldhalle an, gefolgt vom Hilton-Hotel und dem Kino Cine-Star. In Wiesbaden sind nach der Uber-Statistik die beliebtesten Ziele der Biohof Domäne Mechtildshausen, der Euro Palace und der Flugplatz Erbenheim.

Fahrgäste wollen pünktlich am Ziel sein

In jedem Fall scheinen die Frankfurter ganz besonders darauf bedacht, dass sie auch wirklich pünktlich ans Ziel kommen. Das Thema Pünktlichkeit belegt deutschlandweit im Vergleich der 21 Städte, in denen Uber aktiv ist, den ersten Platz bei den vorab reservierten Fahrten. Außerdem geht es bei ihnen schon früh los, hier belegt Frankfurt nach Leverkusen und vor Köln und Düsseldorf den zweiten Platz. Bei Leverkusen ist allerdings unklar, ob die Menschen schon oder noch unterwegs sind, denn bei den Nachtschwärmern belegt die rheinische Chemiestadt immerhin den zweiten Rang – nach Bergisch Gladbach und vor Stuttgart und Hannover. Womit nun auch geklärt wäre, welches die wahren deutschen Hochburgen des Nachtlebens sind. Frankfurt taucht hier unter den ersten fünf nicht auf.

Die Bewertung der Fahrgäste in Frankfurt durch die Fahrer der Mietwagen- und Taxiunternehmen, mit denen Uber kooperiert, liegt bei durchschnittlichen 4,87-Note. In der Liste der freundlichsten Fahrer haben es die Frankfurter Uber-Chauffeure nicht unter die ersten fünf Plätze geschafft. Vermutlich deshalb liegt die Mainmetropole auch beim Trinkgeld weit abgeschlagen hinter Dortmund, Leverkusen, Bergisch Gladbach, Mainz und Wiesbaden. Dabei steht Frankfurt, was die Wartezeit auf eine Droschke angeht, auf einem der besten Plätze mit durchschnittlich sechs Minuten – in vielen anderen Städten sind es etwa neun Minuten.

In der Spitzengruppe liegt Frankfurt mit 859 von einem einzigen Konto aus gebuchten Fahrten in den vergangenen zwölf Monaten. Nur in Köln (946 Fahrten) und Berlin (1288) gab es Personen, die mehr Touren orderten und sich damit offensichtlich drei bis vier Mal am Tag in ein Uber-Auto setzten.

1000 Kilometer auf der Rekordstrecke

Im Schnitt liegen die Strecken, die mit dem Fahrdienst zurückgelegt werden, zwischen sechs und zwölf Kilometern. Zu den durchschnittlichen Kosten, die sich unter anderem nach dem Verkehrsaufkommen richten, macht der Fahrtenvermittler keine Angaben. Derzeit befindet er sich in Verhandlungen mit den Mietwagenunternehmern, die ihre Fahrzeuge samt der Chauffeure über die Plattformen anbieten. Die Mietwagenunternehmen sind der Meinung, dass sie nicht genügend von den Fahrentgelten abbekommen, die über die App abgerechnet werden.

Interessieren Sie die Artikel der F.A.Z.?
Uneingeschränkter Zugriff auf diesen und alle weiteren zahlungspflichtigen F+ Inhalte auf FAZ.NET. Jetzt Abo abschließen.

So lässt sich auch nicht sagen, ob die zehnstündige bundesweite Rekordfahrt über eine Strecke von rund 1000 Kilometern von Frankfurt nach Marseilles für den Fahrer lukrativ war. Der Stadt jedenfalls verschafft sie einen einsamen Spitzenplatz im Ranking der längsten Fahrten.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.