Terroranschlag geplant: Drei Männer sollen einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Frankfurt oder in Mannheim vorbereitet haben.
Im Fokus der Ermittler stehen weitere Verdächtige, zudem ein Mann aus dem Hochtaunuskreis, der die Waffe besorgt haben soll.
Nach der Festnahme von drei Terrorverdächtigen, die einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt entweder in Mannheim oder in Frankfurt geplant haben sollen, sind auch in Hessen die Ermittlungen gegen die mutmaßliche Terrorzelle intensiviert worden. Wie am Mittwoch bekannt geworden war, richtet sich der Verdacht gegen zwei libanesische Brüder aus Mannheim und einen Deutsch-Türken aus Wehrheim im Hochtaunuskreis, der aus Sicht der Ermittler ein Waffenhändler war. Er soll für die beiden Brüder unter anderem eine Waffe besorgt haben, mit dem der Anschlag verübt werden sollte. Die "Stuttgarter Zeitung" berichtete, es handele sich um ein Sturmgewehr, das beim Schweizer Militär verwendet werde.
Dem Vernehmen nach ist noch unklar, wo genau der Anschlag verübt werden sollte. Genannt wurden die Weihnachtsmärkte in Mannheim ebenso wie in Frankfurt. Wie die Täter genau vorgehen wollten und ob es weitere Personen gibt, die in die Pläne eingeweiht waren oder sich sogar beteiligt hätten, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen, wie aus Sicherheitskreisen zu hören ist.
Besonderer Schutz für Weihnachtsmärkte
Die Frankfurter Polizei teilte am Donnerstag mit, dass das Thema "Terrorangriffe auf Weihnachtsmärkten" spätestens seit dem Anschlag auf den Berliner Breitscheidplatz in den Einsatzkonzepten jedes Jahr mitbedacht werde. Auch für dieses Jahr habe man das Konzept der aktuellen Sicherheitslage angepasst. Ein Sprecher sagte: "Es sind sehr viele Vorkehrungen getroffen worden, sodass es möglichst gar nicht erst zu einer Terrortat kommt. Natürlich lässt sich keine Straftat zu hundert Prozent verhindern, aber es ist sichergestellt, dass die Polizei im schlimmsten Fall unmittelbar reagieren kann."
Unterdessen hat das hessische Innenministerium am Donnerstag mitgeteilt, dass der Hessische Landtag die Neufassung des Hessischen Gesetzes über die Öffentliche Sicherheit und Ordnung beschlossen habe. Damit habe die Polizei fortan mehr Befugnisse, um Straftaten zu ermitteln oder zu verhindern.
Innenminister Roman Poseck (CDU) spricht von einer "angespannten Sicherheitslage", dazu trügen aktuelle Entwicklungen maßgeblich bei. Das neue Gesetz sieht unter anderem vor, die Videoüberwachung auszuweiten, auch mithilfe von Künstlicher Intelligenz, die das Verhalten von Verdächtigen an ausgewählten Orten analysiert sowie biometrische Gesichtserkennung ermöglicht. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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