- Janine Wissler bekommt Konkurrenz an der Spitze der Linken.
- Heidi Reichinnek bewirbt sich um den Platz an der Spitze der Partei.
- Sie findet: "Es darf kein Weiter-So geben."
Im Ringen um eine neue Führung der Linken hat am Mittwoch auch die niedersächsische Bundestagsabgeordnete Heidi Reichinnek ihre Kandidatur erklärt. Sie bewirbt sich um den für Frauen quotierten Platz in der Doppelspitze und fordert somit die amtierende Vorsitzende
"Wenn wir die Krise unserer Partei überwinden wollen, muss sich die viel beschworene Erneuerung auch im Parteivorstand widerspiegeln", schrieb Reichinnek in einer Erklärung zu ihrer Kandidatur. "Es darf kein Weiter-So geben. Es braucht Menschen, die die Sprache der Leute sprechen, für die wir Politik machen."
Die Linke steckt in einer Tiefen Krise
Die Linke steckt nach einer Serie von Wahlniederlagen und internen Streitigkeiten in der Krise. Auch Vorwürfe sexueller Übergriffe in Wisslers hessischem Landesverband sorgten zuletzt für Aufregung. Die Co-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow trat im April zurück. Ende Juni soll die gesamte Parteispitze neu gewählt werden. Wissler tritt wieder an. Der Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann und der Europapolitiker Martin Schirdewan bewerben sich um den Platz für einen Mann in der Doppelspitze.
Die 34-jährige Reichinnek ist niedersächsische Landesvorsitzende und war früher in der linken Jugendorganisation Solid aktiv. Sie beklagte, dass viele Menschen sich nicht mehr von der Politik vertreten fühlten. Das sei gefährlich für die Demokratie. "Genau diesen Menschen müssen wir zeigen, dass wir für sie da sind." Sie nannte als Themen soziale Gerechtigkeit, steigende Preise, niedrige Renten und hohe Mieten sowie die Klimafrage. Die Linke müsse eine "wirkmächtige politische Kraft" sein.
Wissler hatte bereits Kampfkandidaturen auf dem Parteitag vorausgesagt. Die Hessin ist seit Anfang 2021 im Amt. (dpa/ank)
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