Das "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) tritt bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar im Rhein-Erft-Kreis nicht mit eigenen Kandidaten an.
Für eine noch im Aufbau befindliche Partei sei der zusätzliche Aufwand neben der Wahlkampfvorbereitung zu groß. Dies teilte Martina Thomas vom BSW auf Anfrage mit. Das BSW setze daher ganz auf die Zweitstimmen, um über die Landesliste Kandidatinnen und Kandidaten in den Bundestag zu bringen. Sie wird von Sahra Wagenknecht als Spitzenkandidatin angeführt.
Mit dem Verzicht auf die Nominierung eines Direktkandidaten liege die BSW-Aufbauorganisation im Rhein-Erft-Kreis auf der Linie des Landesverbandes. Ein Kreisverband sei noch nicht gegründet worden, der Unterstützerkreis sei aber seit Gründung der Bundespartei im Rhein-Erft-Kreis gewachsen, es fänden monatliche Treffen statt. "Wir wachsen ruhig, aber beständig'", sagt Thomas. Sie selbst war nach der Gründung der BSW auf Bundesebene 2023 bei der Linkspartei ausgetreten. Ihren Sitz im Kreistag hatte sie aber behalten.
BSW will bei der Kommunalwahl 2025 in Räte und in den Kreistag einziehen
Bei den Europawahlen im Juni war das Bündnis im Rhein-Kreis auf Anhieb auf 4,5 Prozent der Stimmen gekommen. Die Wahlkampfkoordinatoren Martina Thomas und Ernst Püschel frohlockten: "Derartiges hat vor uns noch keine andere Partei geschafft. Damit zieht eine starke Stimme für Frieden und soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Gerechtigkeit und Freiheit ins Europaparlament ein."
Thomas zeigte sich in der Bewertung des Wahlergebnisses sicher, dass dies auch Konsequenzen auf die Politik im Rhein-Erft-Kreis haben werde. Auch hier wachse die Unzufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger. Knackpunkte seien fehlende Lehrer, marode Schulen und Turnhallen und fehlender sozialer und bezahlbarer Wohnraum.
Ziel ist es nach Angaben von Thomas, zur Kommunalwahl im September 2025 anzutreten und in Räte und Kreistag einzuziehen. © Kölner Stadt-Anzeiger
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