Wenn wieder einmal der Grünstreifen entlang des Grengeler Mauspfades zwischen der Einmündung Hirschgraben und der Zufahrt zur Flughafenautobahn auf Hunderte Meter als Pkw-Parkplatz missbraucht wird, ist das einerseits ein Hinweis auf erfolgreiche Veranstaltungsangebote rund um Gut Leidenhausen.
Zum Adventsmarkt, zum Tag der Umwelt im Mai und weiteren Angeboten rund um Natur-Themen kommen Gäste von weither.
Andererseits reisen viele dieser Besucher mit dem Auto an und parken verbotswidrig, auch aufgrund der weiterhin unzureichenden Bus-Anbindung des attraktiven Naherholungsgebietes Leidenhausen. Die Anfahrt mit dem Pkw ist deshalb für viele Gäste alternativlos. Allerdings stehen für den Zustrom von motorisierten Besuchern nicht genügend Parkplätze zur Verfügung. In der Nähe des Gutshofes gibt es lediglich den Parkplatz am Hirschgraben und einen Rastplatz am Heumarer Mauspfad, der unmittelbar vor der Einmündung Hirschgraben gelegen ist.
Unklarheit über Rastplatz an der L489: Stadt Köln lehnt Übernahme zunächst ab
Die Zukunft dieses etwa 200 Meter langen Rastplatzes zwischen Röttgen-Mauer und Landstraße ist seit Jahresbeginn 2024 ungeklärt. Der Landesbaubetrieb Straßen NRW machte damals seine Absicht deutlich, sich von diesem Rastplatz und den damit verbundenen Unterhaltskosten zu trennen. Straßen NRW bot der Stadt Köln die Übernahme an. Verschiedene städtische Ämter waren in der Folge damit befasst, eine Absichtserklärung zur Übernahme erfolgte aber offenbar nicht.
Jedenfalls antwortete Straßen NRW jetzt auf Nachfrage dieser Zeitung, die Stadt habe dem Landesbetrieb mitgeteilt, den Parkplatz nicht in ihre Baulast zu übernehmen. Deshalb werde die Regionalniederlassung Rhein-Berg von Straßen NRW den Parkplatz demnächst entsiegeln und renaturieren, um den Naturschutz-Anforderungen gerecht zu werden.
Der laut Beschilderung vorhergesehene Parkplatz an der L489 liege im Naturschutzgebiet Wahner Heide, heißt es in der Auskunft von Straßen NRW. Leider komme es regelmäßig vor, dass Lastwagen dort auch außerhalb der befestigten Flächen parkten und dass dort illegal Müll entsorgt werde.
ÖPNV nach Gut Leidenhausen weiter ungeklärt
Auf Nachfrage der Zeitung macht das Presseamt der Stadt jedoch Hoffnung: "Die Übernahme des Parkplatzes am Mauspfad wurde seitens des federführenden Fachamtes im Dezernat für Mobilität der Stadt Köln anfangs aufgrund der hohen Kosten als nicht sinnvoll erachtet", heißt es in der Antwort. Die Fläche des Parkplatzes sei in großen Teilen stark sanierungsbedürftig und das Parken müsste neu geordnet werden.
Doch habe eine erneute Betrachtung gezeigt: Der Bedarf für Erholungsuchende an Wochenenden mache die Parkfläche an dieser Stelle notwendig. Die Stadt sei daher "sowohl in erneuter ämterinterner Abstimmung als auch in vertiefenden Gesprächen mit Straßen NRW, um eine geeignete Lösung zu finden".
Robert Schallehn, Geschäftsführer des Umweltbildungszentrums Gut Leidenhausen, hofft auf eine rasche Einigung und hält den Parkplatz für völlig unverzichtbar. Er widerspricht der Auffassung von Straßen NRW, dass die Fläche im Naturschutzgebiet liege. Das treffe lediglich für die gegenüberliegende Seite des Mauspfades zu. Auch sei der Parkplatz in keinem auffallend schlechten Zustand.
Mit entsprechender Markierung könne er sehr rasch so gestaltet werden, dass zahlreiche Fahrzeuge darauf Platz finden. Das sei ein gutes Angebot, nicht allein für Gäste rund um Gut Leidenhausen, sondern auch für die vielen Erholungsuchenden, die von dort aus in die Wahner Heide strömen.
Das wichtige Anliegen einer besseren Busanbindung darf Schallehn zufolge dabei nicht aus den Augen gelassen werden. Er erinnert an die seit Jahren bestehende Forderung und das darauf hin erteilte Versprechen, eine Bushaltestelle auch auf der östlichen Seite des Mauspfades einzurichten. Bisher können Gäste nur von Rath-Heumar aus mit dem Bus nach Leidenhausen gelangen und von dort aus auch nur in Richtung Flughafen weiterfahren.
Aus Richtung Porz, Urbach, Grengel gibt es keine Busverbindung. Der Grund dafür sind Sicherheitsbedenken. Denn damit Fahrgäste von einer Bushaltestelle östlich der Fahrbahn sicher über den viel befahrenen Mauspfad nach Gut Leidenhausen gelangen könnten, bräuchte es einen Fußgängerüberweg. An dessen Planung und Einrichtung scheitert das Vorhaben seit Jahren. © Kölner Stadt-Anzeiger
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