"Wir sind dann mal weg": So verabschiedet sich die Deutsche Sporthochschule Köln von der Plattform X und informiert die Nutzer darüber, dass sie nun Neuigkeiten über ihre anderen Social-Media-Kanäle wie Facebook und LinkedIn verbreiten wird.
Ihr Profil hat die Spoho Köln zwar nicht gelöscht, aber seit der Verkündung am 6. Januar nichts mehr gepostet.
Die Spoho ist eine von über 60 deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die in einer gemeinsamen Aktion, ihre Profile auf X, ehemals Twitter, stilllegen. Neben der Spoho beteiligen sich auch die TH Köln und die Katho an der Aktion.
Kölner Hochschulen legen Accounts still: TH Köln hat Profil sogar gelöscht
In der gemeinsamen Mitteilung heißt es: "Die Veränderungen der Plattform X – von der algorithmischen Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte bis zur Einschränkung organischer Reichweite – machen eine weitere Nutzung für uns unvertretbar. Der Austritt unterstreicht unseren Einsatz für eine faktenbasierte Kommunikation und gegen antidemokratische Kräfte. Die Werte, die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft fördern, sind auf der Plattform nicht mehr gegeben." Die Mitteilung wurde einen Tag nach dem Gespräch zwischen Elon Musk, dem die Plattform X seit 2022 gehört, und AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel veröffentlicht.
"X hat sich zu einem Ort von Hasskommentaren, Hetze und Falschinformationen entwickelt, weshalb unser Rückzug der einzig richtige Schritt ist, den die Katho bereits im Sommer 2024 beschlossen hat", sagt Rektorin Barbara Schermaier-Stöckl.
Die TH Köln ist schon länger raus aus X und hat ihr Profil nach 16 Jahren mittlerweile auch gelöscht. Die TH Köln teilte vor bereits elf Monaten mit: "Seit
Uni Köln setzt Posts auf X bis auf Weiteres aus, möchte sich aber nicht festlegen
Und wie steht die Universität zu Köln zu der Sache? Anders als andere große Universitäten wie die Humboldt Universität zu Berlin, die Uni Münster, die RWTH Aachen und viele andere macht die Uni Köln, der rund 48.000 Menschen auf X folgen, beim gebündelten Ausstieg nicht mit.
Auf Anfrage teilt eine Sprecherin hierzu mit: "Mit Blick auf unsere Präsenz auf der Plattform X befinden wir uns derzeit in einer Umbruchsituation. ‚Weltoffenheit, Wissenschaftlichkeit, Transparenz und demokratischer Diskurs können (…) sowohl für als auch gegen den Verbleib auf X sprechen,‘ schreibt entsprechend der Vorstand des Bundesverbands Hochschulkommunikation ganz aktuell."
Gegen eine Löschung des Profils spreche zudem, dass es "Dritten ermöglichen könnte, unter dem Namen der Universität dort zu posten. Auch andere Hochschulen, die jetzt angeben, X zu verlassen, löschen ihren Account daher nach unserer Kenntnis nicht." Aufgrund der "Abwägung von Chancen und Risiken" werde man nun jedoch bis auf Weiteres "die aktive Pflege des X-Accounts aussetzen". Man werde die Entwicklung auf X weiter "sehr genau" beobachten und "entsprechend unserer Bewertung, wenn nötig, an diese Entwicklungen anpassen", so die Sprecherin.
Die Stadt Köln hat ihre Aktivitäten auf X bereits seit über einem Jahr auf ein Minimum reduziert. Sie informiert dort noch über den Fund von Weltkriegsbomben in Köln oder postet vereinzelt andere Eilmeldungen. © Kölner Stadt-Anzeiger
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