Die FDP in Köln-Mülheim kann sich über einen prominenten Neuzugang freuen - den die Führung der Bergisch Gladbacher FDP als echte Ohrfeige verstehen muss.
Anita Rick-Blunck, die ehemalige Ortsverbandsvorsitzende und auch Landtagskandidatin, kehrt zusammen mit ihrem Mann Reinhard Blunck den Gladbacher Liberalen den Rücken. "Ich kann den Kurs der FDP in Bergisch Gladbach nicht mehr mittragen", sagte Anita Rick-Blunck im Gespräch mit dieser Zeitung. Dabei hat sie insbesondere die nächste Kommunalwahl im Blick.
Der gemeinsame Bürgermeisterkandidat sei ein Fehler
Die FDP hat sich hinter den CDU-Kandidaten Alexander Felsch gestellt. Der wiederum kritisierte in mehreren Statements die Berliner Ampel, dem Bündnis von SPD, Grünen und FDP. Rick-Blunck: "Ich kann doch in Bergisch Gladbach als Liberale nicht einen Kandidaten unterstützen, der unsere Bundespartei so scharf kritisiert." Das empfinde sie auch als eine persönliche Illoyalität gegenüber
Auch die Kritik der FDP an Bürgermeister Frank Stein (SPD) sei für sie nicht akzeptabel. "Wir als Liberale haben diesem Mann geholfen, Bürgermeister zu werden und ich finde, dass er ein toller Bürgermeister für diese Stadt ist." Richtig sei, dass die FDP die Bergisch Gladbacher Ampel verlassen habe und sich auch inhaltlich neu orientiere. "Ich persönlich kann nicht verstehen, dass die FDP nun in Bergisch Gladbach zusammen mit der CDU eine Politik gegen Frank Stein macht."
Rick-Blunck spricht von einer "fehlenden liberalen Inspiration"
In einem Brief spricht Rick-Blunck von einer "fehlenden liberalen Inspiration" im Ortsverband Bergisch Gladbach mit geringer Aussicht auf eine positive Veränderung. Man freue sich auf lebendiges, konstruktives Parteileben innerhalb der FDP-Köln-Mülheim.
Mit dem gemeinsamen Kandidaten von CDU und FDP verzichte die FDP in schwierigen Zeiten auf eine Möglichkeit, ein eigenes Profil zu zeigen. Rick-Blunck bringt dabei den Kämmerer von Bergisch Gladbach Thore Eggert (FDP) ins Spiel. "Ich habe das nicht mit Thore Eggert abgesprochen, aber mit so einem Kandidaten hätten wir doch eigene Stärke und Programmatik zeigen können." Schon allein aus Marketingsicht sei der Verzicht auf einen eigenen Kandidaten ein Fehler.
Erst im Juni hatte es in der FDP-Ratsfraktion gekracht. Das Ratsmitglied Willy Bartz hatte die Fraktion verlassen und dabei persönliche und inhaltliche Gründe genannt. Auch er sieht sich weiter als Liberaler und will im Wahlkampf Christian Lindner unterstützen. © Kölner Stadt-Anzeiger
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