Mainz - Weihnachtsbaum-Schmücken mit der Familie gehört für viele Politiker und Prominente zum Fest. Als Weihnachtsschmaus gibt es oft eine bunte Palette von Speisen, bei der Traditionen, persönliche Vorlieben und regionale Spezialitäten berücksichtigt werden, wie eine dpa-Umfrage in Rheinland-Pfalz und im Saarland ergab. Es geht aber auch ganz klassisch zu.
Alexander Schweitzer: "Drei Generationen an einem Tisch."
"Den Tannenbaum schmücken wir in der Familie alle gemeinsam", sagt der rheinland-pfälzische Ministerpräsident
Vize-Regierungschefin: Kugeln aus aller Welt
Die stellvertretende Regierungschefin und Familienministerin Katharina Binz (Grüne) schmückt den Weihnachtsbaum gemeinsam mit ihrer Tochter. Jedes Jahr kommt - wenn möglich - eine Weihnachtskugel aus dem Urlaub dazu. Dieses Jahr ist es eine Kugel aus dem niederländischen Museum Mauritshuis in Den Haag. Der Adelspalast beherbergt die königliche Gemäldegalerie.
Kerzen erst am Heiligen Abend bei Schmitts
Bei der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat das Schlagen des Baums eine ganz besondere Tradition. "Wir machen das jedes Jahr bei einem Winzer in Rheinhessen", berichtet die FDP-Politikerin. "Geschmückt wird der Baum dann kurz vor Weihnachten, gemeinsam von meinem Mann und mir."
Dabei hält es das Ehepaar traditionell: "Besonders wichtig sind uns echte Kerzen, und wir verwenden noch alten Christbaumschmuck, der einst meiner Oma gehörte", sagt Schmitt. "Der hat für mich einen ganz besonderen Wert. Die Kerzen zünden wir zum ersten Mal am Heiligen Abend an – das ist für mich immer ein sehr schöner und besinnlicher Moment."
"Auch kulinarisch ist Weihnachten bei uns sehr traditionell. Wir feiern mit der ganzen Familie", berichtet Schmitt. "Am Heiligen Abend gibt es Gerichte aus der tschechischen Küche, der Heimat meines Mannes. An den Feiertagen wird es dann klassisch deutsche Küche geben – ein schöner Mix, der für uns mittlerweile zur festen Tradition geworden ist."
Bei Gordon Schnieder dürfen Weihnachtsgurken nicht fehlen
Bei Oppositionsführer Gordon Schnieder schmückt erstmals die ganze Familie den Weihnachtsbaum, weil seine Kinder jetzt alt genug dafür sind. An dem Baum hängen vor allem verschiedene Kugeln. "Ich habe ein Faible für kleine Porzellankugeln", verrät der CDU-Politiker.
Weihnachtsgurken dürfen auch nicht fehlen. Nach diesem vor allem in den USA verbreiteten Brauch wird der Gewürzgurken nachgemachte Baumschmuck im Grün versteckt. Wer die Gurke findet, bekommt ein Geschenk oder soll im kommenden Jahr besonderes Glück haben.
"Normalerweise koche ich zu Hause, diesmal bin ich raus", sagt Schnieder. Das übernehmen diesmal seine Schwiegereltern und seine Mutter. Am ersten Feiertag gibt es Schnieders Lieblingsessen "Tafelspitz mit Remouladensauce", gefolgt von Schweinefilet. Am 26. Dezember steht dann Roulade auf dem Speiseplan.
Saar-Ministerpräsidentin Rehlinger greift selbst zu Kugeln
Die saarländische Ministerpräsidentin
Das hänge mit ihren Kindheitserinnerungen zusammen: Als Kind habe sie das Wohnzimmer ab dem Morgen nicht mehr betreten dürfen, weil da der Baum geschmückt wurde und es eine Überraschung für Heiligabend gewesen sei.
"Ich mag es nicht so ganz grell und bunt, eher ein bisschen zurückgenommener", sagte sie zu ihrem Baumschmuck. Auf den Tisch komme bei ihr an Heiligabend traditionell Fleisch-Fondue.
Trierer Bischof: Kein schweres Essen an Heiligabend
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann schmückt seinen Weihnachtsbaum ebenfalls selbst. "Das mache ich in der Regel immer am Heiligabend morgens", sagt er. An die grünen Äste hänge er reichlich Strohsterne und Kugeln in Rot und in Gold. Die Kugeln seien nicht glänzend, sondern eher matt-rot und matt-golden. Auf den Tisch an Heiligabend komme bei ihm "etwas Leichtes", sagt er. "Zwischen den Gottesdiensten kann ich ja nichts Schweres essen." In diesem Jahr seien dies Pasteten und Feldsalat.
Bischof Kohlgraf: "Keine überlieferungswürdigen Traditionen"
Der Baum im Mainzer Bischofshaus wird von Mitarbeiterinnen aus dem Haus geschmückt, traditionell auch mit Strohsternen und Christbaumkugeln, wie ein Bistumssprecher sagt. "An den Weihnachtstagen selbst hat Bischof Peter Kohlgraf keine Gäste im Bischofshaus, und wegen seiner Gottesdienste in Mainz hat er auch keine Möglichkeit zu auswärtigen Besuchen." Und was kommt beim Bischof auf den Tisch? "Als Selbstversorger sieht er natürlich zu, dass etwas Leckeres im Haus ist oder er sich etwas kocht. Allerdings gibt es keine überlieferungswürdigen Traditionen dazu."
Mark Forster: Wilde Mischung auf dem Tisch
Bei Popsänger
"Auf unserem Weihnachtstisch liegt mittlerweile eine wilde Mischung aus den immer gleichen zwölf traditionellen polnischen Gerichten und eher gesunden Add-ons der letzten Jahre", so Forster. Er führe beispielsweise dieses Jahr den Flammlachs ein. "Dafür habe ich extra eine Feuerschale besorgt."
Thomas Anders: Baumschmücken in 25 Sekunden
Bei der Familie von Popsänger
"Wir filmen auch immer unser "Baumschmücken", und im Schnelldurchlauf sehen wir vier Stunden später, wie man in 25 Sekunden einen Baum schmücken kann." Der Baum sehe jedes Jahr anders aus. Dieses Jahr gebe es nur verrückten Baumschmuck in Form von Mikrofon, Sushi, Musikkassette, Hunden und anderem. "Ich finde, in Zeiten wie diesen muss man auch einfach mal eine Leichtigkeit leben", sagt Anders.
Das große Festmahl scheint im Hause Anders hingegen auszubleiben. "Es gibt bei uns, wie jedes Jahr, nur kleine Leckereien", meint der Musiker. "Besonderen Schinken und Lachs, Garnelen-Cocktail, Champagner und ich mache meine beliebte Curry-Suppe."
Guildo Horn: Baum "mit stolzgeschwellter Brust"
Sänger Guildo Horn sagt auf die Frage, wer den Baum schmücke: "Ich nehme mal an, das Christkind selbst oder der Weihnachtsmann oder viele kleine, eifrige Wichtel mit ihren fleißigen Händchen." Er habe insgeheim auch seine geliebte Frau im Verdacht. "Wenn ich von meiner Weihnachtstour nach LongHornCity zurückkehre, steht der leuchtende Tann' jedenfalls bei uns im Wohnzimmer."
Der Weihnachtsbaum sei vom Wuchs her meist nicht perfekt. "Wir nehmen ihn dann mit, weil er uns vielleicht ein wenig leidtut - und in seiner perfekten Unperfektheit so perfekt in unsere Hütte passt", sagt der in Trier geborene Musiker. Festlich geschmückt stehe der Baum dann "mit stolzgeschwellter Brust" manchmal bis fast Ostern im Wohnzimmer. Zur Dekoration brauche es unbedingt eine analoge Lichterkette. "Und viele, viele liebgewonnene, meist selbstgebastelte Kleinode, die uns im Laufe der Jahre zugelaufen sind."
Die Formel für den "horn'schen Tannenbaum" sei: "Nicht viel Protz, sondern viel, viel Liebe!" Welches Essen auf den Tisch komme, werde intern noch diskutiert. "Wir haben uns jetzt erst mal wegen unüberwindbarer Differenzen in Kleingruppen aufgeteilt", sagt Horn ("Guildo hat euch lieb!") augenzwinkernd. "Wenn das Ergebnis steht, melde ich mich bei euch. Versprochen! Frohes Fest!" © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.