• Es gibt in der Formel 1 ein - meist - gut behütetes Geheimnis: Die Gehälter der Formel-1-Stars.
  • Top-Verdiener ist Lewis Hamilton, und dann kommt lange erstmal nichts. Am unteren Ende der Gehaltsliste stehen vor allem die Talente.
  • Ab 2023 könnte bei den Fahrern der Rotstift angesetzt werden: Eine Gehaltsobergrenze soll eingeführt werden.

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Im Fußball-Geschäft geht es anders zu als in der Formel 1. Die Gehälter der Bundesliga-Stars sind in vielen Fällen längst kein Geheimnis mehr, sie werden medial herumposaunt, die Zahlen werden dabei mal mehr, oft weniger vehement dementiert. Fans haben dadurch ein ziemlich gutes Bild davon, was bei den Kickern am Ende des Monats vom Verein ungefähr auf das Konto kommt.

In der Motorsport-Königsklasse hingegen ist das Salär der Fahrer eines der letzten, gut behüteten Geheimnisse. Über Geld spricht man dort nicht – oder nur sehr, sehr ungern.

"Bei Vertragsverhandlungen gibt es schwarz oder weiß", hatte Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz, der als Präsident der Grand Prix Drivers’ Association Einblicke hat, mal bei "Redbull.com" verraten: "Das heißt, entweder passieren die Verhandlungen komplett hinter den Kulissen, ganz still und heimlich und dann meistens extrem schnell. Oder es wird in aller Öffentlichkeit verhandelt, mit dem Zweck über Medien und manchmal auch über Falschmeldungen Druck aufzubauen. Das ist typisch Formel 1."

Deutlich weniger Geld für Sebastian Vettel

Dass zum Beispiel Sebastian Vettel nach rund 30 Millionen Euro bei Ferrari in seiner letzten Saison 2020 in diesem Jahr bei Aston Martin offenbar nur rund sechs Millionen Euro bekommt, ist kaum ein Thema gewesen. Bei dem wochenlangen Hickhack um die Vertragsverlängerung von Lewis Hamilton nach der vergangenen Saison ging es in der Gerüchteküche auch ums Geld, aber vor allem um die Dauer der Zusammenarbeit und darum, ob Hamilton nicht vielleicht sogar ganz aufhört.

Angeblich haben sich Mercedes und der siebenmalige Champion auf 40 Millionen Euro geeinigt - in Zeiten einer Coronakrise eine mehr als stolze Summe. Und die mit Abstand höchste in der Formel 1, wie das Fachportal f1-insider.com vorrechnet. Sein Titelrivale Max Verstappen soll demnach bei Red Bull Racing mit 16 Millionen Euro entlohnt werden, ebenfalls im zweistelligen Millionenbereich sollen Daniel Ricciardo (McLaren/15 Millionen Euro), Fernando Alonso (Alpine/12 Millionen Euro) und Charles Leclerc (Ferrari/12 Millionen Euro) liegen. Im Vergleich dazu wirken Summen wie die 400.000 Euro von Mick Schumacher und Nikita Mazepin bei Haas sowie die 300.000 Euro von Yuki Tsunoda bei Alpha Tauri fast schon lächerlich gering.

Wird der Gürtel enger geschnallt?

Als Superstar sahnt man in der Formel 1 also immer noch ordentlich ab. Doch das könnte bald ein Ende haben. Jedes Team hat inzwischen eine Budgetobergrenze von rund 130 Millionen Euro, mit dem es auskommen muss. Nicht inkludiert sind dabei Kosten für das Marketing, die Topverdiener im Management und das Gehalt für die Fahrer.

Ab 2023, so der Plan, soll deshalb auch eine Gehaltsobergrenze für die Piloten eingeführt werden. Die fiele noch immer noch üppig aus, angedacht sollen im Moment 30 Millionen Dollar (rund 27 Millionen Euro) sein, die dann für beide Fahrer zur Verfügung stünden. Ein Schlupfloch könnte es trotzdem geben: Verträge, die vor 2023 abgeschlossen werden, sollen wohl nicht von dieser Regelung betroffen sein.

Viele Fahrer gegen Obergrenze

Im Frühjahr war das Thema hochgekocht, wurde im Fahrerlager heiß diskutiert. Da sprach sich AlphaTauri-Teamchef Franz Tost für die Deckelung aus, warf aber ein, dass er das Gehalt noch weiter – auf zehn Millionen Dollar – senken würde. Die Piloten sind wenig begeistert von dieser Idee.

"Die Fahrer sind die Stars und Helden dieses Sports. Sie sorgen für die meiste Aufmerksamkeit, stärken die Marken, deren Image und das Ansehen der ganzen Formel 1", sagte Hamilton. Er denke auch an die jüngere Generation, so der Brite: "Der Nachwuchs, die kommenden Stars dieses Sports, sollte genauso entlohnt werden wie wir heute. Es ist ein Geschäft, das Milliarden umsetzt. Davon sollten auch die Fahrer profitieren."

Formel-1-Boss: Fahrer sind die Speerspitze

Auch Formel-1-Chef Stefano Domenicali hatte sich gegen eine Obergrenze ausgesprochen, betonte im Interview mit der Zeitung Corriere dello Sport, dass die Fahrer die Speerspitze seien und eine besondere Relevanz hätten. "Die Außerordentlichkeit Hamiltons sowie die Gefahren, die Grosjean (Romain, Anm. d. Red.) im vergangenen Jahr in Bahrain eingegangen ist, erinnern uns, dass die Piloten das Herz der ganzen Show sind", sagte Domenicali.

Noch ist keine Entscheidung gefallen, zuletzt standen andere Zukunftsthemen weiter oben auf der Agenda. Klar ist nach den ersten Diskussionen aber: Geht es den Fahrern ans Geld, wird doch ganz gerne darüber gesprochen.

Die angeblichen Gehälter der Formel-1-Fahrer:

  • Lewis Hamilton (Mercedes): 40 Millionen Euro
  • Max Verstappen (Red Bull): 16 Millionen Euro
  • Daniel Ricciardo (McLaren): 15 Millionen Euro
  • Fernando Alonso (Alpine): 12 Millionen Euro
  • Charles Leclerc (Ferrari): 12 Millionen Euro
  • Valtteri Bottas (Mercedes): 8 Millionen Euro
  • Carlos Sainz (Ferrari): 7 Millionen Euro
  • Sebastian Vettel (Aston Martin): 6 Millionen Euro
  • Sergio Perez (Red Bull): 5 Millionen Euro
  • Kimi Räikkönen (Alfa Romeo): 4 Millionen Euro
  • Lance Stroll (Aston Martin): 2 Millionen Euro
  • Esteban Ocon (Alpine): 2 Millionen Euro
  • Lando Norris (McLaren): 2 Million Euro
  • Pierre Gasly (Alpha Tauri): 2 Millionen Euro
  • George Russell (Williams): 0,5 Millionen Euro
  • Nicholas Latifi (Williams): 0,5 Millionen Euro
  • Mick Schumacher (Haas): 0,4 Millionen Euro
  • Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo): 0,4 Millionen Euro
  • Nikita Mazepin (Haas): 0,4 Millionen Euro
  • Yuki Tsunoda (Alpha Tauri): 0,3 Millionen Euro

Verwendete Quellen:

  • Redbull.com: Formel 1-Insider Alexander Wurz im Interview: Hamilton ohne Vertrag, Vettel ohne Cockpit, Verstappen noch ohne Titel und Leclerc ohne Hoffnung – was bedeutet das für die verrückte Saison 2020?
  • F1 Insider: Formel 1: Gehälter enthüllt! Das verdienen die Fahrer 2021
  • Sky Sport: "Piloten das Herz der Show": F1-Boss gegen Gehaltsobergrenze

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