Auf den designierten Sportvorstand Max Eberl warten beim kriselnden FC Bayern reichlich Arbeit und viele Probleme.

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München (SID) Max Eberl hat beim FC Bayern noch gar nicht angefangen, da dürfte dem designierten Sportvorstand des taumelnden Rekordmeisters schon der Kopf schwirren. Wenn der 50-Jährige am 1. März seinen neuen Job in München antritt, erwarten ihn jede Menge Baustellen. Wunschkandidat Eberl steht vor einer Mammutaufgabe, die Bayern in der größten Krise seit Jahren wieder in die (Erfolgs-)Spur zu bringen.

Am kommenden Montag wird der mächtige Aufsichtsrat um Ehrenpräsident Uli Hoeneß die Personalie dem Vernehmen nach endgültig absegnen. Und dann? Hält Eberl am schwer angeschlagenen Thomas Tuchel als Trainer fest? Oder steht im Sommer im Luxus-Kader der große Umbruch an? Stand jetzt: Alles ist möglich!

Die Gerüchteküche in München brodelt längst intensiv. An möglichen Nachfolgern für Tuchel (Vertrag bis 2025) scheint es jedenfalls nicht zu mangeln, sollte der nach zuletzt drei Pleiten in Serie doch vor Sommer gehen müssen. Auch wenn Vorstandschef Jan-Christian Dreesen dem 50-Jährigen zumindest für das Spiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen RB Leipzig eine Jobgarantie ausgesprochen hat, beschäftigen sich die Bayern angeblich bereits mit Alternativen.

Die Liste ist lang und prominent: Sie geht von Zinedine Zidane, über Hansi Flick, Ole Gunnar Solskjaer, Sebastian Hoeneß, Jose Mourinho und Antonio Conte bis zu Xabi Alonso. Der Erfolgscoach aus Leverkusen wäre aber frühestens in der kommenden Saison verfügbar - ebenso wie Hoeneß-Neffe Sebastian, der den VfB Stuttgart derzeit in ungeahnte Höhen führt.

Vielleicht aber kommt alles ganz anders, und Eberl setzt weiter auf Tuchel und tauscht Teile der zuletzt leblosen Mannschaft aus. Zumal in den vergangenen Jahren schon einige Verantwortliche wie die Bundestrainer Joachim Löw und Flick sowie Julian Nagelsmann an der "Generation nix" (Süddeutsche Zeitung) um Joshua Kimmich, Leroy Sane, Serge Gnabry und Leon Goretzka gescheitert waren. Sollte Tuchel bleiben, stehen dem Vernehmen nach vor allem Kimmich, Goretzka und auch Matthijs de Ligt vor einem Abschied im Sommer.

So oder so. Eberl, der als Hoeneß-Freund gilt, ist als Nachfolger von Hasan Salihamidzic von Beginn an schwer gefordert. Zusammen mit Sportdirektor Christoph Freund wird der frühere Profi, der unter anderem auch ein Bundesligaspiel für die Bayern bestritt, wegweisende Entscheidungen treffen müssen.

Zuletzt hatte Eberl in 13 Jahren in Gladbach und einigen Monaten in Leipzig seine Expertise unterstrichen. Mit RB hatten sich die Bayern zuletzt offenbar über eine Ablöse in Höhe von 3,5 Millionen Euro geeinigt.

Doch schon vor Eberls Dienstbeginn hat Lothar Matthäus erste Fragen aufgeworfen. Eberl habe in der Bundesliga zwar "schon hervorragende Arbeit geleistet", er habe auch "eine Vergangenheit im Verein, aber er allein ist kein Heilsbringer und er ist auch kein Bayern-Gesicht", sagte der Rekordnationalspieler bei Sky.

"Warum sind ehemalige Spieler wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder Arjen Robben nicht eingebunden?" In der Führungsriege würden zwar "sehr erfolgreiche Menschen aus dem Finanzwesen" sitzen, ergänzte Matthäus, "aber neben ihnen fehlt mir die sportliche Kompetenz. Wer von ihnen hat als Spieler Meisterschaften gewonnen?" Eberl gewann mit Leipzig als Sport-Geschäftsführer immerhin Supercup und Pokal.

Matthäus hat aber noch ein anderes Problem ausgemacht: "Solange Uli nicht loslässt, kann sich kein anderer entwickeln." Und jener Uli Hoeneß hat (noch) nicht vor loszulassen. Zusammen mit Karl-Heinz Rummenigge, sagte er zuletzt bei RTL, werde er "den Verein wohlwollend beratend begleiten".

SID tn fn cp  © SID

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