Xavi Simons gilt als einer der Wunschspieler des FC Bayern, der EM-Star soll Gerüchten zufolge in diesem Sommer per Leihe kommen und anschließend fest verpflichtet werden. Die Vertragssituation des Niederländers ist allerdings etwas verzwickt – und auch die neuesten Aussagen von Uli Hoeneß könnten einen möglichen Deal erschweren. Die aktuelle Lage im Überblick.

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Xavi Simons sorgte in der vergangenen Saison, als Leihspieler von RB Leipzig, für reichlich Aufsehen. Der offensive Mittelfeldspieler kam in 43 Pflichtspielen auf insgesamt zehn Tore und 15 Vorlagen.

Bei der EM überzeugte der Niederländer ebenfalls: Mit drei Vorlagen und einem Tor war er maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass die Elftal beim Turnier in Deutschland bis ins Halbfinale kam.

Aktuell befindet sich der 21-Jährige noch im Urlaub, doch schon bald kehrt Simons zu seinem Klub Paris Saint-Germain zurück. Sein Vertrag in der französischen Hauptstadt läuft noch bis 2027 – die Frage ist nur, wie lange Simons noch bei PSG bleiben wird. Denn dem Vernehmen nach möchte der Offensivspieler den Verein verlassen, übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll er befürchten, wenig Spielzeit zu erhalten.

Für PSG kommt bei Simons vorerst nur eine Leihe infrage

Auch PSG soll demnach bereit sein, Simons abzugeben. Allerdings vorerst nur auf Leihbasis, so wie zuletzt beim Leipzig-Deal. Der Grund: PSG will den Spieler erst ab dem 1. Januar 2025 verkaufen. Vorher würde laut "Sport Bild" Simons' Ex-Klub PSV Eindhoven bei einem möglichen Verkauf 20 Prozent der Ablöse bekommen. Das wollen die PSG-Bosse um Nasser Al-Khelaifi auf jeden Fall verhindern.

Die Situation rund um den Niederländer, der in Leipzig seinen Durchbruch geschafft hat, ist also etwas verzwickt. Dennoch gibt es mehrere Interessenten, die Simons gerne verpflichten würden. Neben den Sachsen selbst, die von einer Xavi-Rückkehr träumen, soll auch der FC Bayern mit einer Verpflichtung des Offensivspielers liebäugeln. Der 21-Jährige könnte in München ein Mann für die Zukunft und einer der Pfeiler des groß angekündigten Kaderumbruchs sein.

Hat der FC Bayern 90 Millionen Euro für Simons geboten?

Simons soll der Wunschspieler von Sportvorstand Max Eberl sein, der "Sport Bild" zufolge sind die Münchner zunächst an einer Leihe mit anschließender Kaufoption interessiert. Im Bericht ist laut Bezug auf die französische "L'Equipe" die Rede davon, dass die Bayern bereit sein sollen, bis zu 90 Millionen Euro für Simons zu zahlen. Damit wäre der junge Niederländer nach Rekord-Transfer Harry Kane (95 Millionen Euro Ablöse) der teuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte. Im "L'Equipe"-Bericht heißt es demnach: "Einige Quellen nennen für die Kaufoption im bayerischen Angebot einen Betrag von 90 Millionen Euro." Die Spekulationen um das vermeintliche Mega-Angebot des FC Bayern sind also zunächst noch mit reichlich Vorsicht zu genießen.

Für den deutschen Rekordmeister soll es jedoch hochkarätige – und zahlungskräftige – Konkurrenz geben. Der spanischen "Sport" zufolge soll Manchester United bis zu 100 Millionen Euro Ablöse für Simons bieten.

Eberl und Freund loben Wunschspieler Simons

Eberl und Bayerns Sportdirektor Christoph Freund äußerten sich zuletzt auffällig lobend, als sie auf Simons angesprochen wurden. "Dass er ein herausragender Fußballer ist, hat man in der Bundesliga und bei der EM gesehen", sagte Eberl kürzlich in einem Interview mit der "Welt". In die Karten schauen lassen wollte sich der Sportvorstand der Münchner aber noch nicht wirklich: "Wir probieren alles, um einen Top-Kader für die neue Saison zu haben", sagte Eberl lediglich.

Für Freund sei Xavi "ein sehr guter Spieler", wie der Sportdirektor kürzlich bei der Vorstellung von Stuttgart-Neuzugang Hiroki Ito klarstellte. Der 21-Jährige habe "eine sehr gute Europameisterschaft gespielt". Hinzu komme seine sehr gute Saison in Leipzig. Xavi habe sich laut Freund "richtig gut entwickelt in den letzten Jahren und immer wieder richtig gute Schritte gemacht". Er bringe alles mit – "auch von der Mentalität und seinem Charakter", lobte Freund.

"Für mich ist Xavi ein RB-Spieler, was immer auch rauskommt."

RB-Trainer Marco Rose über Xavi Simons

RB-Trainer Marco Rose glaubt indes an einen Verbleib von Leihspieler Simons. "Ich bin nach wie vor optimistisch, dass wir auf jeden Fall auch unsere Topspieler hier halten können, weil sie auch hier bleiben wollen, weil sie wissen, was sie an Leipzig haben, weil sie hier gute Schritte gemacht haben", sagte der Coach am vergangenen Freitag nach dem 1:0 im Testspiel gegen den SV Babelsberg.

Vom Gefühl her ist die Leihgabe von Paris Saint-Germain für Rose immer noch ein Leipziger. "Wir hoffen, dass der Junge zurückkommt. Ich habe ja gesagt: Wir sind nach wie vor dran, wir sind guter Dinge. Und irgendwie ist er nach wie vor noch ein Spieler von uns, obwohl wir nicht die Hand drauf haben. Für mich ist Xavi ein RB-Spieler, was immer auch rauskommt."

Die Verhandlungen und eine mögliche Vollzugsmeldung – sei es nun mit dem FC Bayern oder RB Leipzig – könnten sich aber noch für geraume Zeit hinziehen. Laut "Bild"-Zeitung ist PSG noch auf der Suche nach einem Ersatz für Kylian Mbappé, der im Sommer ablösefrei zu Real Madrid gewechselt ist. Demnach möchte man erst einen Nachfolger für den Stürmer verpflichten, ehe ein Abgang von Top-Talent Simons verkündet wird.

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Hoeneß-Aussagen könnten Verhandlungen mit Simons erschweren

Und auch Uli Hoeneß könnte die Verhandlungen beeinflussen – zumindest indirekt. Der Ehrenpräsident des FC Bayern hatte am Sonntag klargestellt, dass es weitere Spielerverpflichtungen erst geben würde, wenn Eberl und Freund einige Spieler verkaufen würden.

Mit anderen Worten: Werden die Münchner ihre vielen Verkaufskandidaten nicht los, sind der sportlichen Leitung bei möglichen Verhandlungen erstmal die Hände gebunden. Auch wenn es bei Simons vorerst nur um ein Leihgeschäft geht. Das wissen spätestens seit den Hoeneß-Aussagen auch Xavi und dessen Berater. Hoeneß, der Bayern-Patron vom Tegernsee, könnte Eberl und Freund die Sache durch seine Aussagen auf jeden Fall schwerer gemacht haben.

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