Bayern-Angreifer Serge Gnabry hat in der EM-Qualifikation gegen Nordirland einmal mehr groß aufgespielt. Nach seiner Gala hat er mit Blick auf die EM 2020 eine Botschaft an die Fußball-Nation - und ist unaufhaltsam auf dem Weg zum neuen deutschen Superstar.
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Mehr noch: Der "Bomber der Nation", wie ihn die Fans seinerzeit riefen, kam in 62 Länderspielen auf 68 Treffer für die deutsche Nationalmannschaft - eine einmalige Bilanz. Bis jetzt! Denn: Mit
Serge Gnabry auf den Spuren von Gerd Müller
Konkret: Der 24-jährige Schwabe steht nach seinem Dreierpack in der EM-Qualifikation gegen Nordirland bei 13 Toren in 13 Einsätzen mit dem Bundesadler auf der Brust. 6:1 demontierte die Mannschaft von Bundestrainer
Der Kantersieg war gleichbedeutend mit dem Gruppensieg für Deutschland (21 Punkte) vor den Niederlanden (19), die am Spieltag zuvor nicht über ein 0:0 gegen die unbequemen Nordiren hinausgekommen waren.
Dass das DFB-Team am Ende eines schwierigen Länderspieljahres mit dem zwischenzeitlichen Rückschlag gegen Holland (2:4) doch noch zuversichtlich Richtung EM 2020 blickt, ist nicht zuletzt das Verdienst von Gnabry.
"Finde es langsam nervig": Tempospieler hat Ansage an Nation
Acht Mal traf der Bayern-Profi in der EM-Qualifikation, seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor erinnert wahrlich an den Müller aus den 1970er-Jahren. In seinen ersten 13 Länderspielen hatte dieser gar 16 Mal getroffen, nach 20 Länderspielen stand Müller bei 18 Toren. Eine Bilanz, die Gnabry, der unlängst für den FC Bayern beim 7:2 in der Champions League gegen Tottenham Hotspur viermal genetzt hatte, sogar toppen kann?
Seiner Gala ließ der dynamische Tempospieler zumindest eine Ansage in Richtung Fußball-Nation folgen. "Ich finde es langsam nervig, immer noch vom Umbruch zu reden. Ich denke, wir zeigen sehr guten Fußball", sagte Gnabry bei RTL zu den ständigen Nachfragen zum Entwicklungsstand der verjüngten DFB-Elf: "Wir haben eine junge Mannschaft und legen gute Performances hin. Mitte des Jahres hat es nicht geklappt, dass wir die Spiele nach Hause fahren. Das haben wir jetzt geschafft. Und ich denke, dass wir auch sehr guten Fußball zeigen."
Selbstbewusst in die EM 2020
Mit Blick auf die paneuropäische EM 2020, die in zwölf Ländern und unter anderem in München ausgetragen wird, ließ er noch wissen: "Wir gehen selbstbewusst in das Turnier hinein." Selbstbewusst, dank Serge, dem Chefkoch.
So gab er freilich auch in der Frankfurter Arena seinen an NBA-Profi James Harden angelehnten Torjubel zum Besten, bei dem er in einem heißen, imaginären Kochtopf rührt. Nicht nur wegen dieser kreativen Jubelgeste hat Gnabry längst das Zeug zum neuen deutschen Superstar, denn er hat sich mittlerweile regelrecht aus dem Schatten der eigentlichen Anwärter Leroy Sané (Manchester City) und Kai Havertz (Bayer Leverkusen) hervorgearbeitet.
Joachim Löw schwärmt von seiner "unglaublichen Klasse"
"Serge hat eine unglaubliche Klasse. Man kann ihn anspielen, er ist torgefährlich und eiskalt", erklärte Löw bei RTL das, was keinem aufmerksamen deutschen Fußball-Fan an diesem Abend verborgen geblieben war. Der Bundestrainer, der Gnabry kürzlich eine Stammplatzgarantie gegeben hatte, gewährte seinem Musterschüler taktisch alle Freiheiten und stellte ihn als vordersten Stürmer auf - was Gnabry nachweislich entgegenkam.
So referierte der viel Gelobte eifrig, dass er diese Position möge. Auf dem Platz interpretierte er die Rolle sehr variabel, pendelte immer wieder zwischen rechter und linker Flanke hin und her, um mit einfachen, aber effektiven Läufen in die Spitze den unkompliziertesten Weg zum Tor zu suchen.
Toni Kroos und Joshua Kimmich harmonieren prächtig
Gestärkt wurde Gnabry dadurch, dass die eigentliche Herzkammer, der Maschinenraum des deutschen Spiels, kongenial funktionierte: die Doppel-Acht aus
All das macht Hoffnung, muss es wohl auch. Denn die (bisherigen) Lostöpfe für die EM 2020 (12. Juni bis 12. Juli), bei der Deutschland alle drei Vorrundenspiele in München bestreiten wird, lassen eine Hammer-Gruppe erahnen.
EM 2020: Hammer-Gruppe für Deutschland?
Das DFB-Team ist als Gruppenkopf F gesetzt. In Lostopf zwei warten bei der Auslosung am 30. November in Bukarest wahlweise Weltmeister Frankreich oder etwa Vize-Weltmeister Kroatien, in Lostopf drei zum Beispiel EM-Titelverteidiger Portugal oder die wiedererstarkten Türken.
Wie die Gegner im kommenden Sommer aber auch heißen mögen. Sie haben eine ganz andere Herausforderung vor sich - namens: Serge Gnabry.
Verwendete Quellen:
- kicker.de: Wer schon sicher in welcher EM-Gruppe ist
- transfermarkt.de: Nationalmannschaftsprofil von Gerd Müller
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