Die Bundesliga-Saison 2020/2021 soll ohne Zuschauer starten. Wir verraten, wie viel Geld die Bundesligisten pro Geisterspiel schätzungsweise verlieren und in welchem Maße dadurch die Umsätze einbrechen.

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Die Bundesligisten befinden sich in der Vorbereitung auf die Spielzeit 2020/2021. Der Start ist für den 18. September geplant. Zuschauer sollen dann nicht dabei sein. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn beteuerte: "Tausende Zuschauer in den Stadien – das passt nicht zum aktuellen Infektionsgeschehen."

Leipzig-Sportchef Markus Krösche ist besorgt: "Natürlich hat diese Entscheidung weitreichende Folgen. Und wenn bis 31. Oktober keine Fans ins Stadion können, brechen weitere Einnahmen weg."

Die Bundesligisten sind unterschiedlich stark betroffen. Die Verluste der Vereine variieren von Verein zu Verein aufgrund der unterschiedlichen Stadiongrößen und Ticketpreise.

Hinzu kommt, dass der Verlust der Spielbetriebs-Einnahmen (Tickets, Fanartikel, Verpflegung etc.) sich im unterschiedlichen Maße auf den Gesamtumsatz niederschlägt.

Wie viel Geld verlieren die einzelnen Bundesliga-Klubs?

  • FC Bayern München: 3 Millionen Euro* (Jahresumsatz: 750,4 Millionen Euro) Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 6,8 Prozent
  • Borussia Dortmund: 3 Millionen Euro* (Jahresumsatz: 489,5 Millionen Euro) Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 10,4 Prozent
  • RB Leipzig: 1 Million Euro* (Jahresumsatz: 270 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 6,3 Prozent
  • Borussia Mönchengladbach: 2 Millionen Euro* (Jahresumsatz: 200,5 Millionen Euro Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 17 Prozent
  • Bayer Leverkusen: 0,9 Millionen Euro* (Jahresumsatz: geschätzte 203 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 7,5 Prozent
  • TSG Hoffenheim: 1 Million Euro* (Jahresumsatz: 164 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 10,4 Prozent
  • VfL Wolfsburg: 0,875 Millionen Euro* (Jahresumsatz: geschätzte 190 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 7,8 Prozent
  • SC Freiburg: 0,64 Millionen Euro* (Jahresumsatz: 100,3 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 10,9 Prozent
  • Eintracht Frankfurt: 2 Millionen Euro* (Jahresumsatz: 201,4 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 16,9 Prozent
  • Hertha BSC: 1,375 Millionen Euro* (Jahresumsatz: 140 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 16,7 Prozent
  • Union Berlin: 0,8 Millionen Euro* (Jahresumsatz: 74,48 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 18,3 Prozent
  • FC Schalke 04: 2,1 Millionen Euro* (Jahresumsatz: 275 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 12,9 Prozent
  • 1.FSV Mainz 05: 1 Million Euro* (Jahresumsatz: 145,4 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 11,7 Prozent
  • 1.FC Köln: 1,8 Millionen Euro* (Jahresumsatz: 171,8 Millionen Euro im letzten Bundesliga-Jahr)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 17,8 Prozent
  • FC Augsburg: 0,8 Millionen Euro* (Jahresumsatz: 94,876 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 14,3 Prozent
  • SV Werder Bremen: 1,65 Millionen Euro* (Jahresumsatz: 157,1 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 17,9 Prozent
  • Arminia Bielefeld: 0,8 Millionen Euro* (Jahresumsatz: über 32,2 Millionen EuroUmsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 42,2 Prozent
  • VfB Stuttgart: 2 Millionen Euro* (Jahresumsatz: 154,4 Millionen Euro)Umsatzverlust bei 17 Geisterspielen: 22 Prozent
*Verlust je Geisterspiel

Der FC Bayern München ist also prozentuell gesehen mit am wenigsten betroffen. Laut der Berechnung gehen lediglich 6,8 Prozent der Einnahmen verloren.

Grund ist, dass der Rekordmeister die höchsten TV-Einnahmen aller Bundesligisten (70,64 Millionen Euro) erzielt, zudem hohe Einnahmen in der Champions League generiert und zudem als Weltmarke hohe Sponsoren- und Merchandising-Einnahmen verbuchen kann.

Ebenfalls wenig betroffen sind die Werksvereine VfL Wolfsburg und Bayer 04 Leverkusen mit 7,8 bzw. 7,5 Prozent. Die Vereine haben ohnehin eine verhältnismäßig geringe Zuschauerkapazität und werden zudem finanziell von ihrem Mutterkonzern VW bzw. Bayer unterstützt.

RB Leipzig brechen mit lediglich 6,3 Prozent anteilig sogar die geringsten Einnahmen weg. Borussia Dortmund verliert etwa 10,4 Prozent. Kurzum: Die reichsten Vereine trifft es am wenigsten.

Wer verliert am meisten Geld?

Die großen Verlierer sind vor allem Traditionsvereine mit großen Stadien, zum Beispiel der VfB Stuttgart (22 Prozent), der SV Werder Bremen (17,9 Prozent), der 1. FC Köln (17,8 Prozent) und Borussia Mönchengladbach (17 Prozent).

Auf den ersten Blick scheint Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld mit 42,2 Prozent am meisten betroffen zu sein. Allerdings täuscht dies: Der Umsatz von 32,2 Millionen Euro stammt aus den Zweitliga-Zeiten. Durch den Aufstieg in die Bundesliga steigen allein schon die TV-Einnahmen auf 29,8 Millionen Euro, sodass der prozentuale Umsatzverlust durch Geisterspiele sinken wird.

Daher dürfte sich Arminia auf einem ähnlichen Niveau wie der letztjährige Aufsteiger Union Berlin einpendeln.

Verwendete Quellen:

  • Bild.de: "So viel verlieren die Bundesligisten durch Geisterspiele"
  • Sportbild.de: "Bayern und BVB trifft es am härtesten"
  • nw.de: "Arminia Bielefeld bekommt das kleinste Stück vom TV-Gelder Kuchen"
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