Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat in der EM-Qualifikation gegen den Erzrivalen Niederlande den ersten Dämpfer einstecken müssen.
Was für ein Dämpfer: Holland hat Revanche genommen,
Erste Niederlage seit 14 Spielen
Knapp ein halbes Jahr nach dem 3:2-Coup in Amsterdam überzeugte die Löw-Auswahl zwar lange mit großer Geschlossenheit und taktischer Disziplin. Der Aufwärtstrend beim Neuaufbau nach dem WM-Desaster konnte aber letztlich nicht bestätigt werden. Erstmals in der laufenden Qualifikation und erstmals seit Oktober 2015 ging nach 14 Siegen wieder ein Spiel in einer Ausscheidungsrunde für ein großes Turnier verloren.
Löw, der bei den Siegen in Weißrussland (2:0) und gegen Estland (8:0) im Juni nach einem Sportunfall gefehlt hatte, bot in seinem 176. Länderspiel als Bundestrainer den Leipziger
Gnabry, Reus und Werner wirbeln im Verbund
Gegen die zunächst etwas aktiveren Niederländer sorgte Gnabry, der im Verbund mit Werner und
In der Abwehr setzte der Bundestrainer wie beim 3:2 im Hinspiel, das ebenfalls mit einer frühen Führung für Deutschland begonnen hatte, auf eine Dreierkette um Stabilisator Niklas Süle. Löw lief während der intensiven, aber an Höhepunkten armen ersten Halbzeit immer wieder in seiner Coaching-Zone auf und ab. Beide Mannschaften hielten sich meist an die taktischen Vorgaben.
Unterhaltsame zweite Halbzeit
Die Elftal um Supertalent de Jong und Europas "Fußballer des Jahres" Virgil van Dijk hatte nach dem Rückstand große Probleme mit der kompakt stehenden DFB-Abwehr. Die Konter-Chancen wurden allerdings nicht konsequent ausgespielt. Reus vergab zudem kurz vor dem Pausenpfiff die große Chance auf das 2:0, das Cillessen mit einem starken Reflex vereitelte. Die in der EM-Qualifikationsgruppe C mit zuvor einem Sieg und einer Niederlage schon unter Druck stehenden Gäste kamen bis dahin zu Kopfballchancen durch Matthijs de Ligt (22.) und Depay (40.).
Die unterhaltsame zweite Hälfte begann mit weiteren Kontern der DFB-Auswahl, die Gnabry (51.) und kurz darauf Reus aber nicht nutzen konnten. Den Niederländern, die Deutschland vor knapp einem Jahr schmerzhaft in der Nations League geschlagen hatten, zunehmend den Ballbesitz zu überlassen, rächte sich wenige Minuten später: Neuer konnte noch gegen Wijnaldum (55.) klären, de Jong war dann aber gedankenschneller als Schulz und traf zum Ausgleich.
Niederlande kontern am Ende eiskalt
Löw reagierte und brachte Kai Havertz für Werner und Ilkay Gündogan für Reus (jeweils 61.), doch stärker wurden in dieser Phase die Niederländer.
Die deutschen Fans schunkelten sich in Hamburg so langsam auf die EM ein. "Von Hamburg über München bis nach London" prangte auf einem riesigen Transparent. In Wembley wird im kommenden Sommer der EM-Sieger gekürt, auf dem Weg dahin ist Deutschland mit der bayerischen Landeshauptstadt Gastgeber von vier Partien. (mss/dpa)
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