Brajan Gruda machte zuletzt bei der deutschen Nationalmannschaft auf sich aufmerksam. Trainer und Mitspieler sind voll des Lobes. Der 20-Jährige soll bei mehreren Top-Klubs aus der Bundesliga auf dem Zettel stehen – auch beim FC Bayern. Eine Sache fiel im Trainingslager besonders auf. Ein Indiz, wohin die Reise für Gruda gehen könnte?
"Pavlovic muss noch bisschen üben. Aber das kriegt er schon hin", sagt Brajan Gruda schmunzelnd in einem kurzen Video, das der Deutsche Fußball-Bund (DFB) vor einigen Tagen auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlicht hat.
Bei seinem frechen Spruch ging es aber nicht ums Fußballspielen. Stattdessen duellierten sich die beiden Senkrechtstarter der Saison – der eine beim FC Bayern, der andere bei Mainz 05 – im Trainingslager in Blankenhain an der Dartscheibe.
Nagelsmann holte Gruda und Reitz ins DFB-Trainingslager
Ein Video, das deutlich macht: Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist wenige Tage vor dem Start der Europameisterschaft in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) bestens und auch die beiden Neuankömmlinge Gruda und Rocco Reitz von Borussia Mönchengladbach hatten keinerlei Startschwierigkeiten im DFB-Kreis.
Bundestrainer
Weil also etliche Spieler fehlten, bekamen Gruda und Reitz ihre Chance. Der Mainzer sei ein "sehr feiner Fußballer" und "extrem kreativ im letzten Drittel", sagte Nagelsmann auf einer der Pressekonferenzen in Blankenhain. Er hoffe, dass sich der 20-Jährige "nicht versteckt und auf sich aufmerksam macht".
Gesagt getan, denn vor allem Gruda spielte sich zuletzt in den Fokus. Lob gab es deshalb auch von DFB-Routinier
Müller und Gruda tauschten im Oktober Trikots
Auch deswegen habe er sich laut eigener Aussage nach dem Spiel gegen Mainz am 21. Oktober 2023 sein Trikot nach der Partie geholt. "Ich habe das auch bewusst öffentlich gemacht, weil ich ihn eben sehr gut fande, auffällig gut."
Bei der 1:3-Niederlage gegen die Bayern am 8. Spieltag durfte Gruda von Beginn an ran und war auch dank seiner Torvorlage einer der besten Mainzer auf dem Platz. Nach dem Trikottausch streifte sich Müller das Dress des Youngsters über und lief damit über den Platz. Keine Selbstverständlichkeit. Anschließend postete der Ur-Bayer sogar noch ein Bild mit Grudas Trikot: "Arbeite weiter hart, mein Freund", schrieb Müller unter anderem dazu.
Schon damals wurde also deutlich, dass Müller einiges vom jungen Mainzer hält. Seine Meinung über ihn hat sich seitdem nicht verändert – im Gegenteil: Gruda und Reitz seien "zwei talentierte Spieler mit besonderen Fähigkeiten", erklärte der 34-Jährige und sagte weiter: "Bisher machen sie das auch sehr gut hier."
Gruda sucht die Nähe der Bayern-Stars
Was sowohl im Trainingslager in Blankenhain auffiel als auch nach dem Umzug ins EM-Quartier von Herzogenaurach: Gruda sucht die Nähe der Bayern-Stars. Vor allem mit Müller und Pavlovic scheint der 20-Jährige besonders gut auszukommen. Immer wieder ist das Trio gemeinsam in den Trainingseinheiten zu sehen, Übungen macht Gruda häufig direkt mit Pavlovic.
Das wurde auch beim Testspiel gegen die Ukraine am 3. Juni in Nürnberg (0:0) deutlich, wo Gruda wie auch Reitz im Kader standen. Bei der Platzbegehung lief er mit Pavlovic und Bayern-Star
Gruda reist verletzt aus DFB-Trainingslager ab
Zwei Tage nach dem Spiel gegen die Ukraine musste sich Gruda dann gezwungenermaßen von seinen DFB-Kollegen verabschieden. Verletzungsbedingt musste der 20-Jährige das Trainingslager vorzeitig verlassen. Bei der deutschen Generalprobe gegen Griechenland am Freitagabend wird der Youngster also nicht mehr im Kader stehen.
Wie Mainz 05 mitteilte, zog sich der Offensivspieler eine "muskuläre Verletzung in der Wade zu". Dem Einstieg in die Sommervorbereitung soll bei "gutem Heilungsverlauf" nichts im Wege stehen, teilte der Bundesligist weiter mit. Reichlich spekuliert wird aktuell jedoch darüber, ob Gruda diese überhaupt komplett in Mainz absolvieren wird.
Gerüchte um möglichen Bayern-Wechsel von Gruda
Denn aktuellen Gerüchten zufolge könnte die Nähe zu den Bayern-Spielern nicht von ungefähr kommen. Unter anderem die "Bild" und Sky berichteten zuletzt, dass die Münchner Interesse an einer Gruda-Verpflichtung haben. Die Scouting-Abteilung des deutschen Rekordmeisters würde den 20-Jährigen schon länger beobachten.
Günstig würde ein Transfer im Sommer 2024 aber nicht werden. Den Berichten nach soll der FSV Mainz 05 eine Ablöse von rund 50 Millionen Euro für den Offensivmann aufrufen. Eine Summe, die die Bayern wohl nicht zahlen werden.
Werden aus den DFB-Kumpels irgendwann Bayern-Kollegen?
Grudas Vertrag in Mainz läuft noch bis 2026. Wenn die FSV-Bosse eine Ablöse für ihren Senkrechtstarter bekommen wollen, wäre auch noch ein Verkauf im Sommer 2025 möglich. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass aus den DFB- irgendwann möglicherweise auch Bayern-Kollegen werden.
In München, auf dem Vereinsgelände des FC Bayern an der Säbener Straße, gibt es eine Dartscheibe im Speisesaal. Das zumindest dürfte Gruda wohl bereits wissen: "Ich glaube, die haben in München auch eine Dartscheibe", sagt der DFB-Youngster am Ende des kurzen Videoclips. Gut vorstellbar, dass sich Gruda mit Kumpel Pavlovic in Zukunft dort duellieren wird.
Verwendete Quellen
- youtube.de: Pressekonferenz der Nationalmannschaft mit Julian Nagelsmann und Rudi Völler
- youtube.de: Pressekonferenz der Nationalmannschaft mit Thomas Müller
- transfermarkt.de: Spielerprofil von Brajan Gruda
- Instagram-Post von Thomas Müller
- Instagram-Video vom DFB
- bild.de: Bayern und Leverkusen kämpfen um 50-Mio.-Mainzer!
- sport.sky.de: Ouedraogo, Gruda, Zirkzee & Co.: So planen die Bayern
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