• 17:26 Uhr: ➤ Israel vor Olympia-Start mit Drohungen und Boykottforderungen konfrontiert
  • 14:11 Uhr: Eröffnungsfeier: Tänzer boykottieren Probe und drohen mit Streik
  • 13:15 Uhr: Prognose: Deutsche könnten in Paris weniger Medaillen holen
  • 12:18 Uhr: Erster Corona-Fall der Spiele in Paris
  • 11:07 Uhr: Murray kündigt Karriereende nach Olympia an
  • 10:32 Uhr: Olympia-Hoffnung bekommt verlorenen Bogen zurück
  • 10:18 Uhr: Zeitplan kostet das deutsche Schwimm-Team die Eröffnungsfeier
  • 09:47 Uhr: Lukas Dauser zollt seiner Verletzung Tribut
  • 07:13 Uhr: Ricarda Funk hofft auf Medaille in neuer Kanu-Disziplin

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➤ Israel vor Olympia-Start mit Drohungen und Boykottforderungen konfrontiert

  • 17:26 Uhr

Dutzende Polizisten riegeln Terminal drei am Flughafen Charles de Gaulle weiträumig ab, dann geht es für die israelische Mannschaft per Eskorte mit Bussen ins Olympische Dorf. Die 88 Sportlerinnen und Sportler starteten am Montagabend gleich nach der Landung in ihre olympische Realität. Von befreiten Spielen kann keine Rede sein, ein mulmiges Gefühl schwingt stets mit. Ausschlussforderungen aus Palästina und dem Iran, gespaltene Meinungen im Gastgeberland - und gar konkrete Drohungen: Die Auswirkungen des Hamas-Konflikts sind auch in den Tagen von Paris omnipräsent.

Nach Palästina hat auch der Iran einen Ausschluss der israelischen Mannschaft gefordert. Der Iran verurteilte am Dienstag den "Empfang und Schutz" der israelischen Athleten und Athletinnen bei den Sommerspielen. "Die Ankündigung, die Delegation des zionistischen Apartheid-Terrorregimes zu empfangen und zu schützen, bedeutet, den Kindermördern Legitimität zu verleihen", schrieb das iranische Außenministerium in einem Beitrag auf X. Das israelische Team verdiene "es nicht, bei den Olympischen Spielen in Paris anwesend zu sein, weil sie einen Krieg gegen die unschuldige Bevölkerung von Gaza führen", hieß es weiter.

"Unser erster Sieg ist, dass wir hier sind, und dass wir nicht aufgegeben haben und seit dem 7. Oktober an Hunderten von Wettkämpfen teilgenommen haben", sagte Israels NOK-Präsidentin Yael Arad kämpferisch: "Es ist kein Geheimnis, dass diese Olympischen Spiele für uns alle ein wenig schwieriger sind. Aber wir haben volles Vertrauen in die Organisation der Sicherheit." Nach dem Terrorangriff der der vom Iran unterstützten militanten Gruppe Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel sind die französischen Behörden sensibilisiert.

Konkrete Drohungen gegen israelische Athleten

Die französische Polizei und auch das französische Militär haben eine besondere Habachtstellung, zudem wird die israelische Delegation rund um die Uhr vom heimischen Geheimdienst Shin Bet bewacht. Beim Abschlusstraining der Fußball-Mannschaft vor dem Auftaktspiel gegen Mali wurde der Parc des Princes am Dienstag beispielsweise von einer Anti-Terror-Einheit hermetisch abgeriegelt - die Gefahrenlage ist konkret.

Schließlich soll es vor der Ankunft der Mannschaft bereits Drohungen gegeben haben. Laut verschiedener Berichte hätten 15 Athleten und ihre Teams identische E-Mails erhalten. In diesen wurde gedroht, die Gräueltaten des Münchner Massakers während der Olympischen Sommerspiele 1972 zu wiederholen. Damals waren elf von 14 Mitgliedern der israelischen Delegation bei einem Attentat der palästinensischen Terrororganisation Schwarzer September ums Leben gekommen. (sid)

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Die weiteren Olympia-News vom 23. Juli:

Eröffnungsfeier: Tänzer boykottieren Probe und drohen mit Streik

  • 14:11 Uhr

Wenige Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris haben Tänzerinnen und Tänzer die Generalprobe boykottiert. 150 Menschen, die eigentlich bei der Eröffnungszeremonie auftreten sollen, protestierten für bessere Arbeitsbedingungen, wie der französische Sender Franceinfo berichtete. Die Künstlerinnen und Künstler hätten am Montag bei der Probe nicht getanzt, sondern seien mit erhobenen Fäusten stehengeblieben.

Hintergrund ist ein seit längerem schwelender Streit zwischen einer französischen Gewerkschaft und dem Produzenten der Eröffnungsfeier. Die Gewerkschaft kündigte für den Tag der Eröffnungszeremonie bereits einen Streik an. Sie macht eine ungleiche Bezahlung zwischen den verschiedenen Tänzern geltend.

Bei der Eröffnungsfeier am Freitag sollen nach Angaben des Senders BFMTV rund 3.000 Tänzer, Musiker und Schauspieler auf der Seine auftreten. (dpa)

Erster Corona-Fall der Spiele

  • 12:18 Uhr

Kurz vor dem Beginn der Olympischen Spiele beschäftigt ein Corona-Fall die australischen Wasserballerinnen. Eine namentlich nicht genannte Spielerin sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte Australiens Chefin de Mission, Anna Meares, bei einer Pressekonferenz in Paris mit. Die Spielerin sei vom Rest des Teams isoliert worden, zwei Teamkolleginnen werden nun vorsorglich genauer beobachtet. Grund zu großer Sorge gebe es aber nicht, betonte die 40 Jahre alte Meares.

"Dies ist eine Umgebung für Hochleistungssport, also gehen wir sorgfältig vor, aber ich muss betonen, dass wir Corona nicht anders behandeln als andere Viren wie die Grippe – das hier ist nicht Tokio", sagte Meares laut der australischen Nachrichtenagentur AAP.

Bei den Spielen vor drei Jahren in Japan hatte es noch äußerst strenge Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie gegeben. In Frankreich gibt es bei dem Großereignis weder regelmäßige verpflichtende Tests noch eine Maskenpflicht. Diese hatte es zuletzt teilweise noch bei der Tour de France gegeben.

Die australische Wasserballerin befinde sich körperlich in einem guten Zustand und könne sogar einzeln trainieren, hieß es. Zum Olympia-Auftakt trifft die Mannschaft am Samstagabend auf China.

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Prognose: Deutsche könnten in Paris weniger Medaillen holen

  • 13:15 Uhr

Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland könnten bei Olympia in Paris einer Prognose zufolge insgesamt etwas weniger Medaillen gewinnen als bei den vorherigen Sommerspielen in Tokio. Das Institut Nielsen schätzt, dass 35 Medaillen nach Deutschland gehen könnten - davon elf in Gold und je zwölf in Silber und Bronze. 2021 gingen 37 Medaillen auf das Konto Deutschlands. Schon damals war es die schwächste Ausbeute seit der Wiedervereinigung gewesen.

Nielsen geht davon aus, dass Deutschland in 18 verschiedenen Sportarten einen Platz auf dem Treppchen ergattern könnte, aber in keiner mehr als drei Medaillen insgesamt. "Deutschland dominiert keine bestimmte Sportart mehr", schrieb das Institut.

Der Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds, Thomas Weikert, hatte gesagt: "Das Ziel ist sicherlich mindestens das Ergebnis, was wir bei den letzten Spielen erreicht haben." Unter die besten zehn Nationen im Medaillenspiegel soll es wieder gehen. Der Prognose von Nielsen zufolge könnte Deutschland insgesamt auf Platz acht landen. Spitzenreiter sollen demnach die USA mit 112 Medaillen sein, gefolgt von China (86) und Großbritannien (63). Gastgeber Frankreich könnte knapp dahinter auf Platz vier landen.

Die Prognose des Instituts basiert auf den Ergebnissen internationaler und kontinentaler Wettkämpfe seit den Olympischen Spielen in Tokio. Da russische und belarussische Athletinnen und Athleten seit mehr als zwei Jahren kaum an internationalen Wettkämpfen teilgenommen hätten, könne das Abschneiden neutraler Sportler aus diesen Ländern in Paris nicht akkurat abgeschätzt werden, hieß es. Dennoch gehe man davon aus, die Medaillenchancen insgesamt treffend dargestellt zu haben. (dpa)

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Andy Murray kündigt Karriereende nach Olympia an

  • 11:07 Uhr

Noch einmal voller Stolz für Großbritannien kämpfen, noch einmal den geschundenen Körper zur Höchstleistung treiben – dann ist Schluss für Andy Murray: Der zweimalige Olympiasieger aus Schottland hat angekündigt, seine große Tennis-Karriere nach den Sommerspielen in Paris zu beenden.

"Angekommen in Paris für mein allerletztes Tennisturnier bei Olympia", schrieb Murray bei X: "Die Wettkämpfe für Großbritannien sind bei weitem die denkwürdigsten Wochen meiner Karriere gewesen, und ich bin sehr stolz darauf, ein letztes Mal dabei zu sein."

Murray ist mit seinen Coups 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro sowie seinen drei Grand-Slam-Siegen zu einer Sportikone im Vereinigten Königreich aufgestiegen. Zuletzt war er bereits in Wimbledon gebührend verabschiedet worden. Murray hatte 2013 für eine Erlösung gesorgt und als erster Brite nach 77 Jahren wieder den Rasenklassiker im Einzel gewonnen. 2016 wiederholte er den Triumph.

"Es war eine großartige Zeit auf der Tour. Ich würde gerne weiterspielen, aber es geht nicht", sagte Murray im Rahmen seiner emotionalen Verabschiedung in London: "Ich würde am liebsten immer weiterspielen." 2019 war dem Kämpfer eine Teilprothese in der Hüfte eingesetzt worden, weitere Blessuren warfen ihn immer wieder zurück. "Alle Verletzungen waren wirklich hart", sagte er. Nun wird der einmalige Kämpfer in Paris ein letztes Mal alles geben. (sid)

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Olympia-Hoffnung bekommt verlorenen Bogen zurück

  • 10:32 Uhr

Bogenschützin Katharina Bauer hat mit einiger Verzögerung wenige Tage vor ihrem Wettkampf bei den Olympischen Spielen in Paris endlich ihr Sportgerät in Empfang genommen. "Wohooooo, schaut was in der Nacht angekommen ist... Mein Bogen", schrieb die 28 Jahre alte Medaillenkandidatin nach bangem Warten bei Instagram.

Bauer war am Montag ohne Gepäck in Paris angekommen. Die Bogenschützin war mit dem Flugzeug aus München angereist, dort hatte es laut ihrer Aussage Probleme beim Verladen des Gepäcks gegeben, weil Personal fehlte. Die erste Chance zur Eingewöhnung mit den Bogen an der Olympia-Wettkampfstätte in Paris verpasste sie daher.

Der Deutsche Schützenbund hatte mitgeteilt, dass der Deutsche Olympische Sportbund informiert worden sei und das Gepäck als prioritär habe einstufen lassen. Einzel-Europameisterin Bauer aus Raubling gehört mit dem deutschen Frauenteam schon am Sonntag zu den Kandidatinnen auf die Medaillen. Die Auswahl hatte bereits den WM-Titel gewonnen. (dpa)

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Zeitplan kostet das deutsche Schwimm-Team die Eröffnungsfeier

  • 10:18 Uhr

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele findet ohne deutsche Schwimmerinnen und Schwimmer statt. "Wir haben im Schwimmen gemeinsam die Entscheidung getroffen, dass keine Athleten teilnehmen werden – aus Rücksicht auf die Athleten, die an den ersten beiden Wettkampftagen schon Wettkämpfe haben", sagte der Leistungssportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbands, Christian Hansmann. Für die Schwimmer liegt die stimmungsvolle Eröffnungszeremonie traditionell ungünstig. Wer an der Veranstaltung am 26. Juli ab 19:30 Uhr teilnimmt, kehrt erst tief in der Nacht ins olympische Dorf zurück.

Ob die deutschen Basketballer an der Eröffnung auf der Seine teilnehmen, steht aus dem gleichen Grund in Frage. Da die Nationalmannschaft am 27. Juli um 13:30 Uhr ihr Auftaktspiel gegen Japan in Lille bestreitet, steht sie vor einem Dilemma. "Wir sehen das alle sehr ähnlich: Die Feier gehört zum Besonderen der Olympischen Spiele, und wir wollen eigentlich alles mitnehmen. Aber das Spiel ist eben schon früh am nächsten Tag. Wir müssen uns jetzt entscheiden, müssen das noch ausdiskutieren", sagte Franz Wagner nach dem 88:92 (41:48) gegen die USA bei ProSieben.

Nationalmannschaftskapitän Dennis Schröder ist vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als möglicher Fahnenträger nominiert und wäre im Fall seiner Wahl zwangsläufig bei der Eröffnungsfeier vor Ort. Die Auftakt-Veranstaltung wird voraussichtlich mehr als drei Stunden dauern. Rund 220 Kilometer sind es von Paris nach Lille. Mit dem Auto lässt sich die Strecke in rund zweieinhalb Stunden zurücklegen. (dpa/sid)

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Lukas Dauser fährt nach Verletzung Olympia-Programm herunter

  • 9:47 Uhr

Fünf Wochen nach seiner schweren Oberarm-Verletzung wird Barren-Weltmeister Lukas Dauser bei den Olympischen Spielen in Paris nur ein reduziertes Programm absolvieren. Bei der Qualifikation am 27. Juli für die Finals mit der Mannschaft sowie allen Einzelentscheidungen tritt der 31-jährige Unterhachinger nur an seinem Spezialgerät und am Boden an. "Ich bin froh, dass das jetzt alles gut verlaufen ist und ich am Boden und am Barren einsatzbereit bin. Das ist das Maximale, mehr kann ich nicht machen", sagte Dauser.

Deutschlands Sportler des Jahres hatte sich bei der abschließenden Olympia-Qualifikation bei seiner Ringe-Übung eine Muskelverletzung im rechten Oberarm zugezogen und musste um seine dritte Olympia-Teilnahme bangen. Ein letzter Härtetest mit einer sauberen Barren-Übung am vergangenen Mittwoch im Trainingszentrum Kienbaum brachte letzte Gewissheit. "Der Bizeps hält", sagte Dauser. (dpa)

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Ricarda Funk sieht in neuer Disziplin weitere Medaillenchance

  • 07:13 Uhr

Kanuslalom-Olympiasiegerin Ricarda Funk traut sich auch in der neuen olympischen Disziplin Kajak-Cross den Sprung aufs Podium zu. "Es kann sehr, sehr viel passieren. In der Vergangenheit haben wir schon Medaillen geholt. Wir müssen uns von Runde zu Runde durchboxen, im Endeffekt ist alles drin", sagte die mehrmalige Weltmeisterin im ZDF-"Morgenmagazin".

Kajak-Cross ist in Paris erstmals bei Olympischen Spielen dabei. Es treten je vier Boote im direkten Rennen gegeneinander an. Dabei müssen gleichzeitig Tore durchfahren und Stromschnellen überwunden werden. Zudem muss eine 360-Grad-Rolle mit dem Kopf durch das Wasser durchgeführt werden.

Funk, die 2021 in Tokio im traditionellen Kajak-Einer die erste von später zehn deutschen Goldmedaillen gewonnen hatte, begeistert die 2015 eingeführte Disziplin mit "richtiger Action". Da müsse man "schon mal Ellbogen auspacken", sagte die 32-Jährige.

Funk startet bei Olympia in Paris doppelt: Zunächst steht für sie am 27. Juli (Vorlauf) und gegebenenfalls am 28. Juli (Halbfinale und Finale) die Entscheidung im klassischen Kanuslalom im Kajak-Einer an. Die Cross-Wettbewerbe folgen ab dem 2. August. (sid)

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Mit Material von dpa, afp und sid
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