• 22:02 Uhr: Merkel macht Hoffnung auf Impfstoff im Dezember
  • 16:41 Uhr: Phase-II-Studie: AstraZeneca-Impfstoff mit vielversprechenden Daten
  • 12:58 Uhr: WHO Europa: Ein Corona-Toter in Europa alle 17 Sekunden
  • 11:40 Uhr: Britin bringt während Corona-Koma Zwillinge zur Welt

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Top-News: Merkel rechnet mit Corona-Impfstoff vielleicht schon im Dezember

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rechnet schon im Dezember oder "sehr schnell nach der Jahreswende" mit der Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Europa. "Und dann wird das Impfen natürlich beginnen", sagte die CDU-Politikerin am Donnerstagabend nach einem EU-Videogipfel. "Man muss ja sagen, dass die Nachrichten der letzten Tage bezüglich der Entwicklung eines Impfstoffes sehr zuversichtlich stimmen."

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte nach dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs, dass die Impfstoffe von Biontec/Pfizer sowie von Moderna der Europäischen Arzneimittel-Agentur zufolge in der zweiten Dezemberhälfte eine bedingte Marktzulassung bekommen könnten, wenn alles problemlos weitergehe.

Kein Feuerwerk wegen Corona? Politiker und Polizei fordern Böller-Verbot

Um Menschenansammlungen an Silvester zu vermeiden, sprechen sich die Polizeigewerkschaft und mehrere Politiker für ein Böller-Verbot aus.

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:

Phase-II-Studie: AstraZeneca-Impfstoff mit vielversprechenden Daten

16:41 Uhr: Der Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca hat Forschern zufolge in klinischen Tests der Phase II auch bei Älteren vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Das berichtet ein Team um Mitarbeiter der Oxford Vaccine Group, die das Präparat entwickelt hat, im Fachmagazin "The Lancet".

In der Phase-II-Studie habe es sowohl bei Teilnehmern sowohl unter als auch über 56 Jahren eine gute Immunantwort gegeben, schreibt das Team. Das an der Universität Oxford entwickelte Vakzin sei von älteren Menschen besser vertragen worden als von jüngeren.

Den Angaben zufolge waren rund 240 der insgesamt 560 gesunden Studienteilnehmer über 70 Jahre alt. In der Studienphase II wird unter anderem die Sicherheit einer Präparats geprüft. Zusätzlich auf den Schutzeffekt zielt die Studienphase III ab, die in Großbritannien, Brasilien und den USA bereits läuft und deren Resultate für eine mögliche Zulassung entscheidend sind.

"Wir hoffen, dies bedeutet, dass unser Impfstoff dazu beitragen wird, einige der am stärksten gefährdeten Menschen in der Gesellschaft zu schützen", wird Erstautor Maheshi Ramasamy von der Universität Oxford in einer "Lancet"-Mitteilung zitiert. Ältere Menschen sowie Menschen mit Vorerkrankungen zählen zu den Bevölkerungsgruppen mit dem höchsten Risiko eines schweren COVID-19-Verlaufs.

Das Vakzin ChAdOx1 von AstraZeneca gilt als aussichtsreicher Kandidat unter den potenziellen Corona-Impfstoffen. Viele Länder, auch Deutschland, haben mit AstraZeneca bereits Verträge über insgesamt Milliarden Dosen abgeschlossen. Der Konzern hatte die klinische Forschung im September vorübergehend gestoppt, nachdem bei einem Teilnehmer aus Großbritannien gesundheitliche Probleme aufgetreten waren.

Bundestagsabgeordnete ignorieren Quarantäne-Vorschriften

17:46 Uhr: Mehrere Abgeordnete des Bundestags missachten offenbar die seit Monaten geltenden Corona-Regeln. In einem Rundschreiben beklagte Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) am Donnerstag, dass sich einige Parlamentarier "trotz positiv getesteter Kontaktpersonen in ihrem unmittelbaren Umfeld nicht in häusliche Quarantäne begeben haben".

Dies gefährde "Leben und Gesundheit" der Mitarbeiter in den betroffenen Abgeordnetenbüros, heißt es in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über den zuerst das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" berichtet hatte.

Enge Kontaktpersonen von positiv Getesteten sind grundsätzlich dazu verpflichtet, sich in Quarantäne zu begeben - mindestens bis zu einem negativen Corona-Test. Nach Roths Angaben sind jedoch "Fälle bekannt, bei denen die Betroffenen mehrere Tage in ihren voll besetzten Büros verweilt haben, obwohl sie das Testergebnis hätten abwarten müssen".

Vor diesem Hintergrund appellierte die Bundestagsvizepräsidentin dringend an die Abgeordneten, das Infektionsrisiko ernst zu nehmen: "Die weiterhin hohen Fallzahlen und die zunehmende Belastung des Gesundheitssystems zeigen, wie wichtig es ist, dass wir alle unsere Verantwortung wahrnehmen."

Zur Frage, um wie viele Fälle es sich handelt und welcher Partei die jeweiligen Abgeordneten angehören, liegen keine Informationen vor. Das Rundschreiben ging den Angaben zufolge an alle 709 Parlamentarier.

Merkel: Bei Pflegekosten mehr Berechenbarkeit geplant

17:41 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Einsatz von Pflegekräften und pflegenden Angehörigen gerade in der Coronakrise gewürdigt und eine Reform der Pflegefinanzierung zugesichert. Mit Blick auf steigende Eigenanteile für Heimbewohner sagte Merkel am Donnerstag in einem Online-Dialog zur Pflege, es solle eine Reform für bessere Berechenbarkeit geben.

Ein Teil solle durch Steuergeld bezahlt werden. Dies sei "nicht ganz billig", müsse aber gemacht werden, "weil wir die Arbeitskosten nicht weiter verteuern können".

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Eckpunkte einer Reform vorgestellt. Pflegebedürftige sollen künftig maximal 700 Euro pro Monat als Eigenanteil für die Pflege im Heim bezahlen, begrenzt auf 36 Monate.

Im Bundesschnitt lagen die Eigenanteile für die reine Pflege im Juli bei 786 Euro. Dazu kommen aber noch weitere Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen.

Es gibt große regionale Unterschiede. Zum Konzept gehören auch ein dauerhafter Bundeszuschuss zur Pflegeversicherung und eine leichte Anhebung des Zuschlags auf die Pflegebeiträge für Versicherte ohne Kinder um 0,1 Prozentpunkte.

Merkel sprach per Videokonferenz mit Pflegebedürftigen, Pflegekräften und Vertretern von Pflegeeinrichtungen. Dabei ging es auch um die Lage in der Corona-Pandemie - mit mehr Aufwand für Schutzvorkehrungen und Tests, mit Besuchsbeschränkungen und Problemen etwa mit fehlendem Wlan im Heim für Internet-Kontakte mit Angehörigen.

Mit Blick auf die Personalnot in der Pflege bekräftigte die Kanzlerin Überlegungen, einen Rechtsanspruch auf ein Freiwilliges Soziales Jahr einzuführen. "Wer es machen will, soll es machen können."

Katholiken verschieben erneut Synodalversammlung wegen Corona

17:28 Uhr: Die für Februar geplante katholische Synodalversammlung in Frankfurt am Main wird wegen der Corona-Pandemie verschoben. Auch eine Durchführung als Videokonferenz komme nicht in Betracht, erklärte das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am Donnerstag.

Eine Abfrage bei den Mitgliedern der Synodalversammlung habe ergeben, dass viele die persönliche Begegnung, das direkte Gespräch und die verbindende Erfahrung des Gottesdienstes angesichts des Ernstes der Themen für bedeutsam hielten.

Das Synodalpräsidium habe deshalb entschieden, die zweite Synodalversammlung auf 30. September bis 2. Oktober zu verschieben. Am 4. und 5. Februar werde es ein Online-Format geben, das aber noch nicht feststehe.

Der Synodale Weg ist eine strukturierte Debatte innerhalb der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. Er umfasst Themen wie die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Kirche, Sexualmoral und Frauen in Kirchenämtern.

NGO: Corona-Pandemie in indigenen Gebieten Brasiliens außer Kontrolle

16:52 Uhr: Im größten Schutzgebiet für indigene Gemeinschaften in Brasilien ist die Corona-Pandemie nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Stammesvertretern völlig außer Kontrolle geraten. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus sei in den vergangenen drei Monaten im Reservat der Yanomami und Ye'kwana um 250 Prozent von 335 auf 1.202 gestiegen, hieß es in einer am Donnerstag von der NGO Rede Pró-Yanomami e Ye'kwana vorgestellten Studie.

Allerdings werde nur sehr wenig getestet, und die Einhaltung von Abstandsregeln sei in den dörflichen Strukturen unmöglich. Die Autoren der Studie gingen davon aus, dass von den rund 27.000 Indigenen in der Region rund 10.000 bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen sein könnten.

Die Indigenen machen vor allem illegale Goldsucher für das Einschleppen des Coronavirus in ihre Territorien verantwortlich. Vor rund einem Jahr meldete die Führung der Yanomami und Ye'kwana, dass rund 20.000 Bergleute in ihre Ländereien eingedrungen seien.

In den vergangenen Jahrzehnten starben in Südamerika immer wieder zahlreiche Indigene an eingeschleppten Krankheiten. Mit über 5,9 Millionen nachgewiesenen Corona-Infektionen und rund 167.000 Todesfällen im Zusammenhang mit der Krankheit COVID-19 ist Brasilien eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt.

Merkel ruft zu Solidarität der Generationen in Corona-Krise auf

16:31 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu weiterem Zusammenhalt und zu Solidarität der Generationen in der Coronakrise aufgerufen. Es sei wichtig, dass alle in der Gesellschaft aufeinander Rücksicht nähmen und nun nicht notwendige Kontakte vermeiden, sagte Merkel am Donnerstag in einem Online-Dialog zur Situation der Pflege.

So, wie junge Menschen mit der Bewegung Fridays for Future darum bitten, dass Ältere ein Herz für den Klimaschutz haben, bitte sie jetzt die Jüngeren um ein Herz für die Älteren. Chronisch Kranke und Alte gehören zur Corona-Risikogruppe für schwere Krankheitsverläufe.

Die Wintermonate seien im Kampf gegen die Pandemie nun eine schwere Zeit, sagte Merkel. Die Nachrichten über die Entwicklung von Impfstoffen seien aber positiv.

Man könne nur die Daumen drücken, dass die Wissenschaft ordentlich arbeite. "Im Frühjahr könnte man schon mehr wissen." Die Kanzlerin bekräftigte, dass Risikogruppen dann zuerst geimpft werden könnten, auch Pflegekräfte hätten Priorität.

Warnung vor Blutspenden-Lücke in der Coronakrise

15:12 Uhr: Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat gemeinsam mit Ärzten dazu aufgerufen, sich trotz der Coronakrise nicht vom Blutspenden abschrecken zu lassen. COVID-19 werde nicht durch Blut übertragen, sagte der Ärztliche Geschäftsführer des Blutspendedienstes West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Thomas Zeiler, am Donnerstag in Düsseldorf.

Die Blutspende sei für den Spender so sicher wie die Transfusion für den Empfänger. "Da ist kein Risiko", sagte der Mediziner. Deshalb sei es auch nicht sinnvoll, bei der Blutspende auf COVID-19 zu testen. Insgesamt spenden den Angaben zufolge weniger als fünf Prozent der deutschen Bevölkerung regelmäßig Blut. Sechs Prozent wären gut, sagte Laumann.

US-Airlines fordern erneut Staatshilfen - Brief an US-Kongress

14:59 Uhr: Die von der Coronakrise gebeutelten US-Fluggesellschaften dringen auf weitere Staatshilfen. In einem Brief an den US-Kongress forderte der Lobby-Verband Airlines for America, der die Unternehmen der Branche vertritt, ein neues Hilfsprogramm zur Fortzahlung von Löhnen und Gehältern.

Die Branche hatte bereits im März ein milliardenschweres Hilfspaket erhalten, das jedoch Ende September ausgelaufen war. Auf eine Verlängerung hatte sich die Politik vor den Präsidentschaftswahlen nicht einigen können. Das Hickhack um den Ausgang der Wahlen erschwert die Verhandlungen zwischen den Parteien nun weiter.

Die Pandemie hat den Flugverkehr in weiten Teilen zum Erliegen und viele Airlines in Finanznot gebracht. Dennoch sind die Staatshilfen durchaus umstritten. Kritiker monieren, dass die Branche vor der Krise gut verdiente, aber statt ausreichend Kapitalpuffer für schwere Zeiten anzulegen, in großem Stil Geld für Aktienrückkäufe ausgab.

Estland mit Höchststand bei Corona-Neuinfektionen

14:37 Uhr: In Estland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Donnerstag mit 414 Fällen binnen 24 Stunden einen neuen Höchststand erreicht. Mehr als die Hälfte davon wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde in der Hauptstadt Tallinn und der umliegenden Region registriert. Der bisherige Rekordwert lag bei 374 Fällen.

Behördensprecherin Eike Kingsepp sagte einem Rundfunkbericht zufolge in Tallinn, die steigende Corona-Zahlen seien teils durch mehr Tests bedingt. Das Infektionsniveau habe aber im gesamten Land zugenommen. "Die Ausbreitung des Coronavirus ist in Estland weit ausgedehnt und schnell", sagte sie.

Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 8.715 bestätigte Corona-Infektionen und 86 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Der Baltenstaat gehört nach Angaben der EU-Behörde ECDC trotz steigender Fallzahlen zu den aktuell weniger stark betroffenen Ländern in Europa.

Unctad: Corona-Opfer sind die Ärmsten - Weltwirtschaft umkrempeln

14:27 Uhr: Die Folgen der Coronavirus-Pandemie treffen nach einer UN-Analyse die Ärmsten am meisten - sowohl die ärmsten Länder als auch die Schwächsten innerhalb der Länder.

130 Millionen Menschen weltweit könnten wegen der Pandemie zusätzlich in extreme Armut abrutschen, berichtete das Sekretariat der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) am Donnerstag in Genf. Die Weltwirtschaft dürfte nach diesen Prognosen in diesem Jahr um 4,3 Prozent schrumpfen.

Grund für die unterschiedlichen Folgen für Ärmere und Wohlhabendere sei das ungleiche Gefüge der Weltwirtschaft, so die Unctad. Hier sei eine neue Handelspolitik nötig, die Herausforderungen wie Marktkonzentration und Umweltfolgen in Angriff nehme.

Die globalen Produktionsnetzwerke müssten grüner und nachhaltiger und so gestaltet werden, damit die Ärmsten profitieren können. Erstmals seit der asiatischen Finanzkrise 1998 wachse die Armut weltweit wieder, so die Unctad. Die Armutsquote sei von 1990 bis 2018 von fast 36 auf 8,6 Prozent gesunken, jetzt aber wieder auf 8,8 Prozent gestiegen.

Von der Krise besonders betroffen seien der Tourismus und kleine Unternehmen, die viele Menschen aus benachteiligten Gruppen beschäftigen, darunter Migranten, Frauen und Menschen aus Haushalten mit geringen Einkommen.

In 32 ausgewerteten Ländern sei die Arbeitslosigkeit unter Frauen während der Coronavirus-Pandemie stärker gestiegen als unter Männern. Schulschließungen und Unterbrechungen in der Ausbildung drohten, die produktive Kapazität vieler Länder auf Jahre hinaus zurückzuwerfen.

EMA informiert Europäer über Corona-Impfstoffe

14:11 Uhr: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will Europäer bei einem breiten öffentlichen Treffen über die Zulassung der Corona-Impfstoffe informieren und Fragen zu Sicherheit und Wirksamkeit beantworten.

Bei dem Online-Treffen am 11. Dezember könnten sich Bürger mit Fragen und Beiträgen beteiligen, teilte die Behörde am Donnerstag in Amsterdam mit. Die EMA ist für die Zulassung der Impfstoffe gegen das Coronavirus für den europäischen Markt verantwortlich und prüft die wissenschaftlichen Studien für die Entwicklung.

Die Behörde prüft derzeit drei Impfstoffe nach dem sogenannten Rolling Review-Verfahren. Dabei werden Ergebnisse von Studien ausgewertet, noch bevor der Antrag auf Zulassung gestellt wurde.

Dadurch wird das Verfahren erheblich verkürzt. Nach Angaben der EMA gelten aber dieselben Standards für Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit wie bei der Zulassung anderer Impfstoffe und Medikamente. Bürger können Fragen oder Beiträge bis zum 27. November schriftlich einreichen. Das Treffen wird live im Internet ausgestrahlt.

Corona-Ausbruch im Gefängnis von Assange

13:46 Uhr: Im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, in dem Wikileaks-Gründer Julian Assange sitzt, gibt es einen Corona-Ausbruch. Viele Insassen haben dem 49-Jährigen zufolge behördliche Schreiben erhalten, in denen sie über COVID-19-Fälle informiert worden seien.

Sport und auch das Duschen sind demnach verboten worden, Mahlzeiten dürfen nur noch in Zellen eingenommen werden. Assange sitzt seit etwa eineinhalb Jahren in der Haftanstalt. Die Anwältin Stella Moris, mit der er zwei kleine Kinder hat, äußerte sich "extrem besorgt".

Ihr Partner sei ohnehin schon gesundheitlich angeschlagen. Ein offizieller Vertreter des Gefängnisses bestätigte "eine Anzahl von positiven Fällen". Es soll ein Flügel betroffen sein, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete. In Großbritannien gibt es in vielen Haftanstalten Corona-Infektionen.

Die US-Justiz fordert die Auslieferung von Assange. Sie wirft ihm vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen.

Bei einer Verurteilung in allen Anklagepunkten drohen Assange bis zu 175 Jahre Haft. Die Wikileaks-Enthüllungen hatten zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch US-Soldaten geführt.

Assange war 2012 aus Angst vor einer Auslieferung an die USA in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet. Damals lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Die Ermittlungen wurden eingestellt.

Die britische Polizei verhaftete Assange im April 2019, da er mit der Flucht in die Botschaft gegen Kautionsauflagen verstoßen hatte.

Mit COVID-19 im Koma: Engländerin bringt Zwillinge auf die Welt

Eine Engländerin war an COVID-19 erkrankt und musste künstlich beatmet werden. Im Koma brachte Perpetual Uke Zwillinge auf die Welt, sieben Monate später kann die stolze Mutter ihre dramatische Geschichte erzählen.

WHO Europa: Ein Corona-Toter in Europa alle 17 Sekunden

12:58 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation WHO beklagt eine wachsende Zahl an Corona-Todesfällen in Europa. In den vergangenen beiden Wochen habe die Zahl der Sterbefälle in Verbindung mit COVID-19-Erkrankungen um 18 Prozent zugenommen, sagte der Direktor der WHO-Region Europa, Hans Kluge, am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen.

Vergangene Woche seien mehr als 29.000 Todesfälle registriert worden, was bedeute, dass alle 17 Sekunden eine Person in der europäischen Region mit COVID-19 stirbt.

Dass derzeit pro Tag 4.500 Leben an COVID-19 verloren gingen, sei vermeidbar, sagte Kluge. Wer sich an Richtlinien halte und gegen Desinformationen vorgehe, liefere einen Beitrag, um Sterbefälle zu vermeiden.

Kluge hatte aber auch Positives zu berichten: Dank dem Befolgen eines umsichtigen Verhaltens habe sich die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen in der vergangenen Woche von mehr als zwei Millionen in der Vorwoche auf schätzungsweise 1,8 Millionen verringert. "Das ist ein kleines Signal, aber ein Signal nichtsdestotrotz", so Kluge.

Darüber hinaus gebe es allerdings auch zunehmende Anzeichen dafür, dass die Gesundheitssysteme in Europa wegen zunehmender Corona-Zahlen an ihre Grenzen stoßen. In Frankreich zum Beispiel seien die Intensivstationen seit zehn Tagen mit mehr als 95 Prozent ausgelastet, in der Schweiz sei die volle Auslastung schon erreicht.

Meiste Corona-Maßnahmen für dänische Nerzzucht-Region aufgehoben

12:23 Uhr: Die dänische Regierung hebt die meisten der Corona-Beschränkungen für die von der Nerzzucht geprägte Region Nordjütland vorzeitig auf. Der Großteil der Maßnahmen werde schon an diesem Donnerstag gelockert, weil neue Daten eine fallende Tendenz bei den Infektionen durch bei Nerzen auftretende Coronavirus-Varianten zeigten, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Ab Freitag wird auch der öffentliche Nahverkehr wiederaufgenommen, Restaurants und Lokale sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen dürfen dann ebenfalls wieder öffnen. Ursprünglich war geplant gewesen, dass die Beschränkungen bis zum 3. Dezember gelten sollten.

Die Regierung in Kopenhagen hatte die Maßnahmen aus Sorgen vor Coronavirus-Varianten eingeführt, die innerhalb der Nerzbestände im Land aufgetreten waren. Mittlerweile sind alle Pelztiere auf den infizierten Nerzfarmen getötet worden.

Besonders die sogenannte Cluster-5-Variante war vom dänischen Gesundheitsinstitut SSI als besorgniserregend und mögliche Gefahr für künftige Corona-Impfstoffe eingestuft worden. Sie ist bislang bei zwölf Menschen in Nordjütland nachgewiesen worden.

Nun erklärte das Gesundheitsministerium, dass seit dem 15. September keine weiteren Fälle dieser Variante beim Menschen entdeckt worden seien. Das SSI komme deshalb zu der Einschätzung, dass diese Variante mit großer Wahrscheinlichkeit ausgestorben sei.

Corona-Patientin im Koma bekommt Zwillinge

11:40 Uhr: Kleines Wunder in der Corona-Krise: Eine Britin hat während eines vierwöchigen Komas aufgrund einer Corona-Erkrankung Zwillinge zur Welt gebracht. Als sie 16 Tage nach dem Kaiserschnitt wieder zu Bewusstsein kam, erzählten Ärzte ihr von dem Nachwuchs.

"Ich konnte es nicht glauben", sagte die Mutter, Perpetual Uke, die als Rheuma-Expertin in einem Krankenhaus in Birmingham arbeitet. Sie habe ihren Schwangerschaftsbauch nicht mehr gesehen und daher zunächst geglaubt, dass ihre Kinder gestorben seien, berichtete die Frau dem Nachrichtensender Sky News.

Die Kinder kamen bereits am 10. April in der 26. Schwangerschaftswoche zur Welt, der ungewöhnliche Fall wurde aber erst jetzt in Großbritannien bekannt. Das Mädchen wog bei der Geburt nur 770 Gramm, der Junge mit 850 Gramm ein wenig mehr. Nach 116 Tagen konnten die Zwillinge aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Es tue ihr leid, dass ihre Jüngsten einen so schweren Start ins Leben gehabt hätten, sagte die Frau, die noch zwei weitere Kinder hat, dem Sender BBC. "Aber wichtig ist, dass sich die Dinge so gut entwickelt haben."

Auch ihr Mann ist dankbar, dass die "schreckliche" Zeit vorbei ist: "An jedem einzelnen Tag habe ich gehofft, dass meine Frau nicht unter den Toten ist. Wir sind ein Team."

Großbritannien ist besonders stark von der Pandemie betroffen und hat im Europa-Vergleich die meisten erfassten Todesopfer (etwa 53.000). In den vergangenen zwei Wochen zählte das Land mit seinen rund 68 Millionen Einwohnern nach Angaben der EU-Seuchenbehörde ECDC etwa 505 Infektionen pro 100.000 Menschen.

Es mangelt an Corona-Tests und mehrere Krankenhäuser haben bereits ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. In England gilt noch bis mindestens 2. Dezember ein Teil-Lockdown.

Gewerkschaftsstudie: Corona verschärft Einkommensunterschiede

11:00 Uhr: Die Coronakrise verstärkt nach Einschätzung einer Gewerkschaftsstudie die Unterschiede bei den Einkommen in Deutschland. Menschen mit niedrigen Einkommen seien in der Pandemie fast doppelt so häufig von Einbußen betroffen wie solche mit hohen Einkommen, berichtete das Wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag in Düsseldorf.

Damit würden Trends der ungleichen Einkommensentwicklungen aus den Vorjahren noch verstärkt. Die Wissenschaftler stützen sich unter anderem auf eine Erwerbspersonenbefragung der Böckler-Stiftung mit mehr als 5.000 Teilnehmern.

In Haushalten mit vergleichsweise niedrigen Monatseinkommen unter 900 Euro erlitt fast die Hälfte (49,3 Prozent) coronabedingte Einkommensverluste, während bei Gutverdienern mit mehr als 4.500 Euro Haushaltseinkommen nur ein gutes Viertel (26,1 Prozent) von Einbußen berichtete, die dann auch noch geringer ausfielen.

Menschen, die zuvor schon wenig hatten, seien besonders oft und besonders hart von wirtschaftlichen Verlusten betroffen, sagte WSI-Direktorin Bettina Kohlrausch. "Denn sie arbeiten oft an den Rändern des Arbeitsmarktes. Dort werden sie nur unzureichend durch Schutzmechanismen in den Sozialversicherungen oder durch Tarifverträge erfasst, die viele Beschäftigte im mittleren Einkommensbereich bisher recht effektiv vor drastischen Einkommenseinbußen bewahrt haben."

Da die Vermögen noch weit ungleicher als die Einkommen verteilt und bislang auch von der Krise kaum in Mitleidenschaft gezogen worden seien, verlangten die Wissenschaftler Maßnahmen gegen die wachsende Ungleichheit.

Unter anderem müssten Mindestlohn, Hartz-IV-Satz und Kurzarbeitergeld erhöht und für den Zeitraum der Krise die Bezugszeit des Arbeitslosengelds I verlängert werden. Mittelfristig müsse zudem die Tarifbindung in Deutschland gestärkt werden.

Dänemark führt regionales Modell für Reisebeschränkungen ein

10:26 Uhr: Dänemark will bei seinen Reisebeschränkungen für Deutschland und andere europäische Länder künftig nicht mehr die Corona-Zahlen des ganzen Landes zugrundelegen.

Stattdessen werde ab Anfang Dezember ein regionales Modell als Basis für die Maßgaben für EU- und Schengenländer einschließlich Großbritannien eingeführt, teilte das dänische Außenministerium am Donnerstag mit.

Dies solle Reisen in Regionen mit niedrigeren Infektionszahlen ermöglichen, aber auch Reisen in Risikogebiete in Ländern mit ansonsten verhältnismäßig guter Corona-Lage verhindern.

Der entscheidende Grenzwert für Dänemark ist bislang, ob es in einem Land in den vergangenen zwei Wochen mehr als 30 neue wöchentliche Corona-Infektionen pro 100,000 Einwohner gegeben hat.

Wird dieser Wert überschritten, wird den Dänen von Reisen dorthin abgeraten. Gleichzeitig werden Menschen aus diesen Staaten nur noch mit einem triftigen Einreisegrund wie den Besuch von Partnern oder nahen Verwandten ins Land gelassen.

Wer aus einem der betroffenen Länder nach Dänemark zurückkehrt, wird zudem aufgefordert, für 14 Tage zu Hause zu bleiben. An diesem Grenzwert wird nun auch bei den Regionen festgehalten.

Die Regel zur 14-tägigen Quarantäne wird auf zehn Tage reduziert. Mit einem negativen Corona-Test ist es ab dem vierten Tag möglich, diese Quarantäne vorzeitig zu beenden.

Zweite Corona-Welle in Österreich besonders schlimm in Heimen

09:34 Uhr: Die zweite Corona-Welle tritt in Österreich ganz besonders Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. In mehreren Bundesländern kamen zwischen 1. Oktober und 12. November mehr als 80 Prozent der an COVID-19 Verstorbenen aus solchen Heimen, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten parlamentarischen Anfrage an das Gesundheitsministerium hervorgeht.

Insgesamt waren nach diesen Angaben seit Beginn der Pandemie bis zum 12. November 38 Prozent der Corona-Todesopfer Heimbewohner, insgesamt gut 600 Menschen. Die Hälfte von ihnen starb aber seit Anfang Oktober. Von den insgesamt etwa 1.800 Toten waren 1.150 über 75 Jahre alt.

"Es ist offensichtlich, dass mehr für Corona-Schutzmaßnahmen in den Pflegeheimen getan werden muss", forderte der Sprecher für Soziales der oppositionellen liberalen Neos, Gerald Loacker. Seine Partei hatte die parlamentarische Anfrage gestellt.

Gastgewerbe kämpft weiter mit Corona-Einbußen

08:58 Uhr: Die zaghafte Erholung des deutschen Gastgewerbes nach dem Corona-Rückschlag im Frühjahr hat sich im September nicht fortgesetzt.

Der Umsatz von Hotels, Pensionen und Gaststätten lag insgesamt preisbereinigt sowohl unter dem Wert von August 2020 (minus 3,9 Prozent) als auch deutlich unter dem Wert von September 2019 (minus 23,7 Prozent). Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.

Im bisherigen Jahresverlauf blieben die Erlöse der Branche nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker preisbereinigt (real) um 33,3 Prozent und nominal um 30,8 Prozent unter dem Wert der ersten neun Monate des Vorjahres.

Wegen steigender Corona-Zahlen hatten Bund und Länder wieder schärfere Einschränkungen beschlossen, die unter anderem die Gastronomie treffen. Seit Anfang November dürfen Restaurants wie schon im Frühjahr nur noch Speisen außer Haus verkaufen, Hotels dürfen nur noch Geschäftsreisende beherbergen.

Der Teil-Lockdown soll nach bisheriger Planung bis Ende November gelten. Die betroffenen Betriebe sollen vom Bund entschädigt werden und bis zu 75 Prozent ihres Umsatzes aus dem November 2019 erstattet bekommen.

Möglicherweise erster Corona-Fall in Samoa

08:23 Uhr: Möglicherweise gibt es einen ersten Corona-Fall im Inselstaat Samoa in Polynesien. Ein Seemann sei positiv auf das Virus getestet worden, nachdem er von Europa aus über Neuseeland nach Samoa zurückgekehrt sei, sagte Premierminister Tuilaepa Sailele Malielegaoi am Donnerstag.

Ein zweiter Test sei allerdings negativ ausgefallen. Der Mann befände sich in Isolation in einem Krankenhaus. In einer Rede an die Nation rief Malielegaoi die Bürger zur Ruhe auf. Der Plan der Regierung zum Umgang mit COVID-19 werde umgesetzt. Am Nachmittag sollte eine Kabinettssitzung stattfinden.

Samoa war eines der letzten Länder, in dem es bislang keine bestätigte Infektion gab. Auf den Inseln leben etwa 200.000 Menschen. In der vergangenen Woche war im Pazifikstaat Vanuatu erstmals ein Corona-Fall verzeichnet worden. In anderen Inselstaaten der Südsee wie Kiribati und Tuvalu gibt es bislang weiter keine bestätigten Fälle.

Rekord bei Corona-Neuinfektionen in Japan - Suga spricht von "höchster Alarmstufe"

07:42 Uhr: Japans Regierungschef Yoshihide Suga hat die "höchste Alarmstufe" ausgerufen, nachdem in seinem Land eine Rekordzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden ist.

Er rufe die Bevölkerung auf, die Corona-Richtlinien vollständig umzusetzen, sagte Suga am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Tokio. Unter anderem verwies er auf die Empfehlung zum Maskentragen.

Am Mittwoch hatten die Behörden in Japan einen Höchstwert von 2.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Allein knapp 500 der Fälle waren in der Hauptstadt Tokio aufgetreten.

Dem Sender NHK zufolge beauftragte Suga Experten damit, den Ursachen des Anstiegs bei Beratungen am Donnerstag und Freitag auf den Grund zu gehen. Danach wolle sich die Regierung mit möglichen Verschärfungen der Corona-Maßnahmen befassen.

Suga hat bereits angekündigt, strengere Maßnahmen in den Regionen unterstützten zu wollen. Auch regte er an, die Zahl der Menschen, die sich in Restaurants treffen dürfen, auf vier zu begrenzen.

Japan gehört bisher zu den weniger schwer von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Inselstaat knapp 121.000 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen, 1900 Infizierte starben.

Studie: Ein Hund erhöht das Risiko, sich mit Corona anzustecken

Haben Hundebesitzer ein höheres Risiko sich mit dem Coronavirus zu infizieren? Ja, wenn man einer neuen Studie aus Spanien glauben darf. Warum die Gefahr für eine Ansteckung höher ist, können sich die Forscher aber selbst nicht vollständig erklären. (Teaserbild: mago images / Imaginechina-Tuchong)

US-Arzneimittelbehörde erteilt Corona-Test für Hausgebrauch Zulassung

06:59 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat erstmals einen Corona-Test für den Hausgebrauch zugelassen. Der Testkit des US-Herstellers Lucira Health habe eine Notfall-Zulassung bekommen, teilte die FDA mit.

"Diese neue Test-Möglichkeit ist ein wichtiger Diagnose-Fortschritt, um die Pandemie zu bekämpfen und die öffentliche Last der Krankheitsübertragung zu reduzieren", sagte FDA-Chef Stephen Hahn. Der Test, der auf Erbgut des Erregers SARS-CoV-2 reagiert, sei im Hausgebrauch für Menschen ab 14 Jahren geeignet und zunächst nur auf Verschreibung eines Arztes erhältlich.

Wer den Test benutzt, muss mit einem Stäbchen eine Probe aus der Nase entnehmen, dieses dann in ein Röhrchen legen und das Röhrchen wiederum in einem Testmodul befestigen. In maximal 30 Minuten zeige das Display des Testmoduls dann ein positives oder negatives Ergebnis an, heißt es von der FDA.

Wer ein positives Ergebnis bekomme, solle sich isolieren und seinen Arzt kontaktieren. Wer ein negatives Ergebnis habe, aber trotzdem Symptome entwickle, solle ebenfalls seinen Arzt kontaktieren, denn der Test könne eine Infektion mit dem Coronavirus nicht hundertprozentig ausschließen.

Laut Hersteller ist der Test zuverlässig: Im Vergleich zu einem anderen von der FDA zugelassenen Verfahren habe er 94 Prozent der SARS-CoV-2-Infektionen und 98 Prozent der Corona-freien Proben richtig zugeordnet. Auf den Markt kommen soll der Test demnach in Florida und Kalifornien in der nahen Zukunft und landesweit im Frühling.

Polizei-Gewerkschafter und Politiker für Böllerverbot wegen Corona

06:02 Uhr: Wegen der Coronavirus-Pandemie fordern Innenpolitiker und Polizei-Gewerkschafter ein Böller-Verbot an Silvester. Zum Feuerwerk gesellten sich rasch Alkohol, Personengruppen und Partystimmung - und das sei nicht angesagt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, der "Bild"-Zeitung (Donnerstag).

Auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Michael Kuffer plädierte bei der "Bild" dafür, Böllerei und Feuerwerk dieses Jahr zu verbieten. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach sich ebenfalls gegen Böller und Raketen aus.

"Am Halloween-Wochenende war es in unseren Party-Hochburgen ganz ruhig", sagte Reul der "Bild"-Zeitung. "Ich wünsche mir, dass das auch Silvester wieder so sein wird." Entscheiden müssten aber die Kommunen.

In Berlin hatten die Grünen mit Blick auf die Infektionslage gefordert, an Silvester neben großen Partys auch das Feuerwerk zu verbieten. Deutschland solle damit dem Vorbild der Niederlande folgen, hieß es.

22.609 Fälle: Corona-Neuinfektionen etwas über dem Vorwochenstand

05:54 Uhr: In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.609 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet.

Das sind gut 5.000 Fälle mehr als am Mittwoch (17.561), wie aus Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Im Vergleich zum Wert von vor einer Woche wurden etwas mehr Fälle gemeldet.

Am vergangenen Donnerstag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 21.866 gelegen. Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.542 gemeldeten Fällen erreicht worden.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 855.916 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 19. 11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Donnerstag um 251 auf insgesamt 13.370. Das RKI schätzt, dass rund 562.700 Menschen inzwischen genesen sind.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,95 (Vortag: 0,97). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Wegen Lockdown: Berufsverband bittet um Spenden für Sexarbeiter

04:06 Uhr: Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen bittet um Spenden und staatliche Hilfen für Sexarbeiter. "Der erneute Lockdown trifft gerade die am härtesten, die auch zuvor schon täglich um ihre Existenz gebangt haben", heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes.

Zwar könnten Sexarbeitende, die eine Steuernummer haben und in Deutschland gemeldet sind, als Soloselbstständige Corona-Hilfen beantragen. Das sei aber bei vielen Kolleginnen und Kollegen nicht der Fall. Der Verband hoffe auf staatliche Hilfsgelder, hieß es.

Der in der Corona-Zeit eingerichtete Nothilfe-Fonds des Verbandes in Höhe von 150.000 Euro sei bereits ausgeschöpft. "Der Topf ist nun leer, und so sind die betroffenen Personen gezwungen, illegal weiter zu arbeiten."

Der Verband wirbt auch online für Spenden. "Viele der nicht in Deutschland ansässigen Sexarbeiterinnen haben in Bordellen übernachtet - seit deren Schließung sitzen sie von einem Tag auf den anderen auf der Straße", heißt es da.

"Sie können aktuell auch nicht in ihre Heimatländer zurück, es bestehen Einreisestopps und in den meisten Fällen fehlt ohnehin das Geld für eine ungeplante Reise." Auch der Sozialdienst katholischer Frauen hatte vor kurzem darauf hingewiesen, dass viele Prostituierte "plötzlich vor dem Nichts" stünden und etwa auf Lebensmittelpakete angewiesen seien.

Bund und Länder hatten sich Ende Oktober geeinigt, dass auch Bordelle im November geschlossen sein müssen. Schon zuvor waren sie in den meisten Bundesländern seit dem Frühjahr zu.

Es gibt keine verlässlichen Zahlen darüber, wie viele Menschen in der Sex-Branche arbeiten. Im Rahmen des Prostituiertenschutzgesetzes hatten sich bis Ende 2018 rund 32 800 Menschen offiziell angemeldet.

Kinderärzte: Strenge Kontaktregeln für Kinder schädlich

03:45 Uhr: Kinderärzte und der Kinderschutzbund kritisieren den jüngsten Appell der Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin, dass sich auch Kinder wegen der Corona-Pandemie derzeit nur mit einem bestimmten Freund oder einer Freundin treffen sollten.

"Da Kinder bis zehn Jahre das Virus erwiesenermaßen deutlich seltener weitergeben, selbst wenn sie sich anstecken, ist die geplante Begrenzung auf einen Spielkameraden für diese Altersgruppe überflüssig und schädlich", sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).

Für Jugendliche würde eine solche Regel hingegen Sinn ergeben, denn sie seien ähnlich infektiös wie Erwachsene. Bund und Länder hatten am Montag in einem Beschluss empfohlen, dass sich Familien angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen nur noch mit einem weiteren festen Hausstand treffen sollten.

Das schließe auch Kinder und Jugendliche in den Familien mit ein. Konkret würde das bedeuten, dass sich Kinder auf einen Freund oder eine Freundin festlegen müssten. Aus dem Appell könnte bei den nächsten Beratungen in einer Woche ein Verbot werden.

Eine Maskenpflicht für Grundschüler lehnt der Kinderärzte-Verband nicht ab, empfiehlt aber Ausnahmen. Befürchtungen, Masken könnten die Atmung beeinträchtigen, die Versorgung mit Sauerstoff gefährden oder zu einer gefährlichen Anreicherung von Kohlendioxid führen, "sind unbegründet", sagte Fischbach.

Auch Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers rügte den politischen Appell, dass Kinder sich nur noch mit einem bestimmten Freund treffen sollten. "Da werden Kinder gezwungen, sich zwischen Freunden zu entscheiden. Es wird tränenreiche Zurückweisungen geben. Das ist unbarmherzig", sagte er im Interview mit der "Passauer Neuen Presse".

Dafür gebe es aber keinen vernünftigen Grund. Die Kinder seien zusammen in der Schule und im Kindergarten, da müsse man auch ermöglichen, dass sie privat mehrere Freunde treffen.

Fast 90 Corona-Infektionen im Bundestag

02:04 Uhr: Seit Beginn der Corona-Pandemie sind im Bundestag bis Mitte November insgesamt 89 Ansteckungen mit dem Virus SARS-CoV-2 gezählt worden. Das geht aus einer Antwort der Bundestagsverwaltung auf eine Anfrage der Funke Mediengruppe hervor (Donnerstag).

Darunter sind demnach 15 Abgeordnete, der Rest sind überwiegend Mitarbeiter und Verwaltungsangestellte. In lediglich neun Fällen handelt es sich laut dem Bericht um Mitarbeiter von Fremdfirmen, etwa für Reinigung, Fahrdienst, Handwerker oder andere Dienstleister.

Insgesamt sind demnach rund 10.000 Personen im Bundestag tätig, Dienstleister eingerechnet. Im Vergleich zur Gesamtzahl falle die Infektionsrate damit relativ gering aus. Unklar ist zudem, wo sich die Betroffenen infiziert haben - innerhalb oder außerhalb des Parlaments.

Unicef warnt vor "verlorener Generation" wegen COVID-19

01:00 Uhr: Angesichts vielfältiger Corona-Einschränkungen im medizinischen und sozialen Bereich auch für junge Menschen warnt das UN-Kinderhilfswerk Unicef vor einer "verlorenen COVID-Generation".

Die Unterbrechung wichtiger Dienstleistungen sei die größte Bedrohung für Kinder, sagte Unicef-Direktorin Henrietta Fore. "Je länger die Krise andauert, so gravierender sind ihre Auswirkungen auf Bildung, Gesundheit, Ernährung und Wohlbefinden der Kinder. Die Zukunft einer ganzen Generation ist in Gefahr."

Aus einem entsprechenden Bericht der Organisation gehe hervor, dass in etwa einem Drittel von 140 untersuchten Ländern die Zahl der Kinder, die gewisse medizinische Maßnahmen erhielten, zurückgeht. Dazu gehören Impfungen, ambulante Behandlungen und Betreuungsangebote rund um eine Geburt. Der Grund dafür sei die Angst vor Ansteckung.

Auch würden noch immer rund 265 Millionen Mädchen und Jungen keine Schul-Mahlzeiten bekommen. Jeder dritte Schüler weltweit sei dabei von Schulschließungen betroffen - das sind insgesamt 572 Millionen.

Unicef schätzt, dass sechs bis sieben Millionen Kleinkinder unter fünf Jahren in diesem Jahr vor allem in Afrika und Südasien unter Mangelernährung leiden, was einer Zunahme von 14 Prozent entspricht. Geschätzte 150 Millionen Kinder seien bis Mitte 2020 in "mehrdimensionale Armut" gerutscht.

Die Folgen der Einschränkungen durch die Krise könnten Unicef zufolge verheerend sein: "Durch die Unterbrechung lebenswichtiger Dienstleistungen und zunehmender Mangelernährung könnten in den kommenden zwölf Monaten zwei Millionen Kinder zusätzlich sterben und die Zahl der Totgeburten um 200 000 zunehmen."

Wissenschaftler: Mehr als eine Viertelmillion Corona-Tote in den USA

00:33 Uhr: Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA mehr als eine Viertelmillion Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Mittwochabend (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor.

In keinem anderen Land der Welt ist eine so hohe Zahl an Todesfällen bekannt. Seit Ende September starben allein 50.000 Menschen. Seit Beginn der Pandemie gab es in den USA knapp 11,5 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2.

Die Opferzahl in den USA, einem Land mit 330 Millionen Einwohnern, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen - gefolgt von Brasilien mit rund 166.700 Toten und Indien mit knapp 131 000.

Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Opfer unter anderem in Belgien, Spanien und Argentinien höher als in den USA.

In Belgien kommen laut Johns Hopkins 130 Tote auf 100.000 Einwohner, in Spanien 89, in Argentinien 81. In den USA waren es bislang 76 Menschen pro 100.000 Einwohner, vergleichbar viele wie in Italien. In Deutschland hingegen waren pro 100 000 Einwohnern bislang 16 Tote zu beklagen.

Die Webseite der Universität Johns Hopkins wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher meist einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC. In manchen Fällen wurden die Zahlen nachträglich korrigiert.

Die Corona-Neuinfektionen pro Tag bewegen sich in den USA auf sehr hohem Niveau. Seit Anfang November wurden täglich mehr als 100.000 Neuinfektionen gemeldet, am Dienstag waren es rund 162 000.

Alle Corona-Meldungen vom 18. November zum Nachlesen finden Sie hier.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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