• 16:47 Uhr: Trotz Demo-Verboten: Corona-Kritiker in Dresden und Frankfurt am Main unterwegs
  • 14:02 Uhr: Kretschmann nach Schalte mit Merkel: Lockdown vor Weihnachten
  • 13:20 Uhr: Scholz erwartet von Bund-Länder-Runde "sehr einschneidende" Beschlüsse
  • 12:21 Uhr: Frankfurts Oberbürgermeister irritiert mit Aufruf zum Weihnachtsshopping
  • 10:36 Uhr: Bekannter Querdenker an COVID-19 erkrankt
  • 05:28 Uhr: 28.438 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet
  • 03:51 Uhr: Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer erhält US-Notfallzulassung
  • 01:59 Uhr: Oberverwaltungsgericht verbietet Dresdner "Querdenken"-Demo

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Top-News: Kretschmann nach Schalte mit Merkel: Lockdown vor Weihnachten

Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten von CDU und CSU sind nach Darstellung des baden-württembergischen Regierungschefs Winfried Kretschmann für einen bundesweiten Lockdown noch vor Weihnachten. "Da muss sich unsere Gesellschaft auf einen harten Lockdown einstellen, und so wie es sich abzeichnet, eher vor Weihnachten und nicht erst nach Weihnachten", sagte Kretschmann nach einer Corona-Schalte mit Merkel und den Ministerpräsidenten der Union. Aus weiteren Teilnehmerkreisen hieß es, dies sei allgemeine Haltung gewesen.

Kretschmann erklärte beim Grünen-Landesparteitag in Reutlingen weiter zum Start des bundesweiten Lockdowns: "Alle müssen damit rechnen, dass das schon kommende Woche beginnt, wo wir das gesellschaftliche Leben weitgehend stilllegen werden." Die endgültige Entscheidung werde bei der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Sonntag fallen.

Auch aus einzelnen SPD-geführten Bundesländern höre er Zustimmung zu einem harten Lockdown schon vor Weihnachten. Die stark steigenden Infektionszahlen ließen den Ministerpräsidenten keine Wahl, sagte Kretschmann, der im Südwesten eine grün-schwarze Regierung führt und deshalb an bestimmten Runden der Unions-Ministerpräsidenten teilnimmt.

Coronavirus - Impfzentrum Nürnberg
Markus Söder (CSU) fordert einen bundesweiten Lockdown. © Daniel Karmann/dpa-POOL/dpa

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick

Trotz Demo-Verboten: Corona-Kritiker in Dresden und Frankfurt am Main unterwegs

16:47 Uhr: In Dresden und in Frankfurt am Main haben die obersten Landesgerichte Corona-Protestkundgebungen verboten, es kam aber im Laufe des Samstags immer wieder zu Ansammlungen angereister Demonstranten.

In der sächsischen Landeshauptstadt war die Polizei mit insgesamt 1.500 Kräften im Einsatz und löste die Gruppen und Grüppchen auf. In Frankfurt drohte die Polizei am Nachmittag mit dem Einsatz von Wasserwerfern, um "verschieden große Ansammlungen" aufzulösen.

Söder bekräftigt Forderung nach bundesweitem Lockdown

15:47 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat seine Forderung nach einem schnellen Vorgehen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bekräftigt. "Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Wir brauchen einen kompletten Lockdown", sagte der CSU-Parteivorsitzende der "Welt am Sonntag".

"Die Zahlen sind so schlimm wie nie. Wir dürfen uns nicht mehr in Einzelmaßnahmen verheddern", betonte Söder. "Wir müssen das Land zum Schutz unserer Bevölkerung jetzt klug runterfahren. Nur so bekommen wir Corona in den Griff."

Angesichts der hohen Corona-Zahlen waren die Rufe nach einem schnellen Lockdown in den vergangenen Tagen deutlich lauter geworden. Auch Söder sprach sich wiederholt für bundesweit geltende Ausgangsbeschränkungen, Schließung von Geschäften, Betriebsferien und verlängerte Schulferien aus. Die endgültige Entscheidung über einen Lockdown soll bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Sonntag fallen.

Bundesverfassungsgericht lehnt Eilantrag von "Querdenkern" in Frankfurt ab

14:54 Uhr: Das Bundesverfassungsgericht hat am Samstag einen Eilantrag für eine Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Frankfurt abgelehnt. Dies teilte ein Sprecher des Gerichts in Karlsruhe mit. Trotz des Verbots der Stadt Frankfurt kam es am Samstag zu mehreren kleineren Versammlungen von Anhängern der "Querdenken"-Initiative.

Vor dem Karlsruher Beschluss hatte der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel das von der Stadt verfügte Verbot der "Querdenker"-Demonstration bestätigt. Die Richter begründeten ihre Entscheidung am Samstagmorgen mit der hohen Infektionsgefahr. Angesichts der zu erwartenden Teilnehmerzahl von etwa 40.000 Demonstranten sei nicht ersichtlich, wie die erforderlichen Mindestabstände in der Frankfurter Innenstadt eingehalten werden könnten.

Corona in Italien auf dem Rückzug: Keine Roten Zonen mehr

14:32 Uhr: Wegen sinkenden Corona-Zahlen dürfen in vielen Regionen Italiens die Restaurants und Bars ab Sonntag wieder öffnen. Rund fünf Wochen nach der Einrichtung von drei Risikozonen und eines Teil-Lockdowns ist die Zeit der Roten Zonen dann zunächst vorbei.

Vielmehr gehören die anfangs stark betroffene Lombardei im Norden und Kalabrien im Süden sogar wieder zu den Gelben Zonen mit geringem Risiko. Gesundheitsminister Roberto Speranza hatte außerdem am Freitag in Rom angeordnet, dass die Abruzzen als letzte Rote Zone in die mittlere, orangene Kategorie wechseln.

Damit wird der Alltag für viele Italiener vorübergehend etwas einfacher. Denn in den Gelben Zonen dürfen - anders als in den beiden anderen Risikogebieten - die Lokale tagsüber wieder öffnen. Und die Menschen dort können ihre Wohnorte wieder frei verlassen.

In ganz Italien müssen die Lokale allerdings weiter um 18 Uhr für Gäste schließen. Und ab 22 Uhr gilt eine Ausgangssperre bis zum frühen Morgen, für die es nur wenige Ausnahmen gibt.

Neue Corona-Studie: Masken reduzieren Infektionsrisiko um 45 Prozent

Mund-Nasen-Bedeckungen können die Gefahr, sich mit COVID-19 zu infizieren, deutlich senken. Ein Studie wertete die Infektionen in deutschen Städten mit und ohne Maskenpflicht aus.

"Querdenken"-Organisator legt Verfassungsbeschwerde ein

13:22 Uhr: Der Anmelder der "Querdenken"-Demonstration in Dresden geht nach eigenen Angaben weiter gegen das gerichtlich bestätigte Verbot vor. Er habe am Samstagvormittag Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt und warte auf die Entscheidung, sagte Marcus Fuchs der Deutschen Presse-Agentur.

Die Stadt hatte die geplante Kundgebung gegen die Corona-Politik verboten, sowohl das Verwaltungsgericht Dresden als auch das Sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Bautzen hatte die Entscheidung bestätigt. Anfang Dezember hatte das Bundesverfassungsgericht das Verbot einer "Querdenker"-Demonstration in Bremen kurz zuvor bestätigt.

Scholz erwartet von Bund-Länder-Runde "sehr einschneidende" Beschlüsse

13:20 Uhr: Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet von dem Bund-Länder-Krisengipfel am Sonntag weitreichende Beschlüsse. "Wir müssen jetzt, in den nächsten Tagen, sehr weitreichende, sehr einschneidende Entscheidungen treffen", sagte Scholz am Samstag bei einer SPD-Veranstaltung in Berlin. Vorrangig sei, "dass wir jetzt dazu beitragen, die Kontakte reduzieren", betonte er. "Und deshalb muss Deutschland wieder viele Einschränkungen akzeptieren."

"Das muss jetzt ganz schnell gehen", sagte der Bundesfinanzminister zum Auftakt eines virtuellen Debattencamps, auf dem die SPD die Weichen für den Bundestagswahlkampf stellen will. Neben dem Einzelhandel gehe es darum, Kontakte auch in vielen anderen Bereichen zu reduzieren, "etwa wenn es um die Schulen geht". Es gehe darum, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen, betonte der SPD-Kanzlerkandidat.

Die Maßnahmen im Frühjahr hätten dazu beigetragen, dass sich das Infektionsgeschehen verbessert habe. "Aber das Virus ist wieder da", sagte Scholz. Wichtig sei, jetzt "schnell und entschlossen" zu handeln. Das sei "der einzige Weg, dafür Sorge zu tragen, dass das Virus besser bekämpft werden kann". Er sei fest davon überzeugt, dass Deutschland als solidarische Gesellschaft in der Lage sei, eine solche Krise zu bewältigen.

Die Regierungschefs der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollen am Sonntag über weitere Schritte in der Corona-Pandemie beraten. Angesichts der weiter massiv steigenden Corona-Zahlen in Deutschland dringen immer mehr Ministerpräsidenten auf einen bundesweiten Lockdown bereits vor Weihnachten.

Deutsche Post will bei hartem Lockdown alle Kapazitäten mobilisieren

13:08 Uhr: Die Deutsche Post DHL will im Falle eines kurzfristigen harten Lockdowns ihre gesamten Kräfte in der Paket- und Postsparte mobilisieren. "Wir jedenfalls werden jede verfügbare und mobilisierbare Kapazität bereitstellen", sagte der zuständige Post-Vorstand Tobias Meyer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Samstag. Bereits in der vergangenen Woche habe die Deutsche Post einen Rekord erzielt.

"Allein in der letzten Woche haben wir 56 Millionen Pakete sortiert und ausgeliefert – deutlich mehr als jemals zuvor in unserer Unternehmensgeschichte", sagte Meyer. "Da die Menschen jetzt schon sehr viel bestellen und auch Geschenke rechtzeitig verschicken, wozu wir auch raten, ist nicht klar, ob ein kurzfristiger Lockdown nochmals deutlich mehr Menge bedingt." Das könne niemand verlässlich voraussagen.

Frankfurts Oberbürgermeister irritiert mit Aufruf zum Weihnachtsshopping

Trotz steigender Corona-Infektionszahlen und zahlreicher angekündigter Demonstrationen in der Frankfurter Innenstadt hat Oberbürgermeister Peter Feldmann für diesen Samstag mit preiswerten ÖPNV-Tickets zum Weihnachtsshoppen gelockt - und dafür Kritik eingesteckt. So schrieb etwa die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek auf Twitter: "Ist heute der 1. April!???".

Eine große Demo gegen die Corona-Maßnahmen wurde zwar verboten, zahlreiche Gegendemonstranten wollten aber trotzdem auf die Straße gehen.

Jeder in Frankfurt könne am Samstag mit einem günstigen Kinderfahrschein statt eines Einzelfahrscheins für Erwachsene fahren, hatte Feldmann bereits am Freitag verkündet.

"Mit diesem Angebot ermöglichen wir den Fahrgästen am Samstag vor dem dritten Advent, kostengünstig mit einem Kinderfahrschein in Frankfurt unterwegs zu sein, um so ihren Weihnachtseinkauf zu erledigen", sagt der Oberbürgermeister.

Das Verbot einer angekündigten Demonstration mit 40.000 Teilnehmern der "Querdenker" war am Samstag vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel in zweiter Instanz bestätigt worden. Die Richter begründeten dies mit einer hohen Infektionsgefahr. Derweil kündigten die Initiatoren bei Telegram an, vor das Bundesverfassungsgericht ziehen zu wollen. Auch zahlreiche Gegendemonstrationen waren angekündigt. Die "Querdenker" hatten ihre Unterstützer zudem dazu aufgerufen, trotz des Verbots nach Frankfurt zu kommen und spontane Versammlungen anzumelden. Die Polizei ist mit Hundertschaften vor Ort.

Die drei Phasen der Impfstofftestung.
Die drei Phasen der Impfstofftestung, die Dauer bezieht sich auf Durchschnittwerte. Beim Coronavirus kann die Entwicklung und Zulassung bei gleichbleibender Sicherheit beschleunigt werden, weil zeitgleich getestet, geprüft und ausgewertet wird. Darüber hinaus stehen wegen der laufenden Pandemie auch ausreichend freiwillige Testpersonen zur Verfügung. © 1&1

Scholz fordert schnelle Einschränkungen für Einzelhandel

11:55 Uhr: Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat die Menschen in Deutschland im Kampf gegen die weitere Corona-Ausbreitung auf schnelle Einschränkungen im Einzelhandel eingestimmt. Deutschland müsse wegen der Verbreitung des Virus viele Einschränkungen akzeptieren, "zum Beispiel was den Einzelhandel betrifft", sagte der Vizekanzler am Samstag in Berlin.

"Das muss jetzt ganz schnell geschehen." Beschlüsse für weitere Einschränkungen werden für diesen Sonntag von Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet. Viele Kontakte müssten reduziert werden, etwa auch in den Schulen, sagte Scholz bei einer SPD-Veranstaltung zur Vorbereitung des Programms für die Bundestagswahl 2021.

Das Virus breite sich schnell aus. "Deshalb müssen jetzt weitreichende Entscheidungen getroffen werden, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen", kündigte Scholz an. "Das wird schwer für die Einzelhändlerinnen und Einzelhändler, die Männer und Frauen, die da arbeiten, für diejenigen, die sich Unternehmen aufgebaut haben, das wird schwer für Kinder, für Eltern, für Junge und Alte."

Es sei nötig, "dass wir aber schnell und entschlossen handeln". Scholz: "Denn das ist der einzige Weg, wie wir es jetzt hinbekommen können, dafür Sorge zu tragen, dass das Virus besser bekämpft werden kann."

Ramelows Corona-Test negativ

11:54 Uhr: Ein Coronavirus-Test bei Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow ist negativ ausgefallen. Der Linke-Politiker informierte über das Ergebnis seines PCR-Tests, das am Samstag vorlag.

Der Regierungschef hatte am Freitag angekündigt, sich selbst in Kurzzeit-Quarantäne zu begeben, bis das Testergebnis vorliegt. Hintergrund ist, dass Ramelow einer Landtagsabgeordneten der Linken bei einem Termin begegnet war, die inzwischen positiv getestet wurde.

Der erste positive Corona-Fall im Parlament hatte am Freitag dazu geführt, dass eine geplante Sondersitzung in Erfurt abgesagt wurde.

Wada will Corona-Impfstoffe auf verbotene Substanzen prüfen

11:44 Uhr: Die Welt-Anti-Doping-Agentur will die verschiedenen Corona-Impfstoffe prüfen, ob sie möglicherweise im Sport verbotene Substanzen enthalten. Wie die Wada am Samstag mitteilte, wolle man damit den Athleten und anderen Interessengruppen Klarheit "über den Status von SARS-Cov-2-Impfstoffen in Bezug auf die Liste der verbotenen Substanzen und Methoden" verschaffen.

Die Athleten und andere aus der Anti-Doping-Gemeinschaft würden von der Wada informiert werden, falls ein Bestandteil eines Impfstoffs problematisch sein könnte. "Um es klar zu sagen: Trotz der Neuartigkeit dieser Impfstoffe gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass solche Impfstoffe gegen Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen würden", hieß es in der Mitteilung.

Die Wada habe mit verschiedenen Pharmaunternehmen, darunter auch der Impfstoffentwickler Pfizer, Vereinbarungen zur Kooperation getroffen und sei mit ihnen in dieser Angelegenheit in Kontakt, um die Zusammensetzung der verschiedenen Impfstoffe zu ermitteln.

Tschechien verbietet wegen Corona "Coffee-to-go"

11:36 Uhr: Die tschechische Regierung hat mit einer neuen Corona-Regel für Irritationen gesorgt: Der Verkauf des beliebten "Coffee-to-go" ist nun verboten. In der Verordnung des Minderheitskabinetts zu den Krisenmaßnahmen heißt es umständlich, dass der Verkauf "ausgeschenkter oder vor Ort hergestellter Getränke" an Kunden zum Konsum "außerhalb der Innenräume" verboten werde.

Viele glaubten zunächst an einen Formulierungsfehler. Doch Gesundheitsminister Jan Blatny stellte inzwischen klar: "Das ist kein Irrtum - es zielt darauf ab, dass wir nicht auf Weihnachtsmärkten oder auf der Straße mit Bechern und Essen in der Hand herumlaufen."

Für weitere Verwirrung sorgte Handelsminister Karel Havlicek. Seiner Ansicht nach sei Kaffee zum Mitnehmen erlaubt, wenn man den Becher "in einer Tasche nach Hause" mitnehme.

In den Online-Kommentarseiten der Zeitung ließen Kaffeefreunde ihrem Unmut freien Lauf. "Das ist die reine Verhöhnung", meinte ein Internet-Nutzer. "Ich habe keine Zeit, morgens vor der Arbeit im Café zu sitzen", klagte ein anderer. "Das wird uns bestimmt vor der Pandemie retten", lautete ein sarkastischer Kommentar.

Südkorea meldet Höchststand an Corona-Neuinfektionen

11:29 Uhr: In Südkorea haben die Gesundheitsbehörden einen Höchststand an Corona-Neuinfektionen registriert. Am Samstag meldeten die Behörden 950 neue Ansteckungen, das sind nahezu doppelt so viele wie in den vergangenen Tagen. Allein in der Region Seoul wurden 669 Infektionen verzeichnet. Die Behörden befürchten einen größeren Ausbruch in der dicht besiedelten Hauptstadt, der die Gesundheitsdienste überfordern könnte. In Seoul lebt rund die Hälfte der 52 Millionen Einwohner des Landes.

Die Regionalregierung in Seoul hatte Anfang Dezember bereits strengere Maßnahmen verhängt, darunter ein Verbot von Versammlungen von mehr als 50 Menschen. Cafés dürfen Speisen nur noch zum Mitnehmen anbieten, Lokale müssen um 21.00 Uhr schließen.

Trotz der Einschränkungen habe sich "die Bewegung der Menschen nicht signifikant verringert", sagte die leitende Beamte der Gesundheitsbehörde, Lim Sook Young, vor Journalisten. "Die Infektionen durch persönliche Treffen von Angesicht zu Angesicht gehen weiter. Bitte sagen Sie alle solchen Treffen ab", fügte sie hinzu.

Insgesamt haben sich in Südkorea seit Pandemie-Beginn mehr als 36.800 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das Land war zu Beginn der Pandemie besonders stark betroffen, konnte die Ausbreitung des Virus aber mit einem strikten Nachverfolgungs- und Testprogramm rasch eindämmen.

Tödlichster Tag in den USA: 3.309 Corona-Tote

10:58 Uhr: In den USA hat die Anzahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Toten einen neuen Höchststand erreicht. Am Freitag wurden 3.309 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Samstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Wert mit 3.124 Toten war am Mittwoch verzeichnet worden.

Auch die Anzahl der Neuinfektionen hat einen neuen Höchstwert erreicht: innerhalb eines Tages wurden 231.775 neue Fälle gemeldet. Der zuvor höchste Wert wurde mit 227.828 am 4. Dezember registriert.

Bekannter "Querdenker" an COVID-19 erkrankt

Mehrere Medien berichten übereinstimmend, dass sich ein Mitorganisator der Leipziger "Querdenken"-Bewegung mit dem Coronavirus infiziert haben soll. Laut "Leipziger Volkszeitung" soll der Mann eine Woche nach einer Demo in das Leipziger Klinikum eingeliefert worden sein.

"Einer der bekannten Querdenker, der in Leipzig demonstriert hat, wurde acht Tage später intubiert", sagte der Direktor der Leipziger Uniklinik, Professor Christoph Josten demnach auf der sächsischen Landespressekonferenz.

"Das Virus nimmt keine Rücksicht auf die Menschen, egal wer sie sind", erklärt der Mediziner. Die Demonstration der "Querdenken"-Bewegung am 7. November in Leipzig hatte die zugelassene Zahl der Demonstranten weit überschritten und kaum ein Teilnehmer befolgte Abstands- und Hygieneregeln.

Städtetagspräsident mahnt Länder zu hartem einheitlichen Lockdown

10:12 Uhr: Kurz vor dem nächsten Corona-Krisengipfel von Bund und Ländern mehren sich die Rufe nach einem harten und einheitlichen Lockdown vor Weihnachten. Ein vollständiger Lockdown müsse bundesweit gelten, sagte der Leipziger Oberbürgermeister und Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Es darf nicht passieren, dass der Einzelhandel im Land A geschlossen und im Land B geöffnet ist“.

"Wir müssen das Land wirklich runterfahren und die Kontakte noch stärker reduzieren", forderte Jung. Notwendig seien "unbedingt Regelungen, die stärker wirken". Und die Regeln müssten "klar, verständlich und so einheitlich" wie möglich sein. "Ein Weihnachten im kleinen Kreis und ohne Last-Minute-Shopping, ein Silvester zu Hause möglichst ohne Böller: Das ist allemal besser als eine Corona-Pandemie, die außer Kontrolle gerät", sagte Jung.

Umfrage: Fast jeder vierte Arbeitnehmer in Coronakrise kurz vor dem Burnout

09:53 Uhr: Die Corona-Pandemie sorgt bei Arbeitnehmern in Deutschland laut einer Umfrage für massive psychische Belastungen. 22 Prozent sehen sich an der Schwelle zum Burnout, also einem Zustand völliger Erschöpfung, wie aus einer internationalen Untersuchung des auf Mitarbeiterbefragungen spezialisierten Unternehmens Peakon hervorgeht. Im weltweiten Durchschnitt trifft dies demnach auf fast jeden Dritten zu.

Zugleich schlägt sich die Krise hierzulande psychisch noch stärker bei Frauen nieder: 27 Prozent von ihnen stehen laut Umfrage vor dem Burnout; bei den Männern sind es 19 Prozent. Damit schneidet Deutschland etwas besser ab als der internationale Durchschnitt: Weltweit stehen 34 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer am Rande eines Burnouts.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Verwaltungsgerichtshof bestätigt Verbot von "Querdenker"-Demo

09:27 Uhr: Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat das Verbot der "Querdenker"-Demonstration an diesem Samstag in Frankfurt bestätigt. Das Gericht in Kassel habe die Beschwerde der Antragsteller zurückgewiesen, teilte ein Gerichtssprecher am Samstagmorgen mit.

Das höchste hessische Verwaltungsgericht bestätigte damit die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Frankfurt zur Verbotsverfügung der Stadt. In der ersten Instanz befanden die Richter, dass Veranstaltungen in der angemeldeten Größe "ohne hinreichendes Hygiene- und Durchführungskonzept vor dem Hintergrund der Pandemielage" nicht vertretbar seien.

Den Veranstaltern der Demonstration bleibt nach Angaben des Gerichtssprechers noch die Möglichkeit, sich an das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe zu wenden.

Zu dem Protest gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie waren 40.000 Teilnehmer angemeldet, mit Kundgebungen an zwölf verschiedenen Orten sowie einem Demonstrationszug durch die Frankfurter Innenstadt.

Auch zahlreiche Gegendemonstrationen waren angekündigt. Die "Querdenker" hatten ihre Unterstützer in den vergangen Tagen dazu aufgerufen, auch trotz des Verbots nach Frankfurt zu kommen und spontane Versammlungen anzumelden.

Umfrage: Corona-Hilfen für den Mittelstand oft zu bürokratisch

09:11 Uhr: Die staatlichen Hilfen in der Coronakrise sind aus Sicht vieler Mittelständler oft mit zu viel Bürokratie verbunden. "Besonders die von den beiden Lockdowns direkt betroffenen Unternehmen sind (...) trotz aller Rücklagen zum Überleben auf staatliche Unterstützungsmaßnahmen angewiesen", stellen der Bankenverband BVR und die DZ Bank nach ihrer jüngsten Befragung von 1.500 kleinen und mittleren Unternehmen fest.

Die Gelder "sollten den Unternehmen eigentlich möglichst unbürokratisch gewährt werden", schreiben die Autoren in der Auswertung der Umfrage, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Unsere Umfrage signalisiert jedoch, dass das nicht immer der Fall gewesen sein dürfte: Den Mittelständlern bereitet mitten in der Coronakrise die Bürokratie in Deutschland die größten Sorgen, nicht etwa die Auswirkungen und Nachwirkungen der Krise selbst."

Tatsächlich nennen 68 Prozent der im Herbst befragten Unternehmen Bürokratie als größtes Problemfeld. Bei kleineren Mittelständler mit höchstens 20 Beschäftigten klagen sogar fast 89 Prozent über zu großen Verwaltungsaufwand.

Als zweitgrößte Herausforderung nennen die Unternehmen den Mangel an Fachkräften (67 Prozent), die Auswirkungen der Coronakrise bereiten 65 Prozent der Firmen Sorgen.

28.438 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet

05:28 Uhr: Binnen eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 28.438 neue Corona-Infektionen übermittelt. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor. Der Höchststand war am Freitag mit 29.875 gemeldeten Fällen erreicht worden. Am vergangenen Samstag hatte die Zahl bei 23.318 gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 496 neue Todesfälle.

Der bisherige Höchstwert von 598 Toten war ebenfalls am Freitag erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 21.466.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,11 (Vortag: 1,03). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Lindner lehnt Ausgangsbeschränkungen als unverhältnismäßig ab

04:20 Uhr: Vor den neuen Bund-Länder-Beratungen über eine Verschärfung der Corona-Strategie pocht der FDP-Vorsitzende Christian Lindner auf die Wahrung der Verhältnismäßigkeit. "Es wird nun zu einer Corona-Notbremse kommen, weil eine dauerhaft durchhaltbare Strategie noch fehlt", sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Dabei darf aber nicht unverhältnismäßig scharf in Grundrechte eingegriffen werden."

Lindner lehnte insbesondere Ausgangsbeschränkungen ab. "Pauschale und flächendeckende Ausgangssperren wie in Bayern sind unnötig und schießen über das Ziel hinaus. Vom Spaziergang der Mitglieder eines Hausstands oder vom Sport unter freiem Himmel geht kein Infektionsrisiko aus." Der bayerische Weg könne kein Vorbild für den Bund sein, weil auch die Zahlen in dem Bundesland bislang nicht überzeugten.

"Bund und Länder müssen in der Gefahrensituation Maß halten", verlangte der Vorsitzende der Freien Demokraten. "Verbote, die keinen Bezug zum Infektionsgeschehen haben, riskieren die Akzeptanz in der Bevölkerung."

Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer erhält US-Notfallzulassung

03:51 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Das teilte die FDA am Freitagabend (Ortszeit) mit.

Einen entsprechenden Antrag hatten die Unternehmen im November bei der FDA eingereicht. Sie waren damit die ersten westlichen Hersteller, die vielversprechende Studienergebnisse veröffentlicht und eine Notfallzulassung bei der FDA beantragt hatten. Auch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) wurde die Zulassung des Corona-Impfstoffs in der EU beantragt, eine Entscheidung darüber steht noch aus.

Oberverwaltungsgericht verbietet Dresdner "Querdenken"-Demo

01:59 Uhr: Die für Samstag in Dresden geplante "Querdenken"- Kundgebung gegen die Corona-Politik bleibt weiter verboten. Nach dem Verwaltungsgericht Dresden entschied auch das Oberverwaltungsgericht Sachsen in Bautzen in der Nacht zum Samstag entsprechend.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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