• 18:54 Uhr: ➤ UN-Chef Guterres rechnet nicht mit baldigem Frieden in der Ukraine
  • 16:19 Uhr: Russland meldet Tötung von zwei "Saboteuren" im Grenzgebiet zur Ukraine
  • 15:23 Uhr: Ukrainischer Außenminister empfiehlt Kritikern Schlachtfeld-Einsatz
  • 14:40 Uhr: Ukrainische Armee rückt im südlichen Frontabschnitt weiter vor
  • 12:53 Uhr: Ukraines Außenminister Kuleba drängt EU zu mehr Militärhilfe
  • 12:22 Uhr: Britische Geheimdienste sehen Schwächen bei russischer Flugabwehr
  • 09:54 Uhr: USA: Russlands Gespräche mit Nordkorea über Waffenlieferungen gehen "aktiv voran"

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➤ UN-Chef Guterres rechnet nicht mit baldigem Frieden in der Ukraine

  • 18:54 Uhr

UN-Generalsekretär António Guterres sieht keinen baldigen Frieden in der Ukraine nahen. Auf die Frage, ob er entsprechende Gespräche während der UN-Generaldebatte Mitte September für möglich halte, sagte der Chef der Vereinten Nationen am Donnerstag in New York: "Ich würde natürlich lügen, wenn ich sagen würde, dass ich glaube, dass wir in der unmittelbaren Zukunft die Möglichkeit eines Friedens in der Ukraine sehen." Dies lasse die Situation momentan nicht zu. In der Zwischenzeit sei es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die dramatischen Auswirkungen des Kriegs zu verringern.

Ukraine wehrt seit über 18 Monaten mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. (dpa)

Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 23. August). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Karte mit militärischer Lage in der Ukraine. © AFP

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 31. August

Russland meldet Tötung von zwei "Saboteuren" im Grenzgebiet zur Ukraine

  • 16:19 Uhr

Russland hat eigenen Angaben zufolge zwei Ukrainer getötet, die als Teil einer "Sabotage- und Aufklärungsgruppe" ins russische Grenzgebiet eingedrungen waren. Wie der russische Geheimdienst FSB am Donnerstag erklärte, wurden bei den "Kampfeinsätzen" in der Region Brjansk fünf weitere Menschen gefangen genommen, drei von ihnen seien verletzt gewesen.

"Ziel der Saboteure war die Ausübung einer Reihe von aufsehenerregenden Terroranschlägen auf Militär- und Energieeinrichtungen", teilte der FSB weiter mit. Die Gruppe habe aus Soldaten des ukrainischen Geheimdienstes SBU, des militärischen Nachrichtendienstes und aus Spezialkräften des ukrainischen Verteidigungsministeriums bestanden.

Angaben des FSB zufolge führten die Soldaten Maschinenpistolen mit Schalldämpfern, "schlagkräftige Sprengkörper", "eine große Anzahl von Granaten" und Nachtsichtgeräte mit sich.

Der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, erklärte im Onlinedienst Telegram, die Kämpfe hätten im Gebiet von Nawlinski, rund 40 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, stattgefunden. Zudem teilte er mit, über dem Gebiet seien drei Drohnen abgeschossen worden.

Die an die Ukraine angrenzenden russischen Regionen wurden in den vergangenen Monaten regelmäßig angegriffen. Dabei drangen auch Kämpfer aus der Ukraine in die Gebiete ein. (AFP)

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Ukrainischer Außenminister empfiehlt Kritikern Schlachtfeld-Einsatz

  • 15:23 Uhr

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Kritik am Verlauf der Gegenoffensive seines Landes mit deutlichen Worten verurteilt. "Kritik am langsamen Tempo der Gegenoffensive zu üben, bedeutet, dem ukrainischen Soldaten ins Gesicht zu spucken, der jeden Tag sein Leben hingibt und Kilometer für Kilometer ukrainischen Boden befreit", sagte er Donnerstag am Rande eines EU-Außenministertreffens im spanischen Toledo. Er empfehle allen Kritikern, den Mund zu halten und in die Ukraine zu kommen. Sie sollten dann dort versuchen, selbst einen Quadratzentimeter zu befreien.

Unter anderem die "New York Times" hatte zuletzt berichtet, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Gegenoffensive gegen die russischen Angreifer nach Einschätzung westlicher Militärstrategen zu weit verteilt aufgestellt seien. Um durchzustoßen, müssten sie sich entlang der Hauptfront im Süden konzentrieren, schrieb die Zeitung in der vergangenen Woche unter Berufung auf nicht namentlich genannte US- und andere westliche Beamte. Kiew habe zu viele Soldaten, darunter einige der besten Kampfeinheiten, an den falschen Orten stationiert. Vor allem aus diesem Grund habe das ukrainische Militär auch Schwierigkeiten, den russischen Verteidigungsgürtel zu durchbrechen. (dpa/tas)

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Ukrainische Armee rückt im südlichen Frontabschnitt weiter vor

  • 14:40 Uhr

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben beim Vorgehen gegen russische Verteidigungslinien im südlichen Gebiet Saporischschja weitere Erfolge erzielt. Dabei seien ukrainische Einheiten südlich des Dorfes Robotyne in Richtung der Nachbarsiedlung Nowoprokopiwka vorgerückt, teilte der Generalstab in Kiew am Donnerstag mit. Die Soldaten setzten sich auf den neu erreichten Positionen fest. Konkretere Angaben zum Vormarsch gab es nicht.

Östlich davon haben ukrainische Truppen unbestätigten Berichten zufolge in Richtung der Ortschaft Werbowe Geländegewinne erzielt. Der Generalstab sprach von erfolglosen russischen Gegenangriffen im Bereich dieses Dorfes. Das US-Institut für Kriegsstudien ISW berichtete gestützt auf Videoaufnahmen, dass zumindest ukrainische Aufklärungstrupps den Dorfrand von Werbowe erreicht haben könnten.

Bei Robotyne hatte die ukrainische Armee nach wochenlangen Kämpfen russische Verteidigungsanlagen überwunden. Auf dem Weg nach Werbowe liegt eine weitere Abwehrlinie. Die russischen Besatzungstruppen schützen mit mehreren solcher Befestigungen die Städte Tokmak und Melitopol. Strategisches Ziel der ukrainischen Armee ist das noch etwa 80 Kilometer entfernte Asowsche Meer, um für Russland den Landweg auf die Halbinsel Krim abzuschneiden.

Dem Generalstab zufolge setzten die ukrainischen Truppen auch südlich der russisch kontrollierten Stadt Bachmut ihre Angriffe fort. Dabei seien russische Gegenangriffe bei Staromajorske, Klischtschijiwka und Kurdjumiwka zurückgeschlagen worden.

Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten mit massiver westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Die vor gut zwölf Wochen im südlichen Frontabschnitt gestartete Gegenoffensive konnte bisher die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen. (dpa)

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Ukraines Außenminister Kuleba drängt EU zu mehr Militärhilfe

  • 12:53 Uhr

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die Europäische Union bei einem Treffen in Spanien zu deutlich mehr Militärhilfe für die Gegenoffensive seines Landes gedrängt. "Wo sonst könnte ich um mehr Waffen bitten als in einer Waffenfabrik?", sagte Kuleba am Donnerstag zum Auftakt der Gespräche in der historischen Fábrica de Armas (Waffenfabrik) in der Stadt Toledo. Neben mehr Artilleriemunition forderte er weitere Luftverteidigungssysteme.

Darüber hinaus verlangte Kuleba "Kampfflugzeuge der neuesten Generation". Dies beschränke sich nicht auf F-16-Flugzeuge aus US-Produktion, sagte Kuleba der französischen Zeitung "Le Monde" (Donnerstagausgabe). Interesse bekundete er demnach auch an französischen Rafale-Kampfjets und Maschinen anderer Staaten. Kuleba hatte am Mittwoch in Paris französische Regierungsvertreter getroffen.

Die Ukraine verhandelt mit der Bundesregierung zudem über Taurus-Marschflugkörper, Berlin gibt sich bisher aber zögerlich. Daran wurde bei dem EU-Außenministertreffen in Toledo scharfe Kritik laut. "Das hatten wir schon einmal", sagte der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis unter Anspielung auf das Tauziehen um die Lieferung deutscher Leopard-Panzer.

Die Ukraine müsse bis zu einem Sieg unterstützt werden, und dafür seien Raketen längerer Reichweite unerlässlich, betonte Landsbergis. Auch Estland forderte entschiedenere militärische Hilfe für Kiew.

Die Bundesregierung hatte zuvor die Lieferung von zehn weiteren Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine bekannt gegeben. Das neue Paket umfasst auch ein Luftraumüberwachungsradar und mehr als 13 Millionen Schuss Handwaffenmunition. (AFP)

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Britische Geheimdienste sehen Schwächen bei russischer Flugabwehr

  • 12:22 Uhr

Die jüngsten Drohnenangriffe auf Russland offenbaren nach Einschätzung britischer Geheimdienste Schwächen in der dortigen Flugabwehr. Im August habe Russland etwa 25 einzelne Drohnenangriffe hinnehmen müssen, schrieb das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag. Die Ukraine hatte diese Woche ihren bislang massivsten Drohnenangriff gegen Ziele in Russland geflogen und in der Stadt Pskow mehrere russische Militärflugzeuge beschädigt.

Die Briten schrieben in ihrem täglichen Update beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter), viele unbemannte Drohnen hätten ihr Ziel erreicht, was wahrscheinlich bedeute, dass die russische Flugabwehr Probleme habe, sie aufzuspüren und zu zerstören.

"Russland wird wahrscheinlich seine Luftabwehrstellung in der Gegend zwischen der Ukraine und Moskau überdenken, um besser mit den Angriffen umzugehen", schrieben die Briten. Frühere Angriffe auf russische Militärbasen hätten auch dazu geführt, dass russische Flugzeuge an andere Standorte verlegt worden seien. Das werde mit der Reichweite der Drohnen aber schwieriger. Russland werde wahrscheinlich über weitere Luftverteidigungssysteme an Flugplätzen nachdenken müssen, die es für gefährdet halte.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa/tas)

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USA: Russlands Gespräche mit Nordkorea über Waffenlieferungen gehen "aktiv voran"

  • 09:54 Uhr

Russland führt nach Angaben des Weißen Hauses geheime Gespräche mit Nordkorea über mögliche Munitionslieferungen für Moskaus Kampf in der Ukraine. Die Verhandlungen über Waffenlieferungen zwischen Russland und Nordkorea "schreiten aktiv voran", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby, am Mittwoch. Ein Schwerpunkt der Gespräche liege auf Artilleriemunition für Moskaus Streitkräfte.

Kirby sagte, Nordkorea habe im vergangenen Jahr trotz seiner Dementis Infanterieraketen und andere Geschosse an Russland für den Einsatz der Söldnertruppe Wagner geliefert. Kürzlich sei Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Nordkorea gereist, um zusätzliche Munition für den Krieg zu beschaffen. Seit diesem Besuch hätten sich Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un Briefe geschrieben, "in denen sie sich zu einer verstärkten bilateralen Zusammenarbeit verpflichteten", sagte Kirby.

Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, fügte in einer im Namen der USA, Japans, Südkoreas und Großbritanniens verlesenen Erklärung hinzu, "Russland verhandelt mit Nordkorea über potenzielle Abkommen über erhebliche Mengen und verschiedene Arten von Munition, um sie gegen die Ukraine einzusetzen". Sie verurteilte erneut Schoigus Besuch in Nordkorea Ende Juli. Dieser Besuch sei "mehr als ein Fototermin" gewesen. Das Treffen sei dazu bestimmt gewesen, "Pjöngjang zum Verkauf von Artilleriemunition zu überzeugen".

Thomas-Greenfield erklärte, "ein solches Waffengeschäft wäre eine schwere Verletzung von Resolutionen des UN-Sicherheitsrats". Sie forderte Pjöngjang auf, die Verhandlungen mit Moskau zu beenden und drohte mit Sanktionen gegen Einzelpersonen und Organisationen rund um ein mögliches Abkommen zwischen Russland und Nordkorea. (AFP/tas)

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Russland meldet Abschuss einer Drohne im Anflug auf Moskau

  • 07:53 Uhr

Russland hat eigenen Angaben zufolge eine ukrainische Drohne mit dem Ziel Moskau abgewehrt. Die Luftabwehrkräfte im etwa 60 Kilometer von Moskau entfernten Woskressenski hätten "eine Drohne im Anflug auf Moskau zerstört", erklärte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstag im Online-Dienst Telegram. Das russische Verteidigungsministerium erklärte später, die Drohne stamme aus der Ukraine.

Dem Moskauer Bürgermeister zufolge gab es ersten Einschätzungen nach keine Opfer oder Schäden.

Am Mittwoch waren mehrere russische Regionen in einer nächtlichen Angriffswelle ins Visier genommen worden. Darunter war auch der Flughafen Pskow nahe der Grenze zu Estland, wo eine ukrainische Drohne mindestens zwei Militärflugzeuge beschädigte.

Der Flughafen liegt etwa 700 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Der russische Luftfahrtbehörde zufolge wurde dort am Donnerstagmorgen der normale Flugbetrieb wiederaufgenommen. (AFP)

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Mit Material von dpa und AFP

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