Die Berliner Polizei kennt verschiedene Gründe, warum Autos angezündet werden: Manchmal haben Brandstifter einfach nur Langeweile.

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Manchmal rächen sie sich bei jemandem für eine Beleidigung. Mitunter wird ein gestohlenes Auto in Brand gesetzt, um die Spuren einer Straftat zu beseitigen, die damit verübt wurde. In einigen Fällen ist es Versicherungsbetrug, und manchmal steckt ein politisches Motiv dahinter. Etwa wenn der dicke Porsche eines angeblichen "Miethai" gehört oder der Clio einem "Nazi".

Der Motive gibt es viele, und Berlin ist schon seit Jahren die Stadt der brennenden Autos. Hunderte Automobile gehen hier jedes Jahr in Flammen auf. So war es in der Nacht zum Montag auf der Fischerinsel in Mitte, als Anwohner drei Gestalten an einem geparkten Opel sahen. Es gab einen Knall, schnell entwickelte sich im Wagen ein Brand, und die drei Gestalten rannten weg. Polizisten konnten jedoch einen 22-Jährigen festnehmen. Er hatte sich beim Feuerlegen ungeschickterweise Brandverletzungen an den Händen zugezogen.

In derselben Nacht gab es auch Autobrandstiftungen in Hellersdorf und Neukölln: In der Maxie-Wander-Straße brannte ein Nissan. Und in der Neuen Grottkauer Straße riss ein Knall die Anwohner aus dem Schlaf. Sie erblickten einen Toyota, einen Mercedes und einen VW, die in Flammen standen. Am Kiehlufer brannten ein Mercedes und ein davor geparkter Citroën.

Richtig viel zu tun hatte die Feuerwehr, als am Montagabend mehrere Fahrzeuge in Neukölln in Flammen standen. Im Parkhaus der Neukölln-Arcaden war zunächst ein Auto in Brand geraten. Das Feuer griff auf mindestens zwölf Fahrzeuge über. Die Polizei vermutet Brandstiftung.

Feueralarm auch in der Nacht zum Freitag: Im Mittelweg in Neukölln brannte vor einer Jugend- und Freizeiteinrichtung ein Renault lichterloh. Es wird von Brandstiftung ausgegangen.

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Die Motive für die Brandstiftungen in der zurückliegenden kriminellen Woche sind noch unklar – und sie werden es vielleicht zum Teil auch bleiben. Psychologen sehen aber bei vielen Brandstiftungen noch ein weiteres "Nebenmotiv": Das Hochgefühl, endlich ein bisschen Macht auszuüben, was das Gefühl der eigenen Bedeutungslosigkeit ein klein wenig lindert.  © Berliner Zeitung

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