Neue Helios-Klinik Wiesbaden: Mit einem Festakt ist am Montag in Wiesbaden die für mehr als 300 Millionen Euro neu gebaute Helios Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) offiziell eröffnet worden. Der Neubau ist ist eine der modernsten Großkliniken in Deutschland.

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Mit einem Festakt ist am Montag die für mehr als 300 Millionen Euro neu gebaute Helios Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken (HSK) in Wiesbaden offiziell eröffnet worden. Der Umzug der 3000 Mitarbeiter und der Patienten war nach gut acht Jahren Bauzeit und mit mehrmonatiger Verzögerung Anfang Oktober vollzogen worden. Im ersten Monat des Vollbetriebs vermerkte Helios im Neubau 148 Geburten und 3000 ambulant oder stationär behandelte Notfälle. In den 22 Operationssälen sind 1400 Operationen vorgenommen worden, daneben rund 4500 radiologische Untersuchungen.

Rund 37.000 Patienten werden von Helios HSK jährlich stationär aufgenommen, rund 133.000 Patienten insgesamt versorgt. Der Neubau einer der modernsten Großkliniken Deutschlands mit 25 Fachkliniken sowie fünf Instituten und mehr als 900 Betten sei ein "starkes Signal für die Innovationskraft hessischer Unternehmen und die Stärke unserer Wirtschaft", sagte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU). Er sieht in der Eröffnung "ein neues Kapitel der Gesundheitsversorgung in Hessen" aufgeschlagen. Das Land hat den Neubau mit 68 Millionen Euro gefördert.

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) sprach von einem "Meilenstein" für die Stadt Wiesbaden, in der sich alle der Verantwortung für die Gesundheit der Bürger bewusst seien: "Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau ist ein elementarer Bestandteil einer lebenswerten Stadt." Die helle und moderne Architektur stehe für Offenheit und Vertrauen. Der Umzug sei eine "logistische Meisterleistung" gewesen, der Neubau ein klares Bekenntnis von Helios zum Standort Wiesbaden.

Mende hob zudem die Bedeutung der medizinischen Netzwerke in der Region und die Zusammenarbeit mit anderen Wiesbadener Kliniken, den niedergelassenen Ärzten und der Universitätsklinik in Mainz sowie Vitos Rheingau hervor. Pflegedirektorin Diana Kirscht und der Ärztliche Direktor Michael Stumpf hoben die Vorzüge des Neubaus im Hinblick auf eine schnellere und bessere Versorgung der Patienten hervor.

Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach

Ein Beispiel ist der Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach, von dem aus Notfallpatienten direkt in die Notaufnahme und die Intensivstationen gebracht werden können. Helios verfügt jetzt über 60 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit. Eine modernes Rohrpostsystem erspart dem Personal lange Wege: "Hier muss niemand mehr mit einer Blutprobe durchs Haus laufen", so Kirscht.

Helios-Vorstand Robert Möller lobte die kurzen Wege im Neubau. Das werde zu einer effizienteren, zügigeren Behandlung mit noch besseren Ergebnissen führen. Die stationäre Verweildauer werde weiter rückläufig sein. Möller sieht durch die Krankenhausreform mehr Verantwortung auf große Häuser wie Helios HSK zukommen. Denkbar sei, dass in Wiesbaden bald ausprobiert wird, was in Spanien bei Patienten gut ankomme: Wer selbst wegen Beschwerden die Notaufnahme aussucht, kann dort wählen, ob er längere Zeit auf einen Arzt wartet oder ob er sich telemedizinisch am Bildschirm beraten lässt. Möller erwartet, dass in Deutschland bald ein Pilotprojekt startet.

Laut Möller ist Helios HSK im Unternehmen eine von sechs Kliniken der Maximalversorgung unter insgesamt 81 Helios-Krankenhäusern. Der Zukunft gehört laut Möller die Spezialisierung und Arbeitsteilung, auch trägerübergreifend. Helios HSK sei der Kern des Klinik-Clusters Wiesbaden-Taunus.

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Schon in der Hochphase der Corona-Pandemie war Helios HSK die "koordinierende" Klinik für eine größere Region. Nach Ansicht von Klinik-Geschäftsführer Sven Axt hatte sich diese Arbeitsaufteilung bewährt. Fresenius-Vorstandschef Michael Sen sagte, die neue HSK ermögliche fortschrittlichste Diagnostik und Therapie. Künstliche Intelligenz, Robotik, digitale Technologien und Durchbrüche in der Gen- und Zellforschung ermöglichten Therapien in einer Qualität, wie sie vor einigen Jahren noch undenkbar schienen.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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