Düsseldorf - Ohne die Unterstützung der USA und der Nato kann die Ukraine nach dem Angriff Russlands nach Ansicht von Ex-Kanzlerin Angela Merkel kein unabhängiger Staat bleiben.

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Die transatlantische Partnerschaft sei heute noch unverzichtbarer als bisher, sagte Merkel kurz vor der Vereidigung von Donald Trump als US-Präsident an diesem Montag.

Mit dem Überfall des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf die Ukraine sei das Grundprinzip der europäischen Nachkriegsordnung - die territoriale Unverletzlichkeit - außer Kraft gesetzt worden, sagte sie als Festrednerin beim Neujahrsempfang der nordrhein-westfälischen CDU in Düsseldorf. Nur mit den USA und innerhalb der Nato könnte erreicht werden, "dass Putin den Krieg nicht gewinnt und die Ukraine als selbstständiger Staat bestehen bleibt".

Trump glaubt nur an Sieger und Verlierer

Merkel bezeichnete Trump als "besonderen Präsidenten". Er verteidige "die legitimen Interessen" der USA, aber in der multilateralen Zusammenarbeit glaube er nicht an "Win-Win-Situationen", sondern daran, dass es immer einen Sieger und einen Verlierer gebe. "Wir werden Donald Trump nicht ändern, aber wir dürfen darauf reagieren", sagte Merkel. Europa müsse seine Interessen bündeln. Die USA wären auch nicht gut beraten, wenn sie keinen Verbündeten in Europa suchten. "Auch wir sind ein starker Faktor", sagte sie. "Europa ist unsere Lebensversicherung", betonte die Ex-Kanzlerin.

Zuspruch für Merz

Das Scheitern der Ampel-Koalition in solch schwierigen Zeiten habe die Notwendigkeit eines Regierungswechsels in Deutschland besonders deutlich gemacht, sagte Merkel. Sie hoffe, dass Merz bei der Bundestagswahl am 23. Februar, "das Mandat erhält, Bundeskanzler zu werden". Nach der Bundestagswahl 2002 hatte die damalige CDU-Chefin Merkel Merz vom Posten als Unionsfraktionschef verdrängt, was ihr Verhältnis schwer belastete.  © Deutsche Presse-Agentur

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