Essen/Düsseldorf - Vier Wochen vor der Bundestagswahl haben viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen bereits mehr als genug Helfer für ihre Wahlvorstände.

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In einer Umfrage des Städte- und Gemeindebundes NRW unter 30 Kommunen sagten mehr als drei Viertel, dass sie bereits ausreichend Wahlhelfer gefunden hätten. Etwa die Hälfte gab an, es hätten sich "mehr Menschen als üblich" gemeldet.

Eine Rolle könnte dabei nach Einschätzung mehrerer Städte neben der besonderen politischen Bedeutung dieser Wahl und der Werbung für den Einsatz in den Kommunen auch das sogenannte "Erfrischungsgeld" spielen. Schließlich hätten mehrere Städte die Geldleistung für die Wahlhelfer teils deutlich aufgestockt, sagten Sprecher.

So etwa in Dortmund: Die Stadt hatte die Pauschale für ihre Beisitzer im Wahlraum von 50 auf 100 Euro verdoppelt. Wer Stimmzettel der Briefwahl auszählt, bekommt 80 statt zuletzt 40 Euro. Das könne durchaus ein möglicher Grund für das große Interesse sein, sagte ein Sprecher. Die Stadt meldete eine "überwältigende Anzahl an freiwilligen Meldungen" und mehr Helfer als benötigt.

Auch kleinere Städte haben aufgestockt

Eine "deutliche Erhöhung" gab es nach den Worten einer Sprecherin auch in Essen, wo Beisitzer im Wahllokal jetzt 80 Euro bekommen - auch dort kamen mehr Bewerber als benötigt. In Düsseldorf stieg das Erfrischungsgeld von 40 bis 100 Euro - je nach Funktion - auf 60 bis 120 Euro. Dort waren zwar noch Plätze frei, die Stadt zeigte sich aber überzeugt, genügend Wahlhelfer zu finden.

Aufgestockt haben auch kleinere Städte wie Kleve am Niederrhein auf immerhin 50 Euro. "Die Bedeutung der Wahl als auch das erhöhte Honorar spielen sicherlich eine Rolle für die zahlreichen freiwilligen Meldungen", urteilte dort ein Sprecher.

Die Stadt Bielefeld lockt mit einem Bonus-Programm: Wer bei der Europawahl 2024 schon dabei war und in diesem Jahr wieder als Wahlhelfer antritt, bekommt zusätzlich zu 80 Euro Erfrischungsgeld noch bis zu 40 Euro extra, wie die Stadt mitteilte. Auch hier haben sich bereits ausreichend Freiwillige gemeldet.

"Ich freue mich außerordentlich über die überwältigende Bereitschaft, bei der Bundestagswahl aktiv mitzuwirken", sagte die Kölner Kreiswahlleiterin Andrea Blome. Auch in Köln seien alle 8000 Wahlhelferplätze bereits besetzt. Die Stadt hoffe, dass sich Interessenten, die nicht zugeteilt werden konnten, bei der Kommunalwahl im September engagierten.

Landeswahlleiterin Monika Wißmann hatte schon Mitte Januar das Engagement der Freiwilligen gelobt. Vielfach seien alle nötigen Posten bereits besetzt. Teils suchten Kommunen aber auch noch zumindest für ihre Reservelisten für Krankheitsfälle. Am Wahltag wird in Nordrhein-Westfalen in den 64 Bundestagswahlkreisen in rund 16.000 Wahlräumen gewählt.  © Deutsche Presse-Agentur

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