"Mich interessiert an dem Objekt, ist es wirklich so besonders, wie ich das vermute? Und gibt es dafür einen Markt?",
fragte sich Cordula Paar aus Köln im Vorfeld der ZDF-Sendung "Bares für Rares" am Donnerstag (31. Oktober). Sie war mit ihrer guten Freundin Lisa von Reiche aus Bonn in die Trödelshow gekommen. Nicht ohne Grund, denn von ihr hatte sie das Verkaufsobjekt ursprünglich geschenkt bekommen.
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"Bares für Rares": Fund beim Ausräumen des Dachbodens der Schwiegermutter
Gemeinsam mit ihrem Ehemann hat sie das Erbstück auf dem Dachboden ihrer Schwiegermutter gefunden, berichtete Lisa von Reiche. Vor Jahren schon, beim Ausräumen. Da ihre Freundin Cordula Kostümschneiderin ist, hatte sie das Buch kurz darauf ihr zum Geschenk gemacht. Bei dem Buch handelte es sich nämlich um einen historischen Modekatalog.
"Wir haben hier einen großen Sammelband von vielen anderen kleineren Katalogen", begann Bianca Berding ihre Expertise für "Bares für Rares". Der Verlag Bachwitz, der das Ganze herausgegeben hat, war Österreichs größter Modeverlag, der damals international agierte, wusste die Expertin.
"Bares für Rares": Fundstück aus Bonn ist schon sehr alt
Durch die Zuordnung gelang Berding bereits die erste historische Einschätzung. Der Verlag, mit Niederlassungen in Paris, London und Büssel, New York und Wien, war 1898 gegründet und im Jahre 1958 liquidiert worden, der Katalog muss also in einer Zeit dazwischen entstanden sein. Aufgrund eines Logos auf dem Buchdeckel grenzte sie es schließlich auf die Jahre 1914 bis 1920 ein.
"Also über 100 Jahre alt!", betonte Horst Lichter.
Der Katalog enthalte eine Mischung aus Magazin, Schnittanleitung und Information. "Besonders gut gefallen mir aber die Lithografien", hob Bianca Berding hervor. Es handele sich wirklich um echte Lithografien, die farbig illustriert seien, so die "Bares für Rares"-Expertin weiter.
Große Enttäuschung bei der "Bares für Rares"-Expertise
Auch der Zustand sei gut, das Papier sei ein wenig vergilbt an den Außenrändern, aber es gebe keine großen Schäden. Aber wie viel war das Ganze denn jetzt eigentlich wert? Die beiden Freundinnen aus Bonn und Köln hatten sich schon einen sehr ambitionierten Preis für den Dachbodenfund vorgestellt. "Wir haben gedacht, mindestens einen Tausender", so Cordula Paar.
Eine Einschätzung, die Expertin Bianca Berding nicht mitgehen wollte. Ganz und gar nicht. "Wir haben nicht den originalen Katalog, sondern einen späteren Nachdruck, und da muss ich ganz deutlich drunter gehen", warnte sie. Mit ihrer Expertenschätzung lag sie nur bei 150 bis 250 Euro.
Freundinnen versuchen es dennoch im Händlerraum von "Bares für Rares"
Eine ganz schöne Enttäuschung für Cordula Paar und Lisa von Reiche. Sie erklärten aber, es trotzdem im Händlerraum von "Bares für Rares" versuchen zu wollen. Eine Entscheidung, die sich als goldrichtig herausstellen sollte.
Die komplette Runde aus Händlerinnen und Händler war sofort Feuer und Flamme für das alte Buch mit farbigen Lithografien. David Suppes wartete kaum ab, bis alle den Katalog in Händen gehalten hatten und startete mit einem Gebot von 100 Euro.
Wettbieten um Dachbodenfund bei "Bares für Rares"
Es entstand schnell ein regelrechtes Wettbieten und der Preis schraubte sich immer weiter in die Höhe. "Ich biete schon und hab es noch gar nicht gesehen", kommentiert Friedrich Häusser lachend sein erstes Gebot.
Die Gebote gingen quasi im Sekundentakt weiter und hatten die Expertenschätzung schnell hinter sich gelassen. Bei 450 Euro von Benjamin Leo Leo war dann jedoch endgültig Schluss. Ein Preis, der zwar nicht an den ursprünglichen Wunschpreis herankam, aber doch auch deutlich über der Schätzung der Expertin lag. "Wunderbar!", zeigten sich auch die beiden Freundinnen aus Bonn und Köln mit dem Ergebnis bei "Bares für Rares" zufrieden. © Kölner Stadt-Anzeiger
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